Ich fische natürlich auch lieber in Gewässern mit natürlichem Fischaufkommen ohne Besatz; ich bin z.B. Mitglied in einem Angelclub im Norden Englands, der seit ein paar Jahren nicht mehr besetzt. Leider ist das nicht jedem von uns zu jeder Zeit vergönnt.
Anfang August habe ich mir selbst ein Bild gemacht von der Strecke der weissen Traun des Forellenhofs in Siegsdorf. Besatz mit Schubkarre konnte ich nicht beobachten; der Betreiber hat einen Trailer, auf dem ein Fischtank mit Sauerstoffversorgung montiert ist. Aber auch der war in der Woche, in der ich vor Ort war, nicht im Einsatz. Die Fische, die ich gefangen habe, hatten durchweg schöne Flossen und waren wohlgenährt, sozusagen fit wie der sprichwörtliche "Butcher's Dog". Ich habe fast ausschliesslich trocken gefischt. Vielleicht hätte ich mehr gefangen, wenn ich die Löcher und tiefen Rinnen mit schweren Nymphen bombardiert hätte, aber mit einer Gespliessten, die sowas kann, macht das Fischen auf Dauer keine Freude. Die anderen fischenden Gäste in dieser Woche waren ein guter Mix von Franzosen, Schweizern und Deutschen; die Kontaktaufnahme und der Erfahrungsaustausch kommt schnell in Gang, wenn man ein paar fängige Fliegen verschenkt. Der Kontakt zu einem Schweizer besteht bis heute; vielleicht treffen wir uns mal zum Äschen fischen.
Würde ich da nochmal hinfahren: aber sicher doch!
