Fliegenfischer - Forum

Als ich heute an der Agger nymphte, stieg plötzlich ein grosser Fisch. Als ich ihn darauf anwarf, attackierte er gleich, aber leider den Bissanzeiger, wie wahrscheinlich vorher auch. Das wiederholte sich noch zwei mal. Ich entfernte den Bissanzeiger und versuchte mein Glück mit Trockenfliegen und Pupas, ohne Erfolg. Was war da los? Womit hätte man ihn überlisten können?

hoi

das ist ein klarer fall für die tschernobyl ant

hier ein link bildchen von der homepage meines lieblings takle dealers Joachim Rupp:


die fliege ist so häßlich, die löst bei großfischen den evolutions-darwinistischen
"die darf nicht überleben" trieb aus..

grüße
Thotty

Hallo Stefan.

deacon hat geschrieben:Was war da los? Womit hätte man ihn überlisten können?

In solchen Fällen sind, quitsch bunte, "egg flies" sicherlich einen Versuch wert.

Der Angelsachse hat dafür ein Tandem namens Hopper Dropper ersonnen. Das setzt aber die Erlaubnis für zwei Haken voraus.

TL, Norbert

Moin.
Hatte ich auch schon oft - in dem Fall immer sofort - ummontieren auf Tschernobyl Ant. Das klappt meistens und der Fisch geht sofort drauf. Am besten klappt das, wenn man sie bewegt bzw. schliddern lässt. Sehr spannende Fischerei.
HG Daniel

Genau das habe ich versucht, mit der Tschernobyl - Ant ging aber gar nichts. "Eggflies" scheinen mir einen Versuch wert zu sein, das teste ich mal.
Danke für die Tipps!

Hi,

das passiert hier bei mir am Bach auch des öfteren. In diesem Fall ist die Ursache, dass fast schon täglich Enten mit Brot gefüttert werden und sich die großen Forellen komplett darauf eingeschossen haben!

Steigt eine Forelle nach meinem Bissanzeiger, wechsle ich demnach schnell auf eine Brotfliege oder eine große #8er Goddard Sedge...das bringt meist schon bei der ersten Drift den gewünschten Erfolg!

TL,
Frank

Danke für den Tipp, werde ich versuchen!

LG, Stefan

Waterload hat geschrieben:dass fast schon täglich Enten mit Brot gefüttert werden und sich die großen Forellen komplett darauf eingeschossen haben!

Das ist eine sehr plausible Ursache, aber dennoch stellt sich dieses Phänomen oft als komplett rätselhaft heraus: Bei uns am Bach sieht man gelegentlich, wie Forellen nach auf dem Wasser treibenden, leuchtend rosafarbenen Blütenblättern des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) steigen. Ich habe wirklich nicht die leiseste Ahnung, warum sie das tun - gefüttert werden sie dort definitiv nicht, dazu ist das Gewässer viel zu menschenfern.

Euer Frank

Hallo und eine guten Tag wünsche ich in diese Runde.

Frank hat geschrieben:aber dennoch stellt sich dieses Phänomen oft als komplett rätselhaft heraus

Meine Vermutung ist, dass die Fische auf Anflugnahrung lauern.
Und eben nicht nur auf Insekten, sondern eben auch, pflanzlichen Anflug.

Gerade im Sommer, wenn man am Ufer stehende Gräser und Gebüsch bewegt,
kann man beobachten wie Fische nach dem, dadurch "provozierten", Anflug steigen.

Ich mache das gerne mit einer langen Weidengerte, natürlich mit einem gebührendem Abstand zum Gewässer.

Deswegen auch die Eggflies, die immitieren neben tierischem auch pflanzlichen Anflug.

Moin!

Was bei mir in dem Fall auch schon funktioniert hat: Eine pinke Czech-Nymphe drangetüddelt und ein bisschen gezupft.............. Dieses Muster nenne ich "das Bonbon", weil sie so so glitzert

Gruß, Michael

Ich hatte am Wochenende ebenfalls eine Attacke auf meinen Bissanzeiger. Der Fisch schoß wie ein Pfeil auf meinen Bissanzeiger UND dreht mit dem Bissanzeiger im Maul auch wieder ins tiefe Wasser ab. Wirklich gespenstig! Dann spukte er ihn wieder aus. Der Fisch war wirklich groß... Schade.

Alles was danach von mir angeboten wurde, wurde ignoriert.

Hallo,

die Tschernobyl Ant ist schon ein sehr guter Tipp, bei uns sind teilweise noch die grossen Steinfliegen unterwegs da passt das Muster. Insbesonders wenn gelbe Bissanzeiger im Spiel sind tippe ich darauf.

Also im Anschluß ruhig mal eine grosse Steinfliege fischen und diese ordentlich auf das Wasser klatschen lassen.

LG

Markus

Hallo,

meine Vermutung ist, dass Attacken auf unförmige und bunte Bissanzeiger rein gar nichts mit irgendeiner natürlichen Nahrung zu tun haben, sondern rein aus Neugier erfolgen, bzw. bei manchen Fischen einfach einen Reflex auslösen.

Es ist ja auch bekannt, dass es auch bei Fischen unterschiedlich "wagemutiges" Fressverhalten gibt: die einen probieren eher neues, was riskant, aber evtl. auch vorteilhaft sein kann, während es auch "Individuen" gibt, die generell etwas zurückhaltender sind, und sich lieber in "gewohnten" Bahnen bewegen, was Nahrung betrifft. Je nach Gewässer und anderen Umständen setzt sich dann der wagemutige oder der verhaltene Typ besser durch...

Selbstverständlich kann es auch mit Besatz zusammenhängen. Es ist ja kein Geheimnis, dass besetzte Fische deutlich stärker auf mit diversen Reizen versehene Ködermuster beißen...

Wassertrübung kann auch ne Ursache sein, ich hatte auf einen sehr großen und sehr dicken pinken Phantasie-Wooly-Bugger bei getrübten Wasser einen Biss von einer mittleren Äsche (auf welche ich damit sicher nie gezielt gefischt hätte). Bei klarem Wasser hätte den wahrscheinlich nicht mal ne Forelle angerührt, geschweige denn ne Äsche...

Grüße,
Daniel