Warten aufs Ende der Schonzeit
Verfasst: 25.02.2009, 18:50
Warten aufs Ende der Schonzeit
Wir sind bei Schwiegermuttern zu Besuch. Meine Frau scrabblet mit der 84-jährigen Dame und wird, trotz zähen Ringens, Spiel um Spiel eingesackt. So ist es immer, so ist es auch heute.
Ich selber sitze im großen Sessel am Fenster, die Füße schön hochgelegt, neben mir eine Kanne Darjeeling und ein Teller mit dramatisch aufgetürmten Kokosmakronen. Draußen tropfender Nebel. Nur ein paar Krähen hocken in der Spitze einer Pappel auf dürren Ästen, sonst ist kein Lebewesen zu sehen.
Ich rutsche tiefer in den Sessel und tauche nicht zum ersten Mal lesend ein in die Welt des Fliegenfischens, wie Frank sie so köstlich beschrieben hat in seinem Buch „iMago“. Ballonseide geht mir wieder voll auf den Keks, ich lache über den listigen Lispler, wische mir mit Hugo den Schweiß von der Stirn, fühle, wie Lara den starken Priest in ihre Handfläche klatscht, starre auf Großforellen suchende Insektenroboter, und zum Schluss geht’s dann noch mal so richtig mit der Fliegenrute ans Wasser. Nach einigen Stunden hat meine Frau haushoch verloren, ich das Buch durch, den Tee getrunken, die Makronen vertilgt, und als ich mit weiten Augen in den Nebel starre, fragt sie mich: „Na Schatz, wovon träumst du?“
Hans
Wir sind bei Schwiegermuttern zu Besuch. Meine Frau scrabblet mit der 84-jährigen Dame und wird, trotz zähen Ringens, Spiel um Spiel eingesackt. So ist es immer, so ist es auch heute.
Ich selber sitze im großen Sessel am Fenster, die Füße schön hochgelegt, neben mir eine Kanne Darjeeling und ein Teller mit dramatisch aufgetürmten Kokosmakronen. Draußen tropfender Nebel. Nur ein paar Krähen hocken in der Spitze einer Pappel auf dürren Ästen, sonst ist kein Lebewesen zu sehen.
Ich rutsche tiefer in den Sessel und tauche nicht zum ersten Mal lesend ein in die Welt des Fliegenfischens, wie Frank sie so köstlich beschrieben hat in seinem Buch „iMago“. Ballonseide geht mir wieder voll auf den Keks, ich lache über den listigen Lispler, wische mir mit Hugo den Schweiß von der Stirn, fühle, wie Lara den starken Priest in ihre Handfläche klatscht, starre auf Großforellen suchende Insektenroboter, und zum Schluss geht’s dann noch mal so richtig mit der Fliegenrute ans Wasser. Nach einigen Stunden hat meine Frau haushoch verloren, ich das Buch durch, den Tee getrunken, die Makronen vertilgt, und als ich mit weiten Augen in den Nebel starre, fragt sie mich: „Na Schatz, wovon träumst du?“
Hans