für kollegen, die vorfächer selber binden!

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Kontimax
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für kollegen, die vorfächer selber binden!

Beitrag von Kontimax »

hallo kollegen! ich binde meine vorfächer selber, weil ich der meinung bin, dass die im handel angebotenen zu teuer sind! € 6 .- bi € 9 .-!!! ich binde sie folgendermaßen: ca 100 cm 0,30 mm, ca 80 cm 0,25 mm und ca 60 cm 0,20 mm. also nicht nach den bekannten tabellen. ein so gebundenes vorfach fischt sich saugut! streckt sich sehr gut und ist geschmeidig! versucht es mal! lg, Markus
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Cuchulainn
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Beitrag von Cuchulainn »

Toll, das ist genau die Anleitung, die ich seit langem suche. Simpel, praktisch und vor allem simpel. :D
Ich habe schon Anleitung mit 5 cm langen Stückchen gefunden. :twisted:

Wenns wirklich funzt ein dickes Lob und meinen Respekt!!

PS: Was machst du für Knoten?
Grüße,
Martin
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
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sebastian_waf
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Beitrag von sebastian_waf »

Hi,

meine Vorfäche binde ich auch immer selber. Entweder verdrall ich die oder binde die so wie Markus es beschrieben hat.

@ Martin

als Knoten hat sich der hier http://www.dahmeland73.de/Tipps-und-Tri ... knoten.htm sehr gut bewährt. Er ist schnell und einfach zu binden und hält dazu noch eine Menge aus.

Gruß
Sebastian
Frithjof

Beitrag von Frithjof »

Hi, ich verwende den Chirurgen-Knoten(Surgeons Knot) !
Hält Bombe!

Lg
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo Kontimax und auch die anderen,

"fischt sich saugut", "streckt sich sehr gut" usw. sind sehr relative Angaben.

Das die Anleitung "Simpel, praktisch und vor allem simpel." ist mag wohl stimmen.

Ich will das nicht lächerlich machen, aber die alten "komplizierten" Tabellen haben durchaus ihre Berechtigung.

Wenn das letzte Stück 0,20mm hat, spekuliere ich mal, dass du da wohl auch noch was schweres am Ende der Leine hängen hast, da ist die Zusammensetzung des Vorfach so oder so eher zweitranging. Ein Wooly Bugger mit Goldkopf streckt auch ein unverjüngtes Vorfach. Wenn das überhaupt gewünscht ist beim schweren Nymphen / Streamern (Stichwort absinken). Ein Blinker streckt auch eine 0,20mm Schnur an der Spinnrute ohne Verjüngung.

Eine sinnvolle Verjüngung von Vorfächern ist eigentlich nur für gestreckte Präsentationen wichtig und zwar um so mehr je weniger Gewicht am Ende der Leine hängt. Also in erster Linie Trockenfliegenfischen oder bei der unbeschwerten Nymphe.

Wenn das dann noch sehr fein wird (z.B. runter bis Hackengrösse #20 und Vorfachstärke 0,10 geht), braucht man auch ein sinnvoll verjüngetes Vorfach, sonst streckt sich da auch bei guten Wurfkönnen nix und dann ist auch dein einfaches Rezept suboptimal.

Ich knote die Vorfäche auch selbst und verwende auch den Chirugenknoten, richte mich dabei aus gutem Grund ungefähr nach den Tabellen von Charles Ritz (aus dem Buch "Erlebtes Fliegenfischen").

Beim schweren Nymphen/Streamern verjünge ich meistens gar nicht.

LG,

Olaf
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Andi69
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Beitrag von Andi69 »

Hallo, und was genau für Vorfachschnur nimmt man dafür? Ich habe bisher am Fluss gefischt, und habe ein gezogenes Vorfach benutzt. Am Ende habe ich 0,15-0,18mm Vorfachmaterial geknotet.

Jetzt will ich an die Küste (Flensburgerförde, Eckernförderbucht und Kielerecke) , und es stellt sich die Frage welches Vorfach??? Aus welchem Material gestalte ich meine selbstgebauten Vorfächer? Normales Monofil in Flurcarbon, wird wohl nicht ausreichend sein? Vielleicht nehme ich das, was ich im Sommer am gezogenen geknotet habe, in verschiedenen Stärken? Und, welche Stärke brauche ich an der Küste?
Herzliche Grüße Andi

Es gehört nur ein wenig Mut dazu, nicht das zu tun, was alle tun.
AndreasKR

Beitrag von AndreasKR »

gespliesste hat geschrieben: aber die alten "komplizierten" Tabellen haben durchaus ihre Berechtigung.

Hallo Olaf,

als diese Tabellen das Licht der Welt entdecken wusste man noch gar nicht wie Monofil geschrieben wird. Die Materialien und die Herstellung des Vorfachmaterials haben sich in Laufe der Zeit sehr schnell geändert. Meiner Meinung nach kann man sehr wohl von diesen alten Tabellen abweichen und hat trotzdem ein gutes Vorfach. Ich denke das das festhalten an diesen Tabellen auch ein bisschen Aberglaube ist.

Ich stelle meine Vorfächer (l=2,10m) auch selbst her, aber ich verdralle die ersten 80 cm(2xØ25) und flechte dann mit Ø25 und Ø14 weiter. Diese Herstellung ist zwar ein bisschen aufwendig aber sie strecken sich einwandfrei auch bei großen Fliegen.
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Daniel1983
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Beitrag von Daniel1983 »

Hallo,

ich knüpf meine Vorfächer nach dieser Tabelle, ist sehr sehr gut und eigent sich super zum Trockenfischen!!

Mfg Daniel

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TL Daniel
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Andi69
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Beitrag von Andi69 »

Welches Monofill und Stärke ist denn für ein selbstgeknüpftes Vorfach für die Küste auf MeFo geeignet??
Herzliche Grüße Andi

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salmerino
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Beitrag von salmerino »

Andi69 hat geschrieben:Welches Monofill und Stärke ist denn für ein selbstgeknüpftes Vorfach für die Küste auf MeFo geeignet??
Ich würde, wenn Du nicht mit Trockenfliege fischst, das Vorfach gar nicht verjüngen sondern durchgehend eine 0,20-er (Stroft o.a.) nehmen oder wenn Du es Dir leisten möchtest eine gute Fluorcarbon 0,20-er oder wenn Du unbedingt verjüngen möchtest ca. 1,50 m normales Monofiles 0,22er und an der Spitze ca. 1,50 m Fluorcarbon 0,20-er. Die beiden würd ich aber dann mit einem Vorfach-(Pitzenbauer-)Ringerl verbinden.
Entnimm der Natur nur das was Du brauchst und verwende möglichst alles was Du ihr entnommen hast.
Gruß salmerino
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo Andreas,
AndreasKR hat geschrieben: Meiner Meinung nach kann man sehr wohl von diesen alten Tabellen abweichen und hat trotzdem ein gutes Vorfach. Ich denke das das festhalten an diesen Tabellen auch ein bisschen Aberglaube ist.

Ich stelle meine Vorfächer (l=2,10m) auch selbst her, aber ich verdralle die ersten 80 cm(2xØ25) und flechte dann mit Ø25 und Ø14 weiter. Diese Herstellung ist zwar ein bisschen aufwendig aber sie strecken sich einwandfrei auch bei großen Fliegen.
Bei Grossen Fliegen braucht man so oder so kaum verjüngen, da streckt das Gewicht der Fliege das Vorfach.

Dein Vorfach ist schon O.K. und wird auch in seinem Einsatzgebiet arbeiten, an den Gewässern Eifel, Rheinland oder Sauerland kommt man wohl auch noch klar.

Aber an den bekannten Strecken der Welt mit viel Befischungsdruck, hast du nach meiner Erfahrung damit keine guten Karten, zumindest wenn du etwas mit der Trockenen fangen willst. In erster Linie brauchst du da oft sehr viel kleinere Fliegen (bis < #20) und die Fische sind ziemlich abgezockt, da ist mit 0,25 auf 0,14 und dann bei nur 2,10m Länge nach meiner Erfahrung oft wenig bis gar nix zu machen.

Gibt immer Ausnahmen usw., aber ich bin aufgrund der praktischen Erfahrung die ich gemacht habe der Meinung das die angestaubten Tabellen nach wie vor ihre Berechtigung haben. Wenn man mit der Trockenen oder unbeschwerten Nymphe "gute" Fische in stark befischten Flüssen wie z.B. England, Amerika oder Slowenien fangen will, ist es kein Nachteil - oft sogar der entscheidende Vorteil, wenn man weiss wie man ein Vorfach optimal verjüngt.

Das hat auch einfach mit Physik zu tun, ein gut verjüngtes Vorfach überträgt die Kraft am besten und wenn am Ende nur ein Hauch von Fliege hängt, dann braucht man das nach meiner Erfahrung auch wirklich für eine gestreckte Präsentation.

Bei Meerforelle, Streamern, schwerem Nymphen und sehr grossen Trokenfliegen ist das alles relativ egal, da hängt ja immer ein ordentliches Gewicht am Ende der Leine, das streckt so ziemlich alles.

LG,

Olaf
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Andi69
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Beitrag von Andi69 »

Vielen Dank an alle, ich glaube jetzt habe ich es verstanden. Für meine Bach/Flussfischerei (leider erst wieder ab nächstes Jahr) nehme ich weiterhin verjüngte, und werde es mal mit selbstgebauten Vorfächern am Bach und Fluss versuchen.
An der Küste werde ich garnicht oder max. 2x verjüngen.

Eine Frage habe ich dazu aber noch. Wenn ich z.b. ein 0,20 oder 0,25mm Vorfach direkt an die Flugschnur schlaufe, ist da der übergang nicht zu stark?
Herzliche Grüße Andi

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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo Andi,
Andi hat geschrieben:Eine Frage habe ich dazu aber noch. Wenn ich z.b. ein 0,20 oder 0,25mm Vorfach direkt an die Flugschnur schlaufe, ist da der übergang nicht zu stark?
Wenn du mit der Nymphe fischst ist das O.K. und oft gewollt.

Der Übergang ist wie du vermutest sehr abrupt, daher bricht beim Wurf die Kraftübertragung an dieser Stelle stark ein und das Vorfach samt Nymphe landet in der Nähe der Fliegenschnurspitze. Wenn die Schnur jetzt im Fluss mit der Ströung abtreibt, kann die Nymphe absinken, da das Vorfach nicht gespannt ist. Das heisst man kommt besser auf Tiefe mit der Nymphe was ja in der Regel gewollt ist.

Dazu kommt das ein dünnes unverjüngtes Vorfach besser sinkt als ein verjüngtes (das fängt ja stärker an).

Am Ende kommt das ganze natürlich auch auf Spannung aber dann ist man mit der Nymphe schon weit genug unten und fischt auf Tiefe. Ab da erkennt man auch erst die Bisse.

Würde man das gesamte Vorfach gestreckt stromauf werfen, kommt die Nymphe schlechter runter, da sie mit der Fliegenschnur sofort von der Strömung mit stromab gezogen wird. Es gibt zwar Tricks wie man auch mit einem verjüngten Vorfach den Wurf einbrechen lassen kann (z.B. Tuck-Cast, oder Parachute-Cast), aber wenn man nur tief nympht braucht man in der Regel nicht gross verjüngen ...
Viele die ich kenne nehmen da zwei Abstufungen, z.B. 2/3 der Länge mit 0,22mm und dann 1/3 mit 0,18 mmm. Bricht dann nicht ganz so stark beim Wurf ein.

LG,

Olaf
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AndreasKR

Beitrag von AndreasKR »

salmerino hat geschrieben: Ich würde, wenn Du nicht mit Trockenfliege fischst, das Vorfach gar nicht verjüngen sondern durchgehend eine 0,20-er (Stroft o.a.) nehmen oder wenn Du es Dir leisten möchtest eine gute Fluorcarbon 0,20-er oder wenn Du unbedingt verjüngen möchtest ca. 1,50 m normales Monofiles 0,22er und an der Spitze ca. 1,50 m Fluorcarbon 0,20-er. Die beiden würd ich aber dann mit einem Vorfach-(Pitzenbauer-)Ringerl verbinden.
Hallo Salmerino,

meiner Meinung nach ist das kein guter Tip. Verjüngung sollte schon sein ,die Frage ist nur muß man immer mit 0,05 mm verjüngen. Wenn du mit einer #14 Fliege fischst ist ein 20er Vorfach m.M. viel zu dick und Fluorcarbon würde ich zum Trockenfischen überhaupt nicht benutzen.
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salmerino
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Beitrag von salmerino »

@AndreasKR
Meine Antwort bezog sich auf diese Frage:
Andi69 hat geschrieben:Welches Monofill und Stärke ist denn für ein selbstgeknüpftes Vorfach für die Küste auf MeFo geeignet??
Ich lese daraus und auch aus einigen Posts vorher dass Andi überwiegend an der Küste und auf Meerforellen fischen möchte. Fischst Du da mit #14-er Fliege und wenn ja mit welchem Vorfach und vor allem mit welcher Schnurklasse (Rute)?
Entnimm der Natur nur das was Du brauchst und verwende möglichst alles was Du ihr entnommen hast.
Gruß salmerino
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