Die Äsche - Fisch des Jahres 2011

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Royal Coachman
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Hallo Jens

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Jens !

Bayrische Moorbäche lassen sich mit Euren Mittelgebirgsbächen sehr wohl vergleichen und wir haben seit der Kormoran bejagt wird massives Aufkommen von Äschen. Ich rede von Bächen, in denen die Äschen laichen, alles andere ist wohl uninteressant.

Von Österreich will ich gar nicht reden, solche Äschenbestände, die binnen eines Winters vernichtet wurden entziehen sich Deiner Vorstellungskraft, Mindestmaß von 48 cm!

Was nun das E-Fischen betrifft, so macht doch einfach die Probe aufs Exempel, fischt am nächsten Tag die gleiche Strecke nochmals durch, ihr werdet Euch wundern wenn überhaupt noch, wie wenige Fische vorhanden sind. Du kannst nämlich das Gerät nicht auf erwachsene und Jungfische zugleich einstellen.

Ich habe nämlich keine Lust mit jemand zu diskutieren, der einfach behauptet, das glaube er nicht.

RC
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

Hallo Gebhard,

Deine Meinung zur Schädlichkeit der Elektrofischerei auf Jungfische kann ich nicht teilen. Ich fische seit fünf Jahren an der Sinn mit einem Brettschneider-Gerät und wir haben noch keine Verluste durch die Elektrofischerei feststellen können.

Gruß

Peter
Royal Coachman
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Hallo

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Ausprobieren, nach einem E-Fischen, am nächsten Tag nochmals die Strecke durchgehen, es werden kaum noch Fische da sein, vor allem keine Jungfische mehr. Habt Ihr je ein zweites Fischen gemacht?

Wenn Du überzeugt bist, daß es den Fischen nicht schadet, dann könnt ihr das ja machen, oder vielleicht doch nicht?

RC

PS: mir fehlt jegliches Verständnis für die Elektrofischerei zur Bestandkontrolle.
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Erlebnis

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

Ich möchte dazu noch ein Erlrebnis anhängen, das mich zu dieser Erkenntnis geführt hat.

Vor ca 10 Jahren nach den ersten schweren Kormanschäden und der fast kompletten Vernichtung der Aschenpopulation, haben wir versucht Jungäschen zu besetzen. Wir hatten uns dazu eine lange Rieselkurve mit grober Verblockung in der Außenkurve ausgesucht. Wir standen also, 3 Mann hoch, mit unseren Kübeln und wasserten die einsömmrigen Äschen aus.
Nachdem jeder mit dem zweiten Kübel im Wasser stand, kamen plötzlich 5-6 große Bachforellen (alle über 45 cm) aus dem dunklen Blockwurf herausgeschossen und sammelten wie Staubsauger die gerade gesetzten Äschen ein. Wir versuchten sie zu vertreiben, sie ließen sich aber nicht stören, sondern raubten zwischen uns, Abstand 3-4m, munter weiter.

Was glaubt ihr, was passiert, wenn so eine einsömmrige Äsche, noch halb betäubt sich abtreiben läßt, da warten die Räuber schon; jeder Räuber erkennt ganz genau, ob ein Futterfisch sich artfremd bewegt, auf das sind alle konditioniert.
Das sind die gravierenden Schäden, die durch ein E-Fischen zur Bestandaufnahme entstehen.

RC
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Siegfried.
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Beitrag von Siegfried. »

Hallo Leute,
ich möchte alle bitte mit der Unsinnsdiskussion aufzuhören, nicht primär wiel mir das ewige Durchkauen noch so unsinniger Nebenargumente "auf den Senkel" geht, sondern weil Jens als Advokat der Vogelgucker deren und sein? Ziel mal wieder auf das Prächtigste erreicht hat. Ihr diskutiert zum Tausendsten Mal über so gequirlte Sche... wie, dass bessere Kläranlagen angeblich die Vermehrung der Äsche behindern, oder dass Renaturierung was gegen Fraßdruck tun könnte. Die Ablenkung ist also super gelungen, Verwirrung und Zwietracht ist gesät, die Fischer kloppen sich mal wieder untereinander statt zusammen die Ursache zu bekämpfen. Was kann dem Schwarzen Vogel Besseres passieren? :evil: .

Die Beweislage ist so sonnenklar wie bei einem Mafiamassaker und ihr lasst euch von dem Anwalt immer noch erzählen, dass erst alle Patronenhülsen untersucht werden müssen, weil auch wer anders geschossen haben könnte. :kotz

@Jens, lies mal meine Darstellungen an anderer Stelle im Forum, fahr die paar km von Kassel zur Diemel, sieh dir die Situation selbst an und dann melde dich noch mal mit einer Entschuldingung. =;

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Siegfried
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henkiboy
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Beitrag von henkiboy »

Hallo Zusammen,
@Gebhard: Ich kann dir bezüglich der Elektrofischerei zu einem großen Teil nur zustimmen. Es wird bedingt durch so eine Maßnahme (E-Fischen) immer zu Kollateralschäden kommen. Diese begründet sich nicht nur dadurch das die Fische vorübergehend "betäubt" sind. Auch die damit oftmals verbundene temporäre Hälterung bzw. die Behandlung des Fisches hinterher (gegebenenfalls messen und wiegen) führen zu einer gewissen Mortalitätsrate. Der Strom an sich wird den Fisch kaum schädigen. Stress und verletzte Schleimhäute, die durch die Befischung entstehen schon. Auch das der Fisch vorübergehend wehrlos und desorientiert ist sollte man nicht unbeachtet lassen.
Sicherlich gibt es auch gute (Ausnahme)Gründe, die eine Kontrollbefischung mit einem E-Gerät sinnvoll machen, ich denke jedoch das hier weniger eher mehr ist.
Bestandsaufnahmen, nur um eine aussagekräftige Statistik führen zu können, gehören für mich jedenfalls nicht zu den Gründen, die eine E-Befischung legitimieren.
@Jens: Wenn ich mir deine Antworten und Ausführungen durchlese, so stellt sich bei mir vor allem eine Frage: Wie siehst Du persönlich die Entwicklung unserer Gewässer innerhalb der letzten 20 Jahre?
Also ich für meinen Teil habe da wohl einen ganz anderen Eindruck erhalten, wie Du ihn anscheinend für dich beanspruchst. Oder verstehe ich dich lediglich in diversen Punkten falsch?
Ich habe z.B. den Eindruck erworben dass an den meisten Gewässern sich die Gesamtsituation hinsichtlich Fischbesatz, Kläranlagen, Industrie, Gewässerverbauungen, Struktur etc. gewaltig verbessert hat. Initiiert durch die Wanderfischprogramme ist gerade an den dort beteiligten Gewässersystemen diesbezüglich sehr viel getan worden. Das hätte der Äsche prinzipiell ebenfalls zu Gute kommen müssen. Ein deratiger Nebeneffekt ist mir aber bisher nicht bekannt geworden.
An meinen "Heimatgewässern" kam jedenfalls Mitte der Neunziger in einem harten Winter der schwarze Vogel und nach dem Winter war Schluß mit lustig (Äsche). An einer Flußstrecke, wo sich die Grundangler früher über die Sch...-Äschen beschwert haben ist sie heute völlig verschwunden. Eine Veränderung der Wasserqualität, der Struktur oder hinsichtlich Verbauungen zum Negativen gab es aber nicht. Lediglich der Kormoran ist nun im Winter regelmäßig "Gast". Ein Schelm wer arges dabei denkt.
Gebhard hat ja ebenfalls auf ähnliche Beobachtungen in Bayern und im Nachbarland Österreich hingewiesen. Da sollte dann doch irgendwo was dran sein.
Die Äsche ist immerhin der Leitfisch einer ganzen Fischregion. Meines Wissens wurde er auch vielerorts besetzt. Das Besetzen von Forellen hat doch wenig mit Bestandserhaltung eher mit Nutzungserhaltung zu tun.
Kann man heute überhaupt noch von einer "Äschenregion" im Sinne des Wortes sprechen? Zum Besatz mit Äschen kann ich nur sagen: Mancherorts wird meines Wissens nach gelegentlich mit der Äsche besetzt. Das ist leider allein schon durch den letzten Satz in dem Zitat begründet. Das die Äsche kein populärer "Besatzfisch" ist zeigt doch auch die Verfügbarkeit am Markt. Versuch doch mal die Äsche als Besatzfisch zu bekommen. Das gestaltet sich Mangels Angebots schwierig. Mit der Forelle könnte man dich dagegen totschmeißen. Aber mal was anderes........wie sieht es denn bei dir an der Twiste mit dem Kormoran überhaupt aus? Habt ihr da überhaupt nennenswerte Kolonien bzw. entsprechende Einflüge? Sorgt vielleicht der Stausee bzw. die Diemel dafür das ihr weitestgehend verschont bleibt? Wenn ich mir die Bilder von der Twiste und ihren Nebengewässern ansehe entsteht bei mir der Eindruck, dass diese Gewässer aufgrund der Größe, der Tiefe und des Bewuchses nicht gerade ein Paradies für den schwarzen Vogel sind. Das kommt der Äsche dann natürlich entgegen.

Gruß vom Niederrhein
Detlef
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

ich sehe das genau wie Siegfried, auch wenn viele Gründe die Äschenpopulation beeinflussen und schon immer beeinflusst haben, so scheint das alles Hömöopathie gegenüber dem Faktor Kormoran.

@Jens: Willst du ernsthaft in Frage stellen, dass die Äschenbestände in weiten Teilen Mitteleuropas aufgrund der anteigenden Komroranpopulation massiv eingebrochen sind??? :smt004

Ich hab auch keine Lust mehr mich mit Monsterpostings in unbedeutende Nebenkriegsschauplätze verstricken zu lassen.

Wir sollten das Kind beim Namen nennen und überlegen welche vernüftigen Lösungsmöglichkeiten bestehen, anstatt fortdauernd das eigentliche Problem in Frage zu stellen.

Das geht jetzt schon weit mehr als 10 Jahre so, die Äschen werden nachweislich landauf landab immer weniger, trotz Verbesserung aller anderer Rahmenbedingungen - aber der Kormoran hat damit absolut nichts zu tun. :smt102

LG,

Olaf
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Gammarus roeseli
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Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus,
In Slowenien gibt es an vielen Flüssen (wie z.B. der Sava Bohinjka) noch sehr gute Äschenbestände, weil da die Verbände rund um die Uhr den ganzen Winter einen Kormoranwachschutz auf die Beine gestellt haben - also auch andersrum wird da ein Schuh draus.
ist so was im großen Stil überhaupt auf D. und Ö. übertragbar und auch dauerhaft durchführbar? Mhh…, ich fürchte leider nicht!


Mich interessiert eigentlich nur, was unterm Strich dabei herauskommt.
… , Kläranlagen, Industrie, Gewässerverbau .... eine Auswahl aus diesem Programm findest Du auch an fast jedem Gewässer mit der Problematik
Die Intensive Landwirtschaft in unmittelbarer Gewässernähe darf nicht verschwiegen werden! Auf diese weiße gelangen Dünger, Pflanzenschutzmittel, Erde/ Verschlammung, Feinsediment/ Versandung …, …, …, (Die Liste ist lang!) in unsere Gewässer! (Im Wasserreichen Alpenraum, spürt man Auswirkungen dieser Art sicher nicht so deutlich wie im Mittelgebirge und im Flachland.)

Was können wir auf die schnelle dagegen tun? Richtig! Auf die schnelle Nichts.

Unterm Strich heißt das, dass die Reproduktion der Fische vor allem der Kieslaicher stark eingeschränkt ist! Also Fische wie die Äsche bei den derzeit herrschenden Bedingungen in unseren Fließgewässern nicht in der Lage sich, hohe Verluste durch z.B. Kormoran auf natürliche weise auszugleichen.

Nun frage ich mich, was bringt unterm Strich z.B. eine Halbierung des Kormoranbestandes? Halb so viele Kormorane im Äschenwasser, bei weiterhin gleichbleibenden nicht optimalen bis schlechten Bedingungen für Kieslaicher? Ich glaube unterm Strich kommt dabei für die Äsche derzeit 0,0 heraus.

Der Vogel ist da und er wird bleiben, dass dürfte doch mittlerweile auch den letzten hier klar sein! Oder?

Ich meine, langfristig gesehen, helfen sicher nur strukturverbessernde Maßnahmen und Äschen die sich durch Selektion an die neuen Gegebenheiten wie Kormoran anpassen, also Schutz und Deckung aufsuchen.

Heißt für mich, Kormoran ja, aber „derzeit“ einfach nicht in der Äschenregion!

Christian
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Mario Mende / Sachsen
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Beitrag von Mario Mende / Sachsen »

Kormoran ja, aber "nein" in der Äschenregion?

Willst du Schilder aufstellen, damit er nicht mehr kommt? :roll: :roll: :roll:
Also wir in Sachsen haben das ganz delikat gelöst: "Abschüsse, bis die Rohre glühen!"

Und wir haben Äschen!
--------------------------

Schau dir Thüringen an, Saalfeld!
Regelung auf 7km Flusslauf 15 Kormorane in 3 (drei) Jahren.
Fazit 2002/2003 Wir hatten mal Äschen!

Der Kormoran ist ein Problem, egal in welchen Gewässerabschnitt, denn hat er eine Strecke leer, dann zieht er weiter!

Warum nur vergrämen?
Lieber Gott verschone mein Haus vor Feuer, nimm das meines Nachbarn!

Der gehört nicht ins Binnenland! :idea: :idea: :idea:
Vergräme den Kormoran, nicht den Fisch!

Mario
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Kevin NRW
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Beitrag von Kevin NRW »

Hallo Äschenfreunde,
@Mario: Endlich mal klare Worte :wink: ...
Ich habe selber den Untergang der Äsche an einem ehemals tollen Äschenstück mitbekommen,ebenfalls fische ich einen anderen Fluss wo die Äschen ebenfalls fast ausgerottet sind.Argumente wie Sedimente und anderes bla bla sind doch mehr als schwach um die Killermaschine gut zu reden.Wenn ein Bär auf Wanderschaft geht und mal ein Hühnchen reisst wird er erschossen,wenn ein Wolf sich ein Schaaf packt wird er wohl auch bald erschossen und wenn der asiatische Vogel fast schon eine ganze spezies ausgerottet hat wird von Kläranlagen etc gesprochen?!?!?Hallo??!?

Kopfschüttelnd
Kevin
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Mario Mende / Sachsen
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Beitrag von Mario Mende / Sachsen »

Es ist doch auch so!
Wir brauchen uns nichts vormachen und nach anderen Gründen suchen.
Der Kormoran ist zum Problemge worden, nicht erst seitdem er "Zum goldenen Geflügel" gewählt wurde.

Die Angler haben sich richtig bemüht in Ulm. Das war richtig!

Jedoch bringt der Abschuß mehr, weil dem Angler (egal ob Flifi, oder Naturköderangler) die Lobby fehlt! Leider!

Grün wählen, vegetarisch zu leben und alle zu verurteilen, die Tiere essen, fangen, schießen etc. ist ein Modetrend!

Fleisch, Fisch und Geflügel wächst ja in der Kühltruhe heran. Die Kuh ist lila und Bamby ist das Kind vom Reh. :shock: :shock:

Meine Vorfahren haben sich nicht an die Spitze der Nahrungskette gekämft, dass ich mich mit Salat ernähre!

Und deshalb setze ich alles daran, um meinen Enkeln noch eine Äsche "live" zu zeigen!
Auch jeder Angler ist ein Naturschützer, doch sollten wir das Tun einiger "Naturschutzverbände" nicht kampflos hinnehmen. Auch unter der Wasseroberfläche ist Natur!

Kormorane in einer naturverträglichen Population sind doch kein Thema!
Was naturverträglich ist, damit müssen sich die Sachkundigen beschäftigen......

Und wer sich für den Kormoran einsetzt, der soll für die Schäden zahlen!
Vergräme den Kormoran, nicht den Fisch!

Mario
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Seymore Trout
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Beitrag von Seymore Trout »

Hi,

anstatt Monsterposts, kleine Häppchen,

@ RC
Was nun das E-Fischen betrifft, so macht doch einfach die Probe aufs Exempel, fischt am nächsten Tag die gleiche Strecke nochmals durch, ihr werdet Euch wundern wenn überhaupt noch, wie wenige Fische vorhanden sind. Du kannst nämlich das Gerät nicht auf erwachsene und Jungfische zugleich einstellen.
Auch wenn du es zehnmal wiederholst, ändert sich nichts daran, dass die Methodik nicht geeignet ist Deine These zu belegen. Ich habe Dir vorgeschlagen mir mal die Studie zu schicken. Das war ernst gemeint.

Vielleicht erklärst Du mir kurz, was Du alles an Einstellungen veränderst. Oder vielleicht auch auf welche Geräteklasse (Leistung) Du Dich beziehst. Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen.
Aber: Klar kann ich das Gerät darauf einstellen, da die Standplätze stadienspezifsch sind und ich weiß, wann ich mit welchen Größenklassen rechnen muss.
Ich habe nämlich keine Lust mit jemand zu diskutieren, der einfach behauptet, das glaube er nicht.
Was erwartest Du denn, wenn Du Deine Meinung als Fakt darstellst und die Grundlage deiner Position nicht zur Diskussion stellst?
Vor ca 10 Jahren nach den ersten schweren Kormanschäden und der fast kompletten Vernichtung der Aschenpopulation, haben wir versucht Jungäschen zu besetzen. Wir hatten uns dazu eine lange Rieselkurve mit grober Verblockung in der Außenkurve ausgesucht. Wir standen also, 3 Mann hoch, mit unseren Kübeln und wasserten die einsömmrigen Äschen aus.
Nachdem jeder mit dem zweiten Kübel im Wasser stand, kamen plötzlich 5-6 große Bachforellen (alle über 45 cm) aus dem dunklen Blockwurf herausgeschossen und sammelten wie Staubsauger die gerade gesetzten Äschen ein. Wir versuchten sie zu vertreiben, sie ließen sich aber nicht stören, sondern raubten zwischen uns, Abstand 3-4m, munter weiter.
Es erscheint doch etwas dilettantisch juvenile Äschen dort auszusetzen?! Flach überströmte Abschnitte z.B. im Bereich der Rifflekrone wären die bessere Wahl gewesen.

Und wieder behauptest Du, dass der E-Fischer die betäubten Fische einfach abtreiben lässt. Kannst Du Dir wirklich nicht vorstellen, dass neben diesem Horrorszenario auch noch fachlich sauber gearbeitet wird??

Gruß
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Seymore Trout
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Beitrag von Seymore Trout »

Lieber Siegfried,

danke für Deine klaren Worte. Es ist schade, dass sich jetzt alles wieder um den Kormoran dreht.

Die Reihe Deiner Interpretationsansätze und Deine Fähigkeit zum Schubladendenken beeindruckt mich dennoch nachhaltig.

zur Diemel sage ich Dir folgendes:
Ich engagiere mich seit mehreren Jahren im lokalen Angelverein und habe einige Renaturierungs-Projekte begleitet und selbst durchgeführt. Ich stelle Dir gerne die Ergebnisse der Auswertung der amtlichen und projektbezogenen Untersuchungen zur Verfügung. Dann sollten wir nochmal diskutieren.
@Jens, lies mal meine Darstellungen an anderer Stelle im Forum, fahr die paar km von Kassel zur Diemel, sieh dir die Situation selbst an und dann melde dich noch mal mit einer Entschuldingung. Speak to the hand
Ich nehme Deine Entschuldigung dann an.
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Seymore Trout
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Beitrag von Seymore Trout »

Hallo Olaf,

kürzer gehts nicht
Jens: Willst du ernsthaft in Frage stellen, dass die Äschenbestände in weiten Teilen Mitteleuropas aufgrund der anteigenden Komroranpopulation massiv eingebrochen sind???
Ich hab auch keine Lust mehr mich mit Monsterpostings in unbedeutende Nebenkriegsschauplätze verstricken zu lassen.
Nein, das kann ich nicht beurteilen. Die Beispiele, die ich kenne, zeigen aber gerade, dass die genannten Punkte keine unbedeutende Nebenkriegsschauplätze sind.
...trotz Verbesserung aller anderer Rahmenbedingungen - aber der Kormoran hat damit absolut nichts zu tun.
Beides halte ich für falsch. Ich glaube, dass hier einige auf die (alten, bis 2000) Gewässergütekarten anspielen. Diese treffen keine Aussage über den ökologische Zustand eines Gewässers oder den des Fischbestandes. Es geht nur um die organische Belastung und damit verbunden sauerstoffzehrende Prozesse. In dem Zeitraum, wo aus roten grüne Linien wurden, können ebenso gut 50% des Arteninventars verschwunden sein.

Gruß
Jens
Zuletzt geändert von Seymore Trout am 02.11.2010, 02:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Seymore Trout
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Beitrag von Seymore Trout »

Hallo Detlev,
Sicherlich gibt es auch gute (Ausnahme)Gründe, die eine Kontrollbefischung mit einem E-Gerät sinnvoll machen, ich denke jedoch das hier weniger eher mehr ist
Sehe ich genauso
Ich habe z.B. den Eindruck erworben dass an den meisten Gewässern sich die Gesamtsituation hinsichtlich Fischbesatz, Kläranlagen, Industrie, Gewässerverbauungen, Struktur etc. gewaltig verbessert hat
Ich sage nur, dass es eine Reihe von Einflussfaktoren sind. Der Äschenrückgang kann nicht monokausal sein. Das Wirkungsgefüge ist komplex. Ich erlaube mir jedenfalls nicht von außen über alle Gewässer hinweg einen Faktor als den entscheidenden darzustellen. Und das findest Du in vielen Posts in diesem Thread.
Initiiert durch die Wanderfischprogramme ist gerade an den dort beteiligten Gewässersystemen diesbezüglich sehr viel getan worden.
Sehe ich genauso
An meinen "Heimatgewässern" kam jedenfalls Mitte der Neunziger in einem harten Winter der schwarze Vogel und nach dem Winter war Schluß mit lustig (Äsche). An einer Flußstrecke, wo sich die Grundangler früher über die Sch...-Äschen beschwert haben ist sie heute völlig verschwunden. Eine Veränderung der Wasserqualität, der Struktur oder hinsichtlich Verbauungen zum Negativen gab es aber nicht.
Interessant wäre die Referenzartenliste nach WRRL (FIBS) für Euer Gewässer und was in der Bestandsaufnahme gemäß WRRL nachgewiesen worden ist. Welche Einstufung hat der Wasserkörper, in dem Euro Pachtstrecke liegt, ingesamt. Wie ist die Gewässerstrukturgüte, Querbauwerke? Chemie, chemisch-physikalische Kenngrößen? Was habt Ihr besetzt? Gerne auch per PN. In Hessen findet man den Großteil im WRRL-Viewer.

Mich würde mal interessieren, ob Kevin, Mario und Siegfried sich vor Ihrem unumstößlichen Urteil damit auseinander gesetzt haben?

Gruß
Jens
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