was kann man dagegen tun?

In unserer Film-, Video- und Foto-Ecke könnt Ihr Eure selbst gefertigten Video-Clips und Fotos zum Thema "Fliegenfischen & mehr" den anderen Forum-Teilnehmern präsentieren. Außerdem ist Raum für Hinweise auf interessante Filme und Fernseh-Sendungen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Hans,

ich stimme Dir zu, dass man den Umgang mit dem Tier auch beim eigenen Vorgehen immer wieder prüfen sollte.

Aber ein Pfeil durch Muskelfleisch ist in meinen Augen nicht vergleichbar mit einem kleinen Haken im Maul eines Raubfisches. Zumal sich der gehakte Fisch wieder releasen lässt und der durchbohrte Fisch zwar releasen lässt aber zu welchem Preis?

Ich finde auch dahingehend einen Unterschied, dass ich eine Tätigkeit ob Ihrer Effizienz nicht gut oder schlecht heissen kann. Was würdest Du sagen wenn ich aus "Spaß" oder Effizienz nur noch mit Strom oder Dynamit fische (extremes Beispiel)? Wenn ich mir ansehe welche Fische in welchen Mengen geschossen werden, dann ist das nicht mehr für den eigenen Verzehr bestimmt (Wer isst bitte 5 Karpfen um die 80cm auf einmal?).

Wo liegt hier der Sinn? Und wo ist hier eine Hegeabsicht oder waidgerechtigkeit zu beobachten?

Liebe Grüsse

Markus
brummer
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Beitrag von brummer »

tja,was kann man dagegen tun?
den leuten wieder mehr verständnis für die kreatur vermitteln,über gezielte vereinsarbeit im bereich jugend etwas bewegen oder sich in schulen präsentieren....zu meiner schande muß ich zugeben,das ich diese vorschläge seit geraumer zeit in meinem verein verwirklichen will,bis jetzt nicht realisierbar.....(zeit,leute)
diese zustände gibts in deutschland auch.......

gruß
rene`
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archi69
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Beitrag von archi69 »

Heftige Bilder!

Richtig ist, dass man gar nicht so weit schauen muss, um solche Bilder auch bei uns zu sehen.
Wenn ich beispielsweise das jährliche Abfischen der Karpfenteiche bei uns beobachte, wird einem ähnlich schlecht. Da kommen die Fische in großen Sacknetzen per Kran ans Ufer, werden auf das Förderband geknallt, per Hand aussortiert und in hohem Bogen in die Bottische geworfen. Wer daneben landet, bleibt liegen. Zappelnd. Auf Beton.

Begleitet wird das Ganze von ca. 200 Zuschauern im Rahmen eines Volksfestes, Knallerballer usw.

Deine Absicht in allen Ehren, lieber brummer, aber ich denke, in Vereinen braucht man keine Aufklärungsarbeit zu leisten. Es ist das ganz "normale" Volk da draußen, die mit geschilderten Bildern ihre Erfahrung zu den Kreaturen machen. Die Fisch größtenteils abgepackt und hart gefroren aus Kisten klauben. In Rechteckform.

Gruß
Archi
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Wenn ich mir ansehe welche Fische in welchen Mengen geschossen werden, dann ist das nicht mehr für den eigenen Verzehr bestimmt (Wer isst bitte 5 Karpfen um die 80cm auf einmal?).

Wo liegt hier der Sinn? Und wo ist hier eine Hegeabsicht oder waidgerechtigkeit zu beobachten?
Die Karpfen sind z.B. in Australien eingeschleppt worden und stellen eine ähnliche Plage wie die eingeschleppten Kaninchen dar.
Hegeabsichten stecken sehr wohl dahinter. Nur weil das ganze nicht gerade appetitlich ausschaut muss man doch Wahres wahr bleiben lassen.
daniel
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

Mir wurde direkt schlecht, als ich diese Bilder gesehen habe.

Dabei potenzierte sich der Ekel über das Verhalten der Kreatur gegenüber noch durch die offensichtliche Befriedigung, die der "Täter" durch seine Handlungsweise erfährt und dieses auch noch öffentlich zur Schau stellt.

Die Frage, wie man so etwas verhindern oder zumindest den Eindruck der Öffentlichkeit von "den Fischern" wieder korrigieren kann, ist meines Erachtens nicht so leicht zu beantworten. Ähnlichen Problemen sieht sich auch die Jägerschaft ausgesetzt, die gegen ein (oft selbst verschuldetes) schlechtes Image ankämpft.

Ich denke, es fängt bei der eigenen Art, sein "Hobby" auszuüben an und solche Vorgehensweisen abzulehnen. Inwieweit man dies dann noch publik machen kann, ist abhängig von der persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Stellung des betreffenden.

Wie ich bereits in meiner Selbstvorstellung geschrieben habe, übe ich die Jagd nicht mehr aus, weil mir die Zeit fehlt, mich mit der gebotenen Intensität mit der Materie zu beschäftigen und insbesondere die erforderlichen Praktiken, also das Erlegen von Wild, zu üben.

Auf ein lebendes Tier zu schießen bedeutet für mich eine enorme Verantwortung für dieses Tier. Ich möchte ihm so wenig wie möglich an Schmerzen bereiten, wenn es denn schon für den Verzehr dienen soll.

Beim Fischen vertrete ich den Standpunkt, daß ein schlechter Wurf oder eine schlecht gebundene Fliege nur mich bestraft, indem ich keinen Fisch zum Anbeißen verleiten kann. Wenn es mir dann doch ausnahmsweise gelingt, versuche ich die o.g. Prinzipien möglichst koonsequent anzuwenden.

Damit stellt sich aber die ethische Frage, wieweit man bei der Fischerei überhaupt gehen darf, wenn man nicht beabsichtigt, den gefangenen Fisch zu entnehmen. Ich fürchte, dies ufert zu einer ethischen Frage aus, die ich nicht beantworten kann.

Die gezeigten Bilder haben mich aber wieder mal zum Nachdenken über diese Frage angeregt und dafür bedanke ich mich.

Ich denke, dass neben den gesetzlichen Vorgaben für unser Tun jeder seinem Gewissen gegenüber verantwortlich ist. Letztlich sind wir oft allein am Wasser und müssen uns selbst die Frage stellen, ob das was wir tun im Sinne der Kreatur ist, auf die wir es abgesehen haben.

Andere, die sich diese Gedanken nicht machen werden sich durch Handgreiflichkeiten oder Predigten wohl kaum ändern. Hier gilt es wohl, soweit möglich, auf die noch formbaren, also unsere Kinder einen positiven Einfluß zu vermitteln und Ihnen die Verantwortung für unsere Umwelt und ihre Geschöpfe ans Herz zu legen.

Das mußte mal raus.

Beste Grüße

Daniel
Zuletzt geändert von Daniel am 21.08.2007, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Michael St.
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Beitrag von Michael St. »

Daniel/Bonn hat geschrieben: Die Karpfen sind z.B. in Australien eingeschleppt worden und stellen eine ähnliche Plage wie die eingeschleppten Kaninchen dar.
Hegeabsichten stecken sehr wohl dahinter. Nur weil das ganze nicht gerade appetitlich ausschaut muss man doch Wahres wahr bleiben lassen.
daniel
... ist das ein Grund, eine makabre Freizeitaktivität oder "Sport" davon zu machen??? Es gibt auch andere Möglichkeiten.
Zitat: "Sch.... auf Keule!"
brummer
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Beitrag von brummer »

hallo archi,
in den vereinen muß keine aufklärungsarbeit geleistet werden,da sollte alles klar sein....nein,MIT den vereinen sollte es längerfristig zu erfolgen in diese richtung kommen.....wir sind da alle gefragt und gefordert um dem " normalen volk" unsere ansichten klar zu machen und irgendwann werden noch viel mehr leute diese bilder zum k....... finden.
habe die ehre

gruß
rene`
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Michael Stoeck hat geschrieben:
Daniel/Bonn hat geschrieben: Die Karpfen sind z.B. in Australien eingeschleppt worden und stellen eine ähnliche Plage wie die eingeschleppten Kaninchen dar.
Hegeabsichten stecken sehr wohl dahinter. Nur weil das ganze nicht gerade appetitlich ausschaut muss man doch Wahres wahr bleiben lassen.
daniel
... ist das ein Grund, eine makabre Freizeitaktivität oder "Sport" davon zu machen??? Es gibt auch andere Möglichkeiten.
Hallo Daniel,
hallo Michael,

Danke, Michael, dass Du mir zuvor gekommen bist. Ich kann diese Art der "Fischerei" nicht als Hegefischen interpretieren - hier gibt es sicherlich sinnvollere Wege (Strom, Reuse, Netz...) - sicherlich auch nicht immer schonend jedoch wesentlich effizienter und sinnvoller.

Was mich mehr stört als ein Karpfen mehr oder weniger ist die Tatsache, dass Du nicht siehst wie viele Fische abkommen, was mit diesen Fischen anschliessend geschieht und welchen Entertainmentcharakter das Ganze hat.

Bei uns in Bayern haben die Bauern früher die Hechte mit Mistgabel und Schrotflinte aus dem Karpfenteich geholt. Manch ein Huchen hat so auch sein Leben gelassen. Aber diese Leut' haben das nicht zum Spaß an der Freud betrieben.

Viele Grüsse

Markus
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Liebe Freunde,

darf ich Euch - berufsbedingt - mal etwas literarisch kommen? Joachim Ringelnatz hat einmal ein Gedicht über die Stubenfliege (lat.: Musca domestica) geschrieben. Es lautet so:

Meine Musca domestica

Hoch soll sie leben!
Auch tief darf sie leben!
Meine Stubenfliege in der Winterzeit.
Alle Sauberkeit
Darf sie schwarz verkleben.
Was mag sie denken?
Was mag sie lenken,
Wenn sie scheinbar sinnlos auf dem Frühstückstisch
Zwischen Braten, Käse, Milch und Fisch
Immer unbehelligt flugwirr flieht,
Aber plötzlich einen Tischtuchfleck beehrt,
Wo kein Mensch etwas Besonderes sieht?

Ist ein Krümelchen wohl eines Totschlags wert!?

Mag sie meinetwegen
Ihre Eier legen
Wann, wohin und wieviel ihr beliebt!

Immer noch studiere
Ich am kleinsten Tiere:
Welche himmelhohen Rätsel es gibt.


Besonders den letzten drei Versen kann ich mich voll anschließen, ohne irgendeiner Religion verhaftet zu sein.

Achtung vor der Kreatur zu haben: Das ist es, was ich persönlich von jedem Menschen einfordere. Und das ist eine Maxime, der wir Fischer besonders verpflichtet sein sollten.
Ja, wir können, dürfen Fische töten, um sie sinnvoll zu verwerten. Das entspricht der menschlichen Natur.

Was wir nicht dürfen: unnötiges Leid verursachen und sinnlos töten.

Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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AStar
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Beitrag von AStar »

abend allerseits,

ich kann zum thema forellenpuff nur eins sagen, man geht hin, zahlt und das wars! ich denke wenn den leuten wo dort angeln wenigstens 3minuten zeit geschenkt wird und man grundregeln festlegt, am besten auch gleich ein paar drakonische strafen(als abschreckendes beispiel) einführt könnte man solche grauenhaften tierquälerei gleich unterbinden.
aber die härte waren ja sowieso die eltern welche den fisch von ihren kindern "schädeln" lassen wollten!!! die gehören gleich mit geschädelt, da hätten erklärungen auch nichts mehr gebracht, das ist einfach nur dummheit und ich finde es sehr schade das sowas nicht sofort bestraft wird!
weis jemand vielleicht wie es da rechtsmäßig in deutschland aussieht? was können solche "deppen" strafrechtlich bekommen?

immer noch schockierte grüsse alex
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AStar
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Beitrag von AStar »

Frank Möbus hat geschrieben:Liebe Freunde,

darf ich Euch - berufsbedingt - mal etwas literarisch kommen? Joachim Ringelnatz hat einmal ein Gedicht über die Stubenfliege (lat.: Musca domestica) geschrieben. Es lautet so:

Meine Musca domestica

Hoch soll sie leben!
Auch tief darf sie leben!
Meine Stubenfliege in der Winterzeit.
Alle Sauberkeit
Darf sie schwarz verkleben.
Was mag sie denken?
Was mag sie lenken,
Wenn sie scheinbar sinnlos auf dem Frühstückstisch
Zwischen Braten, Käse, Milch und Fisch
Immer unbehelligt flugwirr flieht,
Aber plötzlich einen Tischtuchfleck beehrt,
Wo kein Mensch etwas Besonderes sieht?

Ist ein Krümelchen wohl eines Totschlags wert!?

Mag sie meinetwegen
Ihre Eier legen
Wann, wohin und wieviel ihr beliebt!

Immer noch studiere
Ich am kleinsten Tiere:
Welche himmelhohen Rätsel es gibt.


Besonders den letzten drei Versen kann ich mich voll anschließen, ohne irgendeiner Religion verhaftet zu sein.

Achtung vor der Kreatur zu haben: Das ist es, was ich persönlich von jedem Menschen einfordere. Und das ist eine Maxime, der wir Fischer besonders verpflichtet sein sollten.
Ja, wir können, dürfen Fische töten, um sie sinnvoll zu verwerten. Das entspricht der menschlichen Natur.

Was wir nicht dürfen: unnötiges Leid verursachen und sinnlos töten.

Euer Frank
na da hab ich mal wieder zu lange geschrieben, sehr schönes, passendes gedicht!

ich kann hier nur für mich sprechen, aber ich erzähle euch mal wie ich einen fisch schlachte.
ob ich einen fisch mitnehme oder nicht entscheide ich meist schon im drill. wenn nicht bleibt er gleich im wasser und ich hake ihn so schnell wie möglich ab, halte ihn ein bisschen in die strömung bis er wegschwimmt. will ich aber ein bisschen was für die pfanne, dann wird der fisch gelandet(nicht wirklich an land, sondern in meine reichweite), je nach größe mit der hand oder mit dem kescher, direkt danacht bekommt er als allererstes einen schlag auf die zwölf, einen sicherheitsschlag hinter her und einen herzstich als abschluss. ich trage den fisch nicht unnötig rum, sondern fixiere in so schnell es geht und knock ihn aus! meiner meinung nach bin ich dem fisch das schuldig, er macht mich satt, dann kann ich wenigstens einen schnellen tod gewähren!
schon aus respekt vor dem tier würde ich ihn nie unnötig lange leiden lassen.

gruss alex

gruss alex
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Dirk Janßen
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Beitrag von Dirk Janßen »

Ich kann eure Aufregung verstehen, aber mir geht erst recht die Hutschnur hoch, wenn ich sehe, wie Hochseefischer mit der Kreatur umgehen.
Es wird auf Kabeljau gefischt, weil der vom Kunden gewünscht wird.
Das Netz kommt hoch und ist leider voller Pollacks.
Diese sind wegen des Druckabfalls beim Hochholen des Netzes alle tot.
Das Netz wird geöffnet und ein ganzer Pollackschwarm wird wieder dem Meer übergeben - nun allerdings tot und das alles aus wirtschaftlichen Gründen.
Dieses ist nur ein Beispiel von vielen, z.B. werden in den USA Karpfen mit dem Radlader aus Gewässern entsorgt und unter den Acker gepflügt.
Meine Vorhersage daher: Dieser Thread wird viele Seiten lang zu werden, da man sich mal wieder so richtig ausschleimen kann.

Andere Länder, andere Sitten
Dirk
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Frank.
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Beitrag von Frank. »

Dirk/WHV hat geschrieben:Ich kann eure Aufregung verstehen, aber mir geht erst recht die Hutschnur hoch, wenn ich sehe, wie Hochseefischer mit der Kreatur umgehen.
...
Meine Vorhersage daher: Dieser Thread wird viele Seiten lang zu werden, da man sich mal wieder so richtig ausschleimen kann.
Du hast vollkommen Recht, lieber Dirk - die Praktiken auf hoher See sind entsetzlich; im Durchschnitt werden wogl tatsächlich mindestens 50% der Fänge als "Abfall" tot ins Meer gekippt. Von den Haifängern, die den Fischen nur die Flossen abschneiden, will ich gar nicht reden. Oder vom Victoriasee-Barsch. Oder vom Thunfisch. Oder von Hühnern, Schweinen, Rindern ...
Als Verbraucher kann ich solche Praktiken durch Boykott abstrafen (und das tue ich auch).

Als Mensch kann ich so etwas anprangern, wo immer ich kann. Auch in diesem Thread.
Deshalb finde ich Deine Vorhersage eigentlich auch in Ordnung: Ja, laß das ruhig viele Seiten lang werden.

- was ich da aus der Schweiz an Praktiken gesehen habe, das hat mich wirklich entsetzt. Wir sollten uns überlegen, ob wir auch aktiv gegen solche Leute vorgehen. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Stand der Dinge im Bezug auf dieses "Familienfischen" ist - vielleicht weiß einer unserer Schweizer Forumsmitglieder mehr?

Herzlichst, Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Beitrag von Steinhäger »

So etwas macht mich sprachlos, traurig und wütend.
Mir stellte sich spontan folgende Frage:
Wo ist da der Unterschied zu einheimischen, mit einem Prüfungszeugnis
ausgestatteten "Anglern", die ganz selbstverständlich mit lebenden Köderfischen angeln.
In Sachen Achtung vor der Kreatur meine ich.

Tom
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Daniel/Bonn
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@Maggov

Beitrag von Daniel/Bonn »

Maggov hat geschrieben:
Michael Stoeck hat geschrieben:
Daniel/Bonn hat geschrieben: Die Karpfen sind z.B. in Australien eingeschleppt worden und stellen eine ähnliche Plage wie die eingeschleppten Kaninchen dar.
Hegeabsichten stecken sehr wohl dahinter. Nur weil das ganze nicht gerade appetitlich ausschaut muss man doch Wahres wahr bleiben lassen.
daniel
... ist das ein Grund, eine makabre Freizeitaktivität oder "Sport" davon zu machen??? Es gibt auch andere Möglichkeiten.
Hallo Daniel,
hallo Michael,

Danke, Michael, dass Du mir zuvor gekommen bist. Ich kann diese Art der "Fischerei" nicht als Hegefischen interpretieren - hier gibt es sicherlich sinnvollere Wege (Strom, Reuse, Netz...) - sicherlich auch nicht immer schonend jedoch wesentlich effizienter und sinnvoller.

Was mich mehr stört als ein Karpfen mehr oder weniger ist die Tatsache, dass Du nicht siehst wie viele Fische abkommen, was mit diesen Fischen anschliessend geschieht und welchen Entertainmentcharakter das Ganze hat.

Bei uns in Bayern haben die Bauern früher die Hechte mit Mistgabel und Schrotflinte aus dem Karpfenteich geholt. Manch ein Huchen hat so auch sein Leben gelassen. Aber diese Leut' haben das nicht zum Spaß an der Freud betrieben.

Viele Grüsse

Markus
Es ging nur über deine Aussagen bzgl. des Hegecharakters. Die Prozedur an sich habe ich nicht kommentiert.
d.
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