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Verfasst: 20.02.2008, 22:27
von Barramundi
Einige weitere Beobachtungen
Leichter ist besser - normalerweise!

In diesen Tagen des High Modulus Carbon, Boron und anderen neuen Rutenmaterialien, neuen stärkeren Harzen, neuen Graphite-Geweben und innovativen Fertigungstechniken liegt der Kernerfolg darin, leichtere Ruten mit der gleichen Power herzustellen. Leichter ist besser, solange alles andere gleich ist. Wir haben einige beeindruckende Fortschritte in allen Belangen des Rutenbaues gesehen und immer wenn man denkt, dass die Spitze der Entwicklung erreicht ist, taucht ein neues Material, ein neues Harz oder eine ungeahnte Innovation auf und bringt weiteren Fortschritt.
Wie auch immer - durch das Werfen dieser Ruten auf große Distanzen mussten wir feststellen, dass nicht immer die leichteste Rute auch die Beste Leistung bringt. Einige Materialien arbeiten unter den hohen Belastungen, die ein Angler bei Würfen über 20 oder 35 m Weite auf die Rute bringt einfach besser als andere. Und natürlich bestimmt das Design der Rute zusammen mit der Art und Weise, wie die Rute von der Buttsection bis zur Spitze flext, wie die Rute sich auf verschiedene Entfernungen wirft und anfühlt.

.....

Verfasst: 20.02.2008, 22:51
von Barramundi
Vorsicht vor dem Wiggle Test

Es ist immer gut eine Rute im Laden und sie in der Hand zu wiegen und schwingen (wiggle test), aber hüte Dich davor Dir eine abschließenden Meinung zu bilden, solange Du eine Rute nicht geworfen oder im Optimalfall sogar mit einer deiner Lieblingsruten verglichen hast. Ein gutes Beispiel dafür ist die neue Orvis Helios. All der Hype und die Propaganda die um diese Rute gemacht wurden haben uns glauben lassen, dass diese Rute das beste seit geschnittenem Brot sein müsste. Dann, als wir die Helios aus ihrem Futteral holten und sahen, wie leicht sie ist, waren wir beeindruckt. Die Aktion fühlte sich ebnfalls gut an. Nachdem wir allerdings raus auf die Wiese gingen und die Rute mit den besten vergleichen konnten wurden uns die Augen geöffnet. Sie war gut auf kurzen Distanzen, fühlte sich aber auf mittleren und langen Distanzen breiig an. Zum selben Ergebnis kamen wir bei unseren Test am Wasser in Casa Blanca.

Verfasst: 20.02.2008, 23:02
von Barramundi
Griffe

Was zum Geier ist mit den Hakenhaltern an all den schweren Ruten passiert? Das macht mich wahnsinnig! Ich würde sogar an meinen Tarponrute einen kleinen Hakenhalter haben wollen. Ein kleiner schlanker Hakenhalter, in der Art wie Sage sie an ihren 9 ft. 8er bis 10er Z-Axis-Ruten verbaut ist perfekt. Ich hab die Schnauze voll davon, mein Vorfach um den Rollenfuß zu wickeln und in den Führungsring einzuhängen. Niemand kann mir erzählen, dass ein kleiner Hakenhalter Probleme beim Schnurabzug erzeugen kann......

Verfasst: 20.02.2008, 23:15
von olli
Hey Flow,

you are the real chief of translation! Well done Sir, congatulations.
I guess a lot of users will be very thankful...

By the way - I spent quite some time of my early years in Scharbeutz at the place of my uncle Willy... He was one of the last german cowboys!


Best regards, Olli

Verfasst: 20.02.2008, 23:20
von Barramundi
Großartige Ruten werden von großartigen Anglern designed

Etwas, dass mir in den letzten dreissig Jahren, in denen ich mit den weltbesten Rutendesignern zusammengearbeitet hab sehr klar geworden ist, ist dass die besten heute existierenden Ruten von Zeitgenossen entwickelt worden, die großartige Angler sind. Gute Beispiele sind Steve Rajeff von Loomis, Jerry Siem von Sage und Tom Morgan (Ehemaliger Besitzer von und Designer bei R.L. Winston), von dem die Tom Morgan Rodsmiths Serie stammt. Viele von denen und andere tolle Angler haben die besten besten Ruten entwickelt, die wir heute haben. Diese Angler haben das Wissen, was eine Rute leisten soll und wie man dieses Ziel im Rutenbau umsetzt, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Verfasst: 20.02.2008, 23:21
von Barramundi
...so genug für heut...

:lol:

später mehr

Verfasst: 20.02.2008, 23:38
von Barramundi
olli hat geschrieben:Hey Flow,

you are the real chief of translation! Well done Sir, congatulations.
I guess a lot of users will be very thankful...

By the way - I spent quite some time of my early years in Scharbeutz at the place of my uncle Willy... He was one of the last german cowboys!


Best regards, Olli
Hey Olli,

a german cowboy? Would have been very interesting to meet him......

Thanks and best regards

Flow

Verfasst: 03.03.2008, 20:19
von Barramundi
Hallo, wollte mich nur mal ganz kurz melden, da hier grad nix vorwärts geht. Muss leider gerade fast jeden Tag 15 Stunden arbeiten und komme daher nicht zum übersetzen. Hoffe aber, dass es nächstes WE ein bisschen weiter geht.


Gruß an alle, die sehnsüchtig auf die Übersetzung warten.

Flow

Verfasst: 16.03.2008, 01:21
von Heinz
Hallo,

ich habe mir gerade den Test im Original mal durchgelesen - nur um es ganz klarzustellen-es geht um 8er S a l z w a s s e r r u t e n. Von Orvis z.B. gibt es auch eine neue Süsswasserserie mit dem Namen Helios, die erst seit kurzer Zeit in Österreich erhältlich ist (wahrscheinlich auch in ganz Europa, weil die Serie offensichtlich erst seit Ende 2007 in den USA erhältlich ist). Meiner Meinung nach eine Spitzenrute (zumindest in Klasse 5, 9ft mid 6.5), ich habe trotz des gesalzenen Preises zugegriffen und mir die Rute nach dem Probewerfen zugelegt. Für meine Bedürfnisse ist diese 5er jedenfalls eine ideale Rute für viele Gelegenheiten( ausser kleine Bäche-da nehme ich was anderes und dort wo bedeutend schweres Gerät angebracht ist-Sinkschnur, Karpfen etc.oder wo ich ganz kurzgeteilte brauche).
Grüsse
Heinz

Verfasst: 16.03.2008, 09:46
von Barramundi
so, dann mal weiter im Text.....

Wie Heinz schon richtig schreibt, geht es in diesem Test um die Eignung von 8er Ruten für die Salzwasserfischerei. Wobei die angelegten Testkriterien meiner Meinung nach durchaus auch für andere Anwendungen interessant sind. Hier also mal die Erklärung der einzelnen Testkategorien.

Preis (in Dollar) - 10 Punkte möglich

Dies ist sehr einfach. Die günstigste Rute erhält die die höchste Punktzahl, und bei teureren Rute fallen die Punkte dementsprechend. Somit erziehlt die Loomis GLX 10 Punkte und die teure Orvis Helios fällt ab auf 7 Punkte.

Der X-Faktor - 10 Punkte möglich

Hierbei geht es um verschiedene Faktoren, welche sich auf die Bewertung der einzelnen Ruten positiv auswirken. Die meisten Ruten haben eine lebenslange Garantie, aber einzelnen Hersteller berechnen beispielweise andere Konditionen, zwischen 20 und 65 Dollar, für die Garantieabwicklung, Reparatur oder Austausch von Ruten oder Rutenteilen oder Transportkosten. Nach unserer Meinung sticht Loomis hier alle anderen aus, indem sie eine komplett neue Rute schicken, anstatt die alte zu reparieren und das alles für 50 Dollar für UPS-Standart und 65 Dollar für Luftfracht. Ohne Monate oder mehr warten zu müssen bekommt man so eine neue Rute an der Start. Zudem nutzt Loomis die teureren aber unzerbrechlichen Nickel-Titanium-Ringe und unzerbrechliche Schnurführungsringe. Orvis benutzt bei der Helios ähnliche Nickel-Titanium-Schlangenringe.

Verfasst: 16.03.2008, 10:08
von Barramundi
Die Verarbeitung - 10 Punkte zu erreichen

Diese Kategorie ist eine Kombination verschiedener Dinge, wie der Kork-Qualität, oder ob der Korkgriff handgefertigt und dann geschliffen, oder vorgerfertigt ist (meistens mit beachtlichen Qualitätseinbußen). Ist der Rollenhalter gut designed, salzwassertauglich und hat ein gutes Verschlusssystem, so dass die Rolle nicht abfällt, wenn man gerade im Kampf mit einem 25 pfündigen Permit steht - dem Fisch deines Lebens?
Wie gut sind die Ringbindungen und die Lackierung und Versiegelung der Ringe und Bindungen? Die meisten Hersteller verwenden ein einschichtiges Coating, welches oftmals zu dick aufgetragen wird. Das gibt der Rute überflüssiges Gewicht und erweckt den Eindruck schlampiger Verarbeitung. Die Verarbeitung aller vier Premium-Ruten im Test war sehr gut bis excellent. Sie sehen alle großartig aus.

Das Gesamtgewicht - 10 Punkte möglich

Dies ist eine einfach zu beurteilende Kategorie, wobei wir uns nicht auf die Herstellerangaben zum Gewicht verlassen wollten. Wir mussten feststellen, dass diese die Wahrheit oftmal ein wenig strecken. Also benutzen wir unsere eigene Yellowstone Angler Digital-Briefwaage mit einer Genauigkeit von 0.01 Gramm. Um es einfach zu machen haben wir einfach aufs volle Gramm aufgerundet. Betrachtet einfach unsere statistische Auswertung, um die genauen Ergebnisse einzusehen. Die Orvis Helios hat hier alle Mitbewerber in die Schranken gewiesen, sie ist einfach wunderbar leicht. Allerdings ist das Gesamtgewicht nur die halbe Wahrheit. Wichtiger ist das Schwing-Gewicht und, vor allem, wie sich die einzelnen Ruten auf verschiedenen Distanzen werfen lassen.

Verfasst: 16.03.2008, 14:21
von Barramundi
Das Swing-Gewicht (Gewichtsverhältnis Spitze-Buttsection) - 10 Punkte möglich

Solltest Du Golfer sein, dann kennst Du diesen Ausdruck! Der Pro-Shop hat eine einfach Scala, um das Schwung-Gewicht zu messen - das Gewicht des Schlägerkopfes in Relation zum Schaft, wenn man den Schläger hin und her wackelt. Nachdem hier in der Gegend um Montana alle Golf-Pro-Shops im Winter geschlossen haben, mussten wir nun unsere eigene Methode finden, um das Schwung-Gewicht einer Fliegerute zu ermitteln. Eine Erklärung, wie wir zu den einzelnen Ergebnissen gekommen sind findest Du in der Tabelle mit unseren objektiven Beobachtungen. Ruten mit einem niedrigere Schwung-Gewicht sind eine Freude beim Werfen und Fischen. Ruten mit höherem Schwung Gewicht machen deutlich weniger Spaß und ermüden den Arm beim Fischen wesentlich schneller. Du wirst Du eher wie nach einem anstrengenden Motocross-Rennen fühlen, nicht wie nach einem entspannten Tag auf den Flats....

Verfasst: 16.03.2008, 14:46
von Barramundi
Schwung-Gewicht vs Kraft - 20 Punkte möglich

Hier ist die erste "Performance" Kategorie in der wir die Punkte verdoppeln. Gewinner in dieser Kategorie, sind die Ruten, die sich am leichtesten in der Hand anfühlen, gleichzeitig aber die meiste nutzbare Kraft bereitstellen.
Es ist leicht für eine schwere Rute viel Kraft zu erzeugen, aber das fühlt sich wie eine Keule an. Wenn Du eine der Ruten in diesem Test in die Hand nimmst wirst Du denken: "Wow, wie gern würde ich sowas fischen!" Natürlich macht das Schwunggewicht im Vergleich zur Kraft nicht allein eine gute Rute aus. Die Art und Weise, wie sich die Rute biegt, um diese Power zu erzeugen erzählt uns die wahre Geschichte. Ich kann viel darüber sagen, wie sich eine Rute werfen lassen wird, nur dadurch, dass ich sie in der Hand halte und das Schwunggewicht einschätze - dann biege und schwippe ich sie, um die Kraft festzustellen und zu beoabchten, wie sich die Rute biegt - welche Aktion sie hat - medium, medium-fast oder fast - und in wie weit sich die Spitze im Verhältnis zur Mid oder Butt-section
biegt.
Alles hier getesteten 8er Rute haben eine schnelle Aktion aber die Sage und die Loomis haben progessivere weichere Spitzen als die Helios oder die Winston.
Die Helios hat auch diese Runde gewonnen, aber die Ergebnisse waren sehr eng beieinander. Zum Beispiel war die Loomis nur ein wenig schwerer, hatte aber sehr viel mehr nutzbare Kraft.

Verfasst: 16.03.2008, 15:16
von Barramundi
Performance auf ca. 11 Metern Entfernung - 20 Punkte möglich

Die Meisten Menschen nehmen ein Fliegenrute in die Hand und beurteilen die Leistung danach, wie weit sie damit werfen können. Aber die meisten 8er Rute zeichnen sich ebenfalls durch ein gutes Gefühl und Genauigkeit auf kurzen Distanzen aus. Die Abräumer in dieser Kategorie sind Ruten, die sich überaus genau auf kurze Distanzen werfen lassen und ohne großen Aufwand, nur unter Einsatz des Handgelenks, aus der Spitze werfen. Ein Grund, warum die Helios in dieser Kategorie den ersten Platz belegt hat, war ihre unglaubliche Leichtigkeit und die Einfachheit des Werfens auf diese kurze Distanz. Auf kurze Distanz ist die Genauigkeit einer der wichtigsten Testfaktoren. Denn egal, ob Du im Süßwasser oder im Salzwasser fischt, der Schlüssel zum Erfolg beim Fang vieler und großer Fische ist die Wurfgenauigkeit. Ruten die sehr steif sind und gut auf großen Distanzen arbeiten lassen auf kurzen Entfernungen oft Gefühl und Genauigkeit vermissen. Natürlich trifft auch das Gegenteil zu, wie wir bei der Helios feststellen durften. Sie wirft wundervoll im Nahbereich, büßt aber auf mittlere und weitere Distanzen stark ein. Die besten hier getesteten Ruten hatten Spitzen, die weich genug waren um die bestmögliche Genauigkeiten auf Kurzdistanzen zu zeigen, aber immer noch genug Power für weite Würfe.

Verfasst: 16.03.2008, 15:34
von Barramundi
Mann, Mann, Mann - dieser Test ist echt lang :D


Performance auf Entfernungen von ca. 18 Meter - 20 Punkte möglich

So, nun gehts langsam ans Eingemachte dieses Shootouts. Die Ruten, die hier gut abschneiden können wirklich auch unter den windigsten Bedingungen
die Fliege auf 18 m Weite bringen. Die Genauigkeit dieser Ruten ist unglaublich. Das bedeutet, sie bringen die Fliege in fünf von fünf Würfen in einen ca. 90 cm großen Ring. Eine gute 8er Rute sollte das auch ohne Doppelzug "schießen lassen" schaffen. Es sollte nur einen gute Rückwurf brauchen, um dann die Fliege ins Ziel zu feuern. Ruten mit einer kümmerlichen Butt- oder Midsection brauchen hier erst gar nicht anzutreten.
Ans Wasser übertragen bedeutet es, eine schwere Bonefish-Fliege in einen 20 Knoten-Wind zu werfen, oder eine windfängige 2/0 Snook-Fliege in einem engen Loop zwischen die Luftwurzeln der Mangroven zu befördert und das Vorfach sauber abzurollen. Die beiden Ruten im Test, die dies mit einer unglaublichen Leichtigkeit bewerkstelligen sind die Loomis GLX und die Sage Xi2. Sie sind beide eine Stufe über die Herausforderern.