ich halte einige deiner Ausführungen als stark übertrieben und kann sie nicht so stehen lassen.
Im Einzelnen: Eine zu schwere Beringung ( nicht nur bei Fliegenruten) kann sich bemerkbar machen - muss es aber nicht.
So wollte ich mal einen 7` 4er Bachrutenblank, der mir zu schnell war, durch eine Beringung mit eher schweren Einlageringen, (ER), etwas "einzubremsen" - das hat nicht funktioniert, er ist immer noch schnell.
Deine generellen Behauptungen über die Gewichte der ER stimmt einfach nicht.
So wiegt ein 6er Torzite 0,14 gr, und damit genauso viel wie ein normaldrähtiger Schlangenring. Da der Schlangenring eine 2. Wicklung braucht ( Gewicht im Spitzenbereich ca. 0,03gr), habe ich letztendlich keinen Gewichtsvorteil.
Du schreibst, dass ein "stärkerer"/ dicker Ring die Schnur besser schiessen lässt - also klarer Vorteil für die ER.
Ein Torzite LGTT Spitzenring dürfte deutlich leichter sein als ein normaler Hartchromring, wenn auch kleiner im Durchmesser - Hartchrom ca. o,4-0,5gr ( gerade noch mal nachgewogen) die Torzite liegen bei - vielleicht- 0,25 gr - damit spare ich allein an der Spitze 0,2 gr!
Die Klasse einer Fliegenrute wird nicht durch die obere, sondern durch die untere Hälfte bestimmt.Philzlaus hat geschrieben:willst einen 7er Blank zu einer 6er machen beim Gewicht einer 8er.
Fast jede moderne Fliegenrute hat inzwischen 2 Führungsringe mit Einlage - da würde sich also überhaupt nichts ändern, egal, welche Beringung man im Spitzenbereich wählt.
Du schreibst, dass die Beringung mit ER die Rute soviel schwerer machen würde, dass man das nach längerem Fischen spüren würde.
Wenn man bei einer 7er Rute aufgrund einer eventuell gering schwereren Beringung Ermüdungserscheinungen bekäme, wie ist es dann mit einer 8er oder gar 9er Rute, selbst mit optimaler Beringung?
Wieviel Mehrgewicht machen denn - wenn überhaupt - die ER aus? Wie ich schon geschrieben habe, können die ja sogar leichter sein als eine herkömmliche Schlangenberingung. Und wenn die ER doch etwas schwerer sind - wieviel ist das? Ca. 0,05gr - 0,1gr pro Ring? Wie macht sich das für das Swingweight (SW) bemerkbar?
Das lässt sich sehr leicht feststellen: Man tapt einfach verschiedene Ringe oder Ringkonzepte mit ISOband an den blank. Das habe ich schon ausprobiert und bei deutlich schwerer Beringung eine Verschiebung des Balancepunkts um ca. 1,5cm festgestellt.
Eine wirklich spürbare Veränderung des SW habe ich nicht festgestellt. Ich teste sowas aber eher mit Rolle und der Fliegenschnur durch die Ringe, das ist realistischer.
Auch kann/sollte man dann natürlich Wurfversuche mit den verschiedenen Beringungen machen.
Wieviel macht in dieser Überlegung eigentlich das Rollengewicht aus? Oder die Position der Rolle UW versus DW?
Philipp, du hast prinzipiell in manchem Recht, aber ich finde, dass du es zu drastisch und verallgemeinernd darstellst.
Natürlich KANN man eine Fliegenrute durch zu schwere Beringung in ihren Schwingeigenschaften negativ verändern - das MUSS aber nicht der Fall sein.
Das du hier deine Bedenken formulierst ist gut, aber deine Schlussfolgerungen sind deutlich zu drastisch und decken sich nicht mit meinen Erfahrungen.
Und zum Schluss: Armin möchte eine Rute vor allem zum Weitwerfen aufbauen.
Im Castingsport werden beim Fliege-Einhand-Weit soweit ich es gesehen habe, nur goße ER verwendet, wobei hier sogar nur eine Monofile Nachschnur durchflutschen muss.
Gruß
Reinhard