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Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 28.05.2016, 13:58
von synthoras1984
Ich habe den Link geraden im afb gesehen und dachte der könnte hier auch ein paar interessieren.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wol ... -1.3005681


Gruß
Max

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 17.06.2016, 15:05
von Ricky
Hallo freunde,
Leider hab ich dazu auch was beizutragen.letzte nacht wurde in Leutkirch in einem Schutzgebiet ein holzstadel angezündet der das zuhause von 12 bienenvolkern war.
Das finde uch traurig.

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Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 18.06.2016, 00:24
von AlexWo
Hallo in die Runde!

Mir ist das auch aufgefallen und möchte das an zwei Beispielen darstellen.

-ich bin Lokomotivführer und noch in den Neunzigern waren, im Sommer, nach ein paar Fahrten, die Scheiben der Lokomotiven so verdreckt, von den anhaftenden Insektenleichen, dass man garnicht mehr durchschauen konnte.
Heute muss ich die Scheiben meiner Lok fast nicht mehr putzen.

-wenn ich an Strasssenlaternen in meiner Kindheit denke, kannich mich gut daran erinnern, was da in Massen so rumflatterte und heute? Achtet mal darauf.

Ich wohne auf dem Land, am Rande der Alpen, im Vergleich zu früher gibt es kaum noch Singvögel, einfach nur traurig:(

Betrübt

Alex

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 18.06.2016, 09:06
von orkdaling
Moin moin,
ja Alex und was siehst du wenn du durch die Landschaft fæhrst - Monokultur, keine Brachen und Schutzstreifen mehr aber dafuer ueberduengte und totgespritzte Felder,
Glyphosat "Unkrautvernichter" , Hybridpflanzen die keine Biene mehr brauchen usw.
Das Gegenteil gibts aber auch.
Landschaftspflege wie in der frueheren Landwirtschaft findet nicht mehr statt aber dafuer gibt es mehr und mehr selbsternannte Umweltschuetzer und eifrige Beamte die ihr Dasein beweisen muessen. Das fuehrt zu Verboten der fischereilichen, landwirtschaftlichen oder auch sportlichen Nutzung weil man "Totalschutz" verordnet hat.
Da duerfen dann Wiesen nicht zur Heugewinnung und Landschaftspflege genutzt werden, diese versauern oder verschilfen und hinterher gibts keine Bodenbrueder mehr.
Jeder hatte Feldweg hat eine Seitenstreifen mit Græsern, Ackerkræutern, Bueschen. Heute Grossflæchen mit Monokultur. Und wenn eine Insektenlarve nicht umgepfluegt wird dann wird sie totgespritzt oder mit Guelle ersæuft.
Um etwa den vergleichbaren Ertrag zu erreichen setzen die norwegischen Bauern auf grund des Klimas und der schlechteren Bødern etwas die 3-fachen Menge an Duengemitteln ein, verursacht natuerlich Kosten die vom Staat subventioniert werden. Und die leben ganz gut davon dank der reichlich fliessenden Kronen. Nebenwirkung ist das jeder kleine Seitenstreifen oder Waldhang genutzt wird und sei es nur zur Grasgewinnung fuer ihre 20 Kuehe.
Auch hier wurden in den letzten Jahren Orte von Fluten platt gemacht weil Landschaftspflege eben Landgewinnung und landwirtschaftliche Nutzung bedeutet.
Den Insekten geht es nicht besser wie den Fischlein in den Laichbæchen.
Gruss Hendrik

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 18.06.2016, 12:05
von AlexWo
Servus Hendrik,

überall das selbe Spiel! Aber Hauptsache der Liter Milch kostet nur 50cent u das Kilo Schweinhals nur 4,00 Euro....

Ich hab in Norwegen erleben müssen, dass es da auch nicht besser ist, nur ist das Land halt weniger dicht besiedelt.
Vor X Jahren am Bjerkreimselva fuhren die Bauern jedes WE Gülle aus! In einer Niedrigwasserphase hat man dann sehen können was los ist. Der ganze Flussgrund von Braunalgen überwuchert!

Ich hoffe das Alles ist noch umzukehren!

Viele Grüsse

Alex

P.S.: Montag um 7:00 hebt der Flieger ab:)

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 05.07.2016, 17:15
von Da Beppe
ganz einfach meine Freunde,

wir müssen uns nur mit den Vogelschützern verbünden,
den Bauern am Hof ökologisch und tierschutzgerechte Produkte abkaufen,
Glyphosat und sonstige Chemie verbieten,
und die gewissenlosen Großbauern zum Teufel jagen - zum Beispiel die Lufthansa und Konsorten :mrgreen:

Gab ja mal eine neckische Liste im Internetz wo schön dargestellt war welcher Konzern wieviele EU-Milliönchen durch Agrar-Subventionen schröpfen darf. Das Buhei war grandios, die Liste wurde bald wieder verschwundikowsky gemacht und nun kann man in einer bescheuerten Suchmaske den Bauern Hintermoser aus Koanampfing ausforschen, weil die Namen, Standorte und Daten der "großen" Subventionskassierer kennt man ja nicht

http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de ... 50784B6813

Schönes menschliches Verdauungsprodukt was wir da haben =D>

chchchc - jetzt dachte ich schon ich hätt die 2013er Liste doch noch gefunden http://euractiv.eu/wp-signup.php?new=st ... ractiv.com

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 05.07.2016, 18:00
von orkdaling
moin moin,
nach meinem letzten Geschreibsel vom 18.6. sah ich im TV einen Beitrag zur Situation der Imker bzw Bienen in D.land.
Dort wurde ebenfalls festgestellt das die Bienen durch Monokultur glattweg verhungern. Wenn die subventionierten Rapsfelder abgeblueht sind gibts nichts mehr zu holen.
Dagegen ist die Situation der "Stadtbienen" eindeutig besser denn da finden die immer was, sei es durch Parks, Schrebergærten oder Balkonkæsten und Blumenbeete.
Das betrifft aber nicht nur Bienen sondern auch Schmetterlinge und Hummeln, die ganze Artenvielfalt. Auch Insekten fressende Vøgel finden nichts mehr.

Subventionierte chemiesierte Grossfelderwirtschaft!
Nee - Danke
Gruss Hendrik

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 05.07.2016, 21:53
von CPE
Hallo Leute,

https://www.greenpeace.de/themen/landwi ... t/biosprit

"Insgesamt dienen 2 von 12 Millionen Hektar Ackerfläche der Erzeugung von Treibstoff und Biogas." Da kommt also die Raps-Monokultur her. Soviel können wir garnicht fressen...

Gruß, Norbert

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 06.07.2016, 01:36
von orkdaling
Hallo Norbert, es geht nicht nur um Raps!
Mais wird zb angebaut fuer die Stromgewinnung. Und wenn du denkst Weizen landet nur in deinen Brøtchen da irrst du.
Und wir reden hier nicht von Bauern mit 100ha Land sondern von Agrarunternehmen (besonders ehemalige LPG in Ostdeutschland) die mehrere 1000 ha bewirtschaften.
Wenn du Kilometer ! weit nur eine Pflanzenart anbaust die nur kurze Zeit Bienen, Hummeln, Schmetterlingen zur Bluete Nahrung bietet, dann ist danach Schmalkost angesagt.
Und das betrifft nicht nur die drei genannten Arten, das betrifft Kæfer , Larven, also die Futtergrundlage vieler Vøgel.
Unter Schutz stehende Arten wie zb der Feldhamster lebt sehr gut wenn das Jahr Korn angebaut wird, im næchsten Jahr muss er aber mehrere Kilometer wandern gehen (sehr einfach dargestellt). Auch gibt es eine Reihe Pflanzen die nur durch Schmetterlinge bestæubt werden kønnen, diese sterben aus bzw stehen auf der roten Liste.
Es gibt eben keine Randstreifen mehr die nicht geduengt, gespritzt, gepfluegt werden.
Monokultur ist ein Eingriff in das Økosysthem kønnte man vereinfacht sehen wie eine Flussbegradigung. Da hast du dann nur noch Brassen aber keine Forellen mehr.
Ganz zu schweigen von der Bodenerrosion. Erinnerst du dich an den Massenunfall auf der A19 kurz vor Rostock mit verletzten und toten Autofahrern.
Starkwind , grosse trockene Angriffsflæche,. eine Staubwolke wie in der Sahara - warum wohl? Sicher nicht weil es Randstreifen, Baumschutzreihen, Feuchtgebiete usw. gibt, da passiert so etwas nicht! Die "Gluecklichen" unter den Insekten, Vøgeln, Fuechsen, Schweinen und sogar Rotwild sind die Stadtbewohner! Warum wohl?
Als ich Lehrling war mussten wir ueber Wiesen und Felder marschieren und trieben Feldhasen in Netze die dann nach Frankreich lebend exportiert wurden.
Auf einem abgeernteten "Riesenfeld" das dann auch noch totgespritzt wird findest du keinen Feldhasen mehr. Damals konnte man bedenkenlos Honig essen, heute duerfen Imker ihren Honig nicht in den Verkehr bringen weil eine ganze Reihe Schadstoffe darin nachgewiesen wurden.
Das sind nur Beispiele, kønnte noch tiefgreifender auf die ganze Problematik eingehen aber das wuerde den Rahmen sprengen, ich bin schon froh wenn es einige zum nachdenken anregt bevor deine Forelle keine Anflugnahrung mehr findet.
Gruss Hendrik


'

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 06.07.2016, 08:28
von MEFO45
Hallo Zusammen,

ich möchte mich allen Schreibern hier anschließen. Auch ich habe diese Vorgänge beobachtet. Und kann darüber nur Unmut und Trauer äußern.

Wenn man diese Probleme analysiert, kommt man immer nur zu einem Schluss:
Die Politik verhindert nichts - sie ermöglicht erst das Gebaren der Konzerne. Risiken und entsprechende Warnungen von Wissenschaftlern werden systematisch heruntergespielt. Entscheidungen werden im Sinne von "Wachstum" und "Fortschritt" getroffen. Mit anderen Worten: Es regieren die Konzerne. Welchen Wert hat da die sogenannte Demokratie?

Beispiele gefällig?

Glyphosat.
Gesetzgebung um Pestizide (Cocktails sind in Gesetzgebung und bei Grenzwerten nicht berücksichtigt).
Abgasskandal - Feinstaub - Verkehrslärm.
TTIP/CETA (Transparenz?).
PCB in Grubenwasser (Wird ungefiltert in Flüsse geleitet).
Und vieles mehr.

Überall Politikversagen. Könnte man meinen. Für mich sieht das mehr nach Systematik aus. :(

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 06.07.2016, 08:52
von MEFO45
Nachtrag zu PCB im Grubenwasser - und in Flüssen. Passt richtig gut zum Thema. Der Beitrag ist aktuell - von gestern Abend:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... ubenwasser


Und hier noch eine Empfehlung bezüglich Gift auf den Feldern:
(Diese Sendung wird am 10.8. und 11.8. wiederholt)
http://programm.ard.de/TV/Themenschwerp ... 841050497#

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 06.07.2016, 08:56
von JottausB
MEFO45 hat geschrieben:Hallo Zusammen,


Überall Politikversagen. Könnte man meinen. Für mich sieht das mehr nach Systematik aus. :(
Moin,
das ist kein Politikversagen!
Schau mal nach Lobbyismus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lobbyismus

Da Politiker neben ihrer politischen Tätigkeit auch in Aufsichtsräten oder als Berater für Unternehmen tätig sein dürfen,
wird es immer Beeinflussungen geben...

Gruß
Jürgen

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 06.07.2016, 09:01
von MEFO45
Hallo,
das ist kein Politikversagen!
ist dieser Interessenkonflikt etwas anderes als Versagen? Meinetwegen Systemversagen.

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 08.10.2017, 21:45
von orkdaling
Moin moin,
zZ soll die EU ja ueber eine weitere Zulassungsverlængerung fur Glyphosat abstimmen.
Die Regeln dazu sind pikant - einfache Mehrheit und/oder 65% der EU-Agrarflæche muessen die dafuer stimmenden ausweisen.
Nun lese ich eben diesen Artikel https://de.nachrichten.yahoo.com/gutach ... 15413.html
Ein Schelm wer bøses denkt oder anders gesagt, welcher grosse Konzern hat vor kurzem Monsanto gekauft, fing der nicht mit BAY an ?
Gruss Hendrik

Re: Dramatisches Insektensterben

Verfasst: 10.10.2017, 11:05
von mario.s
Hallo zusammen,
ja das ist schon eine schlimme Entwicklung mit dem Insektensterben und dem im direkten Zusammenhang stehenden Ausbleiben bzw. Rückgang der Zugvögel.
Aber ... es gibt auch kleine Lichtblicke. Ich wohne in Berlin und wir haben hier eigentlich schon recht viel Grün für eine Großstadt. Gerade in diesem Jahr ist mir dabei etwas besonderes im Umgang mit den Grünflächen im Stadtgebiet aufgefallen. Wir haben z.B. an sehr vielen größeren Strassen mehr oder weniger breite Grünstreifen oder begrünte Inseln zwischen den Fahrbahnen. Im Normalfall wurden diese recht gut "gepflegt", also kurz gehalten. In diesem Jahr konnte ich schon im Frühjahr beobachten wie diese Grünflächen buchstäblich zuwucherten. Gräser, Wildpflanzen und andere sich selbst versamte Pflanzen schossen in die Höhe, Büsche trieben ohne Ende aus und wurden nicht beschnitten.Es entstanden echte kleine Biotope. Ich hab noch nie zuvor so viele blühende Gräser und andere Pflanzen an den Strassenrändern stehen sehen. Ich war begeistert. In einigen Strassen wurden zudem die Strassenbahntrassen (Tram) erneuert und gleich neu begrünt, selbst zwischen den Schienen wurden Grünflächen angelegt. Uferstreifen der öffentlichen Gewässer wachsen regelrecht zu, Schilfgürtel werden angelegt und geschützt. Von den vielen großen und kleinen Parkanlagen will ich jetzt garnicht erst anfamgen. Das sind jetzt nur mal einige kleine Beispiele gewesen das vielleicht doch ein gewisses Umdenken stattgefunden hat.
Andererseits mussten wir feststellen, dass sich die Gewässer verändern. Es ist eine unglaubliche Zunahme an Wasserpflanze zu verzeichnen. Grosse Seen und selbst Teile der Spree wachsen buchstäblich zu und sind dann nicht mehr beangelbar. Das hat aber widerum andere Ursachen und ist nicht unbedingt gewollt.
Schönen gruß, Mario