Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?
Achim schreibt: Wie soll bei so einem krassen Mißverhältnis von Angebot und Nachfrage eine vernünftige Bewirtschaftung aussehen?
Das solltest du völlig entspannt sehen. Es sind immer ein Plätzchen frei am Fluss. Die Erfahrung lehrt uns, dass wenn ein Fluss vernünftig bewirtschaftet wird und es nicht mehr möglich ist jeden Tag einen Schubkarren voller Grossforellen herauszufangen der Befischungsdruck dramatisch abnimmt. So ging beispielsweise die Anzahl der Jahrespatente am schweizer Teil des Doubs (ca 25km ) von über 4000 vor 20 Jahren auf aktuell etwa 700 zurück!!!
Es ist nicht schlimm, wenn die ganzen Adrenalinjunkies verschwinden. Du würdest dich wundern, wie wenig echte aufrechte Fliegenfischer wie du dann noch unterwegs sind. Wer den Fang einer Grossforelle emotional nicht verkraften kann und Suchtsymptomatik (ständiger Drang zur Wiederholung) entwickelt kann ja als Steigerung zum Waller-Fischen an den Ebro fahren (gibts da, ganz ohne Besatz ) anstatt von den Herren-Privatpächtern zu deren Bereicherung und zu unseren Kosten und zum Nachteil unserer Flüsse bedient zu werden
Genau das versuche ich hier schon die ganze Zeit zu vertreten .
Danke Markus und Achim .
.......
Das sich hier , bei Sepp , kein Fliegenfischerhimmel auf tut ,davon war nie die Rede . Aber der Erfolg gibt " Ihm "Recht . Wir , die Fischer , sind es die Veränderungen herbei führen können .
Aber das betrifft nicht nur die Weisse Traun sondern mehr Gewässer wie sich hier die meisten vorstellen können .
Was ist mit den Gewässer die Jedes und jedes Jahr wieder mit ""Normalen
Bachforellen und Äschen besetzt werden , da der Befischungsdruck und die Entnahme viel zu hoch ist . Bei Vereinen mit 100 und mehr Mitglieder und 5-10km Fischstrecke .
Womöglich noch mit Tageskarten Ausgabe !
Gruss
Heinz,
nachdem ich Deine Beiträge nie anders gelesen hatte war dies einer dr Gründe warum hier geschrieben habe.
@Achim:
ich denke bei manchen Zusammenhängen wäre es interessant den Gedanken zu Ende zu führen. Du schreibst naturnähere Bewirtschaftungsformen würden nur gehen wenn man den Befischungsdruck reduziert. Spielen wir den Gedanken doch mal andersrum: wenn Du weiterhin alle hinlässt fangen alle nichts, ein, zwei Jahre später fischen die Leute nicht mehr bei Dir weil nichts zu holen ist. Bingo
Die Argumentation bei Sepp ist die klassische Schwarzfahrerlogik. Solange ich nicht oft genug kontrolliert werde und Strafe zahle fahre ich weiterhin schwarz.
Deshalb würde ich mich sehr über konkrete Aktionen freuen und nicht die Forderung nach schärferen Gesetzen die dann wieder nicht beachtet werden.
LG
Markus
@Kläuschen von der Einstellung her liegen wir immer noch absolut beinander, so wie Heinz auch.
Kläuschen hat geschrieben: Wenn sich ein Gewässerabschnitt aufgrund seiner Ausprägung, Gefälle, (durch Klimawandel gestiegener Wassertemperatur )und fehlender intakter Seitenbäche eben mittlerweile der Barbenregion zuzuordnen ist, dann ist eine Bewirtschaftung mit Forellen sinnlos, kontraproduktiv, unnatürlich und aussichtslos.
Hallo,
laut Fachliteratur sollte in der Forellenregion die Wassertemperatur nicht über ca. 10°C ansteigen! Gibt es in D. überhaupt größere Bäche und Flüsse in denen das Wasser nicht wärmer wird als 10°C???
Die Barbenregion wird häufig mit einer Wassertemperatur um die 15 °C angegeben. Das würde ja bedeuten das ich sinnloserweise gut 95% aller Bachforellen in Bächen u. Flüssen fange, die der Barbenregion zuzuordnen sind.
Schön das die Bachforellen das nicht so genau nehmen und auch noch nie so genau genommen haben.
bei der Temperaturangabe wird meist ignoriert, dass es Spitzen geben kann (so was nennt man Normalverteilung) die BF auch bedingt aushalten und dass es extrem darauf ankommt wo man die Temperatur misst.
Auf Deine Frage ob es grössere Gewässer mit diesen Temperaturen gibt -> ja die gibt es durchaus.
Wieso soll eine nachhaltige Bewirtschaftung nur mit einer massiven Reduzierung des Befischungsdrucks einhergehen? Es wäre nur notwendig, dass man eben nicht jedes verlängerte Wochenende den Fang einer kapitalen Forelle über 2kg erwarten müsste, sondern eben akzeptiert, dass das Ausnahmefische sind, die man nicht jeden Tag fängt! Das wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung!
Ich möchte hier betonen, dass ich nicht dem Sepp einen Vorwurf mache und auch keinem anderen bestimmten Bewirtschafter - ich bin selbst Mitglied mehrerer Vereine, die ähnlich agieren. Ich kenne als Gewässerwart aufgeregte Anrufe, dass nichts gefangen wird, wo der Besatz denn bleibt!
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man zugeben muss, dass es ein Jammer ist, wenn schöne Gewässer - die Weisse Traun ist ein solches - derartig bewirtschaftet werden. Dass man heutzutage gewisse Kompromisse eingehen muss, ist mir leider klar, aber ich bin nicht bereit das einfach als Gott gegeben hinzunehmen! Gerade ein schöne, noch relativ naturnahes Gewässer sollte genug Eigenertrag produzieren, um es noch einem Hotelbetrieb zuträglich fischereilich nutzen zu können.
Bei all den Argumenten, darf man auch nicht vergessen, dass dieses Dilemma eines massiv zeigt: Catch and Release, wie es an vielen solcher Strecken de facto praktiziert wird, ist offensichtlich auch kein Allheilmittel (das aber nur am Rande).
L.G.
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
"Catch and Release, wie es an vielen solcher Strecken de facto praktiziert wird, ist offensichtlich auch kein Allheilmittel (das aber nur am Rande). "
da wird es spannend. ich denke c&r ist im sinne der erhaltung richtig, aber fragwürdig bei dieser form der fischerei.
ich bin übrigens kein heiliger, versuche aber einen für mich akzeptablen weg zu finden.
konsens meinerseits doch gebe ich zu bedenken, dass ich bei einem "Urlaub" in Form eines Wochenendausfluges entweder nur einen Fisch (abends) verspeisen kann (dann bin ich satt), einen 2-Kilo-Fisch gar nicht alleine verwerten kann und auch nicht daran interessiert wäre wie die "klassischen" Skandinavien-Dorsch-Pilker-Urlauber mit einer vollen Kühltasche die Heimreise an zu treten.
Ich erinnere mich an eine Gegebenheit da ich schweizer Kollegen nach einem Aufenthalt an der WT am zwingsee getroffen habe wo sie Fische gegen Entgeld entnehmen konnten um Fisch nach Hause zu nehmen.
Ich denke dies wäre aus meiner Sicht eine praktikable Lösung für die "urlaubsstrecken" - wenn man was mitnehmen will, dann bezahlt man einen kleinen Obulus extra (quasi als Kompensation an den Bewirtschafter) und wenn man einen Fisch verangelt den man nicht behalten will bekommt ihn der Wirt und kann ihn evtl. sinnvoll verwerten.
Ich denke die Frage welche "Bewirtschaftungsformen" an derartigen Strecken praktiziert werden (sorry Widerholung zu oben) liegt eben primär an der Nachfrage nach derartigen Zielen. Die Argumentation dass dies keine Rechtfertigung dafür sein kann erschließt sich mir und ist grundsätzlich richtig, ignoriert aber meiner Meinung nach die Henne-Ei-Problematik. So lange jemand nach einer deratrigen Strecke fragt und bereit ist einen Preis zu bezahlen der es einem Anbieter ermöglicht einen Gewinn dadurch zu erzielen wird es auch Anbieter geben. Deshalb plädiere ich nicht nur in dieser Diskussion dafür auf der Nachfrageseite eine Änderung zu bewirken und das kann m.M. nach auch klappen wenn diejenigen die bereits in dieser Richtung denken weiterhin das Gespräch mit "Fun-Sport-Fischern" suchen und sich bei der Bewirtschaftung engagieren.
Wenn es sich nicht vollständig ausmärzen lässt so können wir so vielleicht die Anzahl derartiger Destinationen auf ein minimales Maß reduzieren...
bin heute in Eisenerz vorbeigefahren und war verwundert über den Wasserstand. War zwar leicht erhöht, aber durchaus befischbar. Das schaut bei uns in Salzburg derzeit noch anders aus.
Hallo,
ich würde wirklich gerne wieder auf das Ausgangsthema zurückkommen und mal fragen wer denn wirklich an dieser Strecke schon mal gefischt hat? Ich war bisher zweimal dort und zwar sowohl in dem Ruhpoldinger, als auch dem Eisenärzter Abschnitt. Der ganze Bereich geht über etliche Kilometer, also die Vorstellung vom Sepp, der die Zuchtforellen per Schubkarren einschmeisst ist schlichtweggesagt Humbug. Wenn man den Eisenärzter Bereich abgeht, fallen einem viele grosse und auch etliche kapitale Forellen auf. Keiner fängt dort leicht einen Fisch, die Zahl der Schneiderabgänger dürfte nicht gering sein, allerdings gibts kaum einer zu....Ich habe zweimal erlebt, wie ein Fischer eine wirklich kapitale Forelle an der Angel hatte, der eine wurde an zarter Rute mit Hochgeschwin-
digkeit stromaufwärts gezogen bis er angesichts seines Backings bewusst abriss, der andere stand in stummen Duell dem Fisch gegenüber, bis der mit kurzem Kopfschütteln den Haken ( Schonhaken vorgeschrieben ) aus dem Kiefer schüttelte und ungerührt wieder hinter seinem Felsen verschwand. Ich habe bei meinen Ausflügen ein paar ganz normale Rainis gefangen, allerdings propagiert der Sepp klares C&R ausser bei verletzten Fischen, daher werden viele Fische gross. Es ist sicherlich alles andere als ein Forellenpuff, sicherlich kommerziell, aber eben nicht profitgeil und gegenüber dem Fisch rücksichtslos.
Hallo Giselher,
dein Beitrag beschreibt die Situation hier treffend !
Hallo,
ich würde wirklich gerne wieder auf das Ausgangsthema zurückkommen und mal fragen wer denn wirklich an dieser Strecke schon mal gefischt hat? Ich war bisher zweimal dort und zwar sowohl in dem Ruhpoldinger, als auch dem Eisenärzter Abschnitt. Der ganze Bereich geht über etliche Kilometer, also die Vorstellung vom Sepp, der die Zuchtforellen per Schubkarren einschmeisst ist schlichtweggesagt Humbug.
Stellt sich die Frage, wer den überhaupt weiß wie dort besetzt wird, oder wird hier nur auf Grund von Mutmaßungen bzw. Annahmen geurteilt ???
Also ich war auch schon dort und habe eine sehr schwierige Fischerei erlebt. Viele wirklich große Forellen, aber diese Fische sind aufgrund von catch&release sehr vorsichtig. Ich konnte während meines Aufenthaltes viele kleine Forellen zwischen 18 und 25 cm fangen. Nur eine große Bachforelle von ca. 55 cm konnte ich erfolgreich landen.
Da also keiner der Fischer mit vollen Tüten nach haus geht, und nachweisbar auch kleinere - nicht fangfähige - Forellen vorhanden sind, denke ich, dass die von vielen in den Raum gestellte Bewirtschaftung mit "reinkarren" so nicht ganz zutreffend sein kann.
Nun gut, während meines Aufenthaltes ging sehr viel laub den Fluss herunter und die Temperaturen waren stark gefallen, aber auch unter guten Bedingungen muss man, für die großen Fische einiges tun.
Viele Grüße
Florian
Water is the origin of life. Thus it is the most important element on earth - so let us take care!