Mal wieder und konkret: Hecht-Vorfächer.

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Johannes
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Mal wieder und konkret: Hecht-Vorfächer.

Beitrag von Johannes »

Hallo Flifis,

möchte in kommender Zeit mein Glück mit der Fliege auf Hecht versuchen.
mein anliegen: welches vorfach? habe bei den ersten versuchen immer mit ca. 2meter 50er mono plus normales stahlvorfach gefischt. allerdings kringeln die vorfächer zu schnell. viele schlagen hardmono vor, verstehe ich - bei uns an den gewässern ist aber schlicht und einfach STAHLVORFACH vorgeschrieben...also, gibt es gutes, knotbares material? oder sollte man, wie gelegentlich vorgeschlagen, zu einem recht steifen federstahlstück vor dem streamer greifen, das nicht knickt und gut streckt? wie wirkt sich das auf das spiel des streamers aus?
fragen über fragen....wer hilft!?

tight lines,


johannes.
läuft.
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Mario Malarczuk
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Beitrag von Mario Malarczuk »

Hallo Johannes

Ich benutze an der Schwimmschnur auch immer so 1,5m bis 2m 40er Monofil und knote daran ein 30 cm langes Stück Seven Strand von Drennan in 7 oder 10 kg Tragkraft. Man kann das Mono mit dem Stahl direkt verknoten, oder ein Vorfachring dazwischen schalten. Ein Wirbel würde sicher auch gehen, aber der wäre mir zu klobig.
An Schnüren mit einer Sinktip oder einem Vollsinker benutze ich nur 50cm Monofil und dann die 30cm Stahl, damit die Fliege schnell runter kommt.

Die Fliege kannst Du per Homer Rhode Loop (Perfekt Loop oder wie auch immer) an das Stahl knoten. Einige Leute benutzen Wirbel hierfür, aber da hätte ich persönlich kein Vertrauen drin. Sollte sich der Wirbel doch mal öffnen bei einem schönen Hecht.......lieber nicht!!!

Gruß Mario
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Johannes,

ja: Flexonit! Ist zwar nicht billig, dafür aber viel haltbarer wie 7-Strand, kringelt nicht, knickt nicht und ist im Gegensatz zu vielen anderen 7x7-Geflechten in unauffälligem Dunkelbraun gehalten. Gibt's bei Fischermans Friend für ca. 8€ (5m). Läßt sich binden wie Nylon, aber beim Zuziehen immer den Knoten festhalten, sonst kringelt sogar Flexonit!
Wolfgang
squid77
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Beitrag von squid77 »

Hier ein Auszug aus meiner demnächst aufgeschalteten Internetseite:

Vorfach und Tippet
Ich selber benutze meist ein Vorfach, bestehend aus normalem Monofil und einem Tippet, aus Hardmono. Hardmono hat sich für mich als das geeignetste Material herauskristallisiert. Früher habe ich oft eine Spitze aus Stahlvorfach gewählt, aber schon nach dem ersten Hänger kam dieses gekringelt zurück

Aufbau des Tippets
Das Tippet wird also aus Hardmono gefertigt. Hierzu schneide ich mir ein Stück von ca. 50 Zentimetern ab. Mit Hilfe von Klemmhülsen (wie von Stahlvorfächern bekannt) bilde ich eine Schlaufe an Anfang und Ende, wobei ich auf einer Seite gleich einen Karabinerwirbel, auf der andern Seite einen normalen Wirbel integriere. Mit Hilfe des Karabinerwirbels kann ein schneller Köderwechsel vorgenommen werden.


Bild


Gesamtes Vorfach
Der Rest des Vorfachs besteht nun aus einem Stück Monofli, in einer Stärke von 0,35 - 0.45mm und einer Länge von ca. 1,5 Meter. Mit Hilfe einer Schlaufe oder des Blutknotens verbinde ich das Vorfach mit dem Wirbel des Tippets. Das Gesamte Vorfach wird mittels der Schlaufentechnik (Loop to Loop) an die Flugschnur montiert.



Bild
squid77
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Beitrag von squid77 »

Hier noch die prov. Seite übers Hechtangeln.

Hechtfischen bei Trittsiegel

über gesunde Kritik und Verbesserungen bin ich dankbar.

Gruss und schönes Wochenende
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mikesch
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Beitrag von mikesch »

Als Vorfach verwende ich die hintere Hälfte eines gezogenen Vorfaches (3x - 0x) als Tippet 7-Strand Material von Crownhill.
An die Vorfachspitze wird ein Pitzenbauerring geknotet. In diesen wird das Stahlvorfach ( 5 - 13 kg) getwizzelt. An die Spitze wird ein passender Karabiner angetwizzelt.
Zeichnung kann man fast von squid77 verwenden ;-) .

Wenn Stahl vorgeschrieben ist, muss man auch Stahl verwenden. Ich verwende zum Hechtfischen immer Stahlvorfächer.
fishing isn't a sport, it's a passion.

Gruß Michael
rgermo
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Beitrag von rgermo »

ist zwar schon was alt der Thread, aber da kann ich als alter Spinnfischer vom Rhein was beitragen:

Wenn in dem Gewässer mit Hechten zu rechnen ist, verwende ich ein Wolframvorfach, diese sind flexibler und etwas dünner als Stahlvorfächer. Ich verwende nie! etwas anderes als Wolfram oder Stahl.. Kevlar, Mono etc. werden alle je nachdem wie der Hecht den Köder genommen hat von den messerscharfen Zähnen durchtrennt. Egal ob es vorgeschrieben ist oder nicht.
Wenn man erst mal einen wirklich guten Hecht an einer Zandermontage verloren hat, nur weil man meint ohne Stahlvorfach fischt sichs erfolgreicher , dann ist man kuriert. Abgesehen davon das der Fisch elend verludern kann mit abgebissener Montage im Maul. Was hatt ich da schon Diskussionen am Wasser, wenn die Zanderspezialisten ihre toten Köderfische auf Grund legen oder mit Gummifischchen ohne Stahl angeln weil sie sagen " Der Zander riecht sonst den Braten" und dann einen fetten Hecht als "Beifang haken. Der wälzt sich einmal an der Oberfläche und das wars.. alles schon erlebt. :mad:

Also entweder 7x7 Stahlvorfach oder wenn mans kriegen kann Wolfram.
Beim Spinnangeln setze ich an die Hauptschnur einen Tönnchenwirbel ohne Karabiner / Stahlvorfach / Tönnchenwirbel mit Karabiner.
Der Wirbel zwischen Hauptschnr und Stahlvorfach hat zwei Gründe: Wenn man ein Wolfram oder ein rel. feines Stahlv. direkt an die Hauptschnur bindet kann vorallem bei den dünnen Wolframvorfächern die Mono an der Verbindung eingeschnitten werden.
2. Drallminimierung. (denke das ist aber nur beim Spinnangeln wichtig).
Die Tragkraft ist bei den Vorfächern eher nicht sooo wichtig, die Schnittfestigkeit entscheidet.
Die Hechtzähne schneiden alles durch: Kevlar, Mono, geflochtene, ganz egal.

Gruß Ralf
Zuletzt geändert von rgermo am 14.07.2005, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
rgermo
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Beitrag von rgermo »

Ach ja.. noch ein Wort zur Länge: nicht die kurzen 15-20cm Vorfächer verwenden. Die größeren, und auf die hat man es ja abgesehen, haben bekanntlich ein langes Maul, wenn der Gegner nun den Streamer ziemlich tief sitzen hat, dann wars das schon wieder. Also mind. 40 besser 50 cm lang.
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Ralf,

ich kann dir nur beipflichten, ich fische nie ohne Stahl. Das mit dem Wolfram interessiert mich näher, was ist das für ein Material. Also ich meine jetzt nicht physikalisch, sondern was sind die Merkmale: wie knotbar, welche Stärken gibt es, in welchen Längen zu welchem Preis verfügbar, welche Farbe, Vorteile/Nachteile gegenüber Stahl, wo erhältlich?
Wolfgang
rgermo
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Beitrag von rgermo »

Hi Wolfgang,
tja viel darüber sagen kann ich nicht. Mein Händler hatte solche Wolframvorfächer. Waren fertig montiert mit Wirbel und Schlaufe. Fabrikat war Balzer, Tragkraft so um die 10 Kilo, und wesentlich dünner und geschmeidiger als Stahl. Wenn er sie da hat, kauf ich immer heftig ein. kosten so ca. 2,50 Euro pro Stück ca. 50cm lang mit Wirbel.. Zuerst war ich skeptisch weil die Vorfächer so dünn und fadenartig wirken, aber die Tragkraft wird erreicht und sie halten wirklich gut.
Bis jetzt keine Probleme mehr bei Hechten. Geknotet hab ich sie noch nicht.
Von folgenden Herstellern hab ich sie bis jetzt gesehen: Balzer , Robinson.

Einige meiner Angelbekannten schwören auf "Flexonit" soll auch sehr gut sein.
Flexonit 7*7 (49 Adern!) , 0,27 mm, 6,8 kg, gibts als Meterware.. Hersteller Carl Stahl..

Ich hab hier im Forum auch gelesen daß einige Kollegen Hardmono empfehlen.. Das taugt auch nicht. Esox macht damit kurzen Prozess wenn er es zwischen die Zähne bekommt. Abgesehen davon isses steif wie...
Grüße Ralf
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Ralf,

danke für die Info. Ich werd's mal ausprobieren, wenn es mir irgendwo über den Weg läuft. Ansonsten bin ich auch ein Flexonit-Fan, es ist schön geschmeidig, enorm haltbar, kringelt nicht und läßt sich phantastisch verknoten. Außerdem ist es in dunkelbrauner Tönung sehr unauffällig.
Wolfgang
MatthiasUM

Hardmono

Beitrag von MatthiasUM »

Hallo ,

ich verwende zum Hechtfischen nur Hardmono! Allerdings gibt es Qualitätsunterschiede, zur Zeit verwende ich nur noch Mason in 30 bzw. 40lbs. Einen Hecht der dieses Zeug durchbeißt oder scheuert habe ich noch nicht getroffen.

Viele Grüße
Matthias
RolandM
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Beitrag von RolandM »

moin johannes,
bin am wochenende von meiner jährlichen schweden-hecht-jagd wiedergekommen.
dort habe ich einefach berkley 60er ca. 120cm als vorfach genommen. kein hecht
hat mir dieses abgerissen. der grösste war immerhin 88cm. also ich habe damit
die besten erfahrungen gemacht.

gruß
roland
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dreampike
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Beitrag von dreampike »

Hallo Mathias,

wenn du den Hecht triffst, der dir dieses Zeug durchbeíßt oder scheuert, dann ist es ja wohl zu spät... Was hältst du dem entgegen, der häufig alkoholisiert Auto fährt und sein Handeln mit dem Ausbleiben eines Unfalles rechtfertigt? Und es gibt genügend Erfahrungen von "Snapp-Offs", bei denen Hechte das Hardmono durchscheuerten oder -bissen. Die stehen nur nicht so prominent in Foren, weil das keiner so recht zugeben will.
Wolfgang, der nach wie vor keinen vernünftigen Grund sieht, mit Hardmono zu fischen. Wenn es einen gibt, bitte her damit!
Wolfgang
squid77
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Beitrag von squid77 »

Hallo zusammen,
Ich habe echt so einiges ausprobiert. Zum Entschluss nur noch Hardmono zu verwenden bin ich deshalb gekommen, weil es nicht kringelt und weil mir noch kein Hecht das Zeug durchgebissen hat.

Wenn ich in einem See fischen würde, wo keine Bäume, keine Wasserpflanzen sind, dann würde ich da vielleicht auch Stahl nehmen -aber stehen da die Hechte?

@Roland, wie war deine Hechttour in Schweden, haben dich meine Bindevorschläge weitergebracht?

Gruss Pascal
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