Hallo in diese Runde.
tea stick hat geschrieben:Auch ich empfinde arge Bauchschmerzen bei dem Gedanken, meine fliegenfischereiliche Qualifikation durch (Pflicht-)Teilnahme an einem Lehrgang ausbilden zu lassen und durch eine abschließende Prüfung nachweisen zu müssen.
Fliegenbinder hat geschrieben:So ein Schwachsinn. Der Deutsche und seine Prüfungen.
Für alles eine Prüfung, einen Lehrgang, eine Bescheinigung ein Zertifikat!
Bin ich froh, das hier in D alles geregelt und Reglementiert ist.
Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz?
Das sich ein Angler für das Fliegenfischen entscheidet ist doch seine freie Entscheidung
und das Absolvieren einer Fliegenfischerprüfung ist ebenfalls freiwillig,
von Zwang kann nicht die Rede sein.
Die Frage könnte/sollte lauten, warum fordern Vereine überhaupt, als Zugangsberechtigung für "Fliegenfischergewässer", diesen Nachweis?
Nun, so wie ich es schon weiter vorne in diesem Thread geschrieben habe,
teilen sich Vereine die Pacht für spezielle "Fliegenfischergewässer"
und lassen dann nur Fischer mit der Fliegenfischerprüfung an dieses Strecken fischen.
Das Teilen der Pacht macht schon von daher Sinn,
dass, in den Vereinen, die Anzahl der Fliegenfischer recht gering ist,
im Vergleich zu der Anzahl der allgm. Sportfischer.
Die Pacht solcher "Juwelen" ist meist aber recht teuer.
Auch sind diese "Fliegenfischergewässer" ja häufig, aus Naturschutzsicht, recht "fragil"
und ein Argument gegenüber den Verpächter und etwaig auch für Naturschützer ist,
dass nur "Menschen" mit "Zusatzqualifikation" dort "angeln" dürfen.
Eben nur die schonendste Art des "Angelns" ausgeübt werden darf (ohne Widerhaken

).
Ja, ich spreche hier von Angeln nicht von Fliegenfischen,
denn im Verständnis von Naturschützer und Otto Normalbürger sind wir Angler.
Und jetzt mal zu Umfang einer solchen Prüfung,
so wie ich es erlebt habe.
Wie Achim schon schrieb, ist der Prüfungsteil nur eine rein Wurfprüfung,
das werfen auf ein Ziel von verschiedenen Entfernungen.
Die Vorbereitung fand an mehreren Samstagen statt.
Der Verein stellte den Probanten Ruten/Rolle und Schnur zur Verfügung.
Aber auch für das laibliche Wohl wurde gesorgt.
die "Einnahmen" ging in die Vereinskasse für den Besatz.
Vor dem Vereinshaus war eine "driving range" vorbereitet.
Unter Anleitung habe die Teilnehmer dort, umschichtig, geübt,
wärend die restlichen Teilnehmer , im Vereinshaus, eine Einführung in die Welt des Fliegenfischens bekamen.
Wie gut es ist "unter Anleitung " zu werfen,
d.h. Fehler zu erfahren und zu korrigieren
muß man hier im Forum ja nicht erklären.
Ruten?,
was sind Rutenklassen, was bedeuten die unterschiedlichen Aktion der Ruten,
( nicht die schnellste, teuerste ist die Beste

)
Rollen?, eben nur Schnuraufwickler, es gibt leicht schwere, etc. ... ,
auch genug Vorort um es mal in der Hand gehabt zu haben.
Schnür?, Schnurklassen/Vollschnur/Schußkopf/Runningline,
float, intermediat, sinking, etc. , auch das leidige Thema mit zu leichten/zu schweren Schnüren.
Fliegen?, Entomologie, Dryfly/Naßfliegen/Streamer/Nymphen?,
wie kann man Fliegen unterscheiden, wenn man im Laden steht,
auch selbertüddeln wurde gezeigt.
Vorfächer?, Aufbau/nur Mono/geflochtene, etc. .
Etikette am Wasser und im Umgang mit anderen Fliegenfischern.
Gewässerschutz, Bsp. Einwaten und damit Laichbetten zertrampeln, bzw. Laichbetten erkennen, etc. .
Der Rahmen solcher "rein Wurfprüfung" macht eben die Veranstaltung.
Selbst mir, als schon "recht fortgeschrittener Fliegenfischer" hat die Veranstaltung gefallen.
Ich möchte behaupten, das die wirkliche "Fliegenfischeranfänger"
im Rahmen einer solchen Veranstaltung, eine guten Einstieg bekommen haben.
Geldschneiderei? ich sehe das nicht so. 