Fliegenfischer - Forum

Neubrandenburger hat geschrieben:Ich stell mir gerade die Frage ob ich, wenn ich einen steilen Hang zu einem Bach hinuntersteigen würde und dabei stolperte, versuchen würde mit meiner Toprute doch noch irgendwie halt zu finden .... oder ob ich doch lieber mit meinem Gesicht bremsen würde um das gute Gerät zu schützen ............ weil wenn ich auf diese Weise 1000€ in den Sand setzen würde, würde ich unten angekommen mich versuchen in 10cm tiefen Wasser zu ersaufen damit es richtig weh tut.

Es ist ein wunderschöner Frühlingstag, die Sonne scheint, das Wasser glitzert, die ersten Blumen und der letzte Schnee...
Mit grosser Freude und auch vorsichtig trage ich meine neue Gespliesste Richtung Wasser - da geschiehts - auf einem Stück Restschnee rutsche ich aus und falle. Das hässliche Geräusch "kracks"!!! Hoffentlich ist es mein Knie und nicht die neue Gespliesste.....

Hallo !
Da fällt mir eine Geschichte ein:
Ich habe mal ( Ferial) bei einem Vermessungsbüro gearbeitet. Das Gelände war extrem steil, das Gerät war teuer.
Und ich als Ferial musste es natürlich tragen.
Und dann...... Brrrrrrrrrrt.
Ich beginne zu rutschen. Anstatt mich irgendwie in Sicherheit zu bringen, halte ich das Gerät hoch. Ich sehe den Abgrund auf mich zukommen.
Und dann .... Autsch. Mit gespreitzten Beinen bin ich in einen Baumstumpf hineingekracht. Das hat ganz schön weh getan aber es hat mir mein Leben
gerettet. Danach konnte ich nur den Kopf schütteln.

Zu Schmuck oder Wahnsinn !

Ich bin immer wieder erstaunt wie ich zu meinen Dingen ( Gitarren, Uhren, Bildern...) gekommen bin.
Oft sind sie einfach auf mich zugekommen. So wie meine Brunner !
Wenn man Zeit hat dann kann man gute Qualtiät zu einem guten Preis kaufen. Man muss ja nicht die Top Marken kaufen.
Leider hatte ich diese Zeit bei meinem Anfängerfliegenfischerset nicht. Und ich wurde auch nicht so toll beraten.
Aber wenn ich mir z.b die Haltbarkeit einer Gespliessten anschaue und den Preis durch die Lebensdauer dividiere ist es dann schon wieder billig ( auch wenn
ich mir wahrscheinlich keine gekauft hätte).
Aber egal.
LG Oliver

Kurt Zumbrunn hat geschrieben: Es ist ein wunderschöner Frühlingstag, die Sonne scheint, das Wasser glitzert, die ersten Blumen und der letzte Schnee...
Mit grosser Freude und auch vorsichtig trage ich meine neue Gespliesste Richtung Wasser - da geschiehts - auf einem Stück Restschnee rutsche ich aus und falle. Das hässliche Geräusch "kracks"!!! Hoffentlich ist es mein Knie und nicht die neue Gespliesste.....

Sorry Kurt,

soweit geht meine Liebe doch nicht, dass ich meine körperliche Unversehrtheit gegen eine Gespließte........ never!

Obwohl...........vor vielen Jahren ging ich in der Möhne richtig baden, d.h. ich verlor den Halt und schwamm wild paddelnd durch einen tiefen Gumpen und hielt dabei die Rutenhand mit meiner edlen SAGE XP immer nach oben. Die Rute sollte nicht nasswerden bzw. irgendwo anecken............ ja nee, iss klar!!!!!!

Ich glaube mittlerweile nicht mehr an den Mythos von High-Tech oder Billig-Ruten. Für meine Ruten habe ich mich zu einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Fliegenfischer-Leben entschieden. Sie begleiten mich am Wasser, sie haben ihre Macken, ihre Vorzüge, ihre Grenzen - aber es sind meine Ruten!
Mit welchem Recht soll ich auf jemanden herabsehen, der mit seiner Balzer-Combo völlig zufrieden ist, seine Fische fängt und in der Natur zu Hause ist? Er kann mir wahrscheinlich abenteuerliche Geschichten erzählen, die er gemeinsam mit seiner Rute erlebt hat. Eine gemeinsame Leidenschaft verbindet uns und da ist viel wichtiger!

LIebe Grüße,

Olaf


PS: Dass Gespließte mehr Charakter haben, das habe ich erst später lieben und schätzen gelernt.

Hallo zusammen,

m.M. nach verkauft man neben der Rute auch Emotionen. Für den Einen ist es der Status, für den Anderen das Gefühl sich mal was zu Gönnen oder mit "richtigem Profiequipement" zu Fischen oder, oder, oder... Die klassische Marketinglehre beschreibt dies für den Autokauf vorbildlich und es ist doch eigentlich ein offenes Geheimnis dass man mit Emotionen stets einen höheren Preis erzielen kann als mit objektiven Qualitätskritieren.

Am Ende des Tages werden wir den Verlust des Lieblingsgerätes immer bereuen (egal wie teuer das war) und keine Kaufeintscheidung bei unserem Hobby unter rein rationalen Gesichtspunkten treffen. Wenn ich die Rute die mir mein Opa gekauft hatte als ich ein kleiner Junge war wieder kaufen könnte würde ich dafür wahrscheinlich den Preis eines Kleinwagens hinlegen... und das war eine "billige" Shimano Rute mit Schaumgummigriff...

Genauso erstaunlich finde ich die Regelmässigkeit mit der dieses Thema wieder aufkommt - diese Frage könnte man in der Kategorie "unsterbliche Threads" unter den Top-3 anführen - nur dass dieser deutlich abwechslungsreicher verläuft als die 20 Vorhergehenden - Gratulation

LG

Markus

P.S.: @Kurt: cooles Posting - wobei ich mir sicher bin dass es Dir lediglich darum ging ob Du nochmal Heim musst (worst case es geht dazwischen auch noch bergauf) oder (wenn auch mit kaputtem Knie) gleich Fischen kannst

Hallo !

Das mit dem Verlust des Lieblingsgerätes stimmt natürlich absolut. Ob billig oder teuer. Es tut immer weh.
Aber das mit dem Hochhalten bzw. wie man bei einem Sturz reagiert ist absoluter Reflex. Kein Mensch denkt sich in der Sekunde des Sturzes: So jetzt halte ich mal meine Rute hoch !
Das passiert oder das passiert nicht.
Warum ich z.b bei meiner Vermessungsgeschichte das Gerät hochgehalten habe und damit mein Leben riskiert habe erkläre ich mir heute so:
Ich wusste wie teuer es war und der Chef der Firma hat uns 10 mal gesagt wir sollen auf das Gerät aufpassen. Das hat sich in meinem Gehirn verankert.
Natürlich wäre mit mir auch sein teueres Gerät in die Schlucht gefallen. Hätte eh nichts genutzt.
Schöne Grüße und Tage aus Tirol
Oliver

Am Ende kann man ja dann wirklich sagen,

dass es die Erlebnisse sind die wir mit unserem Gerät verbinden ... Ob überteuert oder doch etwas günstiger.

Hauptsache es macht Freude.

Obwohl mit "schlechtem" oder einfach nicht auf einander abgestimmten Gerät macht es auf jeden Fall keinen Spass und man geht frustriert nach Hause ... unabhängig vom Preis.


Und passt auf eure Knie auf

Servus Ben,

Am Ende kann man ja dann wirklich sagen,

dass es die Erlebnisse sind die wir mit unserem Gerät verbinden ... Ob überteuert oder doch etwas günstiger.

Dem kann ich nur vorbehaltlos zustimmen.

http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 64868.html

Das Schärfste überhaupt. Mir ist Die Rute und auch die Rolle im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen. Ich habe natürlich auch Suchzettel an die Bäume gepinnt, das ich mein Zeug verloren hätte und dann ruft mich doch so ein Volldepp zurück um mir vorzuwallern, er hätte meine Rute auch nicht gefunden, aber wenn er sie gefunden hätte, so würde er sie mir natürlich zurückggeben. Das hatte mir dann gerade noch gefehlt.

TL

Thomas

Schön geschrieben, Achim!

Was ist mehr Wert?

Fisch, oder Rute?

http://www.youtube.com/watch?v=w_k7DfmxYn4

ohohoh, da kommen schmerzvolle erinnerungen hoch...

ich hätte die zerbrochene rute besser verkraftet wenn ich den fisch, welcher für den bruch verantwortlich war, gelandet hätte.
also definitiv fisch! die garantie bei ruten ist sowieso meist sehr gut

gruß alex

ich glaube (ist noch zu testen) beim fallen würde ich die rute versuchen "sanft aus der hand zu legen" ...
sie ist leicht, günstiger schwerpunkt
und macht sich vermutlich weniger weh als bei einem sturz in meiner faust ...
und ich habe beide hände frei für die akrobatik und die chancen stehen besser für mich dabei auch gut abzuschneiden

diese einstellung wird wohl dadurch bestärkt dass keine sammlerstücke im einsatz sind.
trotzdem, schade wäre es auf jeden "fall"

webwood hat geschrieben:Schlimm fände ich es, wenn nur sehr Betuchte, sich das Fliegenfischen leisten könnten.

Hallo Thomas,

genau dies war, vor etwa zehn Jahren, genau mein Problem ...
Zum Glück haben sich die Verhältnisse (sowohl meine persönlichen wie auch die des Angebotes auf dem Markt) zum Besseren verändert.
Ich gönne jedem Liebhaber/Kenner/Sammler/Meister das Material seiner Wahl und habe dafür volles Verständnis.
Zu guter Letzt bin ich ja nun im Rahmen meiner Möglichkeiten auch noch ans Fliegenfischen gekommen

Grüsse,
Cedi

brutzelcom hat geschrieben:Hey Kollegen,

anbei ein Link zur Hardy Rolle zur Hochzeit von Kate und William. Als ich das Gute Stück bei Dürkop gesehen habe, hat sich für mich erschlossen wo sinnvolles Equipment und Schmuck trennen.

http://blog.fishingmegastore.com/2011/0 ... l-for.html

Gruss

Michael

...wobei sich limitierte Hardies auf längere Sicht noch fast immer als solide Geldanlagen entpuppt haben.

Strongelchen

Dass limitierte Hardys kaum an Wert verlieren,- wage ich ganz stark zu bezweifeln! Was wurde doch ein Bohei um die auf 500 Stück limitierten Hardy reissues der originalen "Cascapedia" und der "Brunswick" gemacht! Ja, die mit den weissen Handschuhen,- wie lange ist das jetzt her, 10 Jahre?
Eine Brunswick ging auf Fleabay Holland vor ca. 3 Jahren für knappp 700 Euro weg und Cascapedias dürften in den USA ohne Probleme für unter 1500 Dollar zu bekommen sein! Zu diesen Summen dürften sie aber immerhin nicht mehr viel verlieren!
Falls das jemand bewzeifelt, für 1450 habe ich sie in einem antique und tackle shop in Montana 2009 ungefischt, das ganze Paket mit den Handschuhen,- in der Hand gehabt, hätte ich denen 1300 geboten, waren damals knapp 950 Euro,- wäre das wohl auch gegangen.
Als die kurz vor Ausverkauf standen, verlangte hier ein Händler 4500 DM für eine Cascapedia, wenn ich mich richtig erinnere!
Grüße Wolfhard

Hallo
Grundlegend würde ich auf die Anfangsfrage mal antworten,das Handarbeit und Einzelanfertigung ,über die benötigte Zeit, halt mal mehr Geld kostent als Stangenware aus Niedriglohnländern.
Dann kommt halt noch hinzu das gescheites Rohmaterial, nur durch zeitaufwendige Prüfung in der Produktion, garantiert zu solchem erkärt werden kann.
Dann muß man die Verarbeitung auch noch beherrschen.
Und diejenigen die eben das können verdienen in anderen Ecken der Carbonverarbeitung eher mehr Geld, als mit Angelruten oder ähnlichem.
Und so kommt halt das eine zum anderen.
Und wenns fertig ist, soll an der Ware auch noch ebbes verdient werden.

In einem britischen Forum wollte ein junger Mann erfahren wie und wo man Rutenbauer werden kann.
Ein erfahrener Mann dieser Szene hatte ihm geantwortet.
Frei übersetzt würde ich mal sagen...Bub lass es bleiben und lern was gescheites...!
Bäume, Autotüren, nagende Hunde...
Die Sache mit der Garantie muß ja auch noch berücksichtigt werden.
Nur mal so am Rande ohne Recht haben zu wollen.
Gruß Thilo