Bernd Ziesche hat geschrieben:
"Catch & Release" ist für viele Angler ein fester Begriff, der vielfach dafür steht, Fische mit dem Ziel zu fangen, sie wieder schwimmen zu lassen.
Hallo Bernd,
genau diese Einstellung zur Fischerei kann dir (bzw. den vielen Anglern) in Deutschland größte Probleme bringen, denn das Tierschutzgesetz (Bundesgesetz) verbietet genau dieses Vorgehen! Ein explizites C&R-Verbot ist in einigen Landesfischereigesetzen (z.B. in Bayern und Hessen) ausgeführt, doch nicht in allen, aber Bundesrecht bricht in jedem Fall Landesrecht. Ich dachte, das sei dir als Instruktor bekannt.
"Tierschutzgesetz §1:
Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."
Daraus folgt, dass Fische kein Spielzeug sind!
Wer gern Fisch isst, hat die Möglichkeit diesen unter Einhaltung der Gesetze zu fangen um ihn zu verspeisen - und nur darum geht es.
Wer spielen will hat auf der Jagd oder bei der Fischwaid nichts verloren.
Fischereischeininhaber haben die Gesetze zu kennen und sich danach zu richten.
Wer dagegen verstößt, muss selbstverständlich mit Strafen rechnen. Das ist die offizielle Lesart, nach der wir uns alle richten müssen, da beißt die berühmte Maus keinen Faden ab!
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wo Du die Information her nimmst, dass der Drill lange gedauert hat, weiß ich nicht. Ich kann dem Video nicht entnehmen, wie lange der Drill dauerte, ob eine Schonzeit bestand, welches Mindestmaß galt oder wie lang der Fisch war, welches Ihr Zielfisch war, oder wie es um den Zanderbestand in jenem Gewässer bestellt war, wie tief das Gewässer war, oder ob der Fisch vielleicht sogar krank war.
Ich kann nicht einmal sagen, ob das ein deutsches Gewässer war. Vor einer Verurteilung würde ich sie all dies unbedingt fragen wollen, denn vermutlich hatte sie einen "vernünftigen Grund" für ihr Vorgehen. Mir zumindest fallen einige mögliche Gründe ein. Zum Glück gilt in Deutschland "in dubio pro reo".
Bernd, lies bitte meinen Beitrag etwas genauer. Natürlich kenne ich die realen Produktionsbedingungen z.B. die des gezeigten Videos nicht, deshalb habe ich davon geschrieben, was ich in dem hypothetischen Fall unternehmen
würde, wenn ich sie am Wasser
sähe und sie sich in der beschriebenen Form verhalten
würde - in einem derart geschilderten Fall (wohlgemerkt hier in Deutschland) ist die Rechtslage tendentiell auf Seiten der Kreatur.
Wie gesagt, ich finde den gezeigten Umgang mit dem (einzelnen) Fisch nicht gut, für mich wird die Kreatur als Sportobjekt oder im Video als lebende Requisite instrumentalisiert und das widerspricht völlig meiner Einstellung zur Fischerei.
Zur Fischerei in Österreich: Hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Wir haben fast alle an den üblichen Trophy-Gewässern gefischt und Mopskopf-Zuchtrainis teilweise mit perforierten Maul (weil sie schon zum 76. Mal releast wurden) gefangen. Ich habe schon Pachtverträge mit der Österreichische Bundesforste AG gesehen (Lurch-Gewässer), da wurde mir Angst und Bange, als ich kurz überschlug, wie viele TK ich als Pächter ausgeben müsste um die Pachtsumme aufzubringen. Es ist ganz bestimmt kein einfaches Geschäft und das meine ich genau so.
Liebe Grüße in den Norden,
Olaf
PS: @ Carsten: Uwe war im Frühjahr auf Einladung eines Vereinskollegen hier, hat zwei Tage an unseren Wildgewässern gefischt und war begeistert.
PPS: Jetzt warten sicherlich alle Mann (ich natürlich auch) dass von irgendwoher ein "HUUUHUUUU" kommt............ (duckundwech).............Thotty, hau in die Tasten, wir warten........ (Popcorn ist frisch angerichtet und Bier steht kalt)
