Fliegenfischer - Forum

Hallo zusammen,

warum beissen die Fische eigentlich bei Ostwind nicht? Das habe nicht nur ich sondern auch viele meiner Anglerkollegen (egal mit welcher Technik) schon bemerkt. See oder Fließgewässer machen dabei auch keinen Unterschied. Ist Euch das auch schon aufgefallen und hat jemand eine Erklärung? Ich grüble schon länger erfolglos darüber nach.

Liebe Grüße

Thomas

Hab heut früh sechs BFs bei böigem Ostwind gefangen, also mir ist das noch nicht aufgefallen
Gruß Karl

Hallo Thomas,

sehr gute Frage ich habe diese Aussage auch schon von einigen Fischern gehört. Vielleicht ist das in Franken ja auch anders als in Oberbbayern.

Eine Erklärung habe ich nicht und bin gespannt was da dran ist!

Viele Grüsse

Markus

P.S.: kann eigentlich keine verlässliche Aussage dazu treffen, da ich noch nie auf die Windrichtung geachtet habe. War gestern Ostwind?

Hallo Thomas, habe diese Erfahrungen auch schon öfters gemacht, am Fluß, im See und an der Ostsee auf Meerforelle. Denke es liegt daran, das der Ostwind meist sehr kalt ist. Eine Veränderung der Wassertemperatur beim Meerforellenfischen kann meines Erachtens dramatischen Einfluß auf den Fangerfolg haben. Steigt die Temperatur z. B. von 6 auf 10 Grad in der Ostsee, beißen die Meerforellen meiner Erfahrung nach um ein vielfaches besser. Fällt dagegen die Temperatur im gleichen Maße, kann mann gleich in der Stube bleiben. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, trotzdem wird ja einem warmen Südwestwind auch sehr positiver Einfluß auf den Fangerfolg nachgesagt. Würde trotzdem auch bei Ostwind Fischen gehen, da es ja auch noch andere Faktoren gibt, die das Beißverhalten der Fische beeinflussen.

Gruß

Norbert

Kleiner Ansatz für eine Erklärung, hier bei uns sagt man ja auch gerne:"Weht der Wind von Westen, beißt der Fisch am besten, weht der Wind von Osten, muß der Haken rosten...."

Vielleicht liegts daran, daß wir in einer hauptsächlich von Westwinden beherrschten Zone leben, eine Änderung aus Ostwind, ist dann immer gleichbedeutend mit einer Wetteränderung, die Lufdruck- und Temperaturänderungen mit sich bringt.
In solchen Phasen also in der Zeit der Wetteränderung, kann es wohl dann den Fischlein auf den Magen schlagen, bleibt das Ganze dann aber konstant, dürfte sich das Fressverhalten wieder normalisieren, egal woher der Wind weht, sonst wären die Fische alle schon längst verhungert.......

Hallo,

sorry, hab vergessen zu sagen, daß ich meine Ostwinderfahrung nur in Oberbayern gemacht habe. Über Mefos oder andere Bundesländer kann ich leider nix sagen. Der Luftdruck ist von vorgestern auf gestern um ca. 8 hp. gesunken. Habe am Montag super gefangen, am Dienstag so gut wie keinen Biss (Nicht nur bei mir).
Vor einem Gewitter fällt der Luftdruck auch und meisten hat man dann sehr gute Fänge. Die Wassertempereratur war Montag und Dienstag bei 15 Grad. Ich denke das Bissverhalten hat einen anderen Grund - aber Welchen?

Liebe Grüße

Thomas

@ Wolfgang. Ostwind ist bei uns relativ selten, ob sich das Bissverhalten wieder "normalisiert" wenn der Wind längere Zeit aus Osten blasen würde kann ich daher nicht sagen. Bei Fön (Warmer Wind aus Süden) habe ich noch keine Änderung festgestellt.

Bei uns zuhause in Göttingen gibt es ebenfalls dieses Phänomen zu beobachten, auch von Helgoland („Ostwind, Hungerwind“, sagten früher die Berufsfischer dort) und aus England kenne ich es: „When the wind is east the fish bite least, when the wind is west the fish bite best.“ In Bayern habe ich mal gehört: „Weht der Wind von Osten rein, bleibt der Fischer schön daheim.“ Erklären konnte auch mir das noch niemand. Es wäre wirklich schön, Aufklärung zu erhalten!

Herzlich

Frank

Hallo zusammen,

unglaublich - und ich dachte es sei ein "bayrisches Phänomen"...

Viele Grüsse

Markus

Gestern hat mir einer meiner englischen Freunde noch eine entsprechende, Redensart in Sachen Ostwind verraten:

"Wind from east, no fish will feast" (schmausen, Gelage halten).

Frank

Hallo Ostwindfreunde,
hab gerade in Sachen Ostwind gegoogelt, aber nix rechtes gefunden (ausser jede Menge gereimtes) . Eines scheint mir interessant. Eine Luftdruckänderung von 10 hPa (was eine ganze Menge ist) kann ein Fisch ausgleichen in dem er 10 cm höher oder tiefer schwimmt. Nachdem die Luftdruckänderung aber nicht schlagartig eintritt, hat der Fisch sicher genügend Zeit seine Schwimmblase entsprechend auszugleichen, auserdem hat eine Salmonide ja auch kein Problem blitzschnell aus der Tiefe an die Oberfläche zu schwimmen, wenn da ein fetter Happen vorbeitreibt Also wird der Luftdruck wohl nicht massgeblich am Beissverhalten beteiligt sein, denke ich jedenfalls.
Interesannt finde ich, daß das Ostwind_Phänomen offensichtlich in ganz Europa bekannt ist.. Wenn jetzt auf der Südhalbkugel bei Westwind "nix geht" könnte die Korioliskraft eine Rolle spielen (jedenfalls nur so eine wage These von mir)

Liebe Grüße

Thomas

Hallo,
wie wirkt sich eigentlich eine Luftdruckänderung auf ein
Gewässer aus? Ich kann mir einfach nicht vorstellen
dass er sich auf den "Druck" unter Wasser auswirkt.
Gruß aus Hessen
Friedemann

...

RolandT hat geschrieben: In diesem Sinne: zum Fliegenfischen gibt es keine falsche Richtung des Windes, um nicht doch Erfolgreiche Fischwaid zu haben!!

Herzlichst RolandT

Recht hast Du, mein Lieber! Ich lasse mich vom Wetter ohnehin (fast) niemals vom Fischen abhalten. Und in der Regel nehme ich von der Windrichtung gar nicht sonderlich Notiz.

In Nord-England brauchen wir am Wochenende wohl warme Jacken, wie es aussieht. Blicke ein wenig neidisch auf die andere Seite des Kanals.

Herzlichst,

Frank

Hi Frank,

hier wird das Wetter derzeit auch wieder schlechter... ist aber gar nicht so schlimm denn die Flüsse brauchen jetzt mal ein g'scheites Hochwasser (lauter Schlick und Algen drin).

LG auf die Insel und Kopf hoch - dafür kriegste viel Regen im Sommer

Markus

Hallo Leute,

meine Feststellungen:
verstärktes Steig- und Beißverhalten kurz vor und wärend Gewitter und Regen, vorallem auf Trockenfliege.
Bei Ostwind ist die Fischerei schwieriger und es sind weniger Fische an den Haken zu bekommen.
Aber mir ist das Wetter sowieso egal, ich gehe dann Fischen wenn ich Zeit habe.
(Habe ich von einem Kleingärnter, der nach einen Gewitterschauer ca 30 ltr./m² seinen Garten gegossen hatte, frage ich Ihn warum er seinen Garten gießt, es hat doch gerade ergiebig geregnet: "I gäß mean Gatte don wen i Zeit hät.")

Gruß
Stefan