my bamboo experience

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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AlexX!!
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

hallo zusammen

ein kleines Wip von der Werkbank.

hab mal einen wirklich klassischen Rollenhalter komplett selbst gebaut. bis auf die Rändel bin ich auch sehr zufrieden damit.
noch keine Ringe drauf.. kommt demnächst

Mooreiche ( besser Bacheiche aus dem Hausbach, mortise ist von Hand gefeilt) Alubronze

Bild

Bild

gibt wieder ne einteilige, 1,95m klasse 4 sollte es werden.

beste Grüße
Alex
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Johannes Krämer
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Johannes Krämer »

Hallo Alex,

wow!!! Der Rollenhalter sieht richtig edel aus.
Hättest du das mit dem Rädeln nicht gesagt, ich hätte da nichts gesehen.

Großen Respekt!!!

Grüße
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AlexX!!
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hallo Johannes,

Danke für die Blumen :)

Das Holzstück hab ich mal beim Angeln, eigentlich nur wegen Hängergefahr aus dem Bachbett
gezogen, und kurzerhand mitgenommen, damit kann ich noch ein paar Rollenhalter bauen.
Wundert mich nicht das Mooreiche ein so begehrtes Material ist, es ist fest, ich habe
nur geölt, nix stabilisiert und trotzdem schön zu bearbeiten, es wäre sicher auch super
zum schnitzen geeignet.

Ich hab leider nur ein Rändelgerät mit einer Walze, kombiniert mit der Alubroze die
ihre "Eigenarten" hat, ist das echt schwierig. selbst wenn ich nur die schmalen Streifen
rändeln will muss ich so viel Druck geben das es das Werkstück beinahe verbiegt.. auch nicht optimal
für die Spindel der Drehmaschine. besser sind die mit zwei Rollen, die man spannen kann,
da kommt an der Spindel fast nix an

viele Grüße
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Trockenfliege
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Trockenfliege »

Sehr schön, Alex. Unlackiertes Holz gefällt mir sehr gut.
Wie kommen die 3 verschiedenen Rändelvarianten zustande? Ganz fein am Korkabschlussring und "grober" an den Rollenhalterungen.


LG
Reinhard
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AlexX!!
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hi Reinhard

Gute Frage, immer das gleiche Rändelwerkzeug.. die erste an der Endkappe "geht" so, find ich
am Schubring hab ich es eigentlich gleich gemacht.. aber k.A. warum die nur so schwach wurde,
mehr Druck ging nicht mehr.
am Abschlussring auch wieder gleicher Durchmesser, nur diesmal von Hand das Futter
gedreht.. hat also auch nicht geklappt.. brauch ein besseres Rändelwerkzeug, so eine
Zange mit zwei Rädern.. dann sollte es besser klappen

lg
Alex
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Re: my bamboo experience

Beitrag von holla999 »

hallo Alex,
versuche es ein bisschen anders mit das rändeln.
das Werkzeug in die Halterung vom Drehbank.
die Ringe einspannen in Drehbankkopf und ganz vorsicht das Rändel-Apparat von der SEITE einfahren.
so langsam immer ein bisschen mehr auf die Ringe kommen, und schau an eine schöne Rändelung ist da.
viel Spass und Grüsse
Peter
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Henning60
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Henning60 »

Hallo Alex,

als Metaller muss ich sagen, dass die Rändel schon sehr gut aussehen....da hab ich schon weitaus schlimmeres von sogenannten Fachleuten gesehen.
Der Tipp mit dem seitlichen Verfahren des Rändelwerkzeug ist übrigens gut.
Mit 1/4 bis 1/3 der Rollenbreite ansetzen, dann kräftig zustellen und zum Futter bewegen.
So schiebt die Rändelrolle das gestauchte Material vor sich her und die Querkraft hält sich in Grenzen.
Alubronze neigt leider wie VA zur Kaltverfestigung, sonst könnte man mehrere Zustellungen machen.

Den Rollenhalter mit dem dunklen Holz finde ich klasse...ein schöner Kontrast =D>

TL, Henning
Bevor ihr euch streitet klärt die Begriffe......(Konfuzius)
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AlexX!!
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hi, und danke für die Tipps..

aber ihr werdet es nicht glauben, so hab ich es gemacht, ausser am Abschlussring, da war ich schon verdammt knapp
am Futter :-)

ich bleib dran.. wird sicher nicht die lezte Rute sein.

LG Alex
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hallo liebe Flifi Gemeinde,

bevor hier ein Jahr ohne Update vergeht, ich war weniger aktiv aber auch net ganz faul.

Aktuell öle ich ein Experiment. Nachdem in Waischenfeld dreieckige Ruten durch alle Hände gingen, ich net recht wusste was ich davon halten soll hab ich kurzerhand beschlossen mir selbst ein Bild zu machen.

Da die Hobelform noch auf dem gleichen Maß steht wie für die letzte einteilige, hab ich beschlossen mit den restlichen Spleissen aus der Halmhälfte eine 4-Strip-Tri zu bauen.

Ich hab einfach 2 der 6 Spleisse weg gelassen und damit einen dreieckigen Querschnitt erzeugt.

Verleimt wurde der Blank gepresst mit der Hobelform.

Bild

ich hab etwas umher überlegt in welcher Anordnungn ich die Spleisse verleime, hab mich aber dann hierfür entschieden.

grade beim ölen

Bild

Bild


Bild

Schutz der Hobelform mit Malerkrepp, hat gut geklappt, der Blank ist aber aufwändiger zu reinigen als wenn er nur gebunden ist

Der Blank fühlt sich wirklich ultra leicht an, darum werd ich Einstegringe aus Titan (selbst gebogen) und ein Leitring aus Silber (erster selbst gelöteter) anbringen. Rollenhalter hab ich noch keinen Schimmer, evtl werd ich was einfaches dran machen ist ja eigentlich nur ein Experiment. Aktion der Rute wird erwartungsgemäß viel viel weicher, könnte ne 3 werden, mal sehen.

Bild

hier ist das Erstlingswerk.. muss noch geputzt und poliert werden. Auf der Unterseite wird eine Kerbe eingefeilt da die Ringe bei den tri Ruten auf der Kante Sitzen.

viele Grüsse

Alex
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Trockenfliege »

Sehr interessantes Projekt, gerade mit den selbst hergestellten Ringen.

Warum aber sollen die Ringe auf der Kante sitzen? Sind das optische Gründe?
Die eben Fläche gegenüber der Kante sollte meiner Meinung nach die gleiche Biegecharakteristik aufweisen und die Ringe dürften dort stabiler sitzen?

LG
Reinhard
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hallo Reinhard,

der dreieckige Querschnitt, zusammen mit der nich symmetrischen Verteilung der Kraftfasern, sorgt dafür das der Blank sich unterschiedlich in den Biegeebenen verhält. dazu, mag witzig klingen ist aber deutlich spürbar, der Windwiderstand in die unterschiedlichen Richtungen, du willst nicht mit der flachen Seite vorwärts werfen ;-)

Grüße


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Re: my bamboo experience

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Mut kann man sich nicht kaufen, Alex! Gratuliere zu dem Esperiment!

Bin schon gespannt, wie sich das Ergebnis darstellt und wie Du damit zufrieden bist, worüber Du hoffentlich berichten wirst?

Als begeisterter Gespliessten-Fischer der modernen Ruten-Interpretationen mit Bambus wünsche ich Dir viel Erfolg bei dem Projekt!

LG Sep
Forstie
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Forstie »

Servus Alex,

Glückwusch schonmal zu den Komponenten, sieht ja sehr vielversprechend aus. :daumen

Ich bleibe gespannt!

Gruß Martin
catch'em like you see'em
Trockenfliege
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Re: my bamboo experience

Beitrag von Trockenfliege »

AlexX!! hat geschrieben:Hallo Reinhard,

der dreieckige Querschnitt, zusammen mit der nich symmetrischen Verteilung der Kraftfasern, sorgt dafür das der Blank sich unterschiedlich in den Biegeebenen verhält. dazu, mag witzig klingen ist aber deutlich spürbar, der Windwiderstand in die unterschiedlichen Richtungen, du willst nicht mit der flachen Seite vorwärts werfen ;-)

Grüße


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Danke, das ist verständlich und würde mich werferisch sehr interessieren, wie sich da der Vorwurf vom Rückwurf unterscheidet.
Kannste das bitte mal beschreiben. Fühlt sich die Rute in eine Richtung viel steifer an als in die andere?
Ich werfe im Allgemeinen auch nicht 100% genau in der "Ringrichtung" sondern oft leicht verdreht, wie fühlt sich das bei diesen Ruten an?

LG
Reinhard
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Re: my bamboo experience

Beitrag von AlexX!! »

Hi Reinhard
so wirklich greifbar beschreiben ist echt schwer, die tri Ruten sind sehr leicht,
der dreieckige Querschnitt hat die höchste Biegesteifigkeit im Verhältniss zum Volumen

das ist nix neues.. wurde alles schon vielfach berechnet und ausprobiert, der Rolf Baginski hatte
bei dem Waischenfeld Treffen einen Rohling dabei den sie aus 100% Kraftfasern laminiert hatten.
also eine Rute nur aus Kraftfasern, und ensprechend viel Kleber, das ding war kaum zu hobeln,
unheimlich schwer zu bearbeiten :-)

auch der Tapani hatte seine "experimentellen" Tri Ruten dabei, die dazu hohl gebaut waren,
mit einfachsten Mitteln... Prototypen, zum Teil konnte man Licht durch Klebefugen sehen,
aber geworfen haben sie alle einwandfrei. Man kann damit recht lange Ruten bauen,
länger als mit den konventionellen Hex Querschnitt weil sie nicht so schwer, so kopflastig werden.
Allerdings, hat der Tri Querschnitt eine deutlich geringere Steifigkeit gegenüber Verdrehung,
das merkt man beim Werfen. Schwer zu beschreiben.

kommst mal wieder vorbei wenn ich den Stecken fertig hab.

Grüße
Alex
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