Überkopfwurf Feinheiten!

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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ecki
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Überkopfwurf Feinheiten!

Beitrag von ecki »

Nach einem Tageswurfkurs, zwei Tagen (mit Krämpfen in der Wurfhand) auf der Wiese,einer Woche vor "Das ist Fliegenfischen" und natürlich lesend im Forum stellen sich mir ein paar Fragen bezüglich meiner Wurftechnik die ich durch Recherche nicht beantworten konnte.


Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir ein wenig weiterhelfen könntet.

1. Ich halte meine Rute offensichtlich so Fest, dass nach einer Stunde meine Hand schmerzt. Wenn ich dies nicht mache setzte ich mein Handgelenk automatisch ein.
Gibt es Möglichkeiten diesen Effekt zu vermeiden oder bin ich dazu verdammt die ersten Wurfwochen automatisch unglaublich verspannt zu sein?

2. (etwas komplizierter) Ich bemerke dass die Energie meines Wurfes aus zwei Bewegungen resultiert. Zum einen aus einer leichten Drehbewegung des Schultergelenks (in etwa als würde ich mit der Faust auf den Tisch hauen) und zum anderen aus einer Art Schub und Ziehbewegung meines Schulter und Ellenbogengelenkes.
Welche Arbeit sollte überwiegen, wo liegt das Gleichgewicht?

3. Kann ich mit Zugunterstützung beginnen wenn ich die Schnur sauber ablegen kann? (auf ca 10-13m)

In zwei Wochen gehts erstmals ans Wasser. Juhuuuu :D


Liebe Grüße, Daniel
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
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NBerlin
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Beitrag von NBerlin »

Hallo

Das Griffende in den Jacken oder Hemdärmel stecken das verhindert das abknicken des Handgelenkes.

Mich würde mal deine Rutenlänge und Klasse interessieren,vielleicht ist da auch ein problem zu suchen das du das Gerät so krampfhaft festhalten must.

Gruß Norbert
ecki
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Beitrag von ecki »

Hallo Leute!

Schon mal vielen dank für die Tips!?!

Ich werfe mit Daumen nach oben. :D
Das wurde mir so beigebracht und mit Zeigefinger fühlt sich die Bewegung jetzt für mich nicht "ausgeglichen" an.
Die Rute ist Klasse 5/6 mit einer 6er Keulenschnur.

Sollte ich nochmal umschulen auf Zeigefinger?

Heute wars schon besser mit den Krämpfen. Ich glaube ich werde auch mit der Zeit einfach lockerer. Habe die Trainingseinheiten etwas gekürzt und auf den Rückzug geachtet. Hat gut geklappt.

Allerdings legt sich meine Schnur nicht gerade ab.
Sollte ich bei der Ablage bei der 1 Uhr Stellung kurz warten und dann ablegen oder sollte ich die Rute gleich nach vorne führen. Wäre nett wenn ihr mir bezüglich der Ablage noch kurz ergänzende Infos geben könntet.

Den Doppelzug könnte ich mir bald beibringen lassen. Versuche bis dahin die restlichen Fehler auszumerzen.

Vielen dank, dass ihr euch die Zeit nehmt!

Daniel
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Eiei
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Beitrag von Eiei »

Hi Ecki,

bin selbst noch starker Anfänger. Fische zwar schon 2 Jahre, aber durch Studium (man glaubts kaum!) hatte ich nicht viel Zeit zum Angeln.

Wegen der Haltung:

Mir wurde im Kurs auch die Daumenhaltung beigebracht.
Mein Lehrer hat mir damals aber auch vorgeschlagen die Daumen-Zeigefinger-Mischhaltung auch zu versuchen.
Habe ich dann einige Zeit später auch getan und bin dabei geblieben.

Ich halte dabei die Rute etwas entspannter und meine Würfe sind besser
geworden. Was nicht bedeutet das sie gut sind. ;) (fehlende Übung)

Kannst es ja auch mal so versuchen. Vielleicht liegt es dir ja auch. :)


Viele Grüße
Alex
ecki
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Beitrag von ecki »

Hi Alex!

Habe das mit der Daumen-Zeigefinger-Haltung gerade probiert. Fühlte sich nicht so gut an, ich bleibe wohl beim Daumen. Ansonsten war heute ein herrlicher Tag frei von Krämpfen und Schnurablegungsproblemen.
Habe sogar die ersten Parachute Würfe probiert.
Die Tips haben mir sehr weitergeholfen, DANKE!

Das mit dem Studieren ist so ne Sache. Ich habe zzt. Semesterferien. 8)
Aber auch so kann man sich doch hin und wieder einen Tag "frei" nehmen. :lol:

Liebe Grüße, Daniel
Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
derSibirier
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Beitrag von derSibirier »

den Rückwurf immer beobachten!

derSibirier grüßt
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

derSibirier hat geschrieben:den Rückwurf immer beobachten!

derSibirier grüßt
Da bin ich etwas anderer Meinung. In dem Moment, in dem ich mich zur Beobachtung des Rückwurfes nach hinten drehe, führt auch meine rechte Schulter automatisch eine Drehung nach hinten aus. Bei den allermeisten Werfern führt dies zu einem Fehler im Tracking (anders ausgedrückt, die Rute verlässt die richtige Bahn und der Wurf wird unsauber). Also besser, wie Bernd auch schrieb, nur ab und zu den Rückwurf beobachten.
Natürlich noch besser, mit einem Bekannten üben und diesen den Wurf beobachten lassen - aber das geht halt nicht immer.

Gruß

Flo
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derSibirier
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Beitrag von derSibirier »

Vor allem für einen Anfänger, lieber Flo, ist es unabdingbar, dass er seine Rückwürfe beobachtet. Nur so kann er erkennen, in welchem Moment die Schnur gerade, sowie gespannt liegt, und somit weiß er, wann er am besten den Vorwurf einleitet. So lernt es unser Freund am schnellsten. Handgelenkschmerzen wird er dann keine mehr haben, denn vermutlich lässt er beim Rückwurf das Gelenk nach hinten hinunter klappen. Die Schnur macht einen Bogensack und wenn er das sieht, kann er vorher reagieren. Erst viel später einmal bekommt er das Gefühl dafür und braucht nicht mehr zu schauen. Aber eines sei gewiss, ein guter Fliegenfischer arbeitet beim Werfen mit seinen Schultern und die wenigen, die das Zeug wirklich beherrschen, die schauen auch noch zurück, obwohl sie es schon längst nicht mehr nötig hätten.

derSibirier grüßt
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

Hallo Sibirier,

jedem seine Meinung. Jeder so oder so.
Ich kenne ein oder zwei wirklich sehr gute Werfer, die nicht nur nicht nach hinten schauen, sondern auch ganz klar davon abgeraten dies zu tun.
Sei es was drum. Ich habe vor Jahren das Fischen ohne Rückblick gelernt und schaue natürlich dort, wo es unabdingbar ist (Büsche Bäume etc.) auch nach hinten. Im Übrigen hilft das Weglassen des Schulterblicks vielen Anfängern sich insgesamt zu entspannen und damit lassen die Schmerzen im Handgelenk deutlich nach. Die Schulter setzt praktisch automatisch einen sanften Stopp, so dass ohne die Drehung die Schnur beinahe automatisch hoch genug verläuft.
Wie in vielen Fällen gibt es wohl auch hier unterschiedliche Wege für unterschiedliche Lerner.

Beste Grüße

Flo
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felix
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Beitrag von felix »

Zurück schauen oder nicht ist sicherlich etwas, was jeder für sich sehr gut selbst entscheiden kann und wahrscheinlich gibt´s dafür keine genaue Norm.
Ich vergleiche das Werfen mit der Fleigenrute sehr gerne mit einem Golfschwung, da ich beide Hobbies sehr gerne ausübe - auch beim Golfschwung empfehlen manche Pros dem Anfänger seine Schlägerhaltung im Rückschwung visuell zu kontrollieren. Ich persönlich halte das für mich als nicht gut - sowohl beim Golf als auch beim Fliegenfischen halte ich viel davon den Bewegungsablauf "ins Gefühl" übergehen zu lassen. Das kann ich mit visueller Unterstützung aber da wie dort nicht. Deshalb würde ich selbst niemals den Rüsckschwung ansehen wollen. Letztlich ist das aber eine sehr, sehr individuelle Entscheidung und wahrscheinlich gibt´s da keine Faustregel...

P.S.: Sehr viel halte ich aber vom Videostudium meines Golfschwunges - beim Fliegenfischen hab ich das allerdings noch nie ausprobiert :wink:
Servus Felix
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trietze
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werfen ohne Schulterblick

Beitrag von trietze »

Hallo in die Runde,

da ich mich getrost als blutigen Anfänger bezeichnen kann, möchte ich mal versuchen darzustellen, warum ich das Werfenüben ohne Schulterblick praktiziere.
Mal davon abgesehen, dass Barramundi Recht hat, dass beim zurückschauen die Flugbahn der Wurfschnur verändert werden kann, gibt es für mich einen wichtigeren Grund nicht nach hinten zu schauen.
Ich denke Fliegenwerfen hat viel mit Gefühl und Timing zu tun. Für diese Empfindung sollte man aber die Augen als Sinn nicht brauchen.
Ich habe mich ausschließlich auf die Spannungsempfindung im Arm und der Hand verlassen. Dadurch bekam ich sehr schnell das Gefühl dafür, wenn die Schnur gestreckt war und die Rute sich auflud und damit der richtige Zeitpunkt für den Vorschwung gegeben war.
Schaut man aber über Schulter, um zu beurteilen, wann der richtige Zeitpunkt für den Vorschwung da ist, verlässt man sich ausschließlich auf die Augen. Das ist m.E. nicht so gut.
Ich muss allerdings noch anfügen, dass ich mich bei Sonnenschein so auf die Wiese stelle, dass ich gegebenenfalls meinen Schatten beobachten kann.
Das brauche ich mittlerweile fast gar nicht mehr.
Herzliche Grüße,
Thomas

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
(Autor unbekannt)
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Beitrag von derSibirier »

@Barramundi
Ich kenne ein oder zwei wirklich sehr gute Werfer, die nicht nur nicht nach hinten schauen, sondern auch ganz klar davon abgeraten dies zu tun.
Dann werden es wohl für immer zwei sehr gute Werfer bleiben, wenn ihnen das genügt, warum nicht.

@trietze

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Ich denke Fliegenwerfen hat viel mit Gefühl und Timing zu tun. Für diese Empfindung sollte man aber die Augen als Sinn nicht brauchen. Schaut man aber über Schulter, um zu beurteilen, wann der richtige Zeitpunkt für den Vorschwung da ist, verlässt man sich ausschließlich auf die Augen. Das ist m.E. nicht so gut. 
*smile*, ein Sprichwort sagt:
Man hat etwas so häufig gemacht, bis man es eines Tages blind konnte.
Also Augen auf, lieber trietze.

Aber was soll's, ein jeder wie er kann.

Auf "youtube" habe ich einen Herr'n gesehen, der beispielhaft demonstriert, was Sache ist: http://www.youtube.com/watch?v=__pNRPqkk-g

derSibirier grüßt
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Barramundi
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Beitrag von Barramundi »

Hey Sibirier (gibts da eigentlich auch einen richtigen Namen?),

ist schon interessant, wie Du so argumentierst!

http://www.youtube.com/watch?v=lIXD2Bte2mw

Hier mal jemand, der definitiv nicht nach hinten schaut (und dies übrigens auch so lehrt), also wohl einer von denen bleiben wird, die Du oben meintest.

Nicht vergessen, es gibt immer viele Wege nach Rom.

Beste Grüße

Flo
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