Neulich war ich in Südtirol beim Fischen. Bei der Passer handelt es sich ja nach allgemeiner Auffassung um ein (fast) reines Nymphengewässer, die Fische stehen meistens tief in kleinen Gumpen (Taschen) hinter größeren Steinblöcken. Man fischt mit schweren Tungsten-Nymphen die Taschen ab. Wenn etwas schlüpft dann meistens kleine Steinfliegen (Leuctra) oder später im Jahr die größeren Köcherfliegen. Eintagsfliegen spielen eigentlch keine Rolle, dachten wir. Umso "härter" traf uns ein wirklich starker Schlupf von B. rhodani (?) jedenfalls glasklar Large olive Dun. Überall flatterte es in Stahlblau, dass es eine Freude war. Die Forellen, die sich ansonsten den ganzen Tag vor den vielen Fischern verstecken, vergaßen sich völlig und allenthalben buckelte, wälzte und platschte es. Fische bis an die 50cm Länge (und wohl darüber) schossen den Duns hinterher. Kurz: Ohne jede Scheu packten sie den Schlupf vor unseren staunenden Augen zusammen. Ich dachte zunächst es müssten Äschen sein.
Es war natürlich ein Drama, denn wir hatten fast nix Trockenes dabei, allenfalls ein paar Laden(Dosen)-Hüter , die von den Forellen keines Blickes gewürdigt wurden.Nach einiger Zeit, sie erschien mir endlos, fand ich dann 2 ! Devaux-Fliegen #16 in Dun in einer kleinen fast vergessenen Box in der Innentasche meiner Weste. Und siehe da: Sie funzten. Und wie. Jeder durfte einen Fisch aus dem Pool fangen zum Abendessen.

Devaux #16

von oben: Marmorierte Forelle (Phänotypisch rein), Marmorierte-BF-Hybrid, Besatz-Regenbogen, Fette Regenbogen , Besatz-Regenbogen, Bachforellle.
Am Abend banden wir dann wie die Teufel Duns aus CDC und Dun-Hecheln, je später desto blauer wurde es. Aber wie es meistens so ist: In der Nacht kippte das Wetter und die Temperaturen sanken um fast 10 Grad. Mit dem Schlupf war es vorbei und wir mussten wieder brav Plumpsnymphen in die Passer werfen.

Ja so war das neulich an der Passer. Grüße von Kläuschen