Nymphenfischen

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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darron
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Nymphenfischen

Beitrag von darron »

Hallo liebe Forengemeinde,

könnt ihr mir vielleicht verraten auf was es denn genau beim Nymphenfischen ankommt!?
Vielleicht kann mir ja einer von Euch sagen was ich falsch mache, bzw besser machen könnte!

Also...zum Anfang, ich weiss welche Insekten in meinem Gewässer vorkommen, also verwende ich Stein- oder Köcherfliegennymphen überwiegend Goldkopf oder Tungsten in Größe 12-14-16.....die Gewässertiefe ist stellenweise bis zu 1,5m tief, also wähle ich ein bis auf 0,14 nach vorne hin verjüngtes Vorfach von 3Metern länge. Auch eine gut 10 Meter lange Drift zu fischen gelingt mir als Neuling doch recht gut....Und das Wasser zu lesen fällt mir als Jahre langer Angler auch nicht sonderlich schwer....Fische sieht man selten da es sich um einen Fluss handelt, aber Fische hat es zu genüge.
Aber der gewünschte Erfolg bleibt aus! Natürlich fange ich meine Fische, aber ich finde 4 Fische an nem kompletten Angeltag doch ne recht magere Ausbeute!
Ich kann mir nicht erklären was schief läuft!?

Ich habe ja auch immer wieder Kraut an der Nymphe was ja eigentlich für die richtige Tiefe spricht!? Ich kann nicht sagen worans liegt, vielleicht könnt Ihrs ja!?

liebe Grüße
SedgeNRW
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von SedgeNRW »

Hallo Darron,
Hmmm,.. Du scheinst doch zu wissen wie man fischt,.. Irgendwo muss der Fehler doch liegen. Ausgespülte Kurven,.. ganz hinten am Rand auch schon angeworfen? Durch die Kurve ziehen? Dead Drift?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wilde Forellen, bzw Fische, die in Wildflüssen leben, nicht die Wahl haben: "Fress ich? Fress ich nicht? Zack ist die Nymphe vorbeigeschlittert und Fisch weiß: "Ich werde sterben, hätte ich mal zugelagt" (gerade in Nahrungsarmen Flüssen, wobei eigentlich egal in welchem Fluss kaum ein Fisch eine Nymphe verschmäht) Fische, die es gewohnt sind, von Naturködern zu Leben sind auch darauf angewiesen,...
Kraut am Haken muss nicht unbedingt heißen, dass man am Grund ist,.. es können auch Fetzen Kraut knapp unter der Oberfläche schwimmen und den Köder, sprich Nymphe, nicht runtertreiben lassen,.. also kommst du nicht zum Fisch nach unten,....
An irgendwas muss es liegen^^ Wenn man eine Nymphe sauber in der Tiefe präsentiert, MUSS es rappeln, wenn Fische da sind,.. spätestens nach dem 15ten Wurf,.. Mit Gumpen etc muss man sich Zeitlassen und diese intensiv befischen,.. Die Nymphe mal mit kurzen, kleinen rucks über die Steine poltern lassen, mal beim auftreiben mit einem langen Zug schnell an die Oberfläche holen,..
Das kann mal sehr speziell ausarten, aber wenn du einmal den Dreh raus hast, dann klappt diese Technik meistens an fast jedem Pool.
Ein Flifi- Kollege von mir hat mir mal erzählt, dass er einen ganzen Tag einen einzigen Pool befischt hatte,.. die ersten 4 Stunden ging garnichts, Mittagspause,... und nach der Pause kam er auf die Idee, eine Hasenohrnymphe mit silbernem Kopf in den Pool plumpsen zu lassen und auf einer länge von 5 Metern die Nymphe 3 mal Richtung Oberfläche driften zu lassen,. mit kleinen rucks dazwischen,... (Man beraucht hier nicht zu erwähnen, dass er nach 2 Stunden Kopfschmerzen von der intensiven Art der Fischerei hatte) aber: "Plötzlich gingen die Bisse los,..." Eine Bafo nach der anderen, der Pool stand voll.

Also Ausdauer und Einfallsreichtum bei der Köderführung und beharrlichkeit führen zum Erfolg :)

Mfg Kai
Es gibt nichts schöneres, als die Natur =)
darron
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von darron »

Mmh, ja irgendwo muss der Fehler ja liegen - aber wirklich weiter kommen tu ich halt echt nicht!
wahrscheinlich liegts an der Ausdauer, vielleicht sollte ich mir mal die Zeit nehmen und mal 2 - 3 Stunden einen Pool zu befischen mit verschieden Muster und Taktiken,vielleicht wander ich zu schnell weiter und hab dann natürlich schon wieder die nächste neue Situation auf die ich mich einstellen muss!

Oder kann es vielleicht auch an der Auswahl der Nymphe liegen?? Wie gesagt ich fische Stein- und Köcherfliegen und je nachdem wie der Untergrund ist helle und dunkle Muster, auch verschiedene Größen....??? Keine Ahnung
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Harald aus LEV
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Darron,

so auf Verdacht Tips zu geben ist immer schwierig. Aber hier ein paar Ansätze.

- Du schreibst, Du fischst überwiegend Tungsten- und Goldkopfnymphen bei einer Tiefe von bis zu 1,5 m. Wie ist die Strömung in diesen Abschnitten? Wenn sie nicht arg stark ist, versuche es mal mit weniger schweren Nymphen und mende die Leine während der Driftphase gegen die Strömung. Dann gibt es kaum Druck auf der Schnur und Deine Nymphe sinkt ab. Dabei spielt sie besser im Wasser, als eine, die direkt runterplumst.

- Hast Du wenig oder kaum Strömung, hauche der Nymphe Leben ein durch zupfen oder menden in die Strömung.

- Variiere die Anbietevarianten. Halte die Schnur mal an, damit Deine Nymphe aufsteigermäßig an die Oberfläche kommt.

- Ich persönlich verwende in meinem Fluss eher selten Goldköpfe. Der Grund: Mein Fluss führt in der Regel glasklares Wasser. Bei Sonneneinstrahlung, auch nur bei einem Bißchen, werfen die Goldkopfnymphen dermaßen Reflexe, dass sie eher die Fische vergrämen, als fängig zu sein. Ich verwende sie, z.B. nach Regenfällen, wenn der Fluss angetrübt ist.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Gruß
Harald
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AStar
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von AStar »

hallo darron,

wie heisst denn dein gewässer und was ist überhaupt dein zielfisch?

weil wenn ich so überlege, ein tag lang auf forellen fischen und 4 stück fangen....
ist zumindest für mich und meine gewässer hier in der gegend ne super ausbeute.

gruss alex

edit:hab grad geschaut, du kommst aus stuttgart, dann besteht die chance das ich dir zum gewässer vielleicht sogar was sagen kann
darron
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von darron »

mal Eure Antworten zusammenfassend - stimmt mit leichteren Nymphen könnt ichs mal versuchen, das hab ich seither noch nicht wirklich gemacht! Die Stellen sind unterschiedlich stark von den Strömungsverhältnissen her. Mal mehr mal weniger....
Und fischen tu ich am oberen Neckar bei Rottenburg - der Zielfisch bzw die Zielfische sind Bafo, Regenbogen und Äschen.... Hab auch schon alle 3 gefangen ohne groß verschiedene Taktiken anzuwenden (kenne ehrlich gesagt auch nicht so viel da ich neuer Fliegenfischer bin), aber trotz allem ist die Ausbeute für einen Tag schon gering wie ich finde!

Also die Fänge meiner Kollegen sind da schon um einiges besser....zumindest wenn man den Aufwand und Ertrag vergleicht ..... :doubt:
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Harald aus LEV
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Harald aus LEV »

darron hat geschrieben:
Also die Fänge meiner Kollegen sind da schon um einiges besser....zumindest wenn man den Aufwand und Ertrag vergleicht ..... :doubt:
Dann frag sie doch mal,was sie anders machen, bzw. geh mal mit ihnen mit. Dann bekommst Du Informationen aus 1. Hand.

Gruß
Harald
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darron
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von darron »

Hehe das ist wohl die bisher beste Antwort :lol:
Leider ist das bisher noch nicht umsetzbar gewesen, ich kenn an diesem Gewässer nur 2 Leute und da ich von ausserhalb komme und im Krankenhaus arbeite kann ich nur dann fischen gehn wenn normal arbeitende Leute arbeiten müssen und so wars leider auch bisher immer der Fall dass ich nie einrichten konnte mal mit einem von beiden fischen zu gehn!! Bin leider vorerst auf mich allein gestellt!! :doubt:
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Frank.
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Frank. »

Lieber Dennis,

vielleicht sollte man an einer ganz anderen Stelle mit dem Überlegen ansetzen: Das Problem, das viele noch nicht sehr erfahrene Nymphenfischer haben, ist, dass sie schlicht und ergreifend eine Vielzahl von Bissen übersehen - ja, viele ahnen nicht einmal, wie oft ein alter Hase schon angeschlagen hätte, wo sie nur tote Drift sehen. Wenn man ohne Bissanzeiger fischt, braucht es wirklich eine Menge Routine, um die vorsichtigeren Bisse zu erkennen.

Kann es sein, dass du deine Fische vor allem dann fängst, wenn die Schnur schon ganz straff ist? Oder sogar, wenn du mit dem Einholen der Schnur beginnst?

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Bernd Ziesche

Re: Nymphenfischen

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 30.07.2013, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Thotty
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Thotty »

hy Darron,

ich war gestern mit meinem guru und seiner frau an der Eder bei Bad Berleburg.

wir haben bei bestem altweibersommer in 5 std fischerei (mit kaffeepause)
47 forellen gefangen. mein guru hatte 19, seine frau 18 und ich hatte 10.
(aber ich hatte mit 42 die größte) :wink:

schau, ich halte mich für einen ganz passablen fliegenfischer, geb hin und wieder kleine wurfkurse
und mach in den angelforen bekanntermaßen mächtig einen auf dicke hose.. :smt005

man kann so vieles falsch machen, da haben die meisten fischer gar kein bild von:

es fängt an bei falscher (bunter) kleidung oder lautem bewegen + waten,
und schlechtes werfen wird dann noch ergänzt von schlechtem präsentieren.
viele denken, es liegt an den mustern, das sie grade jetzt nicht fangen,
in wahrheit fischen sie sie nur falsch.
und in der gewohnheit befischt man die selben stellen immer in der gleichen manier
und und und....

35 jahre fischereierfahrung an einem fluss, so wie bei den beiden, sind einfach ein
imenser schatz.. arbeite daran.

mein tip an dich:
geh viel fischen, führ ein fischereitagebuch, wechsel die taktiken z.b. fisch die gleiche stelle
an einem anderen tag nicht bloß einfach mal stromauf statt stromab sondern vom linken
statt von dem rechten ufer.

nimm an gewässer räumaktionen deines vereins teil: so lernst du die struktur des gewässerbodens
wirklich kennen...

internet-typische ferndiagnosen à la "probier mal die Red Tag mit kupferkopf, die geht immer..."
oder "fisch mal flacher" sind natürlich hart an der grenze zur kaffeesatz-leserei...
diese (natürlich bewährten) fischereilichen methoden bringen dich nur deshalb weiter,
weil sie dich dazu anregen dinge mal auszuprobieren.

mach das ausprobieren einfach zu deiner methode.


grüße
Thotty

p.s.:
ich mag in verbindung mit unserer fischerei begriffe wie "ausbeute" oder "ertrag" überhaupt nicht.
man hat ein wundervolle zeit in der natur am wasser und vielleicht auch ein paar schöne fänge.

"ertrag" war gestern, willkommen im 21. jahrhundert.
- dry or die -
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AStar
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von AStar »

Thotty hat geschrieben:...
mach das ausprobieren einfach zu deiner methode.
...
hallo thotty,

ich glaube das möchte er gerade vermeiden. er möchte, sowie ich es verstanden habe, ein paar tricks und kniffe wissen, welche vielleicht erfolgversprechender sind als seine jetztigen methoden.

hallo ihr anderen,

zum thema bisse erkennen, ich benutze, viele werden mich jetzt verteufeln :D , einen bissanzeiger. dies tue ich aus mehreren gründen, aber an erster stelle damit ich keine feinen bisse übersehe.
ein anderen wichtigen grund ist die flexibilität, ich fische eine stelle mehrmals tief ab und wenn dies nicht zum erfolg führt fische ich einfach ein bisschen flacher und so weiter, bis ich nur noch in ein paar cm tiefe bin. sollte es immer noch nicht geklappt haben, dann andere fliege oder andere methode, je nach lust und laune.
in sehr klaren wasser fische ich auch ohne bissanzeiger, wenn ich einen fisch gezielt anwerfen kann, gefällt mir persönlich natürlich besser wenn ich auf sicht anschlagen kann, aber an den gewässern wo meistens ich unterwegs bin geht das nicht immer, trübung und strömung, ihr kennt das problem ja...
und während einer deaddrift nach gefühl anzuhauen, das muss ich jetzt mal gestehen, hab ich nicht drauf. :(

gruß alex
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Thotty
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Thotty »

hy Alex,

das hab ich schon verstanden, aber ich versuche ja es ihm auszureden... :wink:

und ja, jeder hat so seine speziellen tricks. ich hab früher auch mit bissanzeiger
stromauf gefischt, weil ich gedacht hatte die nymphe müsse plopp machen und
richtig tief runter wenn nix steigt.

ist aber nicht so. zumindest meistens nicht. vertrau mir...

die Eder hatte jetzt bei mir am WE einen mittleren wasserstand von 45cm. da musst du selbst
in den tieferen rinnen dein orangenes knetgummi auf den pitzenbauer ring schieben..

*muaahh*

grüße
Thotty
- dry or die -
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von AStar »

Thotty hat geschrieben:hy Alex,

das hab ich schon verstanden, aber ich versuche ja es ihm auszureden... :wink:

und ja, jeder hat so seine speziellen tricks. ich hab früher auch mit bissanzeiger
stromauf gefischt, weil ich gedacht hatte die nymphe müsse plopp machen und
richtig tief runter wenn nix steigt.

ist aber nicht so. zumindest meistens nicht. vertrau mir...

die Eder hatte jetzt bei mir am WE einen mittleren wasserstand von 45cm. da musst du selbst
in den tieferen rinnen dein orangenes knetgummi auf den pitzenbauer ring schieben..

*muaahh*

grüße
Thotty
also ich hab noch selten ne barbe steigen gesehen und bei gewässern die 2m+++ tiefe haben sollte mal vielleicht das etwas runter kommen wenn man den grund absuchen möchte.

es ist halt meine art zu fischen, so habe ich freude daran. im moment habe ich gerade das gefühl du möchtest hier alle zu "deiner" methode bekehren.
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Harald aus LEV
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Re: Nymphenfischen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Bernd,

da ich keine Bißanzeiger benutze, konzentriere ich mich in dem Fall auf die Stelle, wo die Schnur ins Wasser taucht, um jede kleine Änderung in der Drift zu erkennen. Klar werde ich nicht jeden Minizupfer erkennen. Aber das ist mir auch egal. Mit der Zeit bekommt man Erfahrung darin.
Gruß
Harald
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