Danke, Thomas und Norbert, für Eure Einreden. Sie geben mir Gelegenheit zur Gegenstellungnahme. Nur ja keinen Disput vermeiden!!! Disputkultur hatten wir noch vor wenigen Jahrhunderten und sollten sie wieder aufleben lassen...
@ Norbert, den Physiker: Wenn die Hülse leer ist. ist sie nicht leer, sondern Luft darin. Richtig? Stecke ich jetzt den Zapfen in die Hülse (ich vermeide jetzt absichtlich die internationalen Unterscheidungsbezeichnungen "männlich" und "weiblich"), dann ist statt der Luft der Zapfen drin. Richtig? Da es sich, wenn auch gefettet/gewachst, nur um eine
Rutsch-Passung handelt, entweicht die Luft aus der Hülse während des Einschiebens des Zapfens in die Hülse. Richtig? Wir nehmen den Widerstand, den die Luft beim Entweichen erzeugt, nicht wahr; ich bin aber überzeugt, dass er messbar ist. Zudem schieben wir auch den Zapfen vergleichsweise langsam in die Hülse, so dass die Luft Zeit zum Entweichen hat. Anders beim Lösen der Steckverbindung: das "Plopp"-Geräusch verrät uns den Unterdruck, den wir durch das Herausziehen des Zapfens erzeugen. Und der Lösevorgang erfolgt i.a. auch schneller als das Zusammenstecken. Der Luftausgleich erfolgt wesentlich schneller. Richtig? Wie wirkt nun die Zentrifugalkraft, die versucht, die Rutenspitze selbständig in Richtung Fisch zu werfen (oder auch nach hinten)? Hauptsächlich in der kurzen Zeit, in der die Rutenspitze die Rutenmittelachse beim Durchbiegen überholt. Sehr kurze Zeit. Richtig? In dieser kurzen Zeit vermag nicht genügend Luft durch die Rutschpassung gelangen (ich rede vom Idealfall), dass sich die Hülsenverbindung löst. Vor und nach diesem Zeitpunkt spielt mit Sicherheit auch die Friktionshaftung eine Rolle. Richtig? Soll sie auch!
Mit dem Tapen Deiner Zweihand meinst Du sicher die Verwendung eines Klebebands; andernfalls (konisch = taper) s. @ Thomas!
@ Thomas, den Weinliebhaber: Komm' mir nicht mit Weinkorken. Bin jahrzehntelang Nebenerwerbswinzer mit Direktvertrieb gewesen, bis meine Knochen nicht mehr mitmachten, die Leber hätte noch einige Zeit durchgehalten!
Wir reden von zylindrischen Korken, denn auch der Hülsenzapfen ist zylindrisch ausgebildet, passend zur Hülse. Eine konische Hülsenverbindung wäre auch ziemlich witzlos, denn sie würde ja nur in einem sehr kleinen Bereich haften, nicht über die ganze Zapfenlänge. D.h.: bereits eine winzige Lockerung würde die Sektionen auseinanderfliegen lassen. Ursprünglich hatte ich mal daran gedacht, meine integrierten Bambushülsen (wo das Zapfenteil ja am Handteil sitzt), dem Rutentaper folgen zu lassen. Hab' das aber ganz schnell wieder eingestellt.
Natürlich entweicht die Luft aus der Flasche beim Verkorken. Stell' Dich mal neben eine Korkmaschine bei der Flaschenfüllung, wie das quietscht... Und ebenso natürlich sorgt das Verkorken auch für einen gewissen Überdruck in der Flasche, der sich aber mit der Zeit der Lagerung durch den Korken hindurch wieder ausgleicht. Beim triebhaften, brutalen Entkorken hörst Du ein ähnliches Geräusch wie beim Trennen der Rutenteile. Vielleicht mache ich letzteres deshalb so gerne. Erzeuge ich beim Hülsenanpassen während des Trennens keinen "Plopp", dann scheide ich diese Hülsenverbindung als nicht geeignet aus. Meistens drehe ich dann ein neues Zapfenteil
@ all: Wenn ich die Hülsenverbindung wachse oder gar fette, dann hebe ich die Friktionshaftwirkung ja tendenziell auf. Trotzdem wird's gemacht und die Hülsenverbindung hält besser. Das hat doch seinen Grund, Richtig?
Ha! Das hat wieder ausgesprochen Spaß gemacht, auch wenn's dem armen Heiko kein bisschen hilft. Off-Topic-Alarm!!! Vielleicht bettet das ein umsichtiger Mod mal um...
Gruß
vom Freimut