Neulich in der Fränkischen Schweiz…
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Butenbremer
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Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Es ist ein schöner Tag im Hochsommer: warm, aber nicht drückend, mit gelegentlichen Wolkenfetzen am Himmel. Bis zum Abendsprung sind es noch einige Stunden, aber die Zeit ist mir zu wertvoll, um nicht am Wasser zu sein.
Nur sehr wenige Fische steigen, aber mit der Nymphe möchte ich heute nicht fischen. Eine schöne Bachforelle fiel auf meine Tschernobyl-Ant herein, aber nun ist schon länger Flaute. Im Schatten einer Erle knüpfe ich einen Aufsteiger an das Vorfach. Vor mir im Wasser sehe ich etwas zappeln. Ein Grashüpfer hat sich verschätzt und ist in der Wiesent gelandet. Ein saftiger Brocken, denke ich bei mir, ob sich den wohl jemand holt?
Ich konzentriere mich wieder auf den Knoten, höre dann aber etwas platschen. Schmunzelnd kombiniere ich, dass der Grashüpfer inzwischen in einem Kehrwasser unter den Erlenbusch getrieben wurde und dort einem Feinschmecker zum Opfer fiel. Kreisrunde Wellen von dort bestätigen diese Vermutung.
Halb verfluche ich, dass die mutierte Ameise schon wieder in der Fliegendose ist, wäre sie doch ein adäquater Anreiz für den Fisch unter dem Busch. Vielleicht hat der aber auch Appetit auf den Aufsteiger. Und so pirsche ich mich heran und versuche mit langsamen Bewegungen, die Fliege so in das Kehrwasser zu setzen, dass sie unter den Busch treibt. Drei Versuche braucht es, dann halte ich den Atem an. Sehen kann ich nichts mehr, deshalb warte ich auf das Platschen, das auch prompt meine Anstrengung belohnt.
Schnell hebe ich die Rute und schaffe es, den verblüfften Fisch unter dem Busch hervorzuziehen, noch bevor er in das Wurzelwerk fliehen kann, was sicheren Verlust von Forelle und Fliege bedeuten würde.
Es ist eine schöne 40er Bachforelle, ganz feist von der Maifliegenzeit und herrlich gezeichnet. Ohne das Wasser zu verlassen, darf sie nach kurzem Drill weiter schwimmen. Ich trockne die Fliege und bin glücklich – solche Momente machen das Fliegenfischen aus, wenn der Instinkt richtig liegt und der Erfolg einem recht gibt.
Da nehme ich aus dem Augenwinkel etwas wahr. Ich muss zweimal hinschauen, um sicher zu sein. Keine zwei Meter vor mir treibt eine Badelatsche im klaren Wiesentwasser vorbei.
Meine Laune ist plötzlich am Boden, und mir ist, als wollte mir irgendwer mitteilen, dass wir immer nur einen Plastikschlappen weit von der Zivilisation entfernt sind. Diesen Moment werde ich nicht vergessen – man könnte lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre.
Nur sehr wenige Fische steigen, aber mit der Nymphe möchte ich heute nicht fischen. Eine schöne Bachforelle fiel auf meine Tschernobyl-Ant herein, aber nun ist schon länger Flaute. Im Schatten einer Erle knüpfe ich einen Aufsteiger an das Vorfach. Vor mir im Wasser sehe ich etwas zappeln. Ein Grashüpfer hat sich verschätzt und ist in der Wiesent gelandet. Ein saftiger Brocken, denke ich bei mir, ob sich den wohl jemand holt?
Ich konzentriere mich wieder auf den Knoten, höre dann aber etwas platschen. Schmunzelnd kombiniere ich, dass der Grashüpfer inzwischen in einem Kehrwasser unter den Erlenbusch getrieben wurde und dort einem Feinschmecker zum Opfer fiel. Kreisrunde Wellen von dort bestätigen diese Vermutung.
Halb verfluche ich, dass die mutierte Ameise schon wieder in der Fliegendose ist, wäre sie doch ein adäquater Anreiz für den Fisch unter dem Busch. Vielleicht hat der aber auch Appetit auf den Aufsteiger. Und so pirsche ich mich heran und versuche mit langsamen Bewegungen, die Fliege so in das Kehrwasser zu setzen, dass sie unter den Busch treibt. Drei Versuche braucht es, dann halte ich den Atem an. Sehen kann ich nichts mehr, deshalb warte ich auf das Platschen, das auch prompt meine Anstrengung belohnt.
Schnell hebe ich die Rute und schaffe es, den verblüfften Fisch unter dem Busch hervorzuziehen, noch bevor er in das Wurzelwerk fliehen kann, was sicheren Verlust von Forelle und Fliege bedeuten würde.
Es ist eine schöne 40er Bachforelle, ganz feist von der Maifliegenzeit und herrlich gezeichnet. Ohne das Wasser zu verlassen, darf sie nach kurzem Drill weiter schwimmen. Ich trockne die Fliege und bin glücklich – solche Momente machen das Fliegenfischen aus, wenn der Instinkt richtig liegt und der Erfolg einem recht gibt.
Da nehme ich aus dem Augenwinkel etwas wahr. Ich muss zweimal hinschauen, um sicher zu sein. Keine zwei Meter vor mir treibt eine Badelatsche im klaren Wiesentwasser vorbei.
Meine Laune ist plötzlich am Boden, und mir ist, als wollte mir irgendwer mitteilen, dass wir immer nur einen Plastikschlappen weit von der Zivilisation entfernt sind. Diesen Moment werde ich nicht vergessen – man könnte lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre.
Zuletzt geändert von Butenbremer am 12.07.2012, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Was ist schlimmer, Unwissen oder Gleichgültigkeit? Keine Ahnung, ist mir auch egal!
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ois isi
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Das kann ich gut nachvollziehen.
Erst das schöne Erlebnis, Natur pur, und dann -
egal wo man hinkommt, Coca Cola war schon da!
Aber lass Dir den Tag von so etwas nicht vermiesen, wäre doch schade drum.
Gruß Sepp
Erst das schöne Erlebnis, Natur pur, und dann -
egal wo man hinkommt, Coca Cola war schon da!
Aber lass Dir den Tag von so etwas nicht vermiesen, wäre doch schade drum.
Gruß Sepp
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Norman506
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Hallo,
ein traumhafter Tag am Wasser schon ein, zwei Fische gehakt, jetzt im Wasser unter den tiefhängenden Ästen durch an den nächsten Hot Spot.
klein gemacht und unter dem letzten Ast wieder aufgerichtet, schaue ich genau auf einen Artikel der Damenhygiene den das Klärwerk wohl beim letzten Hochwasser in mein Angelgewässer abgegebn hat!
MfG
Norman
ein traumhafter Tag am Wasser schon ein, zwei Fische gehakt, jetzt im Wasser unter den tiefhängenden Ästen durch an den nächsten Hot Spot.
klein gemacht und unter dem letzten Ast wieder aufgerichtet, schaue ich genau auf einen Artikel der Damenhygiene den das Klärwerk wohl beim letzten Hochwasser in mein Angelgewässer abgegebn hat!
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Norman
"Eine Fliege, auf die garantiert kein Fisch beißt, an eine Stelle zu werfen, an der sich garantiert kein Fisch befindet. 'Das ist reine Kunst'"
Paul Hochgatterer
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- tank
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Hallo,
die Frage einiger - ungeschliffen in der Erscheinung auftretender - Jugendlichen im River Wandle (London), ob ich denn einen Kühlschrank vorbeitreiben gesehen hätte, konnte ich leider nur somit beantworten:
‚Der Eisschrank muss wohl weiter oben gestrandet sein, aber die Türe dazu trieb vor 10 Minuten an meinen Beinen vorbei‘
BG Tankred
die Frage einiger - ungeschliffen in der Erscheinung auftretender - Jugendlichen im River Wandle (London), ob ich denn einen Kühlschrank vorbeitreiben gesehen hätte, konnte ich leider nur somit beantworten:
‚Der Eisschrank muss wohl weiter oben gestrandet sein, aber die Türe dazu trieb vor 10 Minuten an meinen Beinen vorbei‘
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' A man's got to believe in something. I believe I'll go fishing.' H.D. Thoreau
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Hallo,
@Norman: genau dieselben Hygieneartikel, wie du schreibst, habe ich auch schon an mehreren ansonsten schönen Gewässern treiben sehen. Schade! Kann sowas eine Kläranlage nicht rausfiltern? Das dürfte doch technisch nicht allzu schwer sein!
Viele Grüße,
Seeadler
@Norman: genau dieselben Hygieneartikel, wie du schreibst, habe ich auch schon an mehreren ansonsten schönen Gewässern treiben sehen. Schade! Kann sowas eine Kläranlage nicht rausfiltern? Das dürfte doch technisch nicht allzu schwer sein!
Viele Grüße,
Seeadler
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Olaf Kurth
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Moin zusammen,
genau genommen hat es Norman mit den Begriffen "Damenhygiene" und "Hochwasser" bereits angesprochen: Soweit ich mich erinnere, werden derartige Sachen nach wie vor mechanisch in unseren Kläranlagen gefiltert. Wenn die großen Metall-Rechen über längere Zeit nicht gereinigt wurden, sie ohnehin schon "voll" sind und dann ein Starkregen die Wassermenge schlagartig erhöht, dann ist die Grenze der Auslastung manchmal erreicht und die Brühe läuft sprichwörtlich "über".
Richtig unangenehm wird es, wenn Du z.B. Reste von Damenhygienartikeln, Zigarettenkippen, Kondom- oder Seifen-Reststücken findest - im Magen-Darmtrack der gefangenen Fische.........
Liebe Grüße,
Olaf
genau genommen hat es Norman mit den Begriffen "Damenhygiene" und "Hochwasser" bereits angesprochen: Soweit ich mich erinnere, werden derartige Sachen nach wie vor mechanisch in unseren Kläranlagen gefiltert. Wenn die großen Metall-Rechen über längere Zeit nicht gereinigt wurden, sie ohnehin schon "voll" sind und dann ein Starkregen die Wassermenge schlagartig erhöht, dann ist die Grenze der Auslastung manchmal erreicht und die Brühe läuft sprichwörtlich "über".
Richtig unangenehm wird es, wenn Du z.B. Reste von Damenhygienartikeln, Zigarettenkippen, Kondom- oder Seifen-Reststücken findest - im Magen-Darmtrack der gefangenen Fische.........
Liebe Grüße,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
- gorbi73
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Stellt sich mir jetzt die Frage der möglichst naturgetreuen Nachbildung von Fischnährtieren als Köder. Wenns doch auch viel einfacher ginge?
Ok, der war schlecht. Pfui Deibel und ich geh jetzt freiwillig zum schämen...
Ok, der war schlecht. Pfui Deibel und ich geh jetzt freiwillig zum schämen...
Wenn ein Mann sagt dass er etwas macht, dann macht er das auch. Da muss man ihn nun wirklich nicht immer alle sechs Monate darauf hinweisen.
Früher war alles anders, da waren sogar die Gummistiefel noch aus Holz.
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toddy185
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Heute in der Fränkischen Schweiz…
... der erste lang ersehnte Sonnenschein nach viel zu vielen trüben und regnerischen Tagen. Es zieht mich zu einer Uhrzeit ans Wasser, an der ich normalerweise nicht unterwegs bin. Tagsüber im Sonnenschein ein paar Fische überlisten ist die heutige Aufgabe. Die Würfe gelingen, die ersten Forellen begutachten meine Fliege und drehen dann ab. Ich genisse die Ruhe und das schöne Wetter. Der Eisvogel zieht seine Kreise, die Fische werden mutiger...
... dann treiben die ersten Blätter vorbei, dann kleine frisch abgebrochene Zweige - hmm, es weht doch gar kein Wind - dann ein Wurstbrot und Eispapier. Wenig später hört man sie - die Rausche ist stromauf - und kurz darauf paddeln sie fröhlich und winkend an mir vorbei. Fototermin, ja das nennt sich Fliegenfischen, ja manchmal fängt man hier auch Fische, natürlich werde ich für das nächste Bild lächeln. Ich zünde mir eine Zigarette an, weil in den nächsten 20 Minuten an Fischen nicht zu denken ist. Ich sitze im Gras und schaue nachdenklich aufs Wasser. Die Paddler sind durch, gefolgt von zwei Plastik-, einer Bierflasche und weiteren Ästen.
Ich überliste zwei schöne Bachforellen und mache mich einige Zeit später grübelnd auf den Weg zurück. Kaum auf der Autobahn - Stau - die Freizeitsuchenden sind wieder auf dem Weg nach Hause...
... dann treiben die ersten Blätter vorbei, dann kleine frisch abgebrochene Zweige - hmm, es weht doch gar kein Wind - dann ein Wurstbrot und Eispapier. Wenig später hört man sie - die Rausche ist stromauf - und kurz darauf paddeln sie fröhlich und winkend an mir vorbei. Fototermin, ja das nennt sich Fliegenfischen, ja manchmal fängt man hier auch Fische, natürlich werde ich für das nächste Bild lächeln. Ich zünde mir eine Zigarette an, weil in den nächsten 20 Minuten an Fischen nicht zu denken ist. Ich sitze im Gras und schaue nachdenklich aufs Wasser. Die Paddler sind durch, gefolgt von zwei Plastik-, einer Bierflasche und weiteren Ästen.
Ich überliste zwei schöne Bachforellen und mache mich einige Zeit später grübelnd auf den Weg zurück. Kaum auf der Autobahn - Stau - die Freizeitsuchenden sind wieder auf dem Weg nach Hause...
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Forstie
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Zu denen Du auch gehörst?toddy185 hat geschrieben:Kaum auf der Autobahn - Stau - die Freizeitsuchenden sind wieder auf dem Weg nach Hause...
Ich finde den Vergleich etwas übertrieben. Klar ist es verwerflich, wenn Freizeitsuchende ihren Müll in der Natur hinterlassen. Allerdings mache ich da keinen Unterschied, über wessen Müll ich mich aufrege, weil ich mich leider auch viel zu oft über den Müll anderer Angler aufregen muss.
Dein Beitrag hinterlässt bei mir den Eindruck, dass Du denkst, dass Fliegenfischer ein höheres Recht hätten, sich in der Natur zu bewegen, als z.B. Kanufahrer. Ich finde nicht, dass wir uns eine solche Ansicht erlauben können. Wenn sich nämlich beide "Sportler" dementsprechend respektvoll in der Natur bewegen, bleibt die Frage offen, was die Fische wohl mehr stört: Horden von Kanus, die gröhlend über sie hinwegfahren oder Horden von Fliegenfischern, die sie mehrfach fangen und wieder zurücksetzen...
Nur als kleiner Denkanstoß gedacht.
Gruß
Martin
catch'em like you see'em
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toddy185
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Hallo Martin,
natürlich bin ich auch ein Freizeitsuchender. Ich wollte nur aufzeigen, dass der Badelatschen leider kein Einzelfall ist. Die Kanus gehören im Sommer genauso zur Fränkischen wie Fliegenfischer, Wanderer, Fahrradfahrer und andere Sportler. Das ist gut so und hilft der Region. Allerdings finde ich die Menge der Hinterlassenschaften einiger weniger schon erschreckend und die vermeintliche Idylle wird schon stark getrübt.
Ciao,
Lars
natürlich bin ich auch ein Freizeitsuchender. Ich wollte nur aufzeigen, dass der Badelatschen leider kein Einzelfall ist. Die Kanus gehören im Sommer genauso zur Fränkischen wie Fliegenfischer, Wanderer, Fahrradfahrer und andere Sportler. Das ist gut so und hilft der Region. Allerdings finde ich die Menge der Hinterlassenschaften einiger weniger schon erschreckend und die vermeintliche Idylle wird schon stark getrübt.
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Man hat einfach immer mehr das Gefühl, dass bei uns alles so auf Spitz und Knopf ist, dass die Menschen in ihrer Freizeit ausrasten-da wurde dann über die Woche zu viel angestaut.
Das positive ist, dass es auch viele engagierte Menschen gibt, die dann den Müll wegräumen und auch mal den Mund aufmachen.
Nachdenkliche Grüße
Das positive ist, dass es auch viele engagierte Menschen gibt, die dann den Müll wegräumen und auch mal den Mund aufmachen.
Nachdenkliche Grüße
VG & Tl Gabriel
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Moin,
eine Chernobyl Ant ist auch nichts anderes als eine kleine Badelatsche mit Haken dran. Und wenn sie abreisst, hängt sie ebenfalls irgendwo am Bach.
Soll heißen, wir sind auch nicht gerade Heilige. Auf unser Konto gehen abgerissene Fliegen, die Nymphen teils mit Blei beschwert, abgerissene Äste, niedergetrampelte Pflanzen, verangelte Fische, aufgeschreckte Wildttiere, wir fahren mit dem Auto zum Fischen und und und.
ich finde, das sollte man nie vergessen und erst mal selbst Schadensbegrenzung betreiben.
Viele Grüße!
Achim
eine Chernobyl Ant ist auch nichts anderes als eine kleine Badelatsche mit Haken dran. Und wenn sie abreisst, hängt sie ebenfalls irgendwo am Bach.
Soll heißen, wir sind auch nicht gerade Heilige. Auf unser Konto gehen abgerissene Fliegen, die Nymphen teils mit Blei beschwert, abgerissene Äste, niedergetrampelte Pflanzen, verangelte Fische, aufgeschreckte Wildttiere, wir fahren mit dem Auto zum Fischen und und und.
ich finde, das sollte man nie vergessen und erst mal selbst Schadensbegrenzung betreiben.
Viele Grüße!
Achim
Früher war mehr Lametta!
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Butenbremer
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
@ Achim - auch wenn sämtliche mir bisher abgerissenen Fliegen zusammen noch nicht das Volumen einer Badelatsche erreicht haben, gebe ich Dir prinzipiell recht. Dennoch denke ich, dass der durchschnittliche Fliegenfischer mit der Umwelt bewusster umgeht als der durchschnittliche Tourist. Gerade bei den Kanufahrern habe ich das Gefühl, dass man da mal für ein Wochenende was ausprobiert, zu dem man ansonsten keine Beziehung hat und die Natur eher als Selbstbedienungsladen begreift. Der Kanufahrer, der sein Naturerlebnis ungestört genießen möchte, fährt mit Sicherheit nicht in die Fränkische, dazu ist es dort einfach zu überlaufen. Einzelne Kanus, die nicht von den Leihbetrieben stammen, sieht man dort eigentlich so gut wie nie.
Trotzdem hat jeder Mensch natürlich das Recht, sich zu erholen, und auch an der Wiesent erleben wir schließlich trotz des allgemeinen Rummels noch genug schöne Stunden, sonst würden wir ja alle nicht mehr - vorwiegend mit dem Auto, das stimmt wohl - dort hinfahren.
Mein Post war insofern auch nicht als Kritik an dem Menschen gemeint, der die Latsche - sicher nicht freiwillig - verloren hat, sondern als Nachdenken über unser intensives Freizeitverhalten, das solche Dinge als Kollateralschäden mit sich bringt.
Trotzdem hat jeder Mensch natürlich das Recht, sich zu erholen, und auch an der Wiesent erleben wir schließlich trotz des allgemeinen Rummels noch genug schöne Stunden, sonst würden wir ja alle nicht mehr - vorwiegend mit dem Auto, das stimmt wohl - dort hinfahren.
Mein Post war insofern auch nicht als Kritik an dem Menschen gemeint, der die Latsche - sicher nicht freiwillig - verloren hat, sondern als Nachdenken über unser intensives Freizeitverhalten, das solche Dinge als Kollateralschäden mit sich bringt.
Was ist schlimmer, Unwissen oder Gleichgültigkeit? Keine Ahnung, ist mir auch egal!
- MuddlerMinow
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Tja, schade dass ich keine Zeit habe. Es wäre sicher eine schöne Aufgabe und Rätselstellung hier für das Forum: Wieviel Tschernobyl Ants schätzt ihr habe ich aus einer Badelatsche binden können?
Der Preis für den Gewinner: geschätzte 80 Fliegen..ich muss also an meiner griechischen, sorry ich meine Früh-Pension arbeiten (bin erst 31).
Zurück zum Thema: ich finde es gibt doch einen Unterschied zwischen dem Touristen, der hauptsächlich Müll produziert und kein Gefühl für die Natur hat und den doch großteils pflegenden und hegenden Fliegenfischern (schwarze Schafe gibt es überall).
p.s. edit: Rästelstellung
Der Preis für den Gewinner: geschätzte 80 Fliegen..ich muss also an meiner griechischen, sorry ich meine Früh-Pension arbeiten (bin erst 31).
Zurück zum Thema: ich finde es gibt doch einen Unterschied zwischen dem Touristen, der hauptsächlich Müll produziert und kein Gefühl für die Natur hat und den doch großteils pflegenden und hegenden Fliegenfischern (schwarze Schafe gibt es überall).
p.s. edit: Rästelstellung
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- Achim Stahl
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Re: Neulich in der Fränkischen Schweiz…
Moin,
ich habe beruflich tagtäglich fast nur mit Fliegenfischern zu tun.
Das sind keine anderen Menschen als andere auch. Nicht besser, nicht schlechter.
Und ganz ehrlich: ich kenne einige Fliegenfischer, die mit viel zu feinem Gerät und Widerhaken fischen und regelmäßig Fische abreissen oder durch unsachgemäße Behandlung stark schädigen. Die brauchen sich wirklich nicht über Kanuten oder andere Menschen am Wasser auslassen. Ich habe auch schon Fliegenfischer gesehen, die ihren Müll am Wasser gelassen haben und nicht einmal die Glut in ihrem Einweggrill löschten.
Die Chernobyl Ant war natürlich ein überzogenes Beispiel. Ich habe aber auch schon einen kleinen Vogel von einer Fliege befreit, die jemand an einem Weidezaun abgerissen hat...
Kann alles passieren, tut es auch. Deshalb sollten wir uns nicht über andere Naturnutzer am Wasser stellen. Finde ich jedenfalls.
Viele Grüße!
Achim
ich habe beruflich tagtäglich fast nur mit Fliegenfischern zu tun.
Das sind keine anderen Menschen als andere auch. Nicht besser, nicht schlechter.
Und ganz ehrlich: ich kenne einige Fliegenfischer, die mit viel zu feinem Gerät und Widerhaken fischen und regelmäßig Fische abreissen oder durch unsachgemäße Behandlung stark schädigen. Die brauchen sich wirklich nicht über Kanuten oder andere Menschen am Wasser auslassen. Ich habe auch schon Fliegenfischer gesehen, die ihren Müll am Wasser gelassen haben und nicht einmal die Glut in ihrem Einweggrill löschten.
Die Chernobyl Ant war natürlich ein überzogenes Beispiel. Ich habe aber auch schon einen kleinen Vogel von einer Fliege befreit, die jemand an einem Weidezaun abgerissen hat...
Kann alles passieren, tut es auch. Deshalb sollten wir uns nicht über andere Naturnutzer am Wasser stellen. Finde ich jedenfalls.
Viele Grüße!
Achim
Früher war mehr Lametta!






