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12er Spitze für die Trockene

Verfasst: 18.06.2008, 14:17
von Looocke
Moin moin!

Bin gestern mal wieder am Wasser gewesen und habe eine Frage mitgebracht.

Die Situation war folgende:

Ich stand in einem ruhigen, tiefen Abschnitt, an dem die Fische (Forellen) gestiegen sind. Habe also meine Trockene mit einer 12er Spitze gefischt. Nach ein paar Würfen der erste Biss.....ich behaupte mal eine ~50er Forelle. Das habe ich so nicht erwartet. 5 Minuten Drill.... kurz vor meinen Füssen zieht der Fisch noch einmal richtig an...ich kann ihn nicht halten und die Trockene hackt aus (zum Glück nicht die Spitze gerissen).

Ich habe daraufhin eine kräftigere Spitze (14...was größeres hatte ich nicht dabei) montiert, da mit die 12er bei der größe an Fisch zu kritisch war.....doch auf diese kam kein Biss mehr....ich denke in dem ruhigen Teil war dieser kleine Sprung schon zu auffällig. Zurück zur 12er ging es dann auch wieder.

Jetzt zu meiner Frage:

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht was die Spitze angeht und welche Stärke fischt ihr? Habt ihr in ruhigen Abschnitten mit Spitzen >12 auf die Trockene Erfolge?

Habe in einem Zwiespalt gesteckt, a) Natürlich diese schönen Fische fangen zu wollen aber b) mit der 12er In Gefahr zu sein, dass die Spitze reisst.


Edit: Ich nutze als Spitze Stroft GTM

Grüße Loocke

Verfasst: 18.06.2008, 14:33
von flyfi
Hallo, ich nehme mit der Trockenfliege fast immer ein 14er Fluorcarbon, für Forellen eigentlich kein Problen, nur die Aeschen wollen nicht, es gibt Tage wo man feiner fischen muss, abr beginnen tu ich immer mit 14er und geh dan runter

Ich denke es die Qualität des Vorfachs ist auch sehr wichtig

Verfasst: 18.06.2008, 14:56
von gespliesste
Hallo Loocke,

(ungwöhnlicher Name, mit zwei oder mit drei O's? ) :shock:

ein #12'er oder ein #14'er ist in ruhigen Zügen durchaus ein grosser Unterschied, neben der Sichtwirkung des #14'ers kommt noch dazu das kleine Fliegen nicht mehr so natürlich driften (ein wenig wie am Drahtseil). Die Erfahrung habe ich auch gemacht und es ist in der Tat ein Zwiespalt, wenn du weisst das die Fische zu gross für deine Zusammenstellung (Rute, Vorfach) sind, so das der Drill zu lange dauert oder er mit grosser wahrscheinlichkeit abreist, dann würde ich es auch nicht weiter versuchen. Ich würde auf 14'er gehen und durch geeignete Position / Präsentation versuchen die Fliege vor dem Vorfach auf den Fisch driften zu lassen. Dazu kannst du die Spitze des Vorfachs, also ca. 10cm vor der Fliege mit Spucke, etwas Matsch oder einem speziellen Sinkmittel behandeln. Gerade bei Sonnenschein hast du dann keine Brechung im Oberflächenfilm und bist etwas unauffälliger.
Als letztes Mittel versuche ich dann immer noch mal eine grössere Fliege oder ein anderes Stadium (z.B. wenn du eine Dun gefischt hast mal das Insekt als Emerger oder unbeschwerte Nymphe anknüpfen).

Wenn das alles nichts hilft, würde ich dem Fisch für seine Erfahrung Respekt zollen mir die Stelle merken und auf eine andere Gelegenheit warten (z.B. Wind- oder Regensituation oder ein anderer Schlupf mit grösseren Fliegen).

LG, Olaf

Verfasst: 18.06.2008, 15:08
von gespliesste
Hallo,

eins noch wo ich den Tip von Flyfi lese, man soll laut Hersteller normales Vorfach nicht mit Flourcarbon mixen (sprich direkt zusammenknoten), da Flourcarbon ein Nylon Vorfach wohl "zerschneidet" (habe es nie selbst versucht), also entweder alles Flourcarbon oder ein Pitzenbauer Ring dazwischen. Da Flourcarbon leicht sinkend ist und auch ein Pitzenbauer Ring etwas Gewicht hat, nutze ich beides nicht so gerne bei der Trockenen und behelfe mir wie beschrieben die Spitze zu behandeln. Flourcarbon ist wohl deutlich weniger sichtig im Wasser, aber mir kommt es etwas steif vor, nehme es daher nur zum Nymphen. Mit dem Stroft GTM habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht - schön weich und vergleichsweise haltbar.

LG, Olaf

Verfasst: 18.06.2008, 15:29
von Looocke
Danke für die Tips bis hierher! ( Looocke mit den ganzen "ooo" kommt daher, dass in den meisten Foren "Locke" schon vergeben ist :) )

Wenn ich z.b. bei Brinkhoff das Fluorcarbon von FrogHair zum Vergleich zum Stroft GTM nehme, dann hat das 6x eine Tragkraft von 1,5 kg und das 12# von Stroft 1,8 kg. Von daher bringt mich das jetzt glaube ich nicht weiter....oder kann man das Fluorcarbon stärker (5x) oder so fischen und ist dabei weniger/genauso auffällig wie beim 12# von Stroft?


Das mit dem "sinkenden Ende" vor der Fliege werde ich mal testen. Das sollte ansich ja schon unauffälliger sein. Aber wäre es nicht logisch dann gleich die ganze Spitze zum sinken zu bringen? Oder würde das die Fliege zu leicht ins Wasser ziehen?


Ich mixe die Vorfächer eh nicht sondern benutze einen Ring zur Verbindung. Der sollte m.M.n. auch keine negativen Auswirkungen haben, da ich diesen mit jeder Spitze fische und nur bei stärkeren Spitzen negative Auswirkungen zu verzeichnen habe! Mit 12# funktioniert es ja auch mit Ring.


Für weitere Tips und Anregungen bin ich natürlich dankbar.

Grüße

Verfasst: 18.06.2008, 16:15
von flyfi
Ich habe auch ein Ring und mache nur die Spitze aus Fluorcarbon, die Fliege schwimmt vieleicht etwas weniger lange, dafür kann ich bein fluorcarbon ein 14er-16er nehmen, und sie beissen nicht schlechter als aufs
12er! Gibt natürlich ausnahmen

Verfasst: 18.06.2008, 16:27
von Looocke
Welches benutzt du da? Das von FrogHair oder hast du da andere Vorschläge.....

Zumindst ausprobieren kann man es ja mal.

Verfasst: 18.06.2008, 18:26
von ROBBY
Hallo Looocke,

0,12 mm durchmesser ist aber auch nicht immer gleich 0,12mm. STROFT ist zwar von der Tragkraft her sehr stark im Vergleich zu Konkurenzprodukten. Ich denke aber, daß das Material deutlich dicker ist als angegeben. Wenn

Verfasst: 19.06.2008, 07:57
von Heinz
Hallo,

ich gehe nie unter 0,14 mm und nehme Stroft (beim Karpfenfischen nicht unter 0,20 mm) .Von Fluorcarbon bin ich beim Trockenfliegnfischen wieder abgekommen. Dies auch im Stillwasser, das ich vorwiegend befische. Die letzten ca. 20 cm vor der Fliege behandle ich i m m e r mit
einem Sinkmittel (ich nehme ein Festprodukt von Brinkhoff), das nicht auslaufen kann und in einer handlichen Kunsstoffdose ist). Der Verbrauch ist minimal, so dass die Menge sehr lange vorhält und der Preisaspekt vernachlässigbar ist. Es macht einen grossen Unterschied, ob man dies tut oder nicht.

Grüsse
Heinz

Verfasst: 19.06.2008, 09:08
von Looocke
Danke für deine Antwort Heinz!

Also es scheint, dass ein Sinkmittel die Lösung meines "Problems" darstellt. Wärst du so nett und würdest mit noch verraten, um welches Produkt es sich handelt?

Warum bearbeitet man denn dann nicht beispielweise die gesamte Spitze mit dem Präparat? Zieht das die Fliege nach unten oder sind dadurch keine weiteren Vorteile im Vergleich zu den ersten 20cm zu erkennnen?

Grüße Loocke

Verfasst: 19.06.2008, 09:40
von Olaf Kurth
Moin Locke,

die wichtigsten Aspekte hat dir mein Namensvetter bereits erläutert. Ja, es macht einen großen Unterschied, ob du nur die ersten 30-50cm oder das ganze Vorfach entfettest. Im ersten Fall sieht der Fisch das erste Stück Schnur nach der Fliege nicht so stark, da sie ja im Oberflächenflim des Wassers verschwindet. Je nach Größe deiner Trockenfliege wird sie im zweiten Beispiel durch das Gesamtgewicht des einsinkenden Vorfachs deutlicher runtergezogen.

Ich fische selbst seit Jahren ausschließlich Stroft GTM Tippets an meinen Dynema-Vorfächern (mit Pitzenbauer-Ring) und reibe die ersten cm nach der Trockenen mit einer Mischung aus Zahnpasta und Spüli (aus einem Filmdöschen) ein. Du kannst aber auch eines der bewährten Sinkmittel kaufen, das funktioniert bestimmt wesentlich besser. :roll: 8)

Gruß, Olaf

Verfasst: 19.06.2008, 10:26
von Looocke
Danke auch für deine Antwort.

Ich bin nicht scharf darauf unbedingt Geld loszuwerden. (Vor allem nicht als Student).

Allerdings verfolgt mich die Szene vom Dienstag bis heute.... kann bald nicht mehr ruhig schlafen *g*

Ne will nur sicher gehen das es klappt....wie ist denn dein "Mischverhältnis"?

Danke und grüße Loocke

Verfasst: 19.06.2008, 11:16
von Heinz
Hallo,

ich verwende als Sinkmittel das Produkt das Produkt Snake River Mud
von Brinkhoff um Euro 6,00. Das ist fest und kann nicht auslaufen. Ich wende es wie folgt an: Dose auf, Vorfachspitze ( ca. 20 cmvor der Fliege)
durch die Dose durchlaufen lassen, Dose samt Vorfach schliessen (das Vorfach kann durch einen Spalt durchlaufen) und ein paar Mal durchziehen. Das genügt, man muss das relativ feste Produkt durchaus nicht aus der Dose entnehmen und zwischen die Finger nehmen. Auf diese Weise würde ich schätzungsweise die nächsten 100 Jahre damit auskommen. Aber grundsätzlich geht es sicher auch mit Spüli oder einem anderen Sinkmittel. Im grösster Not kann man auch ein paar Grashalme oder Blätter (etwa Huflattich) nehmen und ein paar Mal die Vorfachspitze durchziehen. Aber warum, wenn Euro 6 fast für die Ewigkeit reichen.

Grüsse
Heinz

Verfasst: 01.07.2008, 22:16
von chrissie1971
Hallo,

ich habe bei der Äschenfischerei im Herbst die gleichen Erfahrungen gemacht. Dort beginne ich mittlerweile mit der 0,12er und gehe manchmal auch auf 0,10er herunter. Es sind dort allerdings keine Hindernisse im Fluß. Ich habe auch festgestellt, daß das Entfetten der Spitze ganz wichtig ist, gerade bei Sonnenschein. Ich benutze dazu ein grünes Blatt und ziehe die letzten 50 cm des Vorfachs einige Male durch.

Gruß

Christian

Verfasst: 01.07.2008, 23:30
von Olaf Kurth
Looocke hat geschrieben:Danke auch für deine Antwort.

Ich bin nicht scharf darauf unbedingt Geld loszuwerden. (Vor allem nicht als Student).

Allerdings verfolgt mich die Szene vom Dienstag bis heute.... kann bald nicht mehr ruhig schlafen *g*

Ne will nur sicher gehen das es klappt....wie ist denn dein "Mischverhältnis"?

Danke und grüße Loocke



Moin Looocke,

wie du siehst, haben wir verschiedene Methoden die ersten 50cm nach der Trockenfliege zu entfetten. Es funktioniert mit allen drei Methoden mehr oder weniger gut. Ich denke, dass es am besten mit dem Snake River Mud klappt, danach mit meiner Zahnpasta-Spüli-Mischung (Verhältnis: 4,3:1,75) :wink: und schließlich mit Huflattich-, Gras- oder anderen Geheimblättern.

Es ist wirklich erstaunlich, wenn du den Unterschied in der Fängigkeit eines oben-auf-schwimmenden und eines eingesunkenen Tippets miteinander vergleichst. Es gibt hier übrigens einige gut funktionierende Spar-Tipps im Bereich Fliegenfischen. Guck mal auf der HP von Dirk/WHV, der hat gute, günstige Ratschläge parat.

Gruß, Olaf