Aktuelles zum Thema Kormoran / Themensammlung

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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Michael.
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Aktuelles zum Thema Kormoran / Themensammlung

Beitrag von Michael. »

Hallo Mitstreiter,

an dieser Stelle gibt es ab sofort aktuelle Nachrichten und Artikel zum Thema Kormoran & Co. Bitte bedient Euch für Eure Argumentation vor Ort ganz nach Bedarf aus diesem Pool oder fügt selbst Nachrichten hinzu.

Weitere Kormoran-Nachrichten, Studien und Gutachten werden regelmäßig auch an diesen Stellen veröffentlicht:

http://www.fliegenfischer-forum.de/meckere1.htm
http://www.anglertreff-thueringen.de/naturs.html

- wie z.B. derzeit die hoch interessanten Studien und Vorträge von Silvio Heidler, mit brisanten Bildern und Fakten, aus den Wintern 2009 und 2010:

http://www.anglertreff-thueringen.de/pdf/wkpweg10.pdf
http://www.anglertreff-thueringen.de/pdf/kormgera.pdf

Weitere Themen:

Kormorane parasitenverseucht. Betr. Berichterstattung über Kormorane im MT
http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/korm1.jpg

Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Abgeordneten Korte, Bartsch, Lay, Liebich, Tackmann und der Linken "Entwicklung des Kormoranbestandes und Folgen für die Artenvielfalt in heimischen Gewässern."
http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/korm2.pdf

Gruß
Michael
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Beitrag von Michael. »

Hallo,

hier geht es schon weiter:

Kormoran im Oberbergischen. Vertreter von Fischerei und NABU haben Grundsätze unter Vermittlung der Biologischen Station Oberberg abgestimmt...
http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/kpp.pdf

Oberbergische Volkszeitung im Februar 2020: Auch Fische brauchen Schutz. NABU Oberberg und Fischerei erzielen Konsens beim Thema Kormoran
http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/ozzak.pdf

Presseinfo der Biologischen Station Oberberg, Februar 2010: Fischerei und Naturschutz erzielen Konsens im Kormoran-Streit
http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/pmf.pdf

Anmerkung dazu von Florian Baumann: "Bei der Pressemitteilung handelt es sich aus meiner Sicht um ein bemerkenswertes Papier. Es ist zur Annäherung an eine Lösung der Kormoranprobleme notwendig, aus den geliebten Komfortzonen heraus zu kommen. Für die Pressemiteilung hat der NABU Oberberg und die biologische Station anerkannt, dass der Kormoran, unter den uns wohl bekannten Bedingungen, Äschen und Forellen bedrohlich zusetzen kann. Dies ist an sich schon bemerkenswert. Die Angler haben sich von der Bejagung des Kormorans als Allheilmittel verabschiedet.
Was jetzt fehlt, ist ein Aktionsplan zwischen NABU und Anglern zur im Papier als Lösungsansatz identifizierten Verbesserung der Gewässerstruktur um die Sache rund zu machen."

Gruß
Michael
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Beitrag von Michael. »

Hallo,

hier ein Link zur ARD Sendung "Glaubenskrieg um den Kormoran - Teichwirte gegen Naturschützer":

Viel Spaß beim Anschauen.

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=4108420

Gruß
Michael
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Schwarzwälder
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Beitrag von Schwarzwälder »

Hallo,

hier ein Filmchen zur Jagd auf Kormoran.

http://www.swr.de/landesschau-bw/-/id=1 ... index.html
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Michael.
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Kormoran-Newsletter 1-4/2010

Beitrag von Michael. »

Kormoran-Newsletter 1-4/2010

Hallo, anbei wieder gemischte Meldungen aus Presse und Internet zum Thema Kormoran.

***

... wie wär´s denn mit ner E-Card von Nabu an Freunde und Verwandte:
http://www.nabu.de/naturerleben/ecards/12031.html
Die spinnen, die Römer....

***

http://ruegen-und-mee-h-r.de/wordpress/?m=201004

Abgelegt unter: MeckPomm | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

Backhaus sichert Fischern weitere Hilfe beim Kormoranmanagement zu

Von r-u-m - 10.April 2010, 11:10 Uhr

Görslow – Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus hat auf der Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes M-V e. V. am Samstag in Görslow die weitere Unterstützung der Landesregierung beim Kormoranmanagement zugesichert. Bereits im Jahr 2007 seien mit der Kormoranverordnung Möglichkeiten der Vergrämung geschaffen worden und aus Mitteln der Fischereiabgabe 151.000 Euro bereitgestellt worden.

“Dennoch erscheinen weitere Maßnahmen notwendig”, sagte Minister Backhaus in seiner Rede. “Ein sinnvolles Management ohne Abschuss könnte eine 26 bis 38-prozentige Ei-Reduktion darstellen. Die Universität Rostock wird in den nächsten drei Jahren die Populationsparameter ermitteln und verschiedene Managementmaßnahmen in den mit dem Landesfischereiverband abgestimmten vier Kolonien testen. Dafür wurden für das Jahr 2010 bereits 74.000 Euro aus Mitteln der Fischereiabgabe bewilligt. Die erforderlichen naturschutz- und tierschutzrechtlichen Genehmigungen wurden noch vor Ostern und somit vor Beginn des mittlerweile eingesetzten Brutgeschäftes erteilt. Die Universität Rostock hat mit Untersuchungen und Vergrämungen an ca. 900 Nestern begonnen. Das Ziel dieser Arbeiten besteht letztlich darin, dass künftig – ähnlich wie in Dänemark – ein wissenschaftlich begründeter mehrjähriger Managementplan in Brutkolonien durchgeführt werden kann. Dazu bedarf es jedoch auch einer international einheitlichen Anwendung der nach Artikel 9 der Vogelschutzrichtlinie vorgegebenen Ausnahmetatbestände. Dafür sollten der Berufsstand und die Politik weiterhin gemeinsam eintreten”, forderte Minister Backhaus.

Der Minister teilte mit, dass sich von den knapp 24.000 in Deutschland registrierten Kormoran-Brutpaaren etwa 13.400 in Mecklenburg-Vorpommern aufhalten. Der Brutbestand im Binnenland betrage 2.016 Paare und der Rastbestand 5.250 Tiere, die zusammen ca. 570 Tonnen Fisch jährlich aus den Binnengewässern entnehmen. Nach Schätzungen der Wissenschaft betrage der Anteil des Aals an der Kormorannahrung in den hiesigen Binnengewässern etwa 6%, in den Küstengewässern rund 3%.

Bezüglich der Fischfangquoten verwies Dr. Backhaus darauf, dass bis zum Jahr 2008 die deutsche Kutter- und Küstenfischerei ausreichend hohe Quoten zur Verfügung hatte. In der Zeit von 2008 bis 2010 wurde beim Dorsch eine Erhöhung der Quote um 11%, beim Hering jedoch eine Reduzierung um 49% vorgenommen. Der mögliche Erlöszuwachs von rund 180.000 Euro beim Dorsch werde jedoch durch um 30% niedrigere Preise gegenüber dem Jahr 2008 geschmälert.

Minister Backhaus: “Was die Heringsfischerei betrifft, so ist unter Berücksichtigung der für Mecklenburg-Vorpommern maßgeblichen Umverteilung von Nordseehering und der sich abzeichnenden Preise im Jahr 2010 ein Erlösrückgang von 1,6 Millionen Euro gegenüber dem Spitzenjahr 2008 zu erwarten, das sind 30%. Um dieses abzufedern wird das Land in diesem Jahr etwa 150 Haupterwerbsfischern der Kleinen Küstenfischerei, die im Jahr 2008 zumindest 3.000 Euro mit der Heringsfischerei erwirtschaftet hatten, 50% des Erlösausfalls erstatten. Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei wurde mit der Durchführung der Maßnahme beauftragt. Entsprechende Anträge können nach Ablauf der diesjährigen Frühjahresheringssaison gestellt werden.”

Die diesjährige Heringssaison sei voll im Gange. Bislang seien in Mecklenburg-Vorpommern Heringsanlandungen in Höhe von 3.000 Tonnen erfasst worden. Die derzeitigen Fänge werden nach den Worten des Ministers in Menge und Qualität als gut eingeschätzt. Auch wenn sich der diesjährige Beginn der Heringssaison durch die lange Eisbedeckung um ca. vier Wochen verzögert hat, gehe er davon aus, dass auch in diesem Jahr die verfügbare Heringsquote abgefischt wird.

Abschließend ging der Landwirtschafts- und Umweltminister auf die künftige Ausgestaltung der Aalfischerei in den Binnen- und Küstengewässern des Landes ein. Die EU hatte im Jahr 2007 Maßnahmen zur Wiederauffüllung der europäischen Aalbestände erlassen. Danach haben die Mitgliedsstaaten die Wahl, entweder prinzipiell die Aalfänge um mindestens 50% zu reduzieren oder sogenannte Aalwiederauffüllungspläne zu entwickeln, mit deren Hilfe aufgezeigt werden soll, dass mindestens 40% der Blankaale abwandern können. Deutschland hatte sich entschieden, Aalwiederauffüllungspläne zu erstellen.

Minister Backhaus: “Trotz fristgerechter Vorlage der deutschen Aalbewirtschaftungspläne bis zum 31.12.2008 gibt es noch keine Zustimmung durch die EU-Kommission. Ich gehe jedoch davon aus, dass der deutsche Aalbewirtschaftungsplan in nächster Zeit genehmigt wird.”

***

http://www.swissinfo.ch/ger/politik_sch ... 8&rss=true

Sie befinden sich in:swissinfo.ch » politik » Streit um den Kormoran: Wem gehören die Fische?

09 April 2010 - 08:36

Streit um den Kormoran: Wem gehören die Fische?

Seit kurzem dürfen Kormorane im Schutzgebiet am Neuenburgersee vertrieben und ihre Eier eingeölt werden. Die Vögel seien schuld, dass gefährdete Fische noch mehr dezimiert würden, sagt der Fischerei-Verband. Dem widerspricht die Organisation Birdlife.

Kormorane sind einheimische Wasservögel. Sie gelten als schlaue, anpassungsfähige Tiere und exzellente Taucher.

Bis vor zehn Jahren haben sie in der Schweiz noch nicht gebrütet, sie waren lediglich Durchzügler.

2009 brüteten 547 Paare in der Schweiz, die meisten im Hauptverbreitungsgebiet am Neuenburgersee.

Dort ist nun der schweizerische Streit um die Kormorane entbrannt. Der Kormoran entzweit die Gemüter aber auch am Bodensee, wo er vor allem am deutschen Ufer brütet.

Fische aus den Netzen fressen

Roland Seiler, der Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes, umschreibt das Problem der Fischer mit den Kormoranen so: "Rund 6000 Kormorane überwintern hier und fressen pro Tag pro Tier 500 Gramm Fisch. Das wird dort zum Problem, wo gefährdete Fischarten betroffen sind."

Dieses Problem hätten die Fischer jedoch weitgehend im Griff, weil der Kormoran in der Schweiz in den Wintermonaten jagdbar sei, ergänzt er.

"Ein neues Problem ist entstanden, als der Kormoran in der Schweiz zu brüten begann. Die Paare brüten praktisch ausschliesslich in Vogelschutzgebieten an Seen, wie zum Beispiel im Fanel am Neuenburgersee. Sie fressen den Berufsfischern die Fische aus den Netzen, und sie machen die Netze kaputt", sagt Seiler.

Eine Studie habe ergeben, dass der jährliche Schaden pro Berufsfischer 5000 bis 6000 Franken betrage.

Fangzahlen steigen an

Für den SVS/BirdLife Schweiz werden die Kormorane ungerechtfertigterweise zu Sündenböcken gemacht und verursachen keine untragbaren Probleme.

"Dass der Kormoran für die Bedrohung von gefährdeten Fischarten verantwortlich sei, stimmt für die Seen nicht", sagt Werner Müller, Geschäftsführer von Birdlife, dem Schweizerischen Vogelschutz (SVS), gegenüber swissinfo.ch.

"Ebenso wenig stimmt, dass die Fänge der Berufs- und Hobbyfischer wegen dem Kormoran zurückgegangen sind", vielmehr seien die Fänge in den Seen angestiegen, wie die Statistiken des Bundes zeigten.

"Es kann sein, dass die Kormorane den einen oder andern Fisch aus dem Netz fressen", sagt Müller. Doch ob dies als Einbusse für Berufsfischer gelten kann, sei fraglich: "Die Fische in den Seen sind juristisch gesehen herrenloses Gut, sie gehören niemandem."

Unbestritten sei im Zusammenhang mit dem Kormoran hingegen die Frage der Löcher in den Netzen der Berufsfischer.

Müller findet es aber seltsam, dass in einem Wasser- und Zugvogelreservat von internationaler Bedeutung die Kormorane plötzlich nicht mehr geschützt seien.

Dass es der Fischpopulation in den Fliessgewässern nicht gut gehe, hänge vor allem mit der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume zusammen. "Die Fische können in den Fliessgewässern kaum mehr natürlich verlaichen, weil die Gewässer kanalisiert sind. Ausserdem wurden die Wanderungswege der Fische durch viele Kraftwerke unterbrochen."

Dazu komme, dass noch viele weitere Kraftwerke geplant seien. "Und auch die Klimaerwärmung schadet den Fischen", sagt Werner Müller, Geschäftsführer von Birdlife, dem Schweizerischen Vogelschutz (SVS). (birdlife.ch)

Die umstrittene Bewilligung

Die drei Kantone Waadt, Neuenburg und Freiburg haben am 15. März 2010 beim Bundesamt für Umwelt ein Gesuch um Genehmigung von Massnahmen gegen den Kormoran eingereicht. Es wurde am 25. März vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) bewilligt.

Zur Eindämmung der vom Kormoran verursachten Schäden darf nun das Ufer der Insel im Fanel eingezäunt, die letztjährigen Nester dürfen weggeräumt und gelegte Eier dürfen mit Öl besprayt werden. Dies hat zur Folge, dass die Embryos ersticken.

Möglich sind Regulationseingriffe in Schutzgebieten erst seit dem 1. Juli 2009, als die Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate vom Bundesrat geändert wurde.

Die Massnahmen sollen von den spezialisierten Stellen in den Kantonen überwacht werden. Die Bewilligung ist bis Ende 2011 gültig. Da die Massnahmen im Kanton Bern nicht durchgeführt werden, kann die bernische Insel im Naturschutzgebiet Fanel als Vergleichsbereich benutzt werden.

Für den Fischerei-Verbandspräsident Seiler geht es bei der Bewilligung des Bafu nicht darum, dass die Vögel in den Naturschutzgebieten nicht mehr geschützt sind. "Es geht um regulatiorische Eingriffe. Wenn sich die Natur nicht selbst reguliert, muss dies der Mensch tun."

Rekurse erst ohne aufschiebende Wirkung

Der Entscheid des Bafu vom 25. März enthielt die Klausel, dass ein Rekurs keine aufschiebende Wirkung haben könne. Dagegen hat Birdlife bereits Rekurs eingereicht.

Dieser Einsprache wurde vom Bundesverwaltungsgericht am 7. April stattgegeben: Die aufschiebende Wirkung wurde wiederhergestellt. Das heisst, bis allfällige Beschwerden gerichtlich geklärt sind, dürfen keine Massnahmen vollzogen werden.

Ob Birdlife einen Rekurs gegen die Massnahmen an sich einreicht, wird gegenwärtig noch abgeklärt.

Auch die schweizerischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben sich kürzlich mit dem Kormoran befasst. Es geht darum, die Möglichkeit der regulatorischen Eingriffe gegen den Kormoran gesetzlich zu verankern. Der Ständerat hat, im Gegensatz zum Nationalrat, eine entsprechende Motion abgeändert.

Er will die Berufsfischer für die Schäden an den Netzen nicht entschädigen. Doch er stimmt zu, dass die Schonzeit für die Kormorane verkürzt werden darf.

Eveline Kobler, swissinfo.ch

***

http://www.chiemgau24.de/chiemsee/wie-t ... 99248.html

Frasdorf/Wildenwart - Der Kormoran, Zankapfel der Region! Eine Untersuchung der Fischerei-Fachberater der Regierung hat jetzt erschütternde Ergebnisse zu Tage gebracht.

© Rehberg

Kormoran in Aktion: Lebensraumverbesserungen an den heimischen Flüssen erscheinen wegen des Fischräubers nahezu sinnlos.

"Die vielen Millionen Euro Steuergelder, die in den vergangenen Jahren in die Renaturierung der Fließgewässer investiert worden sind, werden zur Farce, wenn sich durch den Kormoran in den heimischen Gewässern keine Fische und damit kein Leben mehr findet." Das betonte jetzt Fischereioberrat Dr. Ulrich Wunner von der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberbayern. "Für uns stellt sich mittlerweile die Frage, ob wir aus fachlicher Sicht überhaupt noch Forderungen bezüglich des Baues von Fischwanderhilfen wie an der Prien das Beilhackwehr oder sonstiger Lebensraumverbesserungen stellen können und dürfen, wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg bringen."

In Sorge um den Fischbestand der mittleren Prien bei Frasdorf - im Februar fielen über mehrere Tage 40 bis 50 Kormorane ein - bat Dr. Fritz-Joachim Hornschuch, der Fischereiberechtigte vor Ort, die zentrale oberbayerische Fischereidienststelle um eine aktuelle Bestandsaufnahme. Dazu wurde die Prien bei Wildenwart auf einem 300 Meter langen Abschnitt mit einem Elektrofischfanggerät überprüft. Die Prien weist dort sehr naturnahe Gegebenheiten auf, eine hohe Strukturvielfalt mit tiefen Rinnen und flachen Furten, unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und vielen Totholzelementen. "Insgesamt ist das ein sehr hochwertiger Lebensraum für die drei hier hauptsächlich vorkommenden Arten Äsche, Bachforelle und Koppe", erklärte Wunner.

Die Fangergebnisse waren allerdings erschreckend: Auf der 300 Meter langen Strecke fingen die Experten nur noch fünf Bachforellen mit einem Gesamtgewicht von rund einem Kilo. Der im Herbst 2009 noch vorhandene Äschenbestand war vollkommen vernichtet. Aus fischereifachlicher Sicht ist dieser Befund mit einem totalen Fischsterben gleichzusetzen. Das normale Fanggewicht dieser untersuchten Strecke läge bei mindestens 100 Kilogramm, so Wunner.

Das Ergebnis decke sich mit anderen Befischungsresultaten kormorangeschädigter Fließgewässer: Der Vogel entnimmt im Prinzip sämtliche Fische und hinterlässt gravierende wirtschaftliche und ökologische Schäden. Zudem sei davon auszugehen, dass nicht nur dieser 300 Meter lange Abschnitt der Prien ruiniert ist, sondern der gesamte Fluss bis hinauf nach Aschau. In diesem Winter, in dem wegen der lang anhaltenden Frostperiode die Stillgewässer wegen der Eisdecke den Vögeln nicht mehr als Nahrungsraum zur Verfügung standen, ist nicht nur die Prien, sondern alle Fließgewässer in der Region rund um den Chiemsee betroffen. Das bestätigen die vielen Klagen der Fischereiberechtigten, sei es an Prien, Tiroler Achen, Traun und Alz.

Die Fachbehörde überprüfte zum Vergleich die Prien im Ortsbereich von Prien, da die schwarzen Vögel aus Scheu vor dem Menschen dort nicht auftauchen. "Dies sind für uns Referenzstrecken, in denen man noch intakte Fischbestände vorfindet", so Wunner, "auch wenn die Gewässerstrukturen dort deutlich schlechter sind als außerhalb." Tatsächlich ließen sich bei der Befischung in der Ortsmitte 56 Bachforellen aller Größen und einem Fanggewicht von 15 Kilogramm nachweisen, obwohl die Befischungsstrecke dort nur 75 Meter betrug. "Dies ist ein normaler Befund, den wir früher in jedem kormoranfreien Gewässer hatten", bestätigen die Fachleute.

Aus Sicht der Fachleute des Bezirks sind die Fischbestände der heimischen Fließgewässer in einem katastrophalen Zustand: "Wir sind mit der Kormoranproblematik seit nunmehr 30 Jahren beschäftigt und weisen seit dieser Zeit auf die fatale Entwicklung hin. Es zeichnet sich ein gigantisches Artensterben ab, das von einer einzigen - nicht-heimischen - Vogelart verursacht wird."

reh/Oberbayerisches Volksblatt

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Michael.
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Kormoran-Newsletter 2-4/2010

Beitrag von Michael. »

Kormoran-Newsletter 2-4/2010

Hallo, anbei wieder gemischte Meldungen aus Presse und Internet zum Thema Kormoran.

***

Heute im EXPRESS:

11 | 4 | 2010
Fischfressender Wasservogel
Angleraufstand gegen Kormoran

Von K.-H. HOHNHAUSEN
Düsseldorf –

Die Angler in den Gewässern um Düsseldorf stöhnen auf: „Ausgerechnet der Kormoran!“ Der Naturschutzbund (NABU) hat den fischfressenden Wasservogel zum „Vogel des Jahres 2010“ gekürt. Der Düsseldorfer Sportangler Michael Rohrbach ist davon überhaupt nicht begeistert: „Die Tiere sind bei uns nicht gut gelitten. Sie haben den Besatz in vielen Seen erheblich dezimiert.“

Vom Aussterben bedroht sei der Kormoran in keiner Weise. Im Gegenteil: In der Region um Düsseldorf und Neuss habe sich der Bestand in den letzten Jahren erheblich vermehrt. Rohrbach kann über seine Ernennung zum „Vogel des Jahres“ nur den Kopf schütteln: „Genauso gut könnte man die Taube zum »Vogel des Jahres« machen.“

Auch die meisten seiner Angler-Freunde haben kein Verständnis für die „Auszeichnung“ eines Tieres, das ihnen schwer zu schaffen macht. Jürgen Wischnewski, der Geschäftsführer des Angelsportvereins Delrath, erläutert: „Gerade jetzt, wo es wärmer wird, fallen die Kormorane in großer Zahl über die Fische her.“ Die Vögel kämen oft in Scharen bis zu 100 Tieren angeflogen.

Der Kormoran jagt auch unter Wasser. Vor allem in klarem Wasser findet er sich bestens zurecht. Bis zu einer Minute kann er tauchen.

Für Rohrbach und seine Angelsportfreunde ist er jedenfalls ein rotes Tuch. „Er verschlingt unter Wasser gierig oft so viele Fische, dass er einen Teil seiner Beute beim Flug aus dem Schnabel fallen lässt.“ Vor einigen Jahren hätte die Auszeichnung nach seiner Meinung noch Sinn gemacht. Damals war der Kormoran fast schon ausgestorben. „Doch plötzlich explodierte die Population in unserer Region“, sagt Rohrbach.

***

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php

http://www.3sat.de/mediathek/frameless. ... index.html

Westfalen
Schutz für Kormorane
Vogel darf in NRW nicht mehr gejagt werden


In Nordrhein-Westfalen dürfen keine Kormorane mehr geschossen werden. Das Land verlängerte eine entsprechende Verordnung nicht.
Bislang durften die gänsegroßen schwarzen Vögel, die sich fast ausschließlich von Fisch ernähren, nach einer Verordnung von 2006 gejagt werden. Damit sollten bedrohte Fischarten vor der Ausrottung bewahrt werden. Ausnahmen von der Abschuss-Genehmigung galten nur für Naturschutzgebiete. Der Kormoran ist auch Vogel des Jahres 2010.

"Um festzustellen, wie erfolgreich die Verordnung gewesen ist, müssen erst einmal die Fischbestände überprüft werden", sagte der Ministeriumssprecher. Die Fischereien hätten gemeldet, dass sich viele Fischbestände in den vergangenen Jahren erholt hätten.

In NRW habe die Kormoranverordnung zu steigenden Abschusszahlen und sinkendem Bestand geführt, sagte der Ministeriumssprecher. 2009 gab es in NRW nur noch 836 Brutpaare. Pro Jahr werden bundesweit 15.000 Kormorane geschossen - in NRW waren es allein 4000 Tiere in der letzten Jagdsaison. Insgesamt wurden 2009 Jahr 24.000 Kormoran-Brutpaare in Deutschland gezählt.

"Kormoranbestand hat Kapazitätsgrenzen erreicht"
Zustimmung zum Abschussverbot kam vom Naturschutzbund NRW (Nabu). Angst vor einer Überpopulation der Tiere gebe es nicht, denn "der Kormoranbestand hat die Kapazitätsgrenzen seines Lebensraumes in Deutschland inzwischen erreicht", sagte Thorsten Wiegers vom Nabu. Mit einer "relevanten Wachstumsrate" sei nicht mehr zu rechnen.

Eine Woche zuvor hatten 4000 Fischer, Angler und Teichwirte gegen den ihrer Meinung nach maßlosen Schutz des Kormorans demonstriert. Sie argumentierten, der Kormoran fresse ihnen die Fische weg und warfen dem Naturschutzbund Nabu Fehlinformationen vor. Die demonstrierenden Fischer und Angler kamen nach Angaben des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg vor allem aus dem Südwesten Deutschlands, aber auch aus der Schweiz, Österreich und Frankreich. Das Motto ihrer Kundgebung lautete "Das Schweigen hat ein Ende - Fischer halten nichts vom Kormoranschutz". Redner forderten ein Management der Kormoranbestände mit einer Begrenzung auf ein ökologisch und ökonomisch verträgliches Maß.

***

----- Original Message -----
From: Joachim A. F. Schmidt
Sent: Monday, April 12, 2010 3:05 PM
Subject: Teilnahme an der Petition i.S. KORMORAN

Liebe Angelfreunde,
sehr geehrte Damen u. Herren,
an dieser Petition sollten wir recht zahlreich teilnehmen!. Eine gute Möglichkeit auf die Politik Einfluss zu nehmen u. auszuüben! Deshalb bitte ich um jede nur denkbare "Weiterleitung"!. Die Angelvereine der IG-Weser und darüber hinaus, sollten ihre gesamte Mitgliedschaft mobilisieren !!.
Ich hoffe auf einen Ruf an die Politik " wie Donnerhall ".
In Sorge um unsere Fischfauna und die Wanderfischprogramme
grüßt
Joachim A.F. Schmidt
- Minden -

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Angeln Aktuell | 29.03.2010

Politikum Kormoran: Petition erreicht Bundestag

Keine Ruhe um den Kormoran: Der schwarze Vogel erregt die Gemüter und hat es jetzt bis vor den Deutschen Bundestag geschafft. Im Internet können Kormoran-Gegner noch bis zum 5. Mai eine Petition für die Bejagung des Vogels unterzeichnen.

Der Kormoran und seine wachsenden Bestände sind nun ein Fall für den Bundestag. In einer Petition werden die Politiker dazu aufgefordert, die Bejagung des schwarzen Vogels zuzulassen und zu beschließen.
In der Begründung der Petitionsschrift heißt es wörtlich: "Durch den überdurschnittlichen Anstieg des Kormoranbestandes, wird es notwendig, die Bejagung des Kormorans zuzulassen damit das ökologische Gelichgewicht wieder herzustellen. Durch die Überpopulation wird der Fischbestand von bedrohten Fischarten noch stärker gefährdet. Wirtschaftsbetriebe in der Fischerei werden in ihrer Existenz bedroht. Daher muss eine Bestandsreduzierung des Kormorans unverzüglich vorgenommen werden."
Die Petition finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Bundestages. Noch bis zum 5. Mai können Sie hier mitdiskutieren und die Petition ebenfalls unterzeichnen.

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... tion=10659

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Beitrag von Michael. »

Hallo allereits,

es gibt neue Beiträge zum Thema:

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3Sat / Nano Filmbericht:

Schutz für Kormorane. Vogel darf in NRW nicht mehr gejagt werden
In Nordrhein-Westfalen dürfen keine Kormorane mehr geschossen werden. Das Land verlängerte eine entsprechende Verordnung nicht.

Link anklicken, um das Filmchen sehen zu können:
http://stream-tv.de/sendung/1293409/nan ... -kormorane

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Kärntner Institut für Seenforschung
Naturwissenschaftliches Forschungszentrum
Der Kormoran


Der Kormoran, der Vogel des Jahres 2010, hat sein Winterquartier in unseren Breiten bezogen. Nicht immer zur Freude der Fischer. Obwohl der Kormoran ein regulärer Bestandteil der österreichischen Natur ist, stellt seine große Zahl in den Wintermonaten häufig ein Problem dar.
Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg Landesfischereiinspektor und Amtssachverständiger für Gewässerökologie und Fischerei spricht mit dem Kärntner Institut für Seenforschung (KIS) über den Kormoran.

KIS: Jedes Jahr in den Wintermonaten erscheint das Thema Kormoran in den Medien. Der Kormoran ist in unseren Breiten nicht heimisch?
Dr. Honsig-Erlenburg: Der Kormoran ist ein Nahrungsgast, er bezieht bei uns sein Winterquartier. Die Kormorane kommen im Herbst, im Oktober aus dem Norden; aus dem Baltikum, Norddeutschland, Polen, Dänemark und ziehen im Frühjahr wieder zurück.
Am Wörthersee und am Millstätter See gibt es auch einzelne „Übersommerer“, die in Kärnten aber keinen wirtschaftlichen Schaden anrichten.

KIS: Wie viele Kormorane kommen jährlich nach Kärnten?
Dr. Honsig-Erlenburg: Seit Mitte der 90er Jahre kommen jährlich rund 300 Vögel zu uns.

KIS: Gibt es denn auch Brutkolonien in Kärnten?
Dr. Honsig-Erlenburg: In Kärnten gibt es keine Brutkolonien. Jedoch brütet der Kormoran in Österreich zeitweise an der Donau. Außerdem gibt es eine Brutkolonie am Bodensee.

KIS: Nicht immer wurde die Wanderung des Kormorans so stark thematisiert. Wodurch wurde sein Auftreten zum Problem?
Dr. Honsig-Erlenburg: Seit ca. 1997 gibt es einen deutlichen Anstieg der überwinternden Kormorane in unseren Breiten. Durch sein zahlreiches Auftreten europaweit wurde der Vogel 2004 sogar von Birdlife International als nicht gefährdet eingestuft.
Früher wurde der Kormoran bejagt. Die EU-Gesetzgebung sowie des Kärntner Naturschutzgesetzes hat dieses dann untersagt. Auch das hat sicher teilweise zu einer Vergrößerung der Population beigetragen. Durch eine Änderung in der Tierartenschutzverordnung darf der Kormoran nun wieder bejagt werden.
Der Bestand hat sich aber vor allem durch die Bedingungen, die die Vögel vorfinden vergrößert. Sie wandern mit dem Nahrungsangebot. Erst gab es in Kärnten kaum Vögel, ihr Vorkommen in Österreich war zuerst vor allem auf die Donau begrenzt. Aber nach ihrer explosionsartigen Vermehrung mussten sie auf ihrer Suche nach Nahrung auch auf die übrigen Gebiete Österreichs ausweichen.

KIS: Wovon ernährt sich der Kormoran? Welche Auswirkungen hat das auf die Gewässer und den Fischbestand?
Dr. Honsig-Erlenburg: Der Kormoran ernährt sich von Fischen, bei uns sehr gerne von Äschen, da diese in Schwärmen auftreten und so leichter zu bejagen sind. Die Äschenpopulationen werden von den Kormoranen in unseren Breiten lokal erheblich dezimiert. Im Gailtal gibt es Gebiete, in denen sich die Äschen nach dem Aufkommen der Kormorane nicht mehr erholen. Um für gesamt Österreich zu sprechen, auch in der Enns wurde der Bestand an Äschen so stark dezimiert, dass sich dieser nicht mehr erholen kann. In diesen Fällen ist durchaus von einem ökologischen Schaden zu sprechen. Sonst ist der Schaden meist nur fischereiwirtschaftlich.

KIS: Wirkt sich das Auftauchen des Kormorans auch auf die biologische Vielfalt in Gewässern aus bzw. hat es Auswirkungen auf gefährdete Arten?
Dr. Honsig-Erlenburg: Die Äsche ist entsprechend der Roten Liste Österreich weit gefährdet Ihr Bestand wird regional auch durch den Kormoran dezimiert. Indirekt ist gebietsweise auch der Huchen davon betroffen, da er sich heute mangels des Fehlens von „Weißfischen“ von Äschen ernährt. Der Huchen wird laut Roter Listen Fische als stark gefährdet eingestuft.

KIS: Welche Gewässer Kärntens sind bei den Kormoranen besonders beliebt?
Dr. Honsig-Erlenburg: Wenn es nicht so kalt ist und die Drau nicht zufriert, findet man die Kormorane vor allem an den Stauen der Drau. Hier richten sie auch, global gesehen, nicht so großen Schaden an. Ein größeres Problem stellen sie dar, wenn sie in die Äschenregionen ausweichen.
Diesen Winter ist z. B. der Millstätter See zugefroren, so sind jene Kormorane, die sich sonst in der Region aufhalten an Gewässer wie die Möll ausgewichen, dort fressen sie dann vorwiegend die Äschen, wodurch es in einem Gewässer wie der Möll durchaus zu hohen Ausfällen kommt.

KIS: Wie groß darf die Fischentnahme an einem Gewässer sein, um das Ökosystem nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen?
Dr. Honsig-Erlenburg: Um nachhaltig zu wirtschaften, kann in einem Salmonidengewässer in etwa ein Drittel der Biomasse entnommen werden, ein Cyprinidengewässer verkraftet einen Ausfall ca. eines Fünftels. Entwendet der Kormoran mehr, bleibt so natürlich weniger für die Fischerei übrig.

KIS: Wie groß ist der Rückgang des Fischbestandes in Gewässern, in denen Kormorane jagen?
Dr. Honsig-Erlenburg: Bis zu 90 Prozent in manchen Äschenregionen. In größeren Gewässern sind die Bestandsausfälle oft kaum nachweisbar.
Der Fischbestand ist rückläufig, daran ist der Mensch mit seinen Eingriffen in das Ökosystem maßgeblich beteiligt. Bäche werden reguliert und ein gesamter Talraum kann nicht restrukturiert werden, da Siedlungen dies verhindern. Auch wenn sich eine Renaturierung durchaus positiv auswirkt. Durch die nicht mehr natürlichen Fließgewässer trifft der Kormoran auf eine veränderte Situation. Es ist oft schwer zu sagen, wie viel des Ausfalls dem Kormoran zuzuschreiben ist. Er kann in Einzelfällen einem Fischbestand den letzten „Todesstoß“ geben.

KIS: Eine Renaturierung der Flüsse und Gewässer wirkt sich positiv auf den Fischbestand aus. So kann auch der Kormoran keinen so großen Schaden anrichten. Gibt es in nächster Zukunft Renaturierungsmaßnahmen in Kärnten?
Dr. Honsig-Erlenburg: Ja, im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie sollen bis 2015 einige Gewässer in Kärnten renaturiert werden.
Die Lavant in St. Paul wurde bzw. wird demnächst aufgrund des Baus der Koralmbahn auf einer Strecke von 1,5 km verlegt. Der neue Verlauf wird revitalisiert und natürlich verlaufen.
An der Oberen Drau und im Gailtal laufen LIFE Projekte zur Revitalisierung und auch die Glan bei Ebenthal und die Lavant bei Mettersdorf wurden naturnah gestaltet.
In nächster Zeit wird es einige Renaturierungsprojekte geben, dies betrifft auch die Glan im Zollfeld und die Lavant.

KIS: Wenn gar nichts mehr hilft, ist es erlaubt, den Kormoran zu schießen oder gibt es weitaus sinnvollere Methoden ihn zu vertreiben?
Dr. Honsig-Erlenburg: Das Vertreiben des Kormorans ist nicht sehr wirksam. Der Kormoran ist ein intelligenter Vogel, er lernt, fliegt ein Stück weiter und kommt dann wieder zurück. Außerdem löst Vertreiben das Problem nur örtlich, da der Kormoran weiterzieht und Schaden an anderen Gewässern anrichtet.
In Kärnten war der Kormoran bis zum Jahr 1989 geschützt. Seit 2006 kann der Kormoran laut Kärntner Tierartenschutzverordnung von Oktober bis April geschossen werden. Schießen darf aber nur der Jagdberechtigte.
Pro Jahr werden in Kärnten ca. 50 bis 100 Kormorane geschossen. Trotz Abschuss kommen jedoch im Jahr darauf wieder nahezu gleich viele auf ihrer Wanderung zu uns. Werden sie möglichst früh im Winter vergrämt, kann der Schaden verringert werden.
Eine Änderung der jetzigen Lage kann jedoch nur durch einen europäischen Managementplan bewirkt werden. Derzeit ist Dänemark dazu übergegangen, die Brut teilweise zu reduzieren. Das Problem ist nachhaltig jedoch nur gemeinsam mit der Ornithologie und für gesamt Europa zu lösen.

Hier gehts zum vollständigen Beitrag:
http://www.kis.ktn.gv.at/184558_DE-
(ein bissel nach unten scrollen...)

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Aus der NZ / Nürnberger Zeitung vom 29.04.2010

Ein Sieg für den Kormoran?

Er ist zwar Vogel des Jahres 2010, aber immer wieder gibt er Anlass zu Streit: der Kormoran. Fischer und Angler beschweren sich regelmäßig, dass dieser Vogel die Fischbestände in Flüssen und Seen ausdünne. Fischzüchter beklagen, dass er ihnen großen wirtschaftlichen Schaden zufüge, weil er ganze Teiche – zum Beispiel die Karpfenteiche in Mittelfranken – leerfresse.

zum vollständigen Artikel: http://blog.nz-online.de/tiergarten/201 ... -kormoran/

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Im TV am 26.05.2010, Kormorane: Viel Geschrei um schwarze Vögel, 20:15 Uhr 3SAT

Kormorane: Viel Geschrei um schwarze Vögel
Erst Erfolgsgeschichte des Naturschutzes, dann Zankapfel: Die Kormorane sind zurück. Einst fast ausgestorben, haben sich die geschickten Wasservögel in Europa wieder verbreitet. Wo es leichte Fischbeute gibt, gefällt es ihnen - zum Ärger der Fischer, aber zur Freude der Vogelschützer. «NETZ NATUR» leuchtet hinter die Kulissen eines inszenierten Dramas.

Mehr Infos dazu: http://www.sf.tv/sendungen/netznatur/sendung.php

http://www.sf.tv/webtool/data/pics/netz ... teus_4.jpg

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Videobeitrag von der Kormorandemo am 20.3.2010
in Kurzfassung auf folgendem Link


http://www.youtube.com/v/XoHLIKbsldQ&hl=de

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Unterschriftenaktion zur Reduzierung der Kormoranbestände!!!

ACHTUNG:

Der Deutsche Fischereiverband ruft zu einer groß angelegten Unterschriftenaktion mit den Forderungen: Reduzierung der Kormoranbestände, Fortsetzung und Intensivierung bestandsreduzierender Eingriffe in Brutkolonien des Kormorans, Aufnahme des Kormorans in Anhang II der EU-Vogelschutzrichtlinie und länderübergreifendes Management der Kormoranpopulation auf.

Wir sollten gemeinsam eine sehr große Anzahl von Unterschriften zusammenbringen, denn nur so können wir belegen, dass der Kormoran für die Fischbestände - und besonders für die ohnehin schon seltenen Fische - in Deutschland ein großes Artenschutz-Problem ist!

Also bitte mitmachen, unterschreiben und die Botschaft weiter verbreiten, denn es betrifft uns alle!

http://www.fliegenfischer-forum.de/meckere1.htm

http://www.fliegenfischer-forum.de/pdf/ ... 200510.pdf

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Das wars für heute,
viele Grüße
Michael
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Beitrag von Peter Pan »

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Beitrag von Michael. »

Hallo,

und weiter geht's mit Kormoran News!

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Aus Zeit Online, 12.05.2010

Viel Feind', viel Ehr' | Kormorane sind excellente Taucher und Fischjäger. Ihre Vermehrung treibt Angler und Teichworte zur Weißglut, Vogelschützer zu Lobeshymnen....

Hier geht es zum vollständigen Artikel: http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/kormoran.pdf (95 KB)

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Landtag NRW, PM vom 31.03.2010

Europaweites Kormoranmanagement bleibt dringend erforderlich!

Zum Auslaufen der Kormoran-Verodnung in NRW erklärt der jagd- und fischereipolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Rainer Deppe...

Hier geht es zum vollständigen Artikel: http://www.fliegenfischer-forum.de/ffotos5/pmkm2010.pdf (30 KB)

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Beitrag von Michael. »

Hallo,

hier wieder Interessantes zum Thema KORMORAN !

Euer Michael

+++

Der chinesische Kormoran, Vogel des Jahres 2010 in Europa! Eine Betrachtung aus einer schwedischen Perspektive.

Im Anhang findet Ihr Links zu zwei sehr interessanten Studien zum Thema Kormoran, übermittelt vom Fischereibiologen Samuel Gründler aus Schweden:

Auszug aus der Studie, ins Deutsche übersetzt:
http://www.fliegenfischer-forum.de/pdf/dck.pdf (368 KB)

Langversion der Studie, in Englisch:
http://www.fliegenfischer-forum.de/pdf/s_olburs.pdf (842 KB)

Dazu der Begleittext des Verfassers:
"Hallo Fischerkameraden, lange habe ich den Verdacht gehegt, dass es sich beim hiesigen Kormoran (P. c. sinensis) nicht um einen einheimischen Vogel, sondern vielmehr um den importierten chinesischen Kormoran handelt. Es gibt in Europa zwar einen einheimischen Kormoran (P. c. carbo), dieser ist jedoch grösstenteils auf das Küstengebiet beschränkt.
Offenbar war ich nicht alleine mit meiner Vermutung! Im Anhang die Gedanken von Christer Olburs aus Schweden. Er hat viele Daten zusammengetragen, welche alle darauf hindeuten, dass der eingeführte "chinesische" Kormoran den ursprünglich heimischen Küsten-Kormoran verdrängt. Mehr Infos sind im angehängten pdf zu finden!
Für Interessierte noch die ursprüngliche 70 Seitige Arbeit auf English...
Wir werden sehen, inwiefern dies die Kormorandiskusion beeinflusst!
mit bestem Gruss, Sämi"
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Beitrag von Cuchulainn »

Hi Michael,
Ich finde es gut, dass du hier regelmäßig neues zum Kormoran zusammenträgst. Zu deinem letzten Post möchte ich etwas hinzufügen. Dass die Festlandunterart des Kormorans in Mitteleuropa P. c. sinensis ist, steht auf Wikipedia seit ich die Seite zum Kormoran kenne. Worauf sich die bezieht weiß ich nicht, aber so ganz überraschend ist es wohl nicht gewesen.

Fragt sich nur was das für uns konkret bedeutet...

Viele Grüße
Martin
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
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Beitrag von Seymore Trout »

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Beitrag von Wolfgang Hinderjock »

Der Zusatz "sinensis" führt zu einer oft gemachten Fehldeutung.
Der Zusatz kam nur dadurch zustande, daß dem Erstbeschreiber der Art als Anschauungsmaterial lediglich ein ausgestopfter chinesischer Fischerkormoran zur Verfügung stand.

mfg
Wolfgang
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Antrag der Grünen im Landtag Baden-Württemberg

Beitrag von Seeadler »

Hallo,

hier ein Antrag der GRÜNEN an den Landtag von Baden-Württemberg, Titel: "Kormoranverordnung rechtskonform gestalten unn Fischartenschutz verbessern" sowie die umfangreiche Antwort und Stellungnahme des Ministeriums für Umwelt Naturschutz und Verkehr dazu

http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksach ... 6081_d.pdf

MfG
Daniel
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Theoretiker
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Beitrag von Theoretiker »

Hallo liebe Forummitglieder,

vielleicht ist das auch interessant:
http://www.lav-mv.de/dokumente/AiMV-I-2010.pdf

Gruß,
T
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