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Verfasst: 08.02.2011, 22:52
von Kevin NRW
Hallo,
also
und nur für´s Bett ist mir eine Gespliesste dann doch zu lang...
...da bekommt der Begriff "Fliegenpeitsche" ja eine ganz neue Bedeutung
Back on Topic: Ich finde das sich Gespliesste und Kohleruten wunderdar ergänzen!Für kleinere Flüsse/Bäche fische ich nichts lieber wie Bambus,große Wasser mit großer Nymphe etc. fische ich mit Kohle.
Just My two cents
Grüße
Kevin
Verfasst: 09.02.2011, 11:11
von Michl
Moin felix,
kann ja noch werden, Stichwort senile Bettflucht.......
Ausserdem gibts auch ganz kurze Gesp(ließte) ..... habe ich gehört.
Gruß Michl
Verfasst: 09.02.2011, 19:03
von felix
Michl hat geschrieben:Moin felix,
kann ja noch werden, Stichwort senile Bettflucht.......
Gruß Michl
Bei "senil" bin ich schon angelangt, jetzt warte ich noch auf die "Bettflucht"...

Verfasst: 09.02.2011, 20:06
von Walcha
Moin Leute,
Wenn mann hier so mitliest kommt man nicht umhin zwei Lager zu bemerken. die einen die immer mit dem neusten kohlefaserprodukt aus der raumfahrt am wasser auftauchen und die anderen welche nur mit im himalaya handgeschnitzten stöcken eine ehrliche fischwaid zulassen.
ich fische sowohl mit kohlefaserruten (va MeFo) und mit der gespließten (Trockene, aber auch Nymphe). Sicher ist es nicht von der hand zu weisen dass große fische am sehr leichten gerät und feinem zwirn an einer gespließten eher zu landen sind als an einer (sehr harten) kohlefaser. was ich aber bedauere ist der oben angesprochene fast religiös anmutende streit der jeweiligen Kfaser/bambus-fraktion.
wichtig ist doch nur dass man sich mit seinem fischgerät am gewässer wohlfühlt. Sicher ist es doch nicht immer wichtig mit dem besten/neusten getackle (gibt es das überhaupt?) zum fischen zugehen.
ich denke da ein ein erlebnis welches ich vor einigen jahren hatte:
stolz war ich mit meiner neuen rute zum fischen unterwegs. am gewässer traf ich einen älteren fliegenfischerkollegen welcher eine ware prachtforelle bei sich trug. seine rute war ein sehr altes glasfasermodell welches er mit einem fightingbut aus einem flaschenkork versehen hatte.
die rolle hatte auch schon bessere zeiten gesehen und von largearbor und neuester bremstechnologie hatte sie sicher auch noch nichts gehört.
aber der mann fing und das wichtigste: war zufrieden!!
an dem tag habe ich meine neue high-end-rute nicht mehr ausprobiert.
also TL
Andreas
Verfasst: 09.02.2011, 22:52
von tea stick
Laß mich an Deinem posting anknüpfen,
lieber Andreas,
und alle meine Vorredner meinen:
Natürlich gibt's zwei Lager, die sich missionarisch für "ihre" Rutentechnologie erwärmen, wenn nicht gar erhitzen. Für mich bleibt bestimmend, wie gut sich die Rute in meiner Hand anfühlt und wirft. Da ist es mir völlig egal, aus welchem Werkstoff sie ist.
Was auf Herstellerseite dazu führt, daß man versucht, die Vorteile der jeweils anderen Machart in die eigene Machart "einzubauen". So sind Bambusruten im Vergleich zu den alten englischen Besenstielen doch sehr viel leichter geworden, durch
Hitzebehandlung (Trocknung) der noch rohen Bambussspleiße, die zu Feuchtigkeitsverlust führen soll bei zunehmende "Versprödung",
Hohlbauweise, bei der das wie Ballast wirkende Markholz an den Innenwänden der Spleiße ausgefräst wird,
"Verschneckelung", d.h.: Verdrehung der Spleiße, um eine größere Steifigkeit zu erzielen,
Hybridbauweise, bei der ausgefräste Bambusspleiße um einen Kohlefaserblank herumgeleimt werden.
Sofern dadurch wertvolle Ergebnisse erzielt werden, soll mir das recht sein. Gemessen an dem Gewichtsverlust der "alten" Bambusruten" ist da schon viel erreicht worden; die Anregung hierzu kam nicht zuletzt von den Kohlefasern. Man denke nur an die Empfehlungen von Charles Ritz vor nahezu 5o Jahren, die Saison mit Gymnastk mit sandgefüllten Weinflaschen zu beginnen, um den erwarteten Belastungen beim Werfen besser standhalten zu können. (Die Flaschen natürlich nicht zum Weitwurf!!!) Das war noch Arbeit, damals.
Ich halte den Dogmenstreit für engstirnig; freuen wir uns lieber, daß wir die große Auswahl haben (und nicht so viel Wein trinken müssen), um unserem Hobby zu frönen.
Und wenn wir dann irgendwann einmal die ultimative Kohlefaser-Bambus-Rute haben, werde ich garantiert noch häufig (oder ausschließlich?)
mit den schönen alten Bambusstöcken zu werfen haben...
meint Euer Freimut
Verfasst: 10.02.2011, 12:05
von Breiflabb
Hallo Andreas und Freimut,
eure Beiträge beinhalten alles was mir wichtig erscheint, ich schließe mich euren Ausführungen an.
Gruß Udo
Richtigstellung
Verfasst: 10.02.2011, 14:19
von Royal Coachman
Hallo Freimut!
Anscheinend hast Du wenig Ahnung von alten gespließten Ruten. Schon in den 30iger Jahren wurde bei Hardy hohl gespließt, siehe C.C de France und später in den 50igern die Phantom, außerdem wurde immer gehärtet, das ist keine neue Errungenschaft.
Eine C.C de France, eine Marvel, eine Farlow Ariel oder eine Black Gnat von Foster als Besenstiel zu bezeichnen, zeugt von Unkenntnis.
Dies Ruten halten jeden Vergleich mit heutigen Produkten stand, allein schon aus dem Grunde, weil der damals verwendete Bambus besser war, da länger kultiviert.
RC
Verfasst: 10.02.2011, 15:17
von tea stick
He, lieber Gebhard!
Warum diese Entrüstung?
Vielleicht liest Du mein posting nochmal gründlich?
Trotzdem lieber Gruß
vom Freimut
Verfasst: 10.02.2011, 17:13
von Nymph-Tom
Hallo zusammen,
ich habe in meiner Fliegenfischerzeit zwar ab und zu mal Gespleisste Ruten ausprobiert habe aber von dem Zeug so gut wie keine Ahnung, da ich mehr auf zeitgemässe Technik stehe.
Trotzdem wollte ich mir jetzt mal diesen langen und lustigen thread zu Gemüte führen falls es doch noch Informationen zu Gras gibt die mich interessieren könnten.
Leider muss ich sagen dass ich aus dem ganzen thread nicht sehr viel neues gelernt habe. Was mir jedoch beim lesen sofort aufgefallen ist.....das der werte Herr Kutschenfahrer in jedem post zu irgend jemandem sagt "er habe anscheinend keine Ahnung".
.......bin mal gespannt wie es noch weitergeht
Gruss,
Tom
Verfasst: 10.02.2011, 18:34
von felix
Nymph-Tom hat geschrieben:Was mir jedoch beim lesen sofort aufgefallen ist.....das der werte Herr Kutschenfahrer in jedem post zu irgend jemandem sagt "er habe anscheinend keine Ahnung".
Stil kann man nicht kaufen und sich auch nicht durch Hobbies einreden - den hat man oder man hat ihn nicht

Verfasst: 10.02.2011, 20:31
von Lutz/H
Guten Tag
Ich finde diesen Faden eigentlich sehr insperierend. Zwar gibt es da und dort kleine Zickereien und Scharmützel, aber auch sehr viel interessantes.
Ich fische jetzt etwas über 20 Jahre mit der Fliege, besitze aber bisher keine Gespließte,in meinen Anfangsjahren durfte ich zwar dann und wann mal mit eine gepließten von Bekannten z.B. mal einen Nachmittag fischen,konnte es aber damals noch nicht richtig (ein)schätzen.
Auch konnte ich in meinem ersten Lachsjahr des öfteren mal mit einer gespließten 2-Hand fischen,versehen mit einer DT und fand es damals nicht so problematisch wie es sich vielleicht anhört,ich meine es war eine moderne gespließte vom Typ Bruce & Walker Hexagraph.
In den letzten 2 Jahren habe ich nun auch vermehrt den Wunsch nach einer Bambusrute,mich interessiert gar nicht mal so das handwerkliche daran, sondern die ,ich nenne es mal "Atmosphäre" die so eine Rute ausstrahlt. Ich erinnere mich an Berichte,auch hier im Forum,wo jemand einen prof. Gespließtenbauer aufsucht, mit ihm über eine gewünschte Rute brütet,sie bestellt und nach ellenlanger Wartezeit verbunden mit Vorfreude sie erhält,das hat hat doch etwas in unserer heutigen Plastikzeit, wo man Infos sich über Bruchteile von Sekunden aus aller Welt besorgen kann.Schreibt hier eigentlich noch jemand Briefe? Papier kann unheimlich sinnlich sein(ich schweife ab).
Auch hatte ich schon einige Male bei Herrn Hildebrandt in der Auktion Gespließte in der Hand und dachte: HMMM,könnte ja was schönes sein aber leider hast du keine Ahnung,ober der Stecken was wert ist.
Deshalb würde mich ausgelöst aus diesem Faden etwas interessieren wie
"Antike Gespließte vs.moderne Gespließte".
Auch die Meinung zu gespließten 2 Händern, ohne Vorurteile bitte,würde mich durchaus mal interessieren.
So grundsätzlich gehe ich in etwa mit dem Posting von Hardy kondom, der Vergleich mit alten antiken Autos paßt schon ganz gut,so in etwa,
für tagsüber kann es das moderne,bequeme sein, für spezielle Momente
darfs dann aber auch etwas besonders sein.
Vielen Dank
Grüßle Lutz
Verfasst: 10.02.2011, 22:36
von tea stick
Ein HOCH auf Lutz! ER HAT'S GESAGT!
Nun brauchen wir nur noch einen Moderator, der diesen Thread dahin umtop(f)t, wo er hingehört. So kommt man halt vom Stöckchen aufs Hölzchen.
Als Rutenmacher interessiert mich natürlich die handwerkliche und materialtechnische Fortentwicklung der guten alten Bambusrute. Es vergeht kaum ein Gathering, an dem nicht neue Tipps und Tricks erörtert werden (dazu sind sie schließlich ja auch da). Nicht nur Verarbeitungstechniken, sondern auch Materialentwicklungen wie Verleimung, Lackierung etc. machen die Bambusruten immer leistungsfähiger. Werden wir mit ihnen mal den Tag erleben, daß uns der Spitzenring beim scharfen Drill auf die Finger klopft? Fertigungstechnisch gesehen ist es bis dahin nicht mehr weit. Aber geht diese Entwicklung nicht in den Fußstapfen der Kohlefaserrrute weiter, d.h.: hinter ihr her? Wollen wir das überhaupt und warum?
Lutz, ich liebe Dich!
Gruß vom
Freimut
Das eigentliche Thema
Verfasst: 11.02.2011, 16:04
von winffm
Hallo an Euch alle,
ich habe jeden einzelnen Beitrag gelesen und dabei einige FÜR MICH !!! sehr akzeptable Meinungen gefunden, jedoch auch welche, die ich nicht teile. Groß geschriebenes ist großgeschrieben, weil es sehr individuell ist. Darauf hat Michael ja auch nochmal hingewiesen, daß es genau darum geht. Die Diskussion, welches Bier das beste ist, führt üblicherweise z.B. auch in der Regel über manchen Umweg dazu, ob man nun Ahnung hat oder nicht. Ich habe jedenfalls keine; zumindest in Sachen Rutenbau, Rutenvergleich, Gespliesste oder Kohle etc. .Fliegenfischen ist mein Hobby, aber nicht mein einziges. Die eine oder andere gespliesste von Freunden hab ich auch schon geworfen. Dabei waren welche, die mir gefallen haben aber auch welche, für die ich keine Mak ausgegeben hätte. Kurz und klein, ich besitze und fische bisher nur Kohlefaserruten. Mir gefällt an ihnen vor allem, daß sie sehr leicht sind und sehr pflegeleicht. Bin ich nun ein Unästhet ? Wenn ich z.B. an meiner 4er Winston Boron II t ( das ist die "langsame") eine ordentliche Forelle Gassi führe, vermisse ich die Erotik von Bambus jedenfalls nicht. Diese Rute entspricht meinem Wurfstil und verzeiht auch manches. Da ich nicht gerade mit Armkraft gesegnet bin, ist Rasanz für mich eh kein Thema ( Masse aber auch nicht).
Vielleicht landet irgendwann eine wirklich handgefertigte und erstklassige gespliesste Rute in meiner Schatzkammer - aber nur eine solche. Die neuen von X oder Y in Z gefertigt gelassenen haben m.E. nicht mehr Seele als eine sorgfältig aufgebaute Kohlefaserrute.
Gras versus Kohle
Verfasst: 17.02.2011, 01:03
von palakona
Kohleruten stehen halt für ein globales Multimillionen (Milliarden?) -Business,- in dem Multimillionen für Marketing investiert werden.
Muss jeder selbst entscheiden, ob er sich gerade in seinen wertvollsten Mußestunden als Teil dieses Business begreift. Punktum!
Bei einer hochwertigen gespliessten Rute beutet sich der Erbauer wenigstens selbst aus.
Was eine Kohlerute besser kann? Abgesehen von den üblichen verdächtigen Situationen und Größenverhältnissen (Mefos,- ....) kaum etwas.
Außerdem ist diese Fragestellung ist völlig irrelevant, bedenkt man folgendes,- wer beim Fliegenfischen rein effizienzbezogen denkt, ist eh nur Statist im falschen Film!
Grüße Wolfhard
Verfasst: 17.02.2011, 01:18
von Forstie
Hallo Wolfhard,
palakona hat geschrieben:Kohleruten stehen halt für ein globales Multimillionen (Milliarden?) -Business,- in dem Multimillionen für Marketing investiert werden.
Muss jeder selbst entscheiden, ob er sich gerade in seinen wertvollsten Mußestunden als Teil dieses Business begreift. Punktum!
mit dieser Einstellung müsste man dann aber auch in selbstgewobenen Hanfsandalen (etc.) am Wasser stehen, anstatt die Mußestunden in der atmungsaktiven Wathose zu genießen.
Gruß,
Martin