Hallo zusammen...
Ich habe mich extra angemeldet um hier zu, etwas zu schreiben und das Thema aus der Versenkung zu heben.
Ich denke ich werde einige von Euch verwirren, weil viele Dinge eben nicht so einfach sind wie sie zunächst erscheinen.
Da ist das dann nicht mehr ganz so einfach zu sagen was richtig und was falsch ist.
Ich komme halt aus der Region von "workmaschine" und bin einer von diesen Träumern die viel Freizeit in den Meerforellenbesatz stecken.
Ich schreibe hier Meerforellenbesatz, weil ich es nach vergeblichen 30 Jahren, nicht mehr als Wiederansiedlung bezeichnen mag und vor Ort echte Laichmöglichkeiten fehlen.
Out-Cast hat geschrieben:Moinsinger,
Ich persönlich befische Meerforellen lieber da, wo sie, wie der Name schon sagt, heimisch sind: im Meer. Im Fluss sollen sie ihrem Laichgeschäft nachgehen. Ist - wie gesagt - meine persönliche Meinung.
Grüßinger, OC
Die Forelle ist ein Fisch der in vielen Lebensräumen zurecht kommt.
Heimisch ist die Forelle sicher nicht nur an dem Platz wo sie besonders gut wächst, nur weil sie dort in der Arbeitsbekleidung einer Meerforelle erscheint.
Viel eher ist sie dort heimisch, wo sie Laicht, ihre Jungen wachsen und selbst Kümmerformen (B.F) vorkommen und laichreif werden.
Es ist sicher richtig, das man Bunte Fische im Meer schützt, weil sie eben auf der Laichwanderung sind.
Das sollte man im Meer sicher so praktizieren, aber im Binnenland ist es doch völlig egal ob die Fische nun schon Bunt oder noch blank sind.
Dort tauchen die Forellen ja erst auf wenn sie schon auf der Wanderung sind.
Natürlich könnte man den Fang dieser Aufsteiger in Süßwasser komplett verbieten, was ja auch in einigen B.L gemacht wurde.
Nur ist das dann vernünftig?
Ist es nicht so, das man dann genau den Menschen die Nutzung verbietet welche die Grundlagen erhalten, die erst eine Fischerei auf Meerforelle im Meer ermöglichen?
Da könnte man nun umgekehrt nach mehr Schutz im Meer verlangen, wenn man schon Laichplätze, Fischbesatz, Brutanlagen, Fischwege und Aufwuchsräume stellt.
Nun dieser Diskussion braucht sich Deutschland ja wenig zu stellen, die deutschen Wandersalmoniden wandern ja fast alle in die Nordsee ab, geangelt wird aber eher in der Ostsee.
Dort ist es ja auch viel besser, weil unsere Nachbarländer viel mehr für das Vorkommen von Lachs und Forelle machen.
Was Jetzt nicht bedeutet das dort nichts gemacht wird, nur fließen die deutschen Fließgewässer eben nur selten zur Ostsee,
Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oste, Aller, Delme, Wümme, Stör, Trene und viele weitere fließen in die Nordsee, in die Ostsee münden eher kleinere Gewässer und so viele größere Besatzprojekte gibt es dort auch gar nicht.
Gut das es Wanderfische sind die weit im Meer umherstreifen und so auch an der deutschen Küste zahlreich vorkommen.
So zahlreich das es einen regelrechten Boom gibt, sie mit Angel und Netzen zu fangen.
So ernsthaften Schutz wie in den Regionen aus denen sie abwanderten bekommen Sie bei uns an der Ostsee, ja so oder so nicht.
Ich finde es halt seltsam das Menschen meinen das es ganz wichtig sei, das daheim solche Fische geschützt sind und das man sie Blank, wo anders dann bedenkenlos entnehmen darf.
Oh ja, für sie sollte es wohl das Mindeste sein, das sie keine Bunten Fische entnehmen.
Das die Ökobilanz nicht so toll erscheint, wenn man hunderte Km fährt um Forellen zu fangen ist sicher auch jedem klar.
Ein Öko, fischt wohl eher Daheim und tut etwas dafür, das die Wanderfische von ganz allein zu Ihm kommen.
Das die dann Bunt sind ist nur normal.
Ich habe oben geschrieben das auch Ich viel Zeit für die Ansiedlung aufbrachte.
Als Angler macht man das in Niedersachsen mit Beitragsgeldern, ohne Zuschüsse aus einer Fischereiabgabe, die wir ja nicht haben.
Man macht es, weil man solche Fische durchaus auch einmal fangen möchte und es wäre dumm zu glauben, das man so etwas aus reinem Idealismus machen würde.
Das ist der Antrieb und die Gesetzgebung erlaubt im Gegenzug als Lohn, den Fang dieser eigentlich im Binnenland geschützten Arten.
Das funktioniert auch recht gut, so das heute in fast allen unverbauten Flüssen Nordeutschlands Wandersalmoniden aufsteigen.
Heute geht es den Anglern vor Ort oft gar nicht mehr nur um Fang und Besatz, nein die bemühen sich vor Ort um Beseitigung von Wanderhindernissen oder versuchen aus Faulheit natürliche Laichgelegenheiten zu schaffen.(Erspart das Abfischen und die Erbrütung

)
Nun bei uns versperrt das Bremer-Wehr den Aufstieg, da kommen leider nicht so viele Salmoniden zurück, das sich ein Abfischen und die Erbrütung lohnt.
Beides haben wir längst eingestellt, das brachte leider nichts, wir bekommen nur Einzelfische zurück.
Bei gleichen Zeitaufwand des E-Fischens, fingen einige Angler in der Weser ja besser.
Trotzdem haben wir immer weiter besetzt, das hilft eben Anderen, die Eier über haben und dann Verkaufen.
Das machen wir nun seit 30 Jahren, auch wenn die Weser wohl der am schlimmsten verbaute Strom Deutschlands ist und Laichgelegenheiten kaum von den Fischen erreichbar sind.
Die Forellen kommen hier gut auf, bilden aber keine Bachforellenform aus.
Das Klima an der Küste ist eben im Winter wärmer und im Sommer nicht ganz so warm, da wachsen sie bei uns recht schnell zum Smolt ab.
Sollte es Ihnen eine Hochwasserwelle mal ermöglichen gut durch zu kommen um so besser.
Ob man diese wenigen Fische dann als Angler entnehmen oder auch gezielt befischen sollte, will ich nichts schreiben.
Aber ich habe mich sehr geärgert als ein Mitglied einen riesigen Bunten M.F-Bock online stellte, und die Nutznießer (Ostseeangler) solcher Bemühungen meinten, über Ihn herziehen zu müssen.
Wenn das berechtigt war, dann sind Meerforellenangler im Meer mehrheitlich nur Plünderer, egal ob sie die nun blank oder bunt befischen.
Anders als "workmaschine" sehe ich die Entnahmemengen kritisch, was Er schrieb klang nach zahlreich vorkommenden Salmoniden in der Weser.
Na ja, man kann sie sehen und sie sind recht einfach zu fangen, aber wenn über 5000 Angler, nur weniger als Hundert Forellen im Jahr melden, sagt das wohl auch etwas aus.
Es gibt aber Angler die meinen, nur weil sie 3-10 Salmoniden fangen, müssten es wohl Tausende sein, die dort im Fluss schwimmen.
Das wäre schön, könnte aber auch anders herum bedeuten das Sie zu erfolgreich fischen.
Ich für meinen Teil denke, das sie recht leicht im Fluss zu fangen sind, wenn man sie den gefunden hat.
Aber nicht immer fischt man an der richtigen Stelle.
Aber mit Augenmaß und Rücksicht handelt man wohl auch eher, wenn man den Aufwand dahinter kennt.
Ich befische sie halt selten, dann aber mit Genuss, würde aber Selbst, weder Rogner noch Lachs entnehmen.
Dafür habe ich ja meine Zeit über 30 Jahre immer wieder geopfert, dafür haben auch die Mitglieder viel Geld aufgebracht
und das wird hoffentlich auch noch besser werden, wenn weiter Interesse an Verbesserungen beim Fischaufstieg in Bremen bestehen bleibt.
Vielleicht zur Info:
Bei uns besetzt man keine fangreifen Fische und auch keine Regenbogenforellen.
Es sind Wanderfischarten wie Aal, Forelle, Lachs, Schnäpel, Quappe die vorrangig besetzt werden.
Für Zander, Hecht, Schlei, Karpfen, Karausche, geben wir viel weniger Beitragsgelder aus
und außer beim Aal gibt es auch keine Zuschüsse oder Maßnahmen vom Land.
Aber Ich würde nie behaupten das wir Forellen in Massen besetzen, für so etwas fehlt uns schlicht das Geld.
Aber wir werden sicher vorsichtiger mit unserem Geldern handeln, als da wo Beträge ausgeschöpft werden sollen.
So ich hoffe, das ich einige zum Nachdenken bringe, auch wenn Sie nach dem lesen vielleicht noch verwirrt sind.
Nur verärgern, will ich wirklich keinen.
Es sind halt die deutschen Länder die das so unterschiedlich betrachten.
Letztendlich leben und angeln wir aber fast alle im Deutschland, auch wenn die Angelei uns zeigt das es eher viele Länder sind.
Ein tolles Angeljahr 2016,
wünscht euch Steini.