Hi,
Die Frage nach Widerhaken stellt sich mir einfach nicht, Schon als ich im Alter von 14 zum ersten Mal mit meinem Vater zum Fliegenfischen gegangen bin, habe ich gelernt dass
immer Fliegen ohne Widerhaken beim waidgerechten Fliegenfischen benutzt werden. Entweder widerhakenlos gebunden oder mittels der kleinen Flachzange den Widerhaken angelegt.
Nie gab es darüber zwischen uns eine Diskussion, Widerhaken empfinde ich deshalb einfach als unsportlich.
Da ist jetzt schon 40 Jahre her.
Zur Diskussion gespleißte vs. Kohlefaser meine ich dass die Rute selbst keine Rolle spielt, sondern nur derjenige welcher die Rute in der Hand hält. Ich selbst habe aus beruflichen und Wohnortsgründen nicht mehr die Möglichkeit öfter als 2 mal im Jahr zum Fischen zu fahren. Das bedeutet dass ich mich jeweils vorher etwas vorbereiten muss. Keller aufsuchen, Ruten und Rollen sortieren, überlegen
was nehme ich mit ans Wasser bzw. ins Auto.
Am strömenden Wasser brauche ich in der Regel nur 2 Ruten.
- Eine, 9 Fuss ist mit 6er Schwimmschnur und Trockenvorfach auf die etwas größeren Entfernungen getrimmt, wird bei Bedarf gerne mit Streamer oder Nass-fliege geworfen. (Man glaubt es kaum, ich klemm dann einfach 30 cm vor die Fliege ein kleines Bleikügelchen, Gewicht nach Bedarf.)
- die andere eine leichte , kurze 4er Bachrute fische ich nur mit Trockenfliege, aber durchaus auch am großen Strom. (Beweis-Foto:
http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... php?id=219 mit 62 cm Regenbogen nach 30 Min. Drill ohne Widerhaken an der Loisach)
Der Punkt für mich ist, dass ich am Gewässer entlangwandere, mich vom Auto durchaus mal 4 km entferne und dann einfach keine Lust habe mehr mitzuschleppen als ich bequem in der Hand und Weste haben kann.
- O.K. ich habe auch eine sehr angenehme gespleißte, eine Pezon&Michel, von meinem Vater geerbt. Das war sein Schatz, sein ein und alles. Ich fische mit dieser Gesplissten maximal eine Stunde am Tag, sozusagen aus Nostalgie in Memorial meines Senior, und hab immer verdammte Angst dass mir die Edle beim Böschungs-klettern, beim Pause machen (draufstellen/sitzen) oder einfach beim Wegräumen durch einklemmen in der Heckklappe abbricht. Irgendwann werde ich die Rute in Ebay stellen, dann bin ich dieser Sorge entbunden.
Ah ja, das Thema waren die Widerhaken:
Nun mein Fazit ist, dass die Art der Rute (ich spreche immer von einer akzeptablen Qualität)
keinerlei Einfluss auf den Erfolg hat.
Die gesplissten Ruten sind in der Länge schwerer, in der Regel (Qualität vorrausgestzt) wunderbar parabolisch in der Aktion, deshalb kommt der Anschlag weicher beim Fisch an,
wenn man eigentlich die Hohlglas- oder Kohlefaserstecken gewohnt ist. Auch beim Drill hat die Bambusrute eine höhere Dämpfung und nimmt Energie in der Rute auf, welche die Kunstfaser-Ruten über das Handgelenk abbauen müssen. Es geht um den Fliegenfischer. Der wird sich immer auf das verwendete Material einstellen müssen. die ersten Anschläge und Drills sind mit dem Wechsel auf leichtes Geschirr immer zu hart und umgekehrt zu weich beim Wechsel auf die schwerere Ausrüstung.
Also: Fliegenfischen
IMMER OHNE WIDERHAKEN! aus sportlichen Gründen.
Ich mache
eine Ausnahme: Wandern im Norwegischen Fjell, leichte Rute im Wandergepäck, Abends erst das leichte Zelt aufgebaut und dann die Forelle für das Abendessen am Lagerfeuer gefangen. Da sind beim mir Widerhaken dran, und es wird auch die 22cm Forelle gegessen.
Aber das ist eine andere Story.
Gruß,
Alf
Don't mind your make-up, you'd better make your mind up --- Frank Zappa, Philosoph und Komponist
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