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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 30.07.2011, 00:28
von Bernd Ziesche
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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 30.07.2011, 10:09
von hshl
Hi Bernd,
Der Zug per Schnurhand erfolgt meiner Einschätzung nach auch über eine eher "konstante" Beschleunigung der Schnurhand.
Die Schnurhand von HRH "explodiert" förmlich zum Ende des Wurfes hin. Er hat mal gesagt, dass diese Bewegung mit einer Highspeed-Kamera aufgenommen wurde. Der letzte, kleine Weg der Schnurhand war sehr schnell und erfolgt auf einem Bruchteil des Weges, den die Schnurhand am Anfang des Zuges ausgeführt hat. Seine Beschleunigung ist daher nicht konstant sondern nimmt gleichförmig zu.
Apropos "gleichförmig": ich habe Deine Ausführungen so gelesen, dass Du "gleichförmig ansteigend" gemeint hast, weil Du es im Zusammenhang mit der Rotationsphase gebracht hast, die ja die größte Beschleunigung einbringt. Natürlich ist konstant auch gleichförmig, hier hast Du sauber formuliert...

Aber im Kern: HRH beschleunigt nicht konstant - die Schnurhand jedenfalls bestimmt nicht. Und nochmals: ausgehend von einer erwünschten, hohen Rutenladung kurz vor dem Stop hilft Dir ein längerer Weg, den Krafeinsatz zu reduzieren. Sonst würdest Du Ed in Frage stellen...

Beste Grüße, Tobias

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 30.07.2011, 10:15
von Heinz
Hallo,

der Aufladungswiderstand des Systems Rute/Schnur spielt auch eine Rolle. Es spielt daher auch eine Rolle, wieviel Schnur sich bereits ausserhalb
des Spitzenringes befindet und von welcher Art diese Schnur (Keulenlänge etc) ist.Je nach diesen Parametern verändert sich die optimale Art der
Beschleunigung des Ruten/ Schnursystems. Eigentlich müsste man auch noch das Vorfach und die Fliege mit einbeziehen, aber dann wird die Anzahl
der Variablen immer grösser. Interssant wäre es, die Verhältnisse in Kurvenform darzustellen, aber das ist sehr viel Arbeit, wenn man es genauer machen
will - selbst für eine spezielle Rute und Rutenklasse. Ach, jetzt krieg ich wieder dieses Kopfweh... Ich glaube, ich vergesse es einfach und werfe wie bisher
nach Gefühl und denke dabei nicht, das ist weit entspannender.

Grüsse
Heinz

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 30.07.2011, 15:42
von Bernd Ziesche
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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 30.07.2011, 16:06
von hshl
...
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass man die Beschleunigung bei 0 beginnt und bis zum Erreichen des Maximums einen Rückgang der Beschleunigungsrate unbedingt vermeiden sollte.
Ja klaro, das können wir. Das war zu keinem Zeitpunkt strittig (lediglich, ob und wie der Wurf "effektiver" gestaltet werden kann). Wenn ich Zeit finde, werde ich mir Deine Quellen zu Gemüte führen...

Grüße in den Norden, Tobias

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 31.07.2011, 18:54
von Bernd Ziesche
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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 01.08.2011, 07:01
von posti
Bernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Tobias,
nachdem ich nun nochmal ausführlich mit einigen Physikern und sehr erfahrenen Wurflehrern die Art der Beschleunigung erörtert habe, komme ich zu folgender Quintessenz:

Die Beschleunigung sollte stets gleichmäßig* und bis zum Stopp nie rückläufig sein.
....
Naja, sag ich doch (mit wenigen Worten): ;-)
posti hat geschrieben:Servus,

die Rute gleichmäßig beschleunigen und abrupt stoppen - that's the secret.
Ich sag's immer wieder: als würdest du mit einem Farbpinsel einen Farbklecks auf eine Wand platzieren (der Bewegungsablauf ist genau gleich).
Für die "AllesMussGenauAnalysiertWerdenWerfer" on Board: ....fast genau gleich.... ;-)
Somit ist meine einfache Erklärung auch von Physikern bestätigt - danke Bernd :-)

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 01.08.2011, 11:54
von Bernd Ziesche
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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 03.08.2011, 14:28
von Thotty
*muuuaahhhhhh*

Bööörnie, iss jetzt nicht wirklich dein ernst oder ?
*spässken*

grüßung
Thotty

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 03.08.2011, 20:06
von piscator
Übrigends, eine Beschleunigungsrate ist die Änderung der Beschleunigung (dB/dt) also eine Ableitung mehr --- der war umsonst ihr Ingenieure :badgrin: J.

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 04.08.2011, 10:53
von Hans.
Royal Coachman hat geschrieben:
Es geht bei Deiner Frage wohl darum, ob gleichmäßig bis zum Stopp beschleunigt werden soll, oder ob zuerst stark beschleunigt und dann die Rute mit gleichbleibender Geschwindigkeit weitergeführt werden soll.

Meiner Meinung nach funktioniert, kurzfristig stark beschleunigen und dann weiterführen nicht gut, da der Übergang von Beschleunigung zur gleichmäßigen Geschwindigkeit einen gefühlten Ruck erzeugt, der bei kleinster Ungenauigkeit zu Wellen oder Tailing Loop führt, da die Rute teilweise zwar gering aber spürbar entladen wird.

Es ist vernünftiger und effizienter die Rute gleichmßig bis zum Stopp zu beschleunigen, wobei zu bemerken ist, daß eine gringe Beschleunigung in Verbindung mit einem längeren Arbeitsweg zu einer ruhigen und großteil wellenfreien Schnur führt.

Kurze schnelle Beschleunigungen ergeben einen Wurf aus dem Spitzenteil heraus und sind z.B. bei einer Gespließten Gift für das Gerät, wohingegen geringere mit langem Weg zu einem Wurf aus dem handteil führen und daher schonend für Gerät, Muskulatur und Gelenke sind. Nur dadurch kann man eine Gespließte mit Schnurklassen 5/6 den ganzen Tagb führen.
:smt006
Hans

P.S. Liebe Freunde, damit ist alles gesagt. Danke trotzdem sehr für die Bemühungen der Anderen, denen ich aber, spaßeshalber, folgendes mit auf den Weg geben möchte:

Theorie ist, wenn jeder weiß wie´s geht, aber nichts funktioniert.
Praxis ist, wenn alles funktioniert, aber keiner weiß warum.

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 05.08.2011, 23:20
von Bernd Ziesche
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Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 06.08.2011, 12:37
von hshl
Hi Bernd,
wir drehen uns im Kreis. Analogien können den echten Fliegenwurf nicht abbilden, sondern sollen die Wirkungsweise annähernd verdeutlichen. Nichts anderes war und ist beabsichtigt. Die erwähnte Analogie mit dem Pinsel finde ich jedenfalls auch sehr schön - ohne dass ich auch noch Luftwiderstand oder fehlende Biegung des Pinsels mit berücksichtigen möchte...
Wenn ich mir die Argumente anschaue glaube ich, dass die Einbeziehung der Länge der zu werfenden Schnur etwas mehr die Diskussion löst. Denn eine konstante Beschleunigung der Rutenspitze kann sicher auch geeignet sein, eine Schnur in "Normallänge" gut zu werfen. Für eine längere Schnur hingegen - und Du schreibst selber, dass es sich beim Distanzwurf anders verhält - wird eine ansteigende Beschleunigung der Rutenspitze gut geeignet sein, die Rutenladung im erforderlichen Maße zu steigern. Meine Beispiele betreffen ja eher die längere Schnur, wie im Video von HRH gezeigt. Übrigens schreibt Ed Jaworowski in seinem 2. Prinzip: "Je schneller die Beschleunigung und der Stop, desto enger die Schlaufe" (the faster the acceleration and stop, the tighter the loop). Vielleicht sollten sich Bruce und er mal zusammensetzen...

Ansonsten halte ich es an diesem Punkt wie es Hans schrieb: alles ist gesagt.
Da wäre ich wieder am Anfang meines Postings....

Grüße, Tobias

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 06.08.2011, 21:33
von henkiboy
Hallo Bernd,
ich bin beileibe kein Wurfkünstler und kann daher eher "Werfer" beurteilen, wie denn "Positivbeispiele" erbringen, aber.....:
Selbst ich weiß das ein Wurf immer in dreidimensionaler, wenn nicht sogar in vierdimensionaler Ebene von statten geht.
Dreidimensional heißt nix anderes wie X,Y und Z-Koordinaten. Die hat man immer! Aber es kommt auch noch letztendlich der Faktor Zeit hinzu!
Ich beschleunige die Rute beim Wurf jedenfalls nicht gleichmäßig, sondern lasse die Bewegung des Rutenarms bis zum Stopp vorwärts potenziell ansteigen. Meiner Meinung nach sorgt erst eine entsprechende Beschleunigung mit einem klaren, aber sanftem Stopp für einen sauberen und effektiven Schnurschuss. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden meinerseits.

Gruß
Detlef

Re: Rute beim Wurf gleichmäßig bewegen oder beschleunigen?

Verfasst: 07.08.2011, 06:23
von Bernd Ziesche
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