Moin, Volki,
die Frage ist, fährst du auf die Nord- oder Südinsel? Beide Teile Neuseelands fischen gänzlich unterschiedlich – auch vom Schwierigkeitsgrad. So findest du auf der Nordinsel in zahlreichen Gewässern tendenziell mehr Rainbows und weniger Brownies, auf der Südinsel ist es genau umgekehrt. Und dort auf Browntrouts zu fischen, ist sauschwer!
Zur Fahrzeugwahl. Wenn du primär unterwegs bist, um Neuseeland zu entdecken, nimm ruhig ein Wohnmobil. Bei der Buchung solltest du aber versuchen, über Neuseeländische Anbieter zu recherchieren. Denn suchst googelst du einfach so danach, findest du seitenweise fast ausschließlich deutsche Anbieter, die doch teurer sind. Mein Tipp: Such z.B. über google Neuseeland. Wenn du Angebote einholst, frage, ob die Anbieter auch mit deutschen Reiseveranstaltern kooperieren, so hast du in (seltensten) Problemfällen den Gerichtsstandort in Deutschland. Und mache dich darauf gefasst, dass das WoMo, was du im Angebot siehst nicht das ist, was du hinterher vor Ort angeboten bekommst! Meist stehen in den Angeboten Fußnoten, nach dem Motto: Das Fahrzeug kann vom Aussehen und Ausstattung vom Angebot abweichen.
Noch ein Tipp, diesbezüglich. Meiner Erfahrung nach übernimmst du meist direkt nach der Ankuft das WoMo. Du wirst vom Flug aber so im Arsch sein, dass du eigentlich keine Lust mehr hast, über den Camper zu diskutieren. Mache es trotzdem, gönne dir vorher aber eine Verschnaufpause mit Kaffee etc., vertrete dir die Füße und hol den Camper dann ab. Denn von Neuseeland aus die Problematik telefonisch mit dem Reiseveranstalter zu klären, kostet dich nicht nur Nerven, sondern auch echt viel Kohle! Soweit dazu.
Solltest du dich aber schwerpunktmäßig in einer Region aufhalten wollen und fischen im Vordergrund stehen, reicht ein PKW bzw. 4WD. Übernachten würde man dann auf einem Campingplatz oder im B&B.
Zawotens/Reisezeit: Im März gestaltet sich die Fischerei auf der Südinsel extrem schwierig, da sich die Saison dem Ende neigt! Auch dort gibt es Befischungsdruck und nicht wenig! Wenn du Erfolg haben willst, empfehle ich dir einen Guide für mindestens zwei-drei Tage. Die Fliegenfischerei dort ist meiner Meinung nach eine der besten Schulen, die man besuchen kann - man lernt wirklich viel! Zum Guiding empfehle ich dir folgende Seite:
www.trout-bum.de
Die Jungs wissen wie´s geht. Die Investition lohnt, denn die Fischerei dort ist wie gesagt einzigartig (schwierig), macht aber ein wenig süchtig, wenn man den Bogen raushat. Das heißt, wenn du das nächste mal hinfliegst (und das wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit), kannst du dir den Guide vermutlich sparen.
Bei Ruten übrigens, nicht unter Klasse 6/7 in moderat mit sensibler Spitze. Du wirfst t.w. schwere Nymphen oder Tandem-Montagen an langen Vorfächern. Das muss die Rute auch mal bis zur 20-Meter-Marke schaffen! Die Fische sind ausserdem (bekanntlich) meist größer als bei uns, und du fischt nicht selten in stärkerer Strömung. Auch eine lange 8er kann für die Streamerfischerei auf der Nordinsel nicht schaden. Bedenke jedoch, dass du vielleicht deine Ersatzruten & Rollen und nicht deine 1. Wahl mitnimmst. A) weil dein Getackle stark beansprucht wird und B) weil du durchaus damit rechnen musst, dass deine Karre bzw. Camper (auf der Nordinsel) geknackt wird. Wäre also schade, wenn dein bestes Gear so wegkommt. Diesbezüglich gilt, Wertsachen (Pässe, Kohle, Kamera etc.) besser am Mann tragen.
Nimm unbedingt Autan mit, die Sandflies (´ne Art Gewitterfliege mit Biss und unstillbarem Appetit) sind nämlich die nervigste Seuche, die ich je erlebt habe!!! Die Viehcher wirst du vermutlich kennen lernen. Vergiss insofern andere Insektenmittel (die funktionieren nicht), nimm (einen Großvorrat) Autan!!!
Die ganze Palette Fluorcabon sollte mit (Tippetstärken von ca. 0,12-0,28 )
Nimm des Weiteren entweder lange getaperte Vorfächer deines Vertrauens mit (3,60 m min. bis 4,50 m) sowie Pitzenbauerringe (Stenzel, 1,5mm)
Zusätzlich kannst du ein kurzes intermediate Polyleader (ca. 1,5-2,0 m) einpacken und daran dann ein kürzeres getapertes Fluorcarbon-Vorfach (ca. 2,70 m) anknüpfen. Und dann wirf das alles mal zur Probe. Wäre blöd, wenn du dort aufschlägst und der Kram ist nicht aufeinander abgestimmt.
So, bei sonstigen Fragen, fragen.
Weitermachen.
Grüßinger, Frank