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Verfasst: 26.04.2010, 21:58
von Erge
Hallo,
hier mal der Link zu einer Methode der Nymphenfischerei mit einem "Bissanzeiger" die komplett in Richtung Posenfischen geht, das Bounce Nymphing:
http://www.flyfisherman.com/content/bounce-nymphing/1
Als Bissanzeiger werden ungefähr auf Haselnussgröße oder größer aufgeblasene kleine Luftballons verwendet.
Viele Grüße
Ronald
Verfasst: 26.04.2010, 22:01
von Björn
Hallo !
Verfasst: 26.04.2010, 22:56
von Royal Coachman
Hallo Fat Shark !
Wenn Du glaubst, der Trockenfliegenfischer sucht den steigenden Fisch, dann verstehst Du leider sehr wenig von der Fischerei mit der Trockenfliege.
Ich beziehe mich ausschließölich auf die erlebte Praxis der Nymphenfischerei und da wird mit Tungsten und Goldköpfen nur so um sich geschmissen, also komm mir nicht mit solchen "Schönredereien", in Wirklichkeit geht das massiv in diese Richtung, Du brauchst Dir nur das Fliegensortiment im nächsten Fischereiladen ansehen.
50-70 % Goldkopfymphen, 20-30% Nymphe ohne Goldkopf, 10-20% Trockenfliegen und Naßfliegen 0%!
Und wenn die Nymphe noch zu leicht ist, wird ans Vorfach ein Vorblei angeklemmt, dann hast Du die perfekte Posenmontage, paßt doch.
Nur als kunstvolle neue Methode kann man diese Urform der Fischerei, zumindest mir, nicht verkaufen.
RC
Verfasst: 26.04.2010, 23:02
von gespliesste
Hallo Ronald,
danke für den Link,
hier mal der Link zu einer Methode der Nymphenfischerei mit einem "Bissanzeiger" die komplett in Richtung Posenfischen geht, das Bounce Nymphing
das ist im Grunde ein Tiroler Hölzl mit zwei Fliegen und zusätzlichem Bissanzeiger - ganz grosses Kino, mit Spitznamen auch Komoranmontage genannt.
Da frag ich mich, ob die Fliegenrute und Schnur nur noch zur plumpen Tarnung verkommt fly-only Gewässer zu befischen. Das kann man auch alles mit der leichten Spinnrute werfen und fangen.
Ich hab an sich auch nix gegen Bissanzeiger, ist leider nur allzuoft ein Indiz für Fischer die beim Fliegenfischen den alleinigen Sinn in maximaler Ausbeute mit allen Mitteln sehen.
Ich denke daher polarisiert das Thema auch so sehr, der Bissanzeiger ist wohl eher ein Symptom, als die Ursache. Der selbe Streit entfacht sich ja auch an überschweren Nymphen und grossen Streamern usw.
Also: dry-fly only - upstream mit Krawatte, tattersall-check Hemd und Tweed Sakko!!!

Ach nee, Dry-Fly wäre ja zu einfach, also dead-drift nymph only ...
LG,
Olaf
P.S.: @Björn, gut das du die Diskussion mit einem polemischen Zitat, deiner Smiliesammlung und einem "Der war gut!" fachlich so nach vorne katapultierst ...
Verfasst: 26.04.2010, 23:08
von FatShark
50-70 % Goldkopfymphen, 20-30% Nymphe ohne Goldkopf, 10-20% Trockenfliegen und Naßfliegen 0%!
Grrrrrr und wo du Recht hast, haste nunmal Recht, aber so isses leider wirklich....
Verfasst: 26.04.2010, 23:28
von Mountain Angler
noch was für unsere Puristen.
Habe aus reiner Neugier vor 2 Jahren ein Ringbuch in den Staaten bestellt mit dem Titel "some guys catch all the fish /what other angling experts won`t tell you" von Don Bryant. Er hat dabei verschiedene Nymphrigs vorgestellt. Das härteste war # 3,
"the all-monofilament fly rig" . Dabei wird ganz auf die Fliegenschnur verzichtet und nur noch mit Silch gefischt. Wohl verstanden, mit Fliegenrute und Fliegenrolle

Soll feinfühliger sein...........
was wollen wir auch erwarten aus dem land, wo BA so gross wie Baywatchbojen sind
guets nächtle
René
Verfasst: 26.04.2010, 23:37
von Erge
Die Engländer sind auch recht unerschrocken und fischen ihre Nymphen eher nach Gespür, puristisch wird auf den Bissanzeiger verzichtet:
http://www.czechnymphs.com/index.php?op ... =3&lang=de
Viele Grüße Ronald
Verfasst: 26.04.2010, 23:51
von gespliesste
Hallo,
auch die Puristen mussten in der Geschichte des Fliegenfischens derbe Rückschläge hinnehmen:
So wird überliefert das G.E.M. Skues (der Erfinder der Nymphe) enes abends, als letztes mittel an einem Kreidefluss in Südengland (Itchen) eine minderwertige Trocklenfliege eines Kollegen anbinden musste. Die Fliege ging unter und wurde umgehend von einer grossen Bachforelle genommen. Dieser glückliche Umstand hat Skues bewegt der Sache nachzugehen und mehrere Artikel über die neue Fischerei mit der versunkenen Fliege zu veröffentlichen. Nach ausgiebigen Auseinandersetzungen mit F.M. Halford dem Gottvater der Trockenflieg wurde Skues von einigen Fischwassern in New Hampshire verbannt.
Fischen mit versunkenen Fliegen: Blasphemie!!!
LG,
Olaf
Verfasst: 27.04.2010, 00:03
von fjorden
Hallo,
wie immer gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich kann mich mit Biß anzeigern egal welcher Art überhaupt nicht anfreunden, die Fliegenschnurspitze reicht mir zur Bißerkennung. Das Thema was einfacher ist, Trocken oder Nympfenfischerei ist Erfahrungswertsache.
Ich bin der Meinung es kommt darauf an womit man / frau beginnt. Ich habe als Jugendlicher an einem kleinen max 1m breiten Wiesenbach mit 4 m Rute und Bleikügelchen vor der Fliege angefangen. Das war viel Sichtfischerei. Die Erfahrungen konnte ich gut auf das Nympfenfischen übertragen, so dass mir das leicht fiel. Aus dem Blickpunkt fand ich das Trockenfischen schwieriger. Irgendwann habe ich das lieben und schätzen gelernt und komme damit inzwischen genau so gut klar.......d.h. da ich in den letzten Jahren ausschließlich auf Zander und Meerforellen fische muß ich mich beidem, wenn ich wie jetzt am Wochenende mal am Bach fische, wieder annähern. Das zeigt auch das Übung und Erfahrung beim Fliegenfischen viel ausmacht .
Gruß
Fjorden
Verfasst: 27.04.2010, 00:05
von Mountain Angler
eine ausgelutschte Trockenfliege soll die Mutter aller Nymphen sein ???
meine Welt bricht zusammen...
tra ra und weg
René
"gut IST gut, auch wenn es niemand tut und schlecht IST schlecht, auch wenn es alle tun" wellknown...
Re: Hallo Reneè!
Verfasst: 27.04.2010, 09:28
von sedge111
Royal Coachman hat geschrieben:......
Du hast wohl nicht alle vorherigen Post gelesen, wir sprechen nicht über Sichthilfen, wie Wollfäden, gefärbte Loops und sonstiges, welche die Drift der Nymphe in keinem Falle beeinflußen, das ist ohne weiteres zu akzeptieren.
Hier geht es um hochaufschwimmende Bißanzeiger, die sehr wohl die Drift der Nymphe beeinflussen und rein dem Zweck der Fangoptimierung dienen. Mittlerweile gibt es immer mehr Gewässer, wo diese Art der Nymphenfischerei -Gott sei Dank- verboten ist.
RC
PS: da lacht die Branche: Hineindonnern von Tungstenköpfen ist kunstvolle Fliegenfischerei!
Hallo RC,
dann darf ich auch dir ans Herz legen gerade den Beginn des threads nochmals möglchst emotionsfrei durchzulesen. Der threadsteller hat begrüßenswerterweise sehr pragmatisch die Verwendung eines Bissanzeigers zur Diskussion gestellt. Er hat
nicht gefragt, wie die Meinung zum schweren Tungstennymphenfischen, zum Verwenden von Auftriebshilfen für schwere Montagen, zum "Vielfangen" mit Nymphen usw. ist?
Nein, er wollte schlicht und einfach wissen, wie die geneigte Forumschaft zu der Verwendung von Bissanzeigern (Hilfen, die einem die Erkennung eines Bisses beim Nymphenfischen erleichtern) steht? Nicht mehr und nicht weniger!
Leider warst Du es, der durch eine maßlose Pauschalierung und Polemisierung des Themas ein fruchtbare Diskussion weitgehenst verhindert hat. Ich bezweifle auch, dass Du überhaupt auch nur eine Diskussion führen wolltest. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass Dir Gelegenheit ganz recht kam, die Fliegenfischerschaft in zwei Schubladen zu kategorisieren: Die Guten, die vollumfänglich deiner Einstellung zu unserm Hobby entsprechen, und die anderen..............!
Schade!
Tom
Re: Der Bissanzeiger, ein Notwendiges Attribut ?
Verfasst: 27.04.2010, 09:54
von Royal Coachman
magallan hat geschrieben:O.K, wie schauts aus? Ist der Bissanzeiger ein adäquates Utensil im Sinne der Puristen oder nur grobes Beiwerk bei der Ausführung unserer so speziellen Flugangelei ? Ein Thema zu dem selbst ich eine besonders ambivalente Beziehung habe...
Gruss Heiko
Hallo Tom !
Hier nochmals die ürsprüngliche Fragestellung.
Der Thread läuft doch genau auf der Linie der Fragestellung, zuerst wurden die verschiedenen Bißanzeiger angesprochen und ich habe niemals etwas gegen Sichthilfen, weil sonst müßte man schon einen andersfarbigen Loop schlecht finden. Aber ich kann nicht akzeptieren
wenn Methoden aus der Posenfischerei angewandt und als Neuheit verkauft werden.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, daß ich hier massiv angegriffen und als ewig gestriger Purist abqualifiziert wurde, nur weil ich mich gegen die absolute Fangoptimierung wehre.
RC
Verfasst: 27.04.2010, 10:00
von Maggov
Hallo Tom,
habe gerade den Thread nochmals überflogen und muss Dir leider widersprechen.
Alle sog. "Puristen" hier in dem Thread haben generell die Verwendung eines Bissanzeigers nicht polemisiert - auch nicht die Verwendung einer beschwerten Nymphe an sich oder das Nymphenfischen. Dieser Wind kam von der Fraktion die sich von den "Gegnern" der BA angegriffen fühlte.
Was kritisiert wurde waren 2 Dinge:
1. Wenn ich einen BA als Posenersatz verwende (also die Wassertiefe über den BA "einstelle"). Dies ist mit anderen Mitteln erreichbar die halt etwas Übung erfordern. Ich persönlich verstehe durchaus warum der kurze Weg gerne genommen wird denn diesem zu Grunde liegt ein Motiv und dies war Kritikpunkt Nr. 2
2. Der Erfolg oder die "Erfüllung" meines Angeltages wird in der Anzahl und Grösse der gefangenen Fische gemessen. Klar wollen wir alle Fische fangen. Und ich glaube alle Fischer sind Fischer genug wenn es ein hartes Brot ist zu mehr und mehr "unedleren" Methoden zu greifen. Aber ein signifikanter Unterschied liegt für mich schon mal darin wenn ich es erst auf eine etwas "elegantere" Art versuche und erst wenn das nicht klappt zu den harten Geschützen greife oder ob ich von Anfang an erstmal auf den reinen Fangerfolg gehe. Den Aspekt dass manche Leute als glückliche Schneider nach Hause gehen können und deshalb auf einen BA verzichten auch wenn nichts geht mal aussen vor.
Es kam die Frage auf die ich mir immer auch stelle:
Wenn ich mit einer stark beschwerten Nymphe und BA als "Höhenkontrolle" fischen will warum nehme ich dann nicht wirklich eine feine Spinnrute mit gleicher Montage, oder ein Spirolino oder ein Tiroler Hölzl. Die Antwort die auf der Zunge liegt ist: "weil das an meinem Wasser verboten ist" - nun kommen manchen der Folgegedanken "dann verwende ich halt eine Montage an der Fliegenrute die nach dem gleichen Prinzip funktioniert" (wie schön wenn man die Regelungen dehnen und interpretieren kann) oder man verzichtet eben auf diese in der sicheren Meinung es geht auch anders.
LG
Markus
Verfasst: 27.04.2010, 10:02
von Maggov
Hi Tom,
Postings haben sich überschnitten - also keine Absicht.
LG
Markus
Verfasst: 27.04.2010, 10:06
von Maggov
Hi Ronald,
ein weiteres schönes Beispiel wie Altes neu verkauft wurde. Die Czech Nymphing Methode sind mit dem guten alten "High Sticking" und sogar der noch älteren Tenkara Methode vergleichbar (da halt noch ohne Rolle) wird aber als was ganz Neues angesehen weil auf irgendeinem Wettfischen ein Tschechisches Team damit gewonnen hat.
Die Bisserkennung bei Czech Nymphing erfordert aber immerhin mehr Schnurkontrolle und Erfahrung als das Fischen mit dem Stoppel.
LG
Markus