Moin Christian,
das kann schon mal vorkommen das man abschneidert (ueberall) aber eine ganze Woche gar nix selbst bei anderen Fischarten/Fischern gibt mir zu denken.
Da hast du wohl eine Periode erwischt wo wirklich nichts da war. Ursachen kønnen Wind, Wassertemperatur bzw Wanderung des Futters sein.
Ich hatte was bei Bornholm im September dazu geschrieben. Aber in diesem Fall glaube ich nicht an die "falsche Fliege".
Die hat eine grosse Bedeutung, auch Mefo schiessen sich ein, so wie es Bafo oder auch Dorsche machen, also regionales Futter der Saison.
Wenn ich jetzt bei mir hier die abfallenden Ufer grundnah mit einer Garnele abklappere fange ich nicht einen Dorsch, Warum? Im Fruehjahr wenn die Garnelen und Krabben aus der Tiefe aufsteigen ab 4 besser 6 Grad Wasser ,dann sind die Brueder auch da um Krabben zu sammeln, Fisch gibts noch nicht in ausreichenden Mengen.
Nun aber folgen die den Schwæremen von Hering, Brisling, Sandaal, sind also selten Ufernah.
Mefo sind da nicht viel anders, sowohl Futterangebot wie auch die Lebensbedingungen zwingen sie zu Wanderungen. Da gilt ja auch fuer Pollack, Køhler oder halt um Fehmarn fuer Hornhecht. Diese langen Dinger schaffen es manche Jahre bis hierher, auch dieses Jahr wurden einige gefangen, den letzten hatte ich 2013 oder 14.
Und wenn man noch beachtet das du die lokalen Verhæltnisse nicht kennst, na da kann das natuerlich passieren das nix geht.
Gehen wir mal von einem "normalem" Fischbestand aus dann gibt es nirgends einen Platz der rund ums Jahr und sogar in der Hauptsaison je nach Fischart gleich gut ist.
Das ist hier in N so wie auf Irland oder S oder DK oder...! Darum hast du in den Angelfuehren auch Hinweise ob es sich um einen Fruehjahres-, Sommer- oder Herbstplatz handelt.
Aber ein Fischlein kommt immer vorbei und der nimmt auch die eine oder andere Fliege, also nicht nur lokales Saisonangebot.
Meist ist es aber so das sie das nehmen was eben in das vorkommende Beuteschema passt, mal Garnelen, mal Tobis und mal Watwurmimitate.
Zur Bedeutung der Fliege bzw deren Farbe hatten wir ( eine Truppe der Mefo und Lachsheinis aus unserer Ortsgruppe) vor Jahren mal experimentiert. Zu dieser Zeit entstand auch das Bornholmvideo von Henrik Fredriksen was ich eingestellt hatte. Gleiches dann noch mal am Fjord.
Einer musste immer mit "Rosa" fischen und das ueber das gesamte Jahr. Unterm Strich - das Ergebnis uebers Jahr war fast gleich nur halt die Fangzahlen am Tag bzw Jahreszeit unterschieden sich deutlich. Der Rosafischer fing also besser in kaltem Wasser und wenn wenig Nahrung da war. Meine mit Edding eingefærbte Glimmergarnele Gr8-12 fing dann wenn das Wasser etwas wærmer war und auch genug Garnelen vorhanden waren. Hier ein altes Bild, mit braunem Edding eingefærbt.

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Die sind nicht mehr so schøn wie das teuere Zeug was man dir im Laden angeraten hat aber sie fangen zeitweise hervorragend.
Natuerlich haben wir auch (bis auf den mit rosa) mit Fischimitaten experimentiert. Hier im April/Mai wenn der Fruehjahreshering und Brisling in den Buchten ist.
Egal ob die Dinger 4 oder 6cm oder 8cm lang waren, egal ob die gruen-weiss oder blau-weiss waren, alle Fische Mefo, Dorsch; Køhler, Pollack haben sie genommen.
Nur zum Abend hin, wenn es hier noch halbwegs duster wird, fingen schwarze einen Tick mehr.
Das Experiment lief ueber das gesamte Jahr immer von 5-6 Fischern die gemeinsam also zeitgleich auf Reisen waren ( Atlantikkueste, Bornholm bzw hier am Fjord)
Wenn drei Fischer genau an einer Bachmuendung stehen, einer davon mit rosa, einer mit einer Glimmergarnele und einer mit einem Gammarus und das Ergebnis lautet 1:1:7 aber unter anderen Bedingungen (Winter) 4:0:1 dann hat`s wohl doch an der Fliege gelegen!?
Wenn die Dorsche krabben sammeln ist es Wurst ob da ein Paddegrisen oder eine andere Reke dran baumelt, ich fische dann eine Tubenfliege aber nur weil ich den verstærkten Haken besser entfernen kann, die "normalen" Fliegen nicht lange mitmachen.
Aber ich fange nur dann wenn ich an der Kante runter komme.
Das ist ein extremes Beispiel, hier hab ich neben Fels auch kiesige Kanten die mal schnell auf 5m abfallen. Aber man sieht das die Tiefe wichtig ist.
Nun kenne ich ja Katharienenhof (auch wenns 25 Jahre her ist) und ich kenne die Kueste rund um Bornholm oder halt Suedschweden. Auch da hast du sandige Abschnitte mir teils grossen Steinen und dazwischen Tang und Muscheln. Also vergleichbar.
Wenn also eine Truppe (5 mit Fliege) ueber 120 Fische landet aber eine andere (2 Sbiro, 2 Fliege,1 Blech) es in selbiger Woche/Angelplætze nur eine handvoll - ich sags mal vorsichtig - da haben die wohl was falsch gemacht. Werfen bis zum Horizont obwohl zu dieser Zeit/Wassertemperatur kein Fisch sondern nur Garnelen /Gammarus zwischen den Steinen vorkam. Morgens los obwohl es hin und wieder -1 Grad Luft hatte, beste Zeit war nachmittag mit 2 Grad mehr Wassertemperatur an gleicher Stelle.
Das kann natuerlich 2 Wochen spæter mit wærmerem Wasser besser sein , dann morgens bzw Dæmmerung bis in die Nacht.
Man kann also viel falsch machen, vom Køder, Wurfweite, Platzwahl, Wind.
Ablandiger Wind kann "zu warmes" Oberflæchenwasser raus druecken und unten kommt kuehleres rein. Wind kann aber auch das gesamte Futter aus unserer Wurfweite raus druecken oder gar fuer einen niedrigen Wassertstand sorgen und da wo du letztens im Spuelsaum gefangen hast ist nur feuchter Sand.
Wind kann auch Futter, kuehles Wasser ran druecken, den gleichmæssigen Boden aufwirbeln und Futter frei legen so das selbst die Flundern im knietiefem Wasser beissen.
Grosser Unterschied was der Wind im Sommer und Winter bewirkt, ebenfalls ob es flachguendig ist oder halt steile Kanten (darum gibts ja auch Badeverbot bei Saugstrømung)
Ich sags mal so, da ist Lachsfischen manchmal einfacher, die kommen mit der Flut, haben ihre Wanderwege (auch wasserstandsabhængig) und ihre Stand/Ruheplætze.
Bei der Mefo musst du schauen was sie eben fressen, wie Wind und Wetter sind.
Noch zu dem Hændler bzw Rute /Rolle (totale Verarsche) denn mit jeder handelsueblichen Rute egal ob die 80 oder 800 € kostet fængst du Mefo.
Das ist nicht anders als bei Lachs oder Bachforelle, ein anderer Wurstil (Ober /Untehand), ob ich Schiesse oder Ablege, ob ich Nass oder Trockenfliege fische... erfordern eine ander Rute in Længe und Aktion und die nimmt man dann wenn man nicht nur eine hat. Es gibt nicht die "Mefo-Rute" so wie es auch nicht die "Bafo-Rute" gibt!
Beim næchsten mal klappt es, da musst du dich rein fummeln, lokale Kenntnisse sammeln so wie der Kuestenfischer es am Gebirgsbach machen muss.
Gruss Hendrik