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Anfänger braucht Hilfe beim Bindestock
Verfasst: 27.08.2009, 13:44
von TrebesAn
Hallo Fliegenfischergemeinde,
mein Name ist Andreas. Seit kurzem bin ich dem Fliegenfischen verfallen. Nachdem das mit dem Werfen (und dem Fangen) recht gut klappt, möchte ich die hohe Kunst des Fliegenbindens erlernen. Dazu habe ich mir bereits eine, wie ich gehört habe, geeignete Literatur besorgt (der Bredow).
Doch da stellt sich schon die erste Frage.
Welchen Bindestock soll man kaufen?
Einen Billigen oder einen Teuren? Gibt es große Qualitätsunterschiede? Oder gibt es auch gute Ware zu kleinem Preis?
Für eure Antworten bereits im Voraus vielen Dank!
Verfasst: 27.08.2009, 14:50
von Fear No Fish
Also ich hab es folgendermaßen gemacht.
Als ich begonnen habe Fliegen zu binden und ich mir nicht sicher war ob mir das überhaupt liegt und wie schwer das ist, hab ich ein günstiges Anfängerset geholt.
Dort ist alles drin und das sehr günstig.
Vorteil: wenn man merkt es liegt einem doch nicht so oder aber man hat nicht genug Zeit oder was auch immer, dann hat man nicht gleich zu viel Geld investiert
Oder aber wenn du merkst das ist super spannend dann auch mit eigenen Fliegen was zu fangen, einfach nach und nach die Komponenten verbessern.
Ich hab mir dann später einen sehr guten Bindestock geholt und den "einfachen" nutze ich weiterhin als Reisebindestock.
Auch bestimmte Werkzeuge kannst du dann je nach Bedarf verbessern oder auch vermehren, wie z.b. Scheren, Spulenhalter usw.
Also es gibt Bindestöcke von 30 € bis weit über 500 €, ob du damit dann besser bindest ist allerdings fraglich.
Was ich dir empfehle ist ein Anfängerset und dann wenn du weisst es passt, einen Bindestock der zu einem sauber die Haken hält und es ermöglicht die Fliegen um die eigene Achse zu rotieren, das erleichtert sehr viel.
Verfasst: 27.08.2009, 15:11
von TrebesAn
Danke Volker für die schnelle Antwort.
Kennt jemand ein gutes Angebot für ein solches Set?
Viele Grüße Andreas
Verfasst: 27.08.2009, 15:37
von Fear No Fish
Verfasst: 27.08.2009, 16:19
von TrebesAn
Danke....
Verfasst: 27.08.2009, 16:21
von Daniel
Hi Andreas,
oder hier:
http://www.baker-flyfishing.com/shop/.
Die Produkte wurden auch schon im Forum getestet. Siehe Testberichte.
Beste Grüße
Daniel
Verfasst: 27.08.2009, 20:27
von Achim Stahl
Hallo Andreas,
ich sehe das grundsätzlich anders als meine Vorposter.
Die Empfehlung von Bindewerkzeugen und -materialien für Einsteiger ist mein Tagesgeschäft. Dennoch habe ich noch nicht ein einziges wirklich befriedigendes Bindeset gesehen. Kann es meiner Meinung nach auch aus Prinzip nicht geben.
Zunächst finde ich es wichtig, zwischen der Anschaffung von Werkzeuigen und dem Materialkauf zu unterscheiden; die benötigten Werkzeuge sind für fast jeden die gleichen, die Materialien hängen von den Fliegen ab, die man binden will, bzw. zum Fischen braucht.
Bei den Werkzeugen gibt es welche, bei denen sich Qualität bezahlt macht, andere, bei denen es kaum Qualitätsunterschiede gibt und schließlich solche, die man gar nicht braucht. In einem Bindeset findest du alle drei Kategorien und alle in der gleichen (meist relativ niedrigen) Qualität.
Wesentlich ökonomoischer ist es da aus meiner Sicht, selektiv einzukaufen:
- Geld für die qualitativ relevanten Werkzeuge ausgeben, das heißt, einen funktionstüchtigen Bindestock zu kaufen, der den Haken auch wirklich sicher hält, eine schnitthaltige mikroverzahnte Schere und einen oder mehrere Keramikbobbins.
- Bei Werkzeugen, wie Einfädler, Hechelklemme oder Dubbingnadel eher günstigere Modelle wählen.
- Auf Werkzeuge verzichten, die man (erst mal) nicht braucht: Hechelmaß, Whip finisher, Flügelbrenner...
Bei den Bindematerialien ist es naheliegend, dass ein Set (bei dem der, der es zusammengestellt hat nicht wissen kann, wo und auf welche Fische du fischen willst) niemals das bieten kann, was ein gut geplanter selektiver Einkauf ermöglicht. Ich empfehle grundsätzich, dir erst Gedanken zu machen, welche Fliegen du binden, bzw fischen willst, und dafür gezielt die Materialien zu kaufen. Am besten am Anfang erst einmal für eine kleine überschaubare Anzahl verschiedener Muster.
Um noch mal konkret auf die Bindestockfrage zu sprechen zu kommen:
Die Mindestanforderung an einen Bindestock ist meiner Ansicht nach, dass er längerfristig deine Haken sicher hält. Diese Hürde schafft kaum ein Stock unter 30,- €. Für 30 bis 75 Euro gibt es ein paar ganz brauchbare Stöcke mit Paralelspannbacken. Dieses Prinzip gewährt einen ziemlich sicheren Halt. Ab 100 Euro gibt es auch gute Stöcke mit Hebelmechanismus und langer Lebensdauer. Grundsätzlich würde ich immer einen Bindestock mit standfester Bodenplatte einem Klemmodell vorziehen.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Viele Grüße!
Achim
Verfasst: 28.08.2009, 07:26
von TrebesAn
Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten.
Ich denke ich werde den Tip von Armin beherzigen und mir lieber weniger, dafür aber "hochwertige" Ware kaufen.
Was die Bindematerialien angeht brauche ich (glaub ich ) nicht viel, da ich nur drei Fliegen bis jetzt benutze:
1. Adams / Moskito (sehen ja beide fast gleich aus- bis auf die Farbe)
2. Scud Caddis Pupa Olive
3. March Brown
Gruss Andreas
Verfasst: 28.08.2009, 12:19
von Florian S.
Im Prinzip stimme ich Achim zu. An einigen Stellen sehe ich es aber anders:
1. Einen Einfädler braucht man gar nicht. Geht sehr gut ohne. Einfach die Schnur durch das Röhrchen saugen...
2. Ich hab die Erfahrung gemacht das ein einfacher Stahlbobbin mit gut aufgebördelten Enden besser ist als ein billiger Keramik-Bobbin...
(mein Keramikbobbin hatte nur am oberen Ende eine Einlage. Am unteren Ende ging der Faden kaputt)
3. Ich finde ein Whip Finischer ist sehr praktisch. Ich möchte auf ihn nicht mehr verzichten. Ich empfehle dir einen zu kaufen (hier reicht auch ein günstiger).
Und noch einen Tipp zur Dubbingnaldel: Selber bauen! Ein Rundholz auf ca. 10cm sägen, ein Ende konisch zuschleifen, darein ein ca. 1cm tiefes Loch bohren (1mm-Bohrer) und da eine etwas dickere Nähnadel einkleben (z.B. mit Epoxi). Kostet fast nix und funktioniert auch. Sollte die mal verlohren gehen kann man sehr schnell für Ersatz sorgen.
Verfasst: 28.08.2009, 13:55
von sundeule
Ich habe auch mit einem Stock/ Werkzeugset gegonnen, schnell Feuer gefangen, einen Teil des Werkzeuges nie benötigt und den Rest zu großen Teilen schnell erneuert.
Ich kann mich Achims Beitrag nur anschließen.
Achso: Keramikbobbins sollte an beiden Enden keramisch sein bzw. ein durchgehendes Röhrchen haben.
Verfasst: 28.08.2009, 20:11
von The Sharpshooter
Hallo Binder!
eine Ergänzung zu Florian wg. Dubbingnadel - ich vewende Spritzenkanülen - beim Arzt nachfragen (klauen soll man ja nicht!!

) - oder Bekannte im ärztlichen Geschäft anfragen ... da gibt's alle möglichen Stärken und am Ende sind sie schräg zugeschnitten - dh. der Lack läuft gut oder man kan gut damit popeln ....
Ich klebe die Injektionsnadeln entweder auf einen Pinselschaft oder in einen ausgedienten Kugelschreiber (ohne Mine ) - meist mit 5-Min.-Epoxi.
Petri!
Christian