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Verfasst: 19.04.2010, 21:12
von Hans.
bluedun hat geschrieben:Hallo,
um auch meinen Senf zum Thema zu geben: An der Lammer hat der Bewirtschafter Erhard Schwarz vor Jahren Bissanzeiger verboten. Warum? Er sah seine Skepsis durch eine umfangreiche Untersuchung an Äschen in seinem Gewässer bestätigt. In den Bereichen, in denen Bissanzeiger erlaubt waren, wurden wesentlich häufiger Äschen mit schweren Maulverletzungen festgestellt (kenne die genaue Relation nicht mehr, war aber signifikant!). Diese konnten nur durch den offenbar heftigeren Anschlag bei der Verwendung von Bissanzeigern stammen.
Soweit meine Ergänzung zum Thema.
T.L.
Bluedun
Genauso stelle ich mir das vor!
Hans
Verfasst: 19.04.2010, 21:48
von paraloop
Hallo RC!
Ich fische seit Jahren in einen Classic Revier der Öfg. Goldkopfnymphen oder sogar Tungsten waren und sind dort aber nicht verboten. Nur zur Info.
Fg Willi
Verfasst: 20.04.2010, 07:58
von Mario Mende / Sachsen
Zuerst sollte man mal definieren, wie der Fischbestand ist!
In einem Vereinsgewässer mit einer Entnahme von 4 Fischen pro Angeltag herrscht sicher eine andere Artenvielfalt pro ha, wie in einem "Trophygewässer in Austria".
Natürlich verbessert man die "Erfolgsquote" merklich, aber da ist doch nichts verwerfliches dran.
Deshalb gehen wir doch ans Gewässer. Bei uns ist fast überall auch das Spinnfischen gestattet, aber wir haben Fische aller Altersklassen da. Und es wird mehrheitlich beim Nymphen mit BA gefischt.
ABER man fängt auch mit BA keine 30 Fische pro Angeltag "mehr", als einer, der ohne fischt.
Und warum soll man mehr "anschlagen", wenn man mit BA fischt. Ein Anschlag im Sinne wie beim Spinnfischen gibt es nicht, die Rutenspitze wird kurz gehoben und gut.
Schweres Gerät? Für was denn? Rute 9 ft Klasse 4. Aber Vorfach nicht unter 0,16 mm.
Ich persönlich finde es wirklich nicht verwerflich. Als Brillenträger finde ich das eher "schonend für die Lichter" und angenehmer.
Übrigens Thungsten gibt es bei mir nicht, eher wird ein Blei 30 cm oberhalb vor die Nymphe geklemmt.

Re: Hallo !
Verfasst: 20.04.2010, 09:44
von Maggov
sedge111 hat geschrieben:Royal Coachman hat geschrieben:.......dient nur zur Optimierung der eigenen Fangergebnisse............
RC
Hallo RC,
Dient nicht auch die Verbesserung der Wurftechnik, das Wissen der Entomologie, die besser gebunden Fliege......... der Optimierung der Fangergebnisse?
Wenn ein Bewirtschafter aufgrund effektivem Nymphenfischens Angst um Bestand hat, dann soll er doch das Nymphenfischen an sich verbieten. Und gut is! Aber es ist doch mit Verlaub hirnrissig das Nymphenfischen zu erlauben und durch ein Verbot des Bissanzeigers zu hoffen, dass ein Großteil der Bisse nicht wahrgenommen wird!
Grüße!
Tom
Hi Tom,
das dient auch der Optimierung des Fangergebinsses erfordert aber mehr Übung und Zeit zu Lernen als die Verwendung eines Stoppels um die Fliege auf der richtigen Tiefe oder in der richtigen Art und Weise an zu bieten.
Genau dieses Verbieten hat doch Gebhard bei den Classic Fly strecken beschrieben. Man hat dort halt etwas genauer hingeschaut und bestimmte Methoden verboten. Das geht doch genau in diese Richtung.
LG
Markus
Verfasst: 20.04.2010, 12:16
von Tom Doll
Hi,
Hat einer schom mal darüber nachgedacht, einen Bissanzeiger mit Haken ohne zusätzliche Fliege zu benutzen.
Ich fische meist mit Bissanzeiger aus Wolle oder PP aus Gewohnheit. Oftmals steigen die Forellen auf den Bissanzeiger (orange/pink) - also liegt es nahe einen Bissanzeigerfliege zu binden.
Ich habe ein Muster, das ich orange Signal Sedge nenne, eine Rehhaar Caddis in Knallorange - geniale (Trocken-) Fliege, besonders wenn nichts sonst geht.
Probiert es mal aus.
Gruß
Tom
Verfasst: 20.04.2010, 12:22
von flo staeuble
oh mann, tom, DAS sind tipps.
wenn du jetzt noch vorschlägst, ne normale nymphenmontage MIT einem hakenversehenen bissanzeiger zu fischen, kriegen die am fangerfolg nicht interessierten puristen endgültig an herzkaschperl:-)
oder ist das dann ne zulässige springermontage?:-k
vergnügt
flo
Verfasst: 20.04.2010, 12:39
von Tom Doll
Hi Flo,
Die orange Signal Caddis kannst Du auch noch mit 2,5 Promille sehen, allerdings doppelt.
Ein Bissanzeiger ist absolut notwendig, auch beim Trockenfliegenfischen. Wenn ich 50cm vor die Fliege einen Bissanzeiger binde, finde ich meine Fliege auf dem Wasser viel besser.
Beim Streamerfischen geht es ähnlich, 20 cm vor den Streamer einen Bissanzeiger und die Forelle meint, dass der Streamer etwas jagt und beißt aus Futterneid.
Beim Nymphenfischen hilft er mir, die Nymphe (min 2g) in der gewünschten Tiefe zu halten. Das ermöglicht mir Stippfischen im Fliegenwasser.
Dein Vorschlag mit dem Bissanzeiger mit Haken ist naheliegend, in USA wird oft eine größere Caddis als Bissanzeiger und eine Nymphe gefischt.
Mit dem Bissanzeiger aus Wolle kann man auch ohne Haken fangen, man muss nur solche Wolle verwenden, in deren Fasern sich die Zähne der Forellen verfangen. Das schützt außerdem auch die Äschen.
Jetzt im Ernst:
Ich denke nicht, dass ein Bissanzeiger etwas Verwerfliches ist. Schlecht wird es nur, wenn der Bissanzeiger der Gier der Fischer dient.
Gruß
Tom
Verfasst: 20.04.2010, 12:57
von flo staeuble
geniale vorschläge - vielleicht noch als kleiner zusatz:
die "blaulicht parachute" - tatütata (leider hab ich kein bild)
ich geb dir bei allem recht.
flo
Verfasst: 20.04.2010, 13:52
von hdidi
He Flo,
wir nehmen nächstesmal echte Maden als Bissanzeiger.....
Sorry, aber das musste jetzt raus.
Jungs, ich les hier mehr als ich schreibe.
Und ich lese hier gerne!
Aber ich muß sagen, das ganze wird mir langsam immer suspekter.
Also daß sich hier bitte keiner persönlich angesprochen fühlt !!!
Doch als Laie kann ich der Diskussion langsam nicht mehr folgen, vielleicht bin ich auch zu naiv.
Ach ja, ich verwende keine Bissanzeiger beim Nympfenfischen, einfach weil ich zu faul bin die zu montieren.
Und fangen tu ich trotzdem

Verfasst: 20.04.2010, 17:12
von Barramundi
Hallo,
ich gewinne den Eindruck, dass wir Puristen unter uns haben, die in der glücklichen Lage sind, an einem gut besetzten Salmonidengewässer zu wohnen. Kann mir einer sagen, was die Fischer-Kollegen machen sollen, die in Ihren Flüssen kaum oder gar keine Salmoniden haben und nur mit Hilfe eines Bissanzeiger überhaupt die Chance bekommen, mal einen Fisch zu überlisten.
Für mich ist es ganz einfach: Fische ich im Urlaub an einem tollen Salmonidengewässer, dann am allerliebsten nur mit einer Trockenfliege. Wenn dies bedeutet, dass ich nur zwei Fische (oder auch mal keinen) am Tag fange, so nehme ich dies vollkommen gelassen hin, weil es für mich kaum etwas schöneres gibt, als einen Fisch mit der Trockenen zu überlisten. Wenn dann nach zwei Tagen gar nichts auf die Trockene geht, dann kommen auch leichte und leicht beschwerte Nymphen zum Einsatz (wenn es notwendig ist auch mal mit einem Poly-Bissanzeiger), damit ich in der einen Woche im Jahr vielleicht doch noch den einen oder anderen Fisch fange.
Mir ist nicht klar, was daran verwerflich sein soll. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass jemand ungehalten wird, wenn der Kollege mit "Posen" und massiv beschwerter Nymphe den dreißigsten Fisch hakt. Die meisten Fischer, die ich kenne, gehen jedoch ähnlich vor, wie ich.
Schwarze Schafe gibt es überall, aber Bissanzeiger deshalb generell zu verteufel (auch in Hinblick auf die Fischer, die mit Ihrem Gewässer vielleicht weniger begünstigt sind) halte ich aber für etwas anmaßend.
Das zu jedem guten Fischer Benehmen und Maßhaltigkeit gehören betrachte ich mal als selbstverständlich)
Beste Grüße
Flo
Verfasst: 20.04.2010, 17:23
von Mario Mende / Sachsen
Verfasst: 21.04.2010, 22:12
von Bock17
Habe nicht alle Vorposts gelesen aber schilder euch einfach mal meine frischen Erfahrungen.
Hallo,
ich bin noch Anfänger und hatte in den ersten 2 Jahren keine Möglichkeit richtig mit der Fliege am Fluß zu fischen, seit 2 Wochen kann ich endlich ein kleines Stück der Trave befischen(einziger Fluß in meiner Umgebung mit Salmoniden).
Also schnell alles ins Auto gekramt und ans Wasser gefahren.
Am Wasser war die Enttäuschung relt. groß, aufgrund der schnellen Strömung und den vielen Verwirbelungen war die Spitze der Schnur immer so in Bewegung, dass ich keine Ahnung habe wie ich den Biss erkennen soll, und schon nach 6/7m entfernung konnte ich die Spitze trotz meiner jungen Augen kaum noch im Auge behalten...

Kein smoothes fischen!
Heute riet mir mein Dealer des Vertrauens eine Pilotkugel als Bißanzeiger an´s Ende Flugschnur zu montieren. Gesagt-Getan und sofort klapte alles viel besser! Die Nymphe trieb(meistens)dahin wo sie hin sollte und ich musste mich nicht mehr auf das Ende der Flugschnur versteifen und konnte endlich smooth fischen..
Ich weis das es viele gibt, die einen Bißanzeiger verpöhnen.
Das ist kein Fliegenfischen habe ich in diversen Foren gelesen, aber warum müssen manche denn alles in eine Schublade stecken?](*,)
Entweder bist du Emo, Hip-Hoper, Rasta, Player, Spinnfischer, Ansitzangler oder Fliegenfischer. Alles fest definiert, jede Abweichung und jedes anders denken wird gestraft und ausgegrenzt.
Ich bin Florian und ich bin gerne in der Natur fischen.
Verfasst: 22.04.2010, 17:16
von Magallan
Hallo Florian
Kopf hoch

und mach dein Ding !
Nicht alle sind " Schubladenmässig" drauf. Es ist eben so das viele Köche den Brei verderben können, aber lass dir desshalb den Spass und die eigene Erfahrung machen nicht vermiesen!!
Gruss Heiko
Bissanzeiger...!!!
Verfasst: 22.04.2010, 22:24
von Sixgunner
Gruss an Alle!
Nomenklatorisch heissen die Dinger "Bissanzeiger", deren Funktion sehe ich je nach Anwendungsweise (Position am Vorfach/Entfernung zur Fliege oder den Fliegen) aber doppelt:
1) Posenfunktion... vielseitig und interessant im Forum diskutiert, ich gehe nicht darauf ein...!
2) Als "Dead-Drift"-Anzeiger, hier wird es interessant, da das "Schwimmteil" die "Fliege" am Vorfach in perfekter Art und Weise anbieten kann. Diese Technik wurde unter Anderem am unteren Sacramento River in Kalifornien perfektioniert, (Puristen bitte wegschauen!!) um sämtliche Arten von Nymphen und Ei-Imitation den wilden Regenbogenforellen auf natürliche Art anbieten zu können.
Zu den Puristen unter uns Fliegenfischern: Evolution gehört nun einmal dazu, neue Techniken zu erlernen und umzusetzen ist INTERESSANT und LEHRREICH. Unter Umständen kann es sogar SPASS machen...! Unerhört...!
Zum Fliegenfischen im 21. Jahrhundert gehören ultraleichte 000-Ruten genau so dazu, wie 20er Fliegenruten zur Fischerei auf Blauflossenthune, dies schliesst das Thema "Bissanzeiger" sicherlich mit ein.
Tight lines,
Sixgunner
Hallo
Verfasst: 23.04.2010, 00:19
von Royal Coachman
Hallo !
Seit wann ist Posenfischen eine neue Technik, das ist so alt wie die Angelfischerei selber!
Posenfischen mit ein bis zwei Fliegen, statt Made und Wurm, was anderes ist das nicht.
mfg
RC
PS: wir sprechen hier natürlich über hoch aufschwimmende Bißanzeiger, nicht über Sichthilfen, wie Wollfäden und dergl., die sind auch für mich akzeptabel, gefärbter Loop usw.!