Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

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jo
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Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von jo »

Hallo zusammen,

in anderen Foren wurde ja schon fleißig darüber gescherzt, aber mal im Ernst: Kann es nicht durchaus sinnvoll sein, den Schnurkorb anzubohren, damit das Wasser abläuft?

Zum Hintergrund: Demnächst geht es wieder an eine raue Küste mit ordentlich Welle. Letztes Jahr war ich dort ständig damit beschäftigt, den mit Wasser gefüllten und daher sehr schweren Schnurkorb auszuleeren. Mit entsprechend positionierten "Abflusslöchern" ließe sich dieses Problem lösen. Natürlich würde dann ggf. auch Wasser von unten hochdrücken und durchkommen, aber ich kann mir vorstellen, dass die Bohrlöcher in dieser Umgebung mehr helfen als schaden (bei starker Welle und heftigem Regen ist eh immer Wasser im Korb und somit auch Adhäsion gegeben). Natürlich könnte ich es einfach ausprobieren. Aber ich muss mir nicht unbedingt den Schnurkorb kaputt machen, falls die Idee doch nicht so gut ist. Hat das hier schon mal jemand ausprobiert?

Danke und viele Grüße
Jo
fjorden
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von fjorden »

Hallo Jo,
ich fische seit Jahren ohne Löcher im Korb, wate jedoch nicht so tief. Bei Löchern kommt auch Wasser von unten rein.
Gruß
Fjorden
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Achim Stahl
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Jo,

hast du schon mal einen Küstenfliegenfischer mit Löchern im Schnurkob gesehen?

Es hat seinen Grund, weshalb fast ausschließlich die geschlossenen "Wannen" an der Küste verwendet werden. Du kannst damit tief waten, ohne dass Wasser von unten reinläuft. Schwappt mal eine Welle rein, kippt man das Wasser einfach aus und fischt weiter.

Viele Grüße!


Achim
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CPE

Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von CPE »

jo hat geschrieben:Adhäsion
Hallo Jo,

Der Grund (mit Sicherheit auch Achims Grund) für den Korb ist doch gerade, dass so wenig Schnur wie möglich am Wasser klebt, weniger Haftreibung = mehr Weite. Mit Wasser im Korb ist der Effekt wo? Genau: im Eimer. Und mit Sicherheit nicht im Korb.

TL, Norbert
Ralph Hertling
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!!
Ein bisschen Wasser unten im Korb kann bei viel Wind manchmal auch genau richtig sein!! :wink:
... nicht halb oder mehr voll natürlich.
TL
Ralph
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Lutz/H
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Lutz/H »

Meiner Meinung nach ist das einzigste "pimpen" bei
den üblichen Schnurkörben der Mefoangler das verlängern der Kegel
die ich als viel zu kurz erachte .
Gib jedem Tag die Chance, die schönste deines Lebens zu sen ; Mark Twain
orkdaling

Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von orkdaling »

Hallo Jo,
schau mal nach "Flexi Stripper" bei FRIES-RODS.DK
Ich benutze das Ding seit Jahren und bin voll zufrieden damit.
Sicher hørst das Argument, Schnur im Wasser - weniger Weite, aber wenn du auch beim Korb mind. einen Schnurklang im Wasser hast streckt sich sie Schnur viel besser bzw wird sanft abgebremst. Gerade bei bøigen Rueckenwind und kurzer Keule gibt kein ueberschlagen wenn nicht genug Schnur draussen ist.
Hatte auch øfters bei steinigem Grund das Problem das ich ein Loch uebersah, bis zur Brust im Wasser stand und da ist ein voller Korb sehr unangenehm.
Wenn du den Teil der Schnur den du einstrippst mit Pflegemittel (z.B. Loon Fly Line Cleaner, oder Stream Line) behandelst dann schwimmt dieser Teil und "klebt" nicht. Natuerlich kannst du das nicht mir Sink/Inter. Schnueren machen, da kannst du nur Reiniger benutzen(y.B. Henrys sinket). Soll nun keine Werbung sein, ich benutze diese beiden Mittel auch seit Jahren.
Den Flexi Stripper hab ich aus dem Grund weil sich so keine Schnur an dem reichlich vorkommenden Blasentang festsetzt oder bei Gezeitenstrom nach hinten um den Kørper treibt. Sonst komme ich ohne aus, egal ob mit der Einhand von einer Schære oder mit DH im Fluss, da reichen vier Klænge in der Schnurhand.
Gruss
Hendrik
jo
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von jo »

Hallo zusammen,

jeder scheint mir mitteilen zu wollen, dass Wasser im Korb schlecht ist und ich ihn deshalb nicht anbohren soll. Aber genau das ist das Problem: bei starker Welle und heftigem Dauerregen (so war es letztes Jahr) ist der Korb ja durchgehend voll mit Wasser. Das ständige Auskippen stört - ich möchte fischen! Durch das Anbohren verspreche ich mir einen raschen Abfluss, wodurch ich (das ist meine Annahme) insgesamt weniger Wasser im Korb habe. Dementsprechend ruft die Situation geradezu nach einem Experiment. Ich werde berichten...
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Achim Stahl
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
jo hat geschrieben: Dementsprechend ruft die Situation geradezu nach einem Experiment. Ich werde berichten...
Kannste machen, wird dann halt... 8)

Im Ernst, ich will dich natürlich nicht davon abhalten, deine Erfahrungen zu machen, aber ich habe an der Küste schon etliche Experimentierfreudige mit geflickter Wanne getroffen, und manch einer hat sich nach einem solchen Experiment bei mir auch eine Zweitwanne gekauft... :wink:

Den Flexistripper habe ich auch mal probiert. Wie bei den meisten anderen Küstenfischern wanderte er aber schnell wieder bei den unbrauchbaren Zubehörteilen. Wer an der Küste bei Wind und Wellen watet, hat in der Regel an so einem Brett mit Gummiborsten wenig Freude.


Viele Grüße!


Achim
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Lutz/H
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Lutz/H »

Ich habe beides, Wanne und Flexi Stripper

An der Küste kommt mir nur der Korb mit, alles andere funzt nicht.

Den Flexi Stripper nehme ich gerne zuhause im Süßwasser wenn ich
z.B. auf Hecht streamere oder an der Talsperre fische und große Mengen
Running Line "managen" muß, und mir die Wanne dort zu sperrig erscheint.
Vielleicht würde der Flexi-Stripper an der Küste gehen, aber nur an wind und wellen losen
milden Zeiten. Da ich eigentlich nie im Sommer an der Küste bin habe ich es aber noch nie probiert.
Gib jedem Tag die Chance, die schönste deines Lebens zu sen ; Mark Twain
orkdaling

Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von orkdaling »

Hallo,
gerade wegen der oft grossen Wellen, tiefes einwaten und sehr wechselhaften Grund benutze ich den Stripper.
Der Korb hat mir zu viel Auftrieb oder ist randvoll wenn ich ein Loch erwische, ok die Ostsee ist nicht durch Steinspalten zerklueftet, jedenfalls an der dænischen und deutschen Seite. Am Fjord oder auch rund um Bornholm sieht es ganz anders aus. Mit `nen vollen Korb hatte ich oft Probleme und die Beine wachsen nicht mehr.
Ich wuerde mir aber den Korb auch nicht anbohren wenn ich auf ebenen Grund fische.
So hat eben jeder seine Erfahrungen und manch einer steht nur bis zu den Knien im Wasser, andere bis zum Bauch trotz Gezeitenstrom.
Gruss
Hendrik
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Harald aus LEV
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Jo,

wenn Du es nicht glaubst, probier's doch aus und berichte. Oder bau Dir eine Lenzpumpe ein. :D
Nee, ohne Quatsch. Hier haben ja schon einige Küstenfischer geschrieben. Es hat einen Grund, warum die ihre Körbe nicht anbohren.
Auch ich verwende an der Küste nur die Wanne und zwar nicht gebohrt. Und wenn die voll ist, wird sie einfach gegen die Wathose ausgekippt.
Nervt, besonders wenn die Plautze gewachsen ist( :D ) aber ist einfach und gut.

Gruß
Harald
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ostseelicht
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von ostseelicht »

Ich benutze den Korb auch nur unangebohrt.

Habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass der bei entsprechend Wellengang recht hinderlich sein kann. Ein Aha-Effekt ergab sich bei mir mal in einer Sitation, dass ich mit einem Bekannten an einem Riff Fischen war und ich schlichtweg den Korb bei ihm vergessen habe. Bei Bedingungen mit 4-5 Bft von 'links' und 'bischen' wellig konnte ich viel entspannter Fischen als mein Bekannter mit Schnurkorb.
Zu Anfangs ließ ich die eingestrippte Leine noch treiben (war aber auch recht wenig Seegras usw. im Wasser) und war erstaunt, wie gut das klappt. Auch wenn beim 'Schießen-lassen' der Wasserwiederstand bischen Weite kostet, ist das immer noch besser, als mit Korb bei jeder Welle für sich selbst einen sicheren Stand zu sorgen (bei vollem Korb natürlich noch schlimmer). Wurfweite ist bei o.g. Bedinungen eh' überbewertet, bei Welle kommen die Fische sowieso dichter.
Später dann habe ich die lose Schnur auch in der linken Hand in losen Windungen gehalten, erfordert zwar bischen Übung, funzt aber ganz gut.

Hatte auch mal auf einer DVD vom Global Game Angler-Mag gesehen, wie in den tropischen Gebieten an Außenriffen Watangler mit 10er oder 12er Ruten auf GT usw in der Welle gefischt haben, das geht nur ohne Korb, alles andere ist lebensgefährlich.
Also am besten mal ohne versuchen.

TL

werner
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von piscator »

Moin, auch wenn ich in 99% der Fälle den Schnurkorb verweigere, gibt es Situationen mit viel Welle und Tang bis an die Oberfläche wo ein Schnurkorb ohne Löcher (oder nur ein kleines Eckloch) hilfreich ist. Bei vielen Löchern schlagen die Wellen durch den Korb und führen zu Salat besonders mit Mono-Rl's. Watet man tief (wenig Welle, kein Tang), dann braucht man keinen Korb.
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Zwergtaucher
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Re: Frage an die Küstenfischer: Schnurkorb anbohren?

Beitrag von Zwergtaucher »

Guten Abend,
jeder hat sich eine andere Methode zurecht gelegt. Ist auch gut und richtig. Wenn ich längere Zeit tief waten muss, stelle ich den Gürtel meines Schußkorb einfach auf einen weiteren Umfang ein so das er nicht mehr an meinem Körper klebt sonder quasi frei schwimmt. Gut, ist beim Einstrippen nicht so optimal man muss die Rute etwas höher halten, kommt aber kaum Wasser rein. Löcher würde ich aber auf gar keinen Fall rein bohren.
Geht aber nur wenn der Bauch nicht so arg dick ist :wink:

Rüdiger
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