Grötjes Werner,
letztendlich (und das ist jetzt rein subjektiv gesehen) kann ich der Ausführung vom Siegfried besser folgen und denke das er aufgrund seiner beruflichen "Vorbelastung / Erfahrung" wohl sachlich und fachlich ein Stück weit korrekter argumentiert.
Nur ein Gedanke dazu: Aufsteiger haben die Nahrungsaufnahme eingestellt und werden lediglich zu einem (Schnapp)Reflex animiert. Daher ja auch diese " grellen Reizmuster" entgegen jedem natürlichen Vorbild. Hat der Lachs nun erst mal abgelaicht und steigt ab..... so kann ich mir jedenfalls vorstellen (erbitte da eine Einschätzung bzw. Bestätigung durch Siegfried).......dürfte sehr schnell der "große Hunger zwischendurch" kommen und die Fische beißen wieder aus dem natürlichen Lebenserhaltungstrieb (Stichwort: Nahrungsaufbnahme) heraus. Das erhöht die Chance für den Lachsfischer rudimentär. Schlecht für den Fisch, gut für den Angler und ebenso gut für jemanden, der durch entsprechendes Guiding und Tourismus Geld verdient.
Ein erfolgreicher Guide sorgt halt dafür das seine Klientel fängt und
nicht für (teure) Leerwürfe. Ich denke gedanklich ist das durchaus nachvollziehbar und (im Sinne eines Unternehmens) legitim.
Nebenbei empfinde ich die Stimmungsmache gegen die Proguides (namentlich Uwe Rieder und Christoph Menz) in diesem Zusammenhang als ein wenig befremdlich. Man lasse sich den Titel des Postings einfach mal auf der Zunge zergehen: Kelt fischen mit den Pro(
ll)guides. Ich denke so etwas muss nicht wirklich sein, denn selbst wenn diese Jungs eine "kritikwürdige" Art der Fischerei mit diesem Video bewerben oder propagieren, macht sie das noch lange nicht zu "Prolls" im Sinne des Wortes. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass sie dem Fliegenfischen auch viel geben und die Szene bereichern.
Ich muss nicht unbedingt auf Lachs fischen solange dieser artentechnisch irgendwo noch auf der Kippe steht, weiß allerdings auch das im 17. oder 18. Jahrhundert so eine Diskussion niemals aufgekommen wäre, da es zu diesem Zeitpunkt Lachs im Überfluss gab. Der Baron Gisbert von Schießmichtot hätte bei Lachs die Nase gerümpft und nach dem edlen Karpfen gelüstet. Der Salmo wäre doch für die Dienstboten oder das Vieh gerade mal gut genug.
Nebenbei gibt es für den Absteiger Gefahren ganz anderer Art, die ihn erst im Meer erwarten. Stichwort Aquakultur mit den leidigen "Nebeneffekten". Aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema.
Was den Bernd anbetrifft: Ich zitiere mal dein Posting:
Das ist- nahezu generell- grundsätzlich meine Meinung in ethischen Fragen. Wobei ich durchaus Sympathie empfinde für die Einstellung: Ich fische nur auf Lachse, die voll im "Saft" stehen und nicht auf halb verhungerte müde "Lappen".
Ich glaube mich erinnern zu können, das Bernd genau dieses aus seiner persönlichen Sicht (eigene Handlungsweise) rübergebracht, allerdings auch für Verständnis bezüglich der anderen Fraktion geworben hat.....nicht mehr und nicht weniger.
Wer Sonntags ans Gewässer geht um Fische zu fangen, der muss sich darüber bewußt sein das er vorraussichtlich ein Individuum schädigen wird und damit die Population desselben beeinträchtigt - egal ob Aufsteiger, Absteiger, Überflieger oder Wechducker. Jeder gefangene bzw. gehakte Fisch kann verludern, endet in der Pfanne oder muss im günstgsten Fall ein posttraumatisches Erlebnis verarbeiten! Wer das nicht abkann sollte Ziel- oder Weitwurf auf der Wiese üben, mit seinen Kindern das Angelspiel spielen oder Fliegen binden.
bis hingerään
Detlef