Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

In unserer Film-, Video- und Foto-Ecke könnt Ihr Eure selbst gefertigten Video-Clips und Fotos zum Thema "Fliegenfischen & mehr" den anderen Forum-Teilnehmern präsentieren. Außerdem ist Raum für Hinweise auf interessante Filme und Fernseh-Sendungen.

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fjorden
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von fjorden »

Hallo,
also, wenn hier so getan wird das PETA riesigen Einfluss hat dann ist das mitnichten so. Und Deutschland läßt sich nicht mit Dänemark, Schweden,Norwegen, etc. vergleichen. Hier teilen sich viele Angler auf wenige Gewässer auf. An dem glücklicherweise und notwendigen ökologischen Turn around haben die Angler und Verbände ja mitgewirkt. M.E. geht es nur Hand in Hand mit Umweltverbänden und Unteren und oberen Wasserbehörden, wo in der Regel ja auch vernünftige Leute sitzen, die meistens auch fischen gehen. Wir können alle dafür sorgen, dass Angler ein besseres Image bekommen. Und das ist in den meisten Angelvereinen für uns Fliegenfischer schon eine Herkulesaufgabe.
Gruß
Fjorden
orkdaling

Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von orkdaling »

Hallo Fjorden,
wieso kann man Deutschland mit Skandinavien nicht vergleichen wenn es um Natur/Gewæsserschutz geht?
Was hat die Grøsse der Lænder oder die Anzahl der Gewæsser damit zu tun? Kønnen die Fische in einem Land mehr ab als in einem anderen?
Wieso sollte man nicht ,wie in anderen lændern ueblich, Druck auf Politiker ausueben kønnen wenn um die Rechte der Anglerschaft geht?
Und das gemeinsame "Miteinander" erklær mal den Fischern oder Vereinen die eine Klage von PETA an den Hals bekommen haben.
Wenn es um so ein Thema geht - "Machtpoker", kann man schlecht einen Fischer vor die Kamera stellen der ueber Angler klagt, ueber zu hohen Weissfischbestand, aber nichts fuer den Erhalt bestimmter Arten unternimmt bzw nur eben diese abfischt.
Der Film ist ein Witz, da wussten die Macher selber nicht was Fisch und Fleisch ist und haben jede Seite mehr oder wenigen zu Wort kommen lassen.
Wo bleibt denn die von eurem Dachverband geforderte Gegendarstellung? Die schweigen wie die Schlachtlæmmer.
Und da gebe ich dir Recht, man kann D und S,N,DK nicht vergleichen denn hier wuerde so ein Bericht, egal ob Tv oder Zeitung ,nicht so durch gehen!
Gruss Hendrik
Michl
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von Michl »

Hallo,
man kann die skandinavischen Länder wirklich nicht mit Deutschland vergleichen was die Gewässer angeht.
In D gibt es m. E. so gut wie keine naturbelassenen Fliesgewässer mehr, und zwar seit mehr als hundert Jahren, schon deshalb erübrigt sich so ein Vergleich.
Das liegt an der Bevölkerungsdichte und der damit einhergehenden Nutzung dieser Gewässer als Energielieferant, Abwasserkanal, Transportweg usw.
Daran hat sich bis heute im Prinzip nix geändert, die Begradigungen zum "Hochwasserschutz" der 70er und 80er tat sein Scherflein noch dazu.
Bereichsweise wird kleinräumig renaturiert, aber mir ist zumindets kein Gewässer bekannt das durchgehend natürlich fließt.
Aber darum gehts ja hier nicht, der Naturschutz ist nicht das Problem, sollte es zumindest nicht sein, denn Naturschützer und Angler
( Und da sind die Fliegenfischer ja mit drin, gell. ) haben ja eigentlich das gleiche Ziel.
Vor lauter Grabenkriegen hat man das aber aus den Augen verloren, es werden Unterschiede gesucht und nicht Gemeinsamkeiten, so kommt es dann das sinnvolle Sachen wie Naturschutzgebiete von den Anglern blockiert werden aus Angst vor Einschränkungen und eine zweifellos notwendige Regulierung der Kormoranbestände scheitert, weil die Naturschutzverbände das als das ultimative Sakrileg betrachten.
Solange da nicht die Bosse der Verbände miteinander reden wird das ganz einfach nix.
Und solange haben die radikalen Tierschützer wie PETA, das sind keine Naturschutzorganisationen, leichtes Spiel mit ihren verqueren Ideologien.
Radikale haben immer ein hohes Sendungsbewusstsein und nutzen alle Möglichkeiten um eine breite Öffenlichkeit zu erreichen, das sieht man dieser Tage ja auch in anderen Bereichen.
Die Gemäßigten ziehen was das angeht den Kürzeren, eben weil sie gemäßigt sind.
Die Vernunft bleibt dabei auf der Strecke, weil viele die über Naturschutz und Fischerei eben nur das wissen was die lauteste, spektakulärste Stimme von sich gibt.
Auch wenn diese Stimme nur einen Bruchteil der Bevölkerung repräsentiert.
Ich weiß gar nicht wieviele Angler auf ein PETA Mitglied kommen, dürfte aber ein vielfaches sein.
Tierschutz hat halt ein positives Bild in den Köpfen hinterlassen, Robbenschlachten und Waljagd sind plakative Beispiele für die Bildung einer positiven Stimmung dieser Sparte gegenüber.
Zu Recht natürlich, aber das waren nicht die Leute von PETA, die nutzen nur die Effekte möglichst effizient.
Was solche Filmbeiträge angeht, das läuft wie immer.
Da wird eine Sache von jemand beleuchtet der eigentlich keine Sachkenntnis hat, und alles für bare Münze nimmt was ein Protagonist von sich gibt, wenns dann noch ins Schema passt, prima.
Und dann kommt die Kunst des Weglassens hinzu, ein Schnittchen hier und da lässt eine Aussage in einem völlig anderen Licht erscheinen, ohne das da jemand sagen kann er habe dies oder jenes nicht gesagt.
Nur eben aus dem Zusammenhang gerissen.
So ist das und so war das schon immer, das ist zutiefst menschlich.
So schlimm das ist, das kann nur mit genau den Mitteln bekämpft werden die die andere Seite auch anwendet.
Die Frage ist nur, wer macht das mal?

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
orkdaling

Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von orkdaling »

Hallo Michel,
es ging mir nicht um Skandinavien. Ich hætte auch das Baltikum nehmen kønnen.
Fjorden hatte geschrieben das man Skandinavien und Deutschland nicht vergleichen kann und ich bin der Meinung man kann jedes land unabhænig von Einwohnerzahl oder Gewæsserflæche vergleichen wenn es um Umweltschutz geht. Das gilt auch fuer die Førderung oder Verbot der Fischerei.
Fjorden hatte geschrieben das der Einfluss von Peta gering ist, auch das sehe ich aus einem anderem Winkel, schliesslich werden von diesen Leuten Fischer wie Vereine angezeigt. In welchem Land (und lassen wir mal Skandinavien ganz raus) werden Angler so unter Druck gesetzt. Egal ob du in Balkanlænder reist, Italien, Frankreich ...ueberall ist Angeln fast ein Volksport, kein sogenannter Tierschuetzer zeigt die Angler an, nee die leben friedlich zusammen mit denen die es beruflich betreiben. Sicher hast du auch gelesen was der Kollege der dort fischt dazu geschrieben hat. Und wie andere hier auch schon schrieben wurde Aquakultur, Satzfischproduktion, von Fischern betriebene Forellenpuffs in diesem "Machtpoker" nicht erwæhnt.
Somit stimmen die Zahlen nicht was Angler und Fischer entnehmen, verspeisen, verkaufen.
Auch Stellungsnahmen oder Gegendarstellungen in Zeitschriften der Anglerschaft helfen da nicht weiter denn die liest eben der Angler und nicht die breite Øffentlichkeit, die es zu erreichen gilt bevor sie nur noch PETA Doktrien høren. Das wiederum erreichst du nur durch Øffentlichkeitsarbeit der Vereine, Beitræge in der Lokalpresse, bundesweit ueber den Dachverband und Einflussnahme bei Wahlveranstaltungen.
Gruss Hendrik
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gespliesste
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

wir sitzen hier so zusagen an der Front. In Baden-Württemberg wurden die Grünen und der NABU in Deutschland gegründet. PETA hat als Internationale Organistaion wohl nicht von ungefähr seinen Hauptsitz in Stuttgart. Wir haben die erste von Grünen geführte Landesregierung.

Es geht hier nach meiner Erfahrung auch nicht um Argumente, sondern um Ideologien. Deutschland war im internationalen Vergleich schon immer speziell. Deutschland ist trotz übermäßigem Fleisch- und Fischangebot zu sehr niedrigen Kosten das weltweit führende Land von Veganern/Vegtariern (ca. 10%). Indien hat als eines der wenigen Länder deutlich mehr, aber das hat andere (religiöse) Gründe. Heute kam in den News, die Tierrechtsorganisation Peta sucht "Germany's Sexiest Vegan 2016". Kein Scherz.

Hoffentlich machen sich das die Angler in Deutschland auch mal klar, ohne entsprechendes Engagement wird Anglen in Deutschland auf lange Sicht kein Selbstläufer sein. Der einzige vernünftige Grund in Deutschland Angeln zu gehen, ist nach wie vor die Verwertungsabsicht der Fische.
Viele Fragen sich ja, wofür man die Fischereiverbände überhaupt braucht, ich kann ja auch so an meinem Wasser angeln gehen. Denen würde ich allen empfehlen sich mal schlau zu machen. Es gab schon die drohende Gefahr von vollständigen Angelverboten an fast allen Fliessgewässern in einem deutschen Bundesland (Niedersachsen), das hat man durch den Einsatz der Verbände recht erfolgreich abgewendet, aber alleine ein solches Szenario sollte aufhorchen lassen.

Wenn wir Angler in Deutschland nicht zusammenstehen und für unsere Interessen kämpfen, wird es nach meiner Einschätzung langfristig Probleme geben. Und das betrifft gerade auch die unbekannten Kleinode, die von Pachtgemeinschaften im stillen bewritschaftet werden, wo man denkt uns wird schon nichts passieren. Ich will nicht schwarz malen, aber die Geschehnisse aus der jüngsten Vergangenheit sprechen nach meiner Meinung für sich ... Natura-2000, FFH-Managementpläne und Schutzgebietsverordnungen betreffen in Deutschland früher oder später wohl fast alle intakten Fliegengewässer auf die ein oder andere Art und Weise.

LG,

Olaf
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von Hickey »

Die Beiträge von gespliesste und orkadling treffen es schon sehr gut auf den Punkt. Ich sehe das ganz genauso. Gerade wohne ich für ein Vierteljahr in den USA. Auch dort sind - ähnlich wie im angeführten Beispiel Skandinavien - Jagd und und Angeln WESENTLICH weiter verbreitet und in der Bevölkerung akzeptiert, als in Deutschland. Nur mal ein Beispiel: Die zwei größten Ausstatter für Jagd-, Angel- und Outdoor-Bedarf, Cabela's und Bass Pro Shop, machen zusammen knapp 8 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr. IKEA Deutschland kam letztes Jahr auf 4,4 Milliarden, die gesamte deutsche Augenoptik-Branche auf 5,8 Milliarden. Klar, die USA haben mehr Einwohner, aber IKEA-Möbel und Brillen haben eine nahezu 100%ige Verbreitung in der Bevölkerung. Und Bass Pro und Cabela's sind ja bei weitem nicht die einzigen Läden dieser Art. Das alleine gibt schon Aufschluss über die Verbreitung dieser naturnahen Freizeitbeschäftigungen. Das ist dann auch gleich das nächste, was einem auffällt: In den USA gibt es in der Regel nicht den Angelbedarf, den Jagdbedarf, und dann noch den Ausstatter für Wanderer (diese spezialisierten Läden gibt's schon auch, aber eben nicht nur!), sondern Geschäfte, die alle Outdoor-relevanten Tätigkeiten vereinen. Sprich: Es gibt eine weit geringere Kluft zwischen Jägern, Anglern und anderen Naturliebhabern, die die Natur nicht nur als Kulisse für ihre Städter-Aktivitäten missbrauchen, sondern, die aktiv in der Natur mitmischen, sie nutzen und mit offenen Augen genießen.

Das ist mal eine Beschreibung der sehr positiven Ist-Situation. Natürlich ist auch hier nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen - auch hier gibt es Peta und urbane Gschaftlhuber, die am Ast der "Sportsmen" sägen wollen. Aber die haben halt schon ein paar meilen von den Küsten bzw. den wenigen Großstädten im Landesinneren weg schon nichts mehr zu sagen. Aber wichtig ist die Frage: Wie kommt es zu so einer Verankerung von Jagen und Angeln in der breiten Bevölkerung? Ich denke, es hat eben einerseits damit zu tun, dass keine künstlichen Gräben gezogen werden, andererseits aber auch mit den niedrigen Einstiegsschwellen. Angelschein braucht man keinen, und für die Jagd auf eigenem Grund auch keinen Jagdschein. Für die Jagd auf öffentlichem Grund reicht ein umfangreicher Sicherheitskurs. Und Gelder, die durch Lizenzen eingenommen werden, fließen 1:1 wieder in die Förderung von staatlichen Jagd- und Fischereiagenturen, die dann z.B. auch Bestandsmonitoring, wissenschaftliche Begleitung und Besatzmaßnahmen durchführen. In Deutschland steht demgegenüber ein extrem schwieriger Erstzugang mit umfangreichen Kursen und Prüfungen (bei der Jagd noch wesentlich schlimmer als bei der Angelei) - und danach siehst du dich häufig noch einer elitären Situation ausgesetzt: Gewässer (zumindest in Bayern) fast vollumfänglich in Privathand, Jagden sowieso zu fast 100%. Ohne Vereinsmitgliedschaft oder Anbiederei bei einem Jagdpächter ist also oft nix zu machen. Das hat nix mit einem demokratischen Zugang zu unseren natürlichen Ressourcen zu tun und verleidet es sicher auch dem ein oder anderen, die Natur nutzend zu genießen. Und NICHTS
wäre wichtiger, als größere Zahlen bei den Aktiven! Ideelle Unterstützer können ihre Meinung relativ schnell ändern...

Trotzdem finde ich Aktionen wie z.B. die Bürgerallianz Bayern (http://www.xn--brgerallianz-dlb.bayern/willkommen/) eine gute Sache. Da haben sich Jagd-, Angel-, Schützen- und Brauchtumsverbände zusammengeschlossen - das vermindert zumindest schon mal eine Grabenbildung und gibt uns allen ein größeres politisches Gewicht.
CPE

Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von CPE »

Hallo Leute,

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit des ehemaligen Deutschen Vogelschutzbundes (AKA: NABU): Diese Woche gab es wieder bei WDR5 ein Tagesgespräch mit einem NABU-Mann. Thema: Wo sind unsere Vögel geblieben. Link: http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen ... r-102.html
Sind die Vögel auf dem Rückzug? Ornithologen in Nordrhein-Westfalen stellen fest, dass Kiebitz und Feldlerche nur noch mit wenigen Brutpaaren vertreten sind. Ein Grund zur Sorge?
Solche Sendungen vermisse ich zu "unseren" Themen, d.h. wenn z.B. Kiebitz durch Äsche und Feldlerche durch Maifisch ersetzt wird.

Übrigens: Die Feldlärche ist der häufigste Offenbrüter Europas. Grobe Schätzung nach Wikipedia (IUCN): 40.000.0000 bis 50.0000.0000 Brutpaare. Weitgehende Resistenz gegenüber solchen Fakten führt dann bei fleißigster Hobbyarbeit und verstrahlten (aber leider sehr mächtigen) Umweltämtern zu einem mehrmonatigen Betretungsverbot größerer Wiesenflächen des ehemaligen THF (https://gruen-berlin.de/de/tempelhofer- ... feldlerche).

Cheers, Norbert
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von Maqua »

CPE hat geschrieben:Hallo Leute,

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit des ehemaligen Deutschen Vogelschutzbundes (AKA: NABU): Diese Woche gab es wieder bei WDR5 ein Tagesgespräch mit einem NABU-Mann. Thema: Wo sind unsere Vögel geblieben. Link: http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen ... r-102.html
Sind die Vögel auf dem Rückzug? Ornithologen in Nordrhein-Westfalen stellen fest, dass Kiebitz und Feldlerche nur noch mit wenigen Brutpaaren vertreten sind. Ein Grund zur Sorge?
Solche Sendungen vermisse ich zu "unseren" Themen, d.h. wenn z.B. Kiebitz durch Äsche und Feldlerche durch Maifisch ersetzt wird.

Übrigens: Die Feldlärche ist der häufigste Offenbrüter Europas. Grobe Schätzung nach Wikipedia (IUCN): 40.000.0000 bis 50.0000.0000 Brutpaare. Weitgehende Resistenz gegenüber solchen Fakten führt dann bei fleißigster Hobbyarbeit und verstrahlten (aber leider sehr mächtigen) Umweltämtern zu einem mehrmonatigen Betretungsverbot größerer Wiesenflächen des ehemaligen THF (https://gruen-berlin.de/de/tempelhofer- ... feldlerche).

Cheers, Norbert
Hallo Norbert, beim lesen deines Posts konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Das der Niedergang der Äschenpopulationen durch den übertriebenen Kormoranschutz den Nabu-Leuten egal ist, oder gar abgestritten wird, ist uns ja bekannt.

Der Niedergang unserer Singvögelpopulationen durch den ebenfalls übertriebenen Schutz aller Krähenvögel scheint dagegen deutlich mehr Betroffenheit in den Nabu-Reihen auszulösen.
Schade nur, das niemand in diesem Verband in der Lage zu sein scheint, den Fehler bzw. die Ursache für solche Entwicklungen in den eigenen Reihen zu suchen.
Schuld sind, wie immer, alle anderen.
Gruss Manni
fjorden
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von fjorden »

Hallo Olaf,
wo gibt es denn noch intakte Fliegengewässer? Ich kenne keins.
Gruß
Fjorden
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gespliesste
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von gespliesste »

Hallo Fjorden,

die Frage ist, wie du intakt definierst. Und welches Gebiet du meinst (Deutschland, Europa, weltweit?).
Es gibt auch noch in Deutschland echte Perlen, die ich nach meiner Definition als weitgehend intakt bzeichnen würde. Auch wenn es eher wenige sind. Ich tue mich schwer jetzt hier Namen zu nennen, weil gerade diese Gewässer nicht gerne öffentlich benannt werden wollen.
In Europa sowieso und weltweit natürlich auch. Gerade in Nationalparks findet man weltweit oft noch unverbaute Gewässer mit weitgehend natürlichen Fischbeständen. (nur weitgehend, weil Angler oft mit lebenden Ködern, oder nicht desinfiziertem Angelgeräten Neozoen oder Neophyten eingeschleppt haben)

In Slowenien gibt es noch einige Flussabschnitte die ich als intakt bezeichenen würde, aber auch in den USA, Island, Schottland, Schweiz, Österreich, Irland. Auch in Deutschland, wobei das wohl fast nur die Oberläufe in weniger besiedelten Gegenden in Süddeutschland betrifft.

Aber ich gebe dir Recht, das man diese mittlerweile leider mit der Lupe suchen muss. Durch die historischen Wasserrechte bzw. Stauhaltungen der Müller/Flösser, gibt es selbst in abgelegensten Gebieten Stauhaltungen die im Nachgang mit Hilfe der EEG-Fördergelder zu Wasserkraft umgewandelt wurden. Leider.

Dazu sind wir Angler an so einigen Gewässern, die vielleicht noch das Zeug dazu hätten natürliche Fischbestände aufzuweisen, mit unüberlegten Besatzmaßnahmen wohl selber Schuld, dass diese keine natürlichen Fischbestände mehr aufweisen. Auch Leider.

LG,

Olaf
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Re: Machtpoker um Fisch - Millionenhobby Angeln

Beitrag von Spiegelkarpfen »

drehteufel hat geschrieben: 02.09.2016, 10:57 Hallo zusammen,

zufälligerweise angle ich am Süßen See, um den es im Beitrag auch ging und wo sich der Berufsfischer als Heilsbringer dargestellt hat.
Ich kenne den See seit 1990, damals wurde er von einem anderen Fischer nachhaltig bewirtschaftet...es gab u.a. einen beeindruckenden, sich selbst reproduzierenden Zanderbestand. Zander in allen Größen wurden regelmäßig gefangen.
Nachdem der jetzige Bewirtschafter übernommen hat, etwa zur Jahrtausendwende, ging es Jahr für Jahr mit den Fangerfolgen bergab. Ich mache dafür die rücksichtslose Befischung verantwortlich, mit Reusen und riesigen, ungekennzeichneten Stellnetzen.
Lustigerweise behauptet der Fischer mir gegenüber, der Zanderbestand wäre auf Grund des immer klarer werdenden Wassers zurückgegangen (Eier des Zanders sterben ab...) und ich könne nicht sowieso nicht angeln...Im Umkehrschluss hieße das aber für mich, dass das tierische Plankton überwiegt und das pflanzliche dadurch zu stark dezimiert wird -> zu wenig Friedfisch.
Im Beitrag wurde aber genau das Gegenteil gesagt: Zu viele Friedfische auf Grund zu weniger Raubfische, welche natürlich durch die bösen Angler weggefangen werden, dezimieren das tierische Plankton zu stark, die Seen werden zu trüb.
Ein klarer Widerspruch in meinen Augen.

kopfschüttelnden Gruß,
Marco

PS: Der See ist nach wie vor trüb, so, wie es sich für einen Zandersee gehört, nur die Zander sind weg.

Hallo Marco! Bin gerade zufällig über deinen Beitrag gestolpert und kann deinen Feststellungen nur zustimmen. Neben den Zandern sind auch die großen Klodeckel (Brassen) fast komplett weg. Zwar nahmen Karpfen und Hecht zu, jedoch ist der Bestand aus anglerischer Sicht am Boden. Angeln macht am Süßen See einfach keinen Spass. Und genau darin liegt die Absicht. Der alte Fischer(Krause) hat den See mit seinem guten Zanderbestand auch immer wieder mit Zander- und Aalbesatz unterstützt. Für die Angler war das ein Segen, der See war voller Fisch. Ausserdem entnahm er viel weniger als der "neue" Fischer(Kulawik) da er nur den regionalen Markt bedienen wollte. Klingt eigentlich ganz super, war aber in den 90er-2000ern wirtschaftlich fatal. Er hat nirgends investiert, der Fischerhof war runtergekommen und wirtschaftlich stand er wohl auch nicht so gut da. Das hat Kulawik alles umgekrempelt. Aus ökonomischer Sicht hat er alles richtig gemacht und der Hof wurde zu einer Adresse für Ausflügler. Der Nachteil ist halt nur für uns Angler spürbar. Er betrachtet die Seen (Bindersee, Kernersee, Süßer See) halt als zu bewirtschaftende Ressource in die er sich nicht reinreden lässt. Für ihn funktionieren die Seen noch super, die überwachenden Instanzen stellen keine Mängel(geringer Fischbestand, falsche Arten) fest. Es läuft also. Ich persönlich fand den Süßen See anglerisch nur aus einer Sicht reizvoll: Im Sommer mit der Fliege vom Boot auf riesige Rotfedern :mrgreen: Die kann er nämlich nicht verwerten... Mein Tipp: Der Süße See ist ein fischereiwirtschaftliches Gewässer an dem das Angeln sehr schwierig(wie in bayrischen Vereinsseen) geworden ist. Ich weiche da lieber auf die zahllosen kleinen Gewässer in der Umgebung aus. :daumen
LG & TL Enrico
"Dieses Fliegenangeln macht doch hier keinen Sinn. Hier gibt´s keine Forellen!"
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