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Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 25.06.2012, 18:33
von henkiboy
Hallo zusammen,
erst mal zu Chris:
Ich meine mal gelesen zu haben und ist es nicht so, dass z.B. die Bachforellen aus Dänemark eine höhere Wassertemperatur- Verträglichkeit haben als wie die Bachforellen aus der Alpenregion? (Vielleicht kennt sich ja auch jemand damit besser aus und kann dazu etwas genaueres sagen??)

In diesen Zusammenhang finde ich sehr Interessant, dass in der Oberpfalz z.B. in der unteren Pfreimd (Äschenregion- untere Äschenregion) von den Wurmanglern eher gern als reine Barbenregion bezeichnet, sich scheinbar ein kleiner Bestand an Regenbogenforellen erhalten hat. Man sieht neben kleinen Barben vereinzelt auch kleine RF in Größen zwischen 5-15 cm. Äschen gibt es keine mehr und die gesetzten fangfähigen Bachforellen aus Grund- und Quellwasserhaltung scheinen sich möglicherweise aufgrund höherer Wassertemperaturen nicht dauerhaft zu erhalten. Würde man jetzt einen an das wärmere Wasser angepassten Bachforellenstamm setzen, (den es selbstreproduzierend in der mittleren Pfreimd auch noch gibt, aber anderer Pächter usw.) könnte man sicher einen Bestand an Bachforellen in der unteren Pfreimd schaffen, aufbauen und wieder dauerhaft erhalten.
Ein sehr interessantes Posting! Einerseits verteufelst Du an anderer Stelle die Durchmischung der Bestände durch fremdes Erbgut, aber wenn es dann zum eigenen Vorteil ist.......?
Dann auch noch Besatz mit Neozoen (Regenbogenforellen) und selbstreproduzierend sollen sie auch noch sein? :shock:
1. gibt es laut Auffassung so manches Mitglieds hier ja gar keine selbstreproduzierenden Regenbogenforellenpoulationen in Deutschland. Hier bestätigst Du allerdings beiläufig etwas was mir durchaus bekannt war! :wink:
2. Keine Angst - ich will dir da jetzt keinen draus stricken. Ich sehe es ähnlich wie Du! Warum sollte man nicht dort, wo es auch angezeigt ist, gut angepasste Stämme besetzen? Klar, wenn das Ökosystem intakt ist und genug Potenzial vorhanden ist, um aus den heimischen Fischen entsprechenden Besatz zu generieren sollte man das auch tunlichst tun.
Haben sich die Bedingungen von der Wassertemperatur her derart geändert, kann man meiner Meinung nach durchaus auch Regenbogenforellen oder temperaturunempfindlichere Stämme (wie dein Beispiel - aus Dänemark oder sogar dem Mittelmeerraum) probieren. Manchmal kann man die Faktoren für die Erwärmung nämlich nicht mehr rückgängig machen.
3. Bei der Äsche sollte man in der heutigen Zeit wirklich alles probieren um die (Rest)Bestände zu stützen. Mir kann keiner weiss machen das Äschenbesatz aus der Kinzig in der Lenne oder der Rur aufgrund mangelnder Anpassung nicht funktioniert. Hier geht mir die Genpool-Religion einfach zu weit! Einfach mitansehen wie eine Fischart verschwindet, ohne alles versucht zu haben? Bloß weil man "annimmt" das hessische Äschen in Rheinland-Pfalz bzw. in NRW nicht funktionieren bzw. die maroden Restbestände durch ihr Erbgut schädigen?

Nein......ich bin kein Freund davon genetisch Fischstämme zu durchmischen bzw. zu verfälschen!
Ja.......ich bin da, wo es angebracht ist auch ein Stück weit tollerant und offen für "Versuche"!
Ja.......ich bin tendenziell gegen Neozoen (und Neophyten), heiße unter bestimmten Vorraussetzungen einen Besatz mit Regenbogenforellen oder Bachsaiblingen aber gut.

An die, die jetzt auf mich am liebsten wieder eindreschen würden: Mal locker bleiben! Was ist denn bezüglich des atlantischen Lachses gewesen? Da wurde zu Beginn der Wiedereinbürgerungsprogramme aufgrund mangelnder Verfügbarkeit heimischen Materials gnadenlos Lachs aus französischer bzw. skandinavischer Quelle in unsere Gewässer gekippt. Da hat niemand geschrien dass das nicht sein darf! Es wurde einfach durchprobiert welche Quelle das beste Ergebnis liefert. Warum sollten wir bei Äsche und Bachforelle örtlich begrenzt nicht ähnlich handeln, sofern das nötig ist?

Gruss
Detlef

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 25.06.2012, 19:16
von AlexWo
henkiboy hat geschrieben:Hallo zusammen,
erst mal zu Chris:
Ich meine mal gelesen zu haben und ist es nicht so, dass z.B. die Bachforellen aus Dänemark eine höhere Wassertemperatur- Verträglichkeit haben als wie die Bachforellen aus der Alpenregion? (Vielleicht kennt sich ja auch jemand damit besser aus und kann dazu etwas genaueres sagen??)

In diesen Zusammenhang finde ich sehr Interessant, dass in der Oberpfalz z.B. in der unteren Pfreimd (Äschenregion- untere Äschenregion) von den Wurmanglern eher gern als reine Barbenregion bezeichnet, sich scheinbar ein kleiner Bestand an Regenbogenforellen erhalten hat. Man sieht neben kleinen Barben vereinzelt auch kleine RF in Größen zwischen 5-15 cm. Äschen gibt es keine mehr und die gesetzten fangfähigen Bachforellen aus Grund- und Quellwasserhaltung scheinen sich möglicherweise aufgrund höherer Wassertemperaturen nicht dauerhaft zu erhalten. Würde man jetzt einen an das wärmere Wasser angepassten Bachforellenstamm setzen, (den es selbstreproduzierend in der mittleren Pfreimd auch noch gibt, aber anderer Pächter usw.) könnte man sicher einen Bestand an Bachforellen in der unteren Pfreimd schaffen, aufbauen und wieder dauerhaft erhalten.
Ein sehr interessantes Posting! Einerseits verteufelst Du an anderer Stelle die Durchmischung der Bestände durch fremdes Erbgut, aber wenn es dann zum eigenen Vorteil ist.......?
Dann auch noch Besatz mit Neozoen (Regenbogenforellen) und selbstreproduzierend sollen sie auch noch sein? :shock:
1. gibt es laut Auffassung so manches Mitglieds hier ja gar keine selbstreproduzierenden Regenbogenforellenpoulationen in Deutschland. Hier bestätigst Du allerdings beiläufig etwas was mir durchaus bekannt war! :wink:
2. Keine Angst - ich will dir da jetzt keinen draus stricken. Ich sehe es ähnlich wie Du! Warum sollte man nicht dort, wo es auch angezeigt ist, gut angepasste Stämme besetzen? Klar, wenn das Ökosystem intakt ist und genug Potenzial vorhanden ist, um aus den heimischen Fischen entsprechenden Besatz zu generieren sollte man das auch tunlichst tun.
Haben sich die Bedingungen von der Wassertemperatur her derart geändert, kann man meiner Meinung nach durchaus auch Regenbogenforellen oder temperaturunempfindlichere Stämme (wie dein Beispiel - aus Dänemark oder sogar dem Mittelmeerraum) probieren. Manchmal kann man die Faktoren für die Erwärmung nämlich nicht mehr rückgängig machen.
3. Bei der Äsche sollte man in der heutigen Zeit wirklich alles probieren um die (Rest)Bestände zu stützen. Mir kann keiner weiss machen das Äschenbesatz aus der Kinzig in der Lenne oder der Rur aufgrund mangelnder Anpassung nicht funktioniert. Hier geht mir die Genpool-Religion einfach zu weit! Einfach mitansehen wie eine Fischart verschwindet, ohne alles versucht zu haben? Bloß weil man "annimmt" das hessische Äschen in Rheinland-Pfalz bzw. in NRW nicht funktionieren bzw. die maroden Restbestände durch ihr Erbgut schädigen?

Nein......ich bin kein Freund davon genetisch Fischstämme zu durchmischen bzw. zu verfälschen!
Ja.......ich bin da, wo es angebracht ist auch ein Stück weit tollerant und offen für "Versuche"!
Ja.......ich bin tendenziell gegen Neozoen (und Neophyten), heiße unter bestimmten Vorraussetzungen einen Besatz mit Regenbogenforellen oder Bachsaiblingen aber gut.

An die, die jetzt auf mich am liebsten wieder eindreschen würden: Mal locker bleiben! Was ist denn bezüglich des atlantischen Lachses gewesen? Da wurde zu Beginn der Wiedereinbürgerungsprogramme aufgrund mangelnder Verfügbarkeit heimischen Materials gnadenlos Lachs aus französischer bzw. skandinavischer Quelle in unsere Gewässer gekippt. Da hat niemand geschrien dass das nicht sein darf! Es wurde einfach durchprobiert welche Quelle das beste Ergebnis liefert. Warum sollten wir bei Äsche und Bachforelle örtlich begrenzt nicht ähnlich handeln, sofern das nötig ist?

Gruss
Detlef
99,9% Deiner Meinung!

VG

Alex

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 25.06.2012, 20:33
von Kanne
Hallo Detlef,

wie interpretierst Du das fett geschriebene "nötig" in Deinem Beitrag? Entschuldige bitte die Frage, aber das hab ich nicht ganz verstanden. Bin auch absoluter Laie was Besatzstrategien angeht.

Danke und Gruß, Lutz

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 25.06.2012, 21:49
von Gammarus roeseli
henkiboy hat geschrieben: Einerseits verteufelst Du an anderer Stelle die Durchmischung der Bestände durch fremdes Erbgut, aber wenn es dann zum eigenen Vorteil ist.......?
Hi Detlef,

jetzt mal langsam, Du siehst es völlig falsch. Ich kann Dir versichern, ich habe ja nicht einmal einen eigenen Vorteil. Würde mich halt ganz einfach nur darüber freuen, wenn man in dem unteren Wasser wieder einen selbsterhaltenden Bestand an Äschen und Bachforellen beobachten könnte. Der Bachforellenbestand in dem Fluss ist halt schon durchmischt. :( (Fangfähiger Bachforellenbesatz kommt halt auch von verschiedenen Züchtern.)

Du weißt ja sicher auch genau, ich habe absolut kein Problem mit dem Besatz von RB in Flüssen wo sich die Bachforelle nicht mehr so wohl fühlt.
(Stark verbaute und aufgestaute Flüsse mit sehr langen Rückstaubereichen usw.)


Zur Durchmischung und Färbung:
henkiboy hat geschrieben:Alle Fische sind aus dem gleichen Fluss und sind standortmäßig innerhalb weniger Kilometer gefangen worden.
Die Fische auf deinen Fotos bzw. der Forellenbestand machen schon irgendwie einen durchmischten- verpanschten Eindruck auf mich. Den Forellenbestand kann man sicher gut mit halbverwilderten Hauskatzen vergleichen, da findet man auch in einem Wurf oft neben einer z.B. schwarzen Katze auch eine schwarz-weiße Katze, eine grau- getigerte Katze, eine grau- getigerte Katze mit weiß, eine rot- getigerte Katze, …. die einen sind Kurzhaar die anderen Langhaarkatzen usw.

Aber an das Leben und Überleben in freier Natur sind diese Halbverwilderten eben nicht so gut angepasst wie die Wilden…. Daher sehe ich diese Durchmischung auch sehr kritisch.

LG
Christian

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 25.06.2012, 23:51
von März Braune
Hallo,

ohne die rege Diskussion hier zu stören, drängt sich für mich eine Zwischenfrage auf.
Ableitend von den Aussagen über die unterschiedlichen Färbungen der Bachforellen, bis hin zur Möglichkeit, dass ein durchschnittlicher Angler unter Umständen eine Bachforelle nicht mit Sicherheit von einer kleinen Meeresforelle unterscheiden kann, kommen mir die Schonmaße in den Kopf.

Wozu dient in Fließgewässern ein unterschiedliches Schonmaß für Bachforellen (meist 30cm) und Meerforellen (meist 40cm)?

Wenn mir der Sinn nach einer gedünsteten Forelle mit Petersilien-Kartoffeln steht, lasse ich die 38cm Forelle doch nicht wieder schwimmen, weil diese Bachforelle auch eine Meerforelle sein könnte.

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 26.06.2012, 01:09
von AlexWo
März Braune hat geschrieben:Hallo,

ohne die rege Diskussion hier zu stören, drängt sich für mich eine Zwischenfrage auf.
Ableitend von den Aussagen über die unterschiedlichen Färbungen der Bachforellen, bis hin zur Möglichkeit, dass ein durchschnittlicher Angler unter Umständen eine Bachforelle nicht mit Sicherheit von einer kleinen Meeresforelle unterscheiden kann, kommen mir die Schonmaße in den Kopf.

Wozu dient in Fließgewässern ein unterschiedliches Schonmaß für Bachforellen (meist 30cm) und Meerforellen (meist 40cm)?

Wenn mir der Sinn nach einer gedünsteten Forelle mit Petersilien-Kartoffeln steht, lasse ich die 38cm Forelle doch nicht wieder schwimmen, weil diese Bachforelle auch eine Meerforelle sein könnte.

Naja, der Witz war echt etwas für Kenner, des trockenen Humors! Um dies zu verhindern, gab es früher an den sog. oberbayerischen Seeforellen Seen die gesetzmäßige Vorgabe: Alle Forellen haben ein Mindestmaß von 60cm, außer die Regenbogenforelle. Leider hat man die Regelung schon wieder aufgeweicht, sehr zur Freude einer ganz bestimmten Klientel (siehe den Beitrag über die Befischung des Starnberger Sees durch den "Tegernsee-Rebel")

Ach so, Guten Appetit! hahahaha

Alex

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 26.06.2012, 17:51
von henkiboy
Hallo Chris,
deinem Antwortposting entnehme ich das wir in den meisten Punkten so gut wie überein sind.
Würde mich halt ganz einfach nur darüber freuen, wenn man in dem unteren Wasser wieder einen selbsterhaltenden Bestand an Äschen und Bachforellen beobachten könnte. Der Bachforellenbestand in dem Fluss ist halt schon durchmischt.
So sehe ich das ja eben auch. Durchmischte Bestände bekommt man auch nur schwerlich wieder bereinigt.
Du weißt ja sicher auch genau, ich habe absolut kein Problem mit dem Besatz von RB in Flüssen wo sich die Bachforelle nicht mehr so wohl fühlt.
(Stark verbaute und aufgestaute Flüsse mit sehr langen Rückstaubereichen usw.)
Ich mag den Besatz mit Neozoen zwar prinzipiell nur sehr ungern, aber warum sollte man Regenbogenforellen nicht da besetzen dürfen wo 1. die Äsche schon ausgestorben ist und 2. die Lebensbedingungen für Bachforellen eine Zumutung sind. Bin diesbezüglich da also auch wieder ziemlich bei dir.
Die Fische auf deinen Fotos bzw. der Forellenbestand machen schon irgendwie einen durchmischten- verpanschten Eindruck auf mich. Den Forellenbestand kann man sicher gut mit halbverwilderten Hauskatzen vergleichen, da findet man auch in einem Wurf oft neben einer z.B. schwarzen Katze auch eine schwarz-weiße Katze, eine grau- getigerte Katze, eine grau- getigerte Katze mit weiß, eine rot- getigerte Katze, …. die einen sind Kurzhaar die anderen Langhaarkatzen usw..
Aber an das Leben und Überleben in freier Natur sind diese Halbverwilderten eben nicht so gut angepasst wie die Wilden…. Daher sehe ich diese Durchmischung auch sehr kritisch.
Die Fotos sollen eben dieses und die Formenvielfalt aufzeigen. Ich muss dabei sagen dass an diesem Fluss derzeit mit dem üblichen maßigen "Attraktivitätsbesatz" nichts groß verkehrt gemacht werden kann. Aus irgendeinem Grund scheint es kein ausreichendes Aufkommen von Bachforellenbrut zu geben. Habe da mal 'nen Fischereibiologen befragt, der in die ganze Geschichte involviert ist: Ursache unbekannt.........es ist was eigentlich nicht sein darf. Ich will allerdings nicht verschweigen das dort auch vorgestreckte Brut und Sömmerlinge besetzt werden.
@Lutz: Nötig ist zum Beispiel die Nutzung eines fremden Genpools, wenn aus dem Bestand im betreffenden Gewässer kein ausreichender Stützbesatz mehr erzeugt werden kann oder wenn sich die Bedingungen derart geändert haben das der ursprünglich authochthone Stamm nicht mehr überlebensfähig ist. Gibt es im Gewässer X keine Äschen in ausreichender Zahl mehr, so sollte man lieber auf Besatz aus einem ähnlichen Gewässersystem zurückgreifen, als dass man die Hände in den Schoß legt und zusieht wie die letzten Exemplare vom Kormoran geholt werden oder an Altersschwäche sterben. Ein anderes Beispiel wäre das mit den dänischen Bachforellen an einem hiesigen Fluss, wenn dessen Durschnittstemperatur zu hoch geworden ist, als das der ursprünglich heimische Stamm überleben kann.
Beim Lachs war es ja auch nötig auf Besatz aus anderen Flusssystemen wie dem Rhein zurückzugreifen. Es gab ja einfach keinen "Rheinlachs" mehr.
@Klaus:
ohne die rege Diskussion hier zu stören, drängt sich für mich eine Zwischenfrage auf.
Ableitend von den Aussagen über die unterschiedlichen Färbungen der Bachforellen, bis hin zur Möglichkeit, dass ein durchschnittlicher Angler unter Umständen eine Bachforelle nicht mit Sicherheit von einer kleinen Meeresforelle unterscheiden kann, kommen mir die Schonmaße in den Kopf.
Wozu dient in Fließgewässern ein unterschiedliches Schonmaß für Bachforellen (meist 30cm) und Meerforellen (meist 40cm)?
Lieber Klaus, es ist vielerorts ja noch viel schöner: Es gibt Bundesländer (unter anderem NRW), wo die Meerforelle ganzjährig geschont ist. Fängst Du hier unwissentlich 'ne 60er Bachforelle, die in Wirklichkeit eine "verkannte" Meerforelle ist, dann machst Du dich im Prinzip strafbar.

Gruss
Detlef

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 26.06.2012, 18:01
von März Braune
Wolle man die Sache nun auf die Spitze treiben, stellt sich eine weitere Frage. Trägt der anklagende Fischreiaufseher nun die Beweislast, dass es sich um eine Meerforelle handelt, oder der Angler, dass es sich nicht um eine Meerforelle handelt, sondern um eine maßige Bachforelle, die eben nicht so gezeichnet ist, wie man sie aus dem Bilderbuch kennt?

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 26.06.2012, 18:59
von henkiboy
Hallo Klaus,
in vielen Fällen wird der Kläger (Fischereiaufseher) das gar nicht selber beurteilen können. Wie gesagt......bei den Rückkehrern ist es innerhalb der ersten Tage noch ganz gut zu erkennen, sind sie allerdings schon länger im Süßwasser unterwegs oder noch vor dem Abstieg ins Meer ist es oftmals heikel Bach- und Meerforelle gesichert zu unterscheiden.
Wie immer, wird auch diesbezüglich der Grundsatz "in dubio pro reo" gelten. Wie schon vorher irgendwann mal erwähnt, wird meiner Meinung nach so manche kapitale Bachforelle wohl eher eine aufgestiegene Meer- oder auch Seeforelle gewesen sein.
Wir haben an meinem Vereinsgewässer selber mal so einen Fall gehabt. Da wurde auch ein Fisch weit jenseits der 60 Zentimeter unterhalb eines Wehres gefangen. Ich würde meinen Popo drauf verwetten, dass das 'ne aufgestiegene Meerforelle war. Im übrigen sah das der Vorstand des Vereines ähnlich. Aber anhand eines Fotos ist eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich. Konsequenzen für den Fänger gab es natürlich keine. Wie gesagt.....die Beweislast liegt immer beim Kläger!

Gruss
Detlef

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 26.06.2012, 21:19
von Kanne
Hallo Detlef

danke für die treffende Antwort, mehr muss nicht gesagt werden.

Gruß, Lutz

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 27.06.2012, 12:14
von eod-iedd
Hallo Freunde!

Ich hätte ier noch einen Link dazu, welcher zur allgemeinen
Verwirrung etwas beitragen könnte :lol:
http://www.fischerei-dachverband.at/Sei ... orelle.htm

LG/Herbert

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 27.06.2012, 17:13
von Gammarus roeseli
Hallo Detlef,

jetzt mal langsam! :-k

Wegen der Meerforelle des Jahrgangs 2001 in der Kirnitzsch, hat man im Juli 2005 eine E- Befischung in der Kirnitzsch durchgeführt und für genetische Untersuchungen an den gefangenen Bachforelle ein kleines Stück von der Fettflosse entfernt….

Bild

Bild

Die Biologen erzählten mir, dass der Bestand an Bachforellen im Vergleich zu DDR- Zeiten stark abgenommen habe, es aber keine Erklärung dafür gäbe.

Und jetzt kommst Du mit :arrow:
henkiboy hat geschrieben: Aus irgendeinem Grund scheint es kein ausreichendes Aufkommen von Bachforellenbrut zu geben. Habe da mal 'nen Fischereibiologen befragt, der in die ganze Geschichte involviert ist: Ursache unbekannt.........es ist was eigentlich nicht sein darf.
Wir erinnern uns an die Worte von Klaus :arrow:
greypanther hat geschrieben: Die Verwandlung in die Silberlinge erfolgt dabei schon im Süßwasser, bevor die Fische ihre Wanderung beginnen.

Du zeigst uns ein Foto einer Bachforelle die Silbern ist “kleiner Silberbarren“ (Wie groß war der Fisch?) War es möglicherweise nicht doch ein kleiner Meerforellen-Smolts!? :-k

Dann berichtet der Klaus uns :arrow:
greypanther hat geschrieben: Im späten Frühjahr habe ich im Abstand von wenigen Tagen in unserem Bach zwei kleine Forellen gefangen, die vollkommen silbern waren. Ich vermute, es handelte sich um abwandernde Meerforellen-Smolts, und das obwohl bis in unsere Gefilde sicherlich keine Mefo-Aufsteiger gelangen konnten. Vielleicht habe ich da ja den Beginn einer neuen Mefo-Population erlebt?
Dann erzählst Du uns :arrow:
henkiboy hat geschrieben: Wir haben an meinem Vereinsgewässer selber mal so einen Fall gehabt. Da wurde auch ein Fisch weit jenseits der 60 Zentimeter unterhalb eines Wehres gefangen. Ich würde meinen Popo drauf verwetten, dass das 'ne aufgestiegene Meerforelle war.
Und jetzt kommt’s. :smt017
Ein kleiner Nebenerwerbsforellenzüchter mit dem wir mal ein paar Bier …., :smt003 ist dem dann in meiner Anwesenheit über die Lippen gerutscht, "dass er in seine Bachforellen die Seeforelle eingekreuzt hat". :-k Möglicherweise steckt ja in den Genen eurer gesetzten Bachforellen bzw. sind die gezüchteten Bachforellen durchmischt- verpanscht mit Meerforellen (!?) und ein Teil der nachkommen bekommt mit einem Mal diesen Drang und Heißhunger auf Sandaal und Tobiasfisch … :shock: :shock: :shock:

:smt017 Ich melde da halt jetzt einfach mal Bedenken an ….

LG
Christian

PS: Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, da gab es schon einmal ein ähnliches Thema …

Seeforelle ….. Bodensee
http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... d#p2491858

Zitat: Der Besatz der Seeforelle hat absolut seine Berechtigung und wird nicht in Frage gestellt, aber kann es einen Besatz mit Bachforellen ersetzten ?
Die Überprüfung der Fangergebnisse sowie ein E- Fischen ergaben, daß der fangfähige Bachforellenbestand (stark) rückläufig ist.
Meine Theorie ist die, daß die Seeforelle einen so starken Wandertrieb entwickelt, daß nahezu der gesamte Besatz in den See abwandert.

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 27.06.2012, 18:03
von AlexWo
Servus Hallo!

In dem Post meines Vorgängers ist ein Link zu einem Thread, in dem an einer Stelle behauptet wird, Versuche hätten gezeigt, dass sich in flüsse eingesetzte Seeforellen in Farbe und Verhalten anpassen und zu Bachforellen werden.

In der Gmundner Trau und in der Ager, beide in OÖ wurde Seeforellen besetzt, da diese früher als die Wandermöglichkeiten der Fische durch Bauten noch nicht behindert waren in diesen Flüssen vorkamen und man es scheinbar als Bereicherung des Bestandes angesehen hat. Das Ergebnis war, dass die Fische silbern blieben und nach und nach verhungert sind!!! Die Seeforelle ist ein Freiwasserfisch der sich auch ab und an außerhalb der Laichzeit in ihren Fluss begibt, aber ohne Verbindung zum See, ohne Renken-, Lauben- und Barschschwärme verkommt dieser Fisch einfach! Wissenschaft hin oder her, viele Angler haben andere Beobachtungen machen können.

In diesem Zusammenhang, wie ist eigentlich die berühmte Traunforelle einzuordenen?

VG

Alex

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 27.06.2012, 23:55
von Kanne
Hallo,
in den 1970er Jahren hab ich jedes Jahr im März in der Elbe in Dresden- Wachwitz mit meiner Wurmangel regelmäßig bei erhöhtem Wasserstand Bachforellen gefangen, so um die 18- 20 cm.
Kein Salmonidengewässer weit und breit, nur die stinkende dreckige Elbe. 1979 lag dann im Mündungsbereich des Fischfreien Wachwitzbaches ein ca 70cm langer braun gefärbter "Salmonide". In diesen Zeiten hat sich kein Mensch drum gekümmert, ich als Jungangler hatte nur Plötzen im Kopf. Unsere Salmoniden sind wohl doch ein in der Evolutionsgeschichte recht junges Völkchen, zumindest was die reine Natur angeht. Bei Zuchtstämmen, welche genetisch manipuliert wurden, mag das vielleicht anders aussehen.
Oder will jemand hier auf all die Fragen eine eindeutige und schlüssige Antwort geben?

Gruß, Lutz

Re: Färbung unserer Bachforelle

Verfasst: 28.06.2012, 18:49
von henkiboy
Hallo Christian,
jetzt mal langsam!
Wegen der Meerforelle des Jahrgangs 2001 in der Kirnitzsch, hat man im Juli 2005 eine E- Befischung in der Kirnitzsch durchgeführt und für genetische Untersuchungen an den gefangenen Bachforelle ein kleines Stück von der Fettflosse entfernt….
Hallo???? Wer redet denn von der Kirnitzsch? Der Bezug galt alleinig dem Gewässer welches ich befische und wo die Forellen auf den Bildern von mir her sind!!!!
Ich glaube da hast Du aber etwas komplett in den falschen Hals bekommen. Das Beispiel was ich angeführt habe galt für den einen von mir befischten Fluss und kann somit nicht x-beliebig auf andere Gewässer übertragen werden.
Du zeigst uns ein Foto einer Bachforelle die Silbern ist “kleiner Silberbarren“ (Wie groß war der Fisch?) War es möglicherweise nicht doch ein kleiner Meerforellen-Smolts!?
Natürlich wäre das auch eine Option, aber aufgrund des Fangzeitpunktes und der Größe eher unwahrscheinlich (jedoch beileibe nicht unmöglich).
Dann erzählst Du uns henkiboy hat geschrieben:
Wir haben an meinem Vereinsgewässer selber mal so einen Fall gehabt. Da wurde auch ein Fisch weit jenseits der 60 Zentimeter unterhalb eines Wehres gefangen. Ich würde meinen Popo drauf verwetten, dass das 'ne aufgestiegene Meerforelle war.
Ist ja auch korrekt! Besagtes Vereinsgewässer hat wiederum gar nichts mit dem Fluss zu tun, wo die Forellenbilder her sind. Eine Forelle von jenseits der 60, die vor einem fast unüberwindbaren Wehr gefangen wird riecht schon ein wenig stärker nach aufsteigender Meerforelle, zudem das Gewässer im Sommer die 20 Grad-Marke deutlich überschreitet. So eine Temperatur ist für Bachforellen schon sehr heikel!!!!

Gruss
Detlef