Doppelzug
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Re: Doppelzug
Hi Sven, Olaf
wenn man die Schnur nach dem Stopp, also während der Zeitspanne der sich abrollenden Schlaufe festhält, ist die Geschwindigkeit des Schnurstücks zwischen Rutenspitze und Schlaufe = 0. Die wirksame Zugkraft auf die Schnur (bzw. Rutenspitze) ergibt sich also rein aus den Kräften der Kreisbewegung der abrollenden Schlaufe.
Lasse ich die Schnur nach dem Stopp jedoch insgesamt (mit)schießen (z.B. um die erwähnten 1,5m) und stoppe diese dann abrupt ab, zieht in diesem Moment die gesamte Schnurmasse/Länge ab Rutenspitze und ich erhalte aufgrund der Massenträgheit eine schön gespannte Schnur für die folgende Richtungsumkehr.
Ich selber lasse beim letzten Rückschwung die Schnur durch die geöffnete Schnurhand laufen und stoppe die Schnur mit der Hand um diese zu strecken.
Eine "Aufladung" sprich Krümmung der Rute findet bei diesem Vorgang ohne aktive Rutenbewegung nicht statt, dafür sind diese Kräfte viel zu klein, wohl aber erreicht man eine wirksamere Streckung und Spannung der Schnur über die gesamte Schnurlänge als bei reinem "Ausrollen lassen" der Schlaufe. Insbesondere das Timing für den Wurfablauf finde ich persönlich einfacher, da ich dies (in Grenzen) mit der Schnurhand selber steuern kann und man den geeigneten Augenblick deutlich erfühlen kann.
Voraussetzung ist natürlich eine halbwegs enge Schlaufe beim Rückschwung, die auch tatsächlich an der Schnur zieht.
Gruß vom platten Niederrhein
wenn man die Schnur nach dem Stopp, also während der Zeitspanne der sich abrollenden Schlaufe festhält, ist die Geschwindigkeit des Schnurstücks zwischen Rutenspitze und Schlaufe = 0. Die wirksame Zugkraft auf die Schnur (bzw. Rutenspitze) ergibt sich also rein aus den Kräften der Kreisbewegung der abrollenden Schlaufe.
Lasse ich die Schnur nach dem Stopp jedoch insgesamt (mit)schießen (z.B. um die erwähnten 1,5m) und stoppe diese dann abrupt ab, zieht in diesem Moment die gesamte Schnurmasse/Länge ab Rutenspitze und ich erhalte aufgrund der Massenträgheit eine schön gespannte Schnur für die folgende Richtungsumkehr.
Ich selber lasse beim letzten Rückschwung die Schnur durch die geöffnete Schnurhand laufen und stoppe die Schnur mit der Hand um diese zu strecken.
Eine "Aufladung" sprich Krümmung der Rute findet bei diesem Vorgang ohne aktive Rutenbewegung nicht statt, dafür sind diese Kräfte viel zu klein, wohl aber erreicht man eine wirksamere Streckung und Spannung der Schnur über die gesamte Schnurlänge als bei reinem "Ausrollen lassen" der Schlaufe. Insbesondere das Timing für den Wurfablauf finde ich persönlich einfacher, da ich dies (in Grenzen) mit der Schnurhand selber steuern kann und man den geeigneten Augenblick deutlich erfühlen kann.
Voraussetzung ist natürlich eine halbwegs enge Schlaufe beim Rückschwung, die auch tatsächlich an der Schnur zieht.
Gruß vom platten Niederrhein
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Re: Doppelzug
Hallo Laverda,
es macht einen gehörigen Unterschied, denn die 1,5 m Schnur schießen wesentlich leichter durch die Ringe, als wenn man die Schnur durch das berühmte "O" der Schnurhand laufen lässt. Meiner Beobachtung nach ist die von mir beschriebene Methode sehr effektiv, um die Rutenladung für den darauffolgenden Vorschwung zu steigern. Probiers halt mal aus.
TLADS
Sven
es macht einen gehörigen Unterschied, denn die 1,5 m Schnur schießen wesentlich leichter durch die Ringe, als wenn man die Schnur durch das berühmte "O" der Schnurhand laufen lässt. Meiner Beobachtung nach ist die von mir beschriebene Methode sehr effektiv, um die Rutenladung für den darauffolgenden Vorschwung zu steigern. Probiers halt mal aus.
TLADS
Sven
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Re: Doppelzug
Hallo Olaf,Olaf.Musebach hat geschrieben: Hast Du schon einmal versucht die Geschwindigkeit der Schnurhand z.B. beim Rückwurf schneller oder langsamer zu folgen???
Das Ergebnis finde ich auch recht interessant.
das bestätigt m.E. meine Methode, oder?
TLADS
Sven
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Re: Doppelzug
Hi Leute,
damit wären wir ja beim nächsten "Stopp"-Thema angelangt
Ich finde, das Wesentliche ist doch, dass man mit einem "Schuss und Schnurhand-Stopp" der Schnur beim Rückschwung eine sehr effiziente Möglichkeit hat, die Schnur vor dem Vorschwung zu spannen/strecken und so auf dem Weg des Vorwärtsschwungs einen höheren Energiebetrag von der Rute auf die Schnur übertragen kann, in welcher Phase und welchem Sekundenbruchteil auch immer Anteile dieses Betrags auf die Rute übertragen werden.
Ich persönlich bevorzuge den "weichen" Stopp, bei dem die Schnur durch die Schnurhand läuft und man das Timing recht präzise fühlen und den Bremspunkt (in Grenzen) selbst bestimmen kann, andererseits gibt es eben den "harten" Stopp, wobei eine freie Schusslänge abrupt von der Schnurhand gestoppt wird und demzufolge die Energie eher impulsförmig übertragen wird.
In diesem Sinne......
Stopp-sige Grüße vom platten Niederrhein
damit wären wir ja beim nächsten "Stopp"-Thema angelangt
Ich finde, das Wesentliche ist doch, dass man mit einem "Schuss und Schnurhand-Stopp" der Schnur beim Rückschwung eine sehr effiziente Möglichkeit hat, die Schnur vor dem Vorschwung zu spannen/strecken und so auf dem Weg des Vorwärtsschwungs einen höheren Energiebetrag von der Rute auf die Schnur übertragen kann, in welcher Phase und welchem Sekundenbruchteil auch immer Anteile dieses Betrags auf die Rute übertragen werden.
Ich persönlich bevorzuge den "weichen" Stopp, bei dem die Schnur durch die Schnurhand läuft und man das Timing recht präzise fühlen und den Bremspunkt (in Grenzen) selbst bestimmen kann, andererseits gibt es eben den "harten" Stopp, wobei eine freie Schusslänge abrupt von der Schnurhand gestoppt wird und demzufolge die Energie eher impulsförmig übertragen wird.
In diesem Sinne......
Stopp-sige Grüße vom platten Niederrhein
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Re: Doppelzug
Hallo Bernd,
also mit dem Ausdruck "nur Spannung in der Schnur" habe ich ein bisschen Probleme.
Die Schnur will nach hinten weg und sie erfährt einen abrupten Stopp, wenn die Schlaufe Leerschnur herausgezogen ist. Dabei spürt man einen sehr deutlichen Ruck in der Rute, der wesentlich stärker ausfällt, als wenn man die Schnur "nur" durch öffnen der Schnurhand nach hinten frei gibt. Das ist für mich ein essentieller Preload der Rute, den ich für einen effektiveren Vorschwung ausnutzen kann, weil die Rute schon im Moment des Vorschwunges "vorgespannt" ist. Das ganze passiert sehr schnell und muss entsprechend geübt werden, um das richtige Timing zu erwischen.
So: Spannung in der Schnur insofern, als dass sie recht gerade in der Luft liegt (Vom Einfluss dre Schwerkraft abgesehen) und noch eine Tendenz zeigt, nach hinten weg zu gehen, wenn ich den Vorschwung einleite. Dann steht die Schnur m.E. unter Spannung. Die Tendenz der Schnur nach hinten weg zu gehen sorgt für einen kurzen Moment für eine entsprechende Biegung der Rute nach hinten. Das würde ich eindeutig als Vorspannung der Rute bezeichnen, sofern man wie gesagt das richtige Timing erwischt und den Vorschwung umgehend einleitet. Wie stark die Schnur selbst dabei unter Spannung steht vermag ich nur grob einzuschätzen (Unterschiedeliches Wurfverhalten von Schnuren mit relativ undehnbarem geflochtenem Kern oder dehnbaren Monofilkern).
Ich wünschte ich hätte Zeit, ein Turnhalle und Grunde's Highspeed Kamera
BTW. was mir in verschiedenen Videos von Lasse und Paul auffällt ist, dass beide keinen optimalen Vorschwung haben, denn am Anfang des Vorschwunges bewegen sich oft die Rutenhand und Schnurhand noch aufeinander zu, was letztlich "verschenkter Weg" ist. Wie siehst Du das?
TLADS
Sven
also mit dem Ausdruck "nur Spannung in der Schnur" habe ich ein bisschen Probleme.
Die Schnur will nach hinten weg und sie erfährt einen abrupten Stopp, wenn die Schlaufe Leerschnur herausgezogen ist. Dabei spürt man einen sehr deutlichen Ruck in der Rute, der wesentlich stärker ausfällt, als wenn man die Schnur "nur" durch öffnen der Schnurhand nach hinten frei gibt. Das ist für mich ein essentieller Preload der Rute, den ich für einen effektiveren Vorschwung ausnutzen kann, weil die Rute schon im Moment des Vorschwunges "vorgespannt" ist. Das ganze passiert sehr schnell und muss entsprechend geübt werden, um das richtige Timing zu erwischen.
So: Spannung in der Schnur insofern, als dass sie recht gerade in der Luft liegt (Vom Einfluss dre Schwerkraft abgesehen) und noch eine Tendenz zeigt, nach hinten weg zu gehen, wenn ich den Vorschwung einleite. Dann steht die Schnur m.E. unter Spannung. Die Tendenz der Schnur nach hinten weg zu gehen sorgt für einen kurzen Moment für eine entsprechende Biegung der Rute nach hinten. Das würde ich eindeutig als Vorspannung der Rute bezeichnen, sofern man wie gesagt das richtige Timing erwischt und den Vorschwung umgehend einleitet. Wie stark die Schnur selbst dabei unter Spannung steht vermag ich nur grob einzuschätzen (Unterschiedeliches Wurfverhalten von Schnuren mit relativ undehnbarem geflochtenem Kern oder dehnbaren Monofilkern).
Ich wünschte ich hätte Zeit, ein Turnhalle und Grunde's Highspeed Kamera
BTW. was mir in verschiedenen Videos von Lasse und Paul auffällt ist, dass beide keinen optimalen Vorschwung haben, denn am Anfang des Vorschwunges bewegen sich oft die Rutenhand und Schnurhand noch aufeinander zu, was letztlich "verschenkter Weg" ist. Wie siehst Du das?
TLADS
Sven
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Re: Doppelzug
Hi Bernd,
über das Slide Loading Prinzip muss ich erst mal nachdenken
@ all: Weiss eigentlich jemand ob die Schnurhersteller sich schon mal Gedanken darüber gemacht haben, die Fallgeschwindigkeit der Keule im Verhältnis zu den dünneren Schnurteilen so zu fertigen, dass der jeweilige Luftwiderstand beim Fallen berücksichtigt wird, um die Unterschiede hier auszugleichen. Ähnlich wie Sinkschnüre durch unterschiedliche Dichten gleichmäßig über die ganze Länge sinken.
Ist mir gerade so in den Sinn gekommen.
TLADS
Sven
über das Slide Loading Prinzip muss ich erst mal nachdenken
@ all: Weiss eigentlich jemand ob die Schnurhersteller sich schon mal Gedanken darüber gemacht haben, die Fallgeschwindigkeit der Keule im Verhältnis zu den dünneren Schnurteilen so zu fertigen, dass der jeweilige Luftwiderstand beim Fallen berücksichtigt wird, um die Unterschiede hier auszugleichen. Ähnlich wie Sinkschnüre durch unterschiedliche Dichten gleichmäßig über die ganze Länge sinken.
Ist mir gerade so in den Sinn gekommen.
TLADS
Sven
- piscator
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Re: Doppelzug
Hallo Ihr Wurfspezialisten , ich bin begeistert, was sich hier so tut -- mich wundert allerdings die Zurückhaltung Laverda's, wenn's um Ingenieurskunst und Physik geht. Nur zur Klarheit: die Schwerkraft wirkt immer auf die Schnur, egal was ihr damit anstellt (seit Newton sollte das bekannt sein). Die Anpassumg von Schnurprofilen zur Kompensation des Luftwiderstands ist eine interessante Idee -- da der Luftwiderstand aber quadratisch mit der Geschwindigkeit zusammenhängt, müsste sich das Schnurprofil während des Wurfes nichtlinear ändern (ambitioniert ).
Ich fühle mich unterhalten , J.
Ich fühle mich unterhalten , J.
ride the snake (JM)
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Re: Doppelzug
Hi Bernd,
oh ja bitte, das Skript hätte ich gerne.
@piscator: ambitioniert gefällt mir
TLADS
Sven
oh ja bitte, das Skript hätte ich gerne.
@piscator: ambitioniert gefällt mir
TLADS
Sven
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Re: Doppelzug
...................der David Copperfield der Flifi-SzeneBernd Ziesche hat geschrieben: .......
p.s. @Jürgen: Wenn man Paul Arden im Wurfturnier sieht, ist man sich bzgl. der Newtonschen Gesetze nicht mehr ganz sicher.
@Bernd
Den konnte ich mir einfach nicht verkneifen
Appropos Newton:
@Piscator
man könnte hier durchaus noch nachweisen, dass es z.B. keine wurfrelevante "Aufladung" / Rutenbiegung durch den Schnurstopp vor dem Vorschwung geben kann, aber wenn selbst Video-Aufnahmen versagen, glaubt man dem drögen technischen Nachweis gemäß der Newtonschen Gesetze eh nicht. Außerdem.... für die Praxis funktioniert es doch annähernd wie beschrieben und ob da etwas 1/10 Sek vor oder nach Beginn des Vorschwungs umgesetzt wird, ist wohl eher von rein akademischem Interesse. Da spar ich mir mein Pulver für lohnendere Dispute................
Wünsch euch noch eine ganz tolle erfolgreiche "Restsaison"
Gruß vom platten Niederrhein
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