Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Nice story, stunning pictures!
It is sad for DIY people like us, but the (local) governments prefer a few angling tourists who pay 1000 euro per day and per person instead of some DIY trout/char bums who pay (almost) nothing. It's a discussion about quality over quantity, work for local guides, sometimes about fishing pressure, etc. (Same thing is happening in New Zealand...)
It is sad for DIY people like us, but the (local) governments prefer a few angling tourists who pay 1000 euro per day and per person instead of some DIY trout/char bums who pay (almost) nothing. It's a discussion about quality over quantity, work for local guides, sometimes about fishing pressure, etc. (Same thing is happening in New Zealand...)
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Some pools are literally full with arctic char! I was in the south of Greenland a couple of weeks ago. In one of the pools I made this little underwater-video.
https://www.youtube.com/watch?v=Uj5HmUXZtcY
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Dass der "Massen"-Tourismus an vielen Orten viele Probleme bereitet, liest man. Ob der Fischerei-Druck in Grönland schon so gross ist, weiss ich nicht, aber vor vielen Jahren war ich zum Atlantic-Lachs-Fischen in Neufundland.DocSalmo hat geschrieben:Nice story, stunning pictures!
It is sad for DIY people like us, but the (local) governments prefer a few angling tourists who pay 1000 euro per day and per person instead of some DIY trout/char bums who pay (almost) nothing. It's a discussion about quality over quantity, work for local guides, sometimes about fishing pressure, etc. (Same thing is happening in New Zealand...)
Damals schrieb das "Gesetz" vor, dass in Neufundland unbegleitetes Fischen nur innerhalb von 200 Meter oberhalb oder unterhalb einer Brücke erlaubt sei. (ob genau 200 Meter weiss ich nicht mehr)
Als ich einmal weiter an einem Oberlauf, eines der süd-westlichen Flüsse wollte, musste ich einen Guide mitnehmen, der mich an dem Tag dann "betreut" hat, obwohl es entlang des Flusses eine Forststrasse hatte.(Er fuhr in unserm Miet-Wohnmobil mit) Ich weiss die Kosten nicht mehr, aber es war nicht weltbewegend.
Irgend eine Lösung in diesem Sinn hätte sicher positive Auswirkung auf die Beschäftigung der lokalen Guides/Begleiter. Es müsste nur sichergestellt sein, dass es dann auch "sich selbst versorgende Begleiter" gibt und nicht nur Anbieter die 1000 $/Tag nehmen.
- Hawk
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Also zumindest in der Ecke wo wir unterwegs waren ist überfischung durch Touristen sicherlich nicht zu befürchten, alleine schon weil es keinen einfachen Weg gibt die Flüsse zu erreichen.
Helikopterflüge sind extrem teuer,kommerzielle Bootschartermöglichkeiten gibt es nicht und wenn man beim Versuch der Bootscharter durchblicken lässt das man Angler ist wird idr. auf die Camps verwiesen.
Die paar Angler die die Flüsse dennoch erreichen machen sicherlich nichts kaputt wenn sie Fisch für den Eigenbedarf entnehmen,Saiblinge sind mehr als genug da.
Helikopterflüge sind extrem teuer,kommerzielle Bootschartermöglichkeiten gibt es nicht und wenn man beim Versuch der Bootscharter durchblicken lässt das man Angler ist wird idr. auf die Camps verwiesen.
Die paar Angler die die Flüsse dennoch erreichen machen sicherlich nichts kaputt wenn sie Fisch für den Eigenbedarf entnehmen,Saiblinge sind mehr als genug da.
Gruß
Sven
Sven
Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Hallo Hawk
Danke fürs Einstellen und Mitnehmen!!
Die außergewöhnliche Saibling Fischerei in Grönland wurde schon vor beinahe 20 Jahren (oder sogar länger) in einer deutschen Fachzeitschrift beschrieben. Ich finde es ist eine durchaus gesunde Halbwertzeit für solche Gewässer, die erstens relativ gut erreichbar ,Verkehrsnetz Europa,und zweitens, ohne Heli fly in in moderaten Trekking Modus zu Verfügung waren/ bzw. sind.
Das einige dieser Gewässer nicht mehr lange für den DIY Angler erreichbar sein werden: Angebote bestimmen die Nachfrage und vice versa.
Das, wie Hawk beschreibt, die Netzfischerei wohl in naher Zukunft für die Indigene Gruppe nicht mehr machbar sein wird, käme dem Saibling Bestand sicher zugegen.
Gruß
Heiko
Danke fürs Einstellen und Mitnehmen!!
Die außergewöhnliche Saibling Fischerei in Grönland wurde schon vor beinahe 20 Jahren (oder sogar länger) in einer deutschen Fachzeitschrift beschrieben. Ich finde es ist eine durchaus gesunde Halbwertzeit für solche Gewässer, die erstens relativ gut erreichbar ,Verkehrsnetz Europa,und zweitens, ohne Heli fly in in moderaten Trekking Modus zu Verfügung waren/ bzw. sind.
Das einige dieser Gewässer nicht mehr lange für den DIY Angler erreichbar sein werden: Angebote bestimmen die Nachfrage und vice versa.
Das, wie Hawk beschreibt, die Netzfischerei wohl in naher Zukunft für die Indigene Gruppe nicht mehr machbar sein wird, käme dem Saibling Bestand sicher zugegen.
Gruß
Heiko
- Hawk
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Naja definiere moderates Trecking...rein zu Fuß sind die Gewässer nicht erreichbar, und mit dem Packraft über die Fjorde ist schon extrem grenzwertig.Magellan hat geschrieben:ohne Heli fly in in moderaten Trekking Modus zu Verfügung waren/ bzw. sind.
Zuletzt geändert von Hawk am 04.09.2018, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Sven
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Hallo,
Allerdings kann ich schon verstehen, wenn die Ureinwohner sauer sind, wenn sie den zahlungskräftigen Touristen weichen müssen.
Ich kenne die Lage vor Ort nicht und kann deshalb nicht beurteilen, ob die Sablingsbestände dort überfischt werden und geschützt werden müssen und ob die Indigenen in irgendeiner Form von den Angelcamps oder den Behörden entschädigt werden.
Da wohl auch in Grönland Marktwirtschaft herrscht, ist schon klar, dass im Zweifel Gewässer für wenige, aber sehr zahlungskräftige und -willige Klienten reserviert werden.
Auch das kommt ja der Bestandsentwicklung zugute. Auch in Mitteleuropa sind ja Bestandsdichten und Fischgrößen in Privatstrecken meist deutlich besser als angrenzenden Vereinsstrecken.
Und wenn genug Nachfrage herrscht, wird es natürlich aus wirtschaftlicher Sicht immer interessanter sein, weniger Ware zu höheren Preisen zu verkaufen, selbst wenn der Gesamtgewinn sich nicht verbessern würde.
Das läuft dann in Grönland halt nicht anders als in Island, Kanada, NZL, Sibirien oder Kuba.
Für Angler die sich diese Art von Tourismus nicht leisten können oder wollen zwar traurig, aber das Leben ist kein Ponyhof.
Wir Älteren haben ja noch unsere Erinnerungen, für die jüngere Generation dürfte es immer schwieriger werden, noch solche Gewässer zu finden.
Das mag zutreffenDas, wie Hawk beschreibt, die Netzfischerei wohl in naher Zukunft für die Indigene Gruppe nicht mehr machbar sein wird, käme dem Saibling Bestand sicher zugegen.
Allerdings kann ich schon verstehen, wenn die Ureinwohner sauer sind, wenn sie den zahlungskräftigen Touristen weichen müssen.
Ich kenne die Lage vor Ort nicht und kann deshalb nicht beurteilen, ob die Sablingsbestände dort überfischt werden und geschützt werden müssen und ob die Indigenen in irgendeiner Form von den Angelcamps oder den Behörden entschädigt werden.
Da wohl auch in Grönland Marktwirtschaft herrscht, ist schon klar, dass im Zweifel Gewässer für wenige, aber sehr zahlungskräftige und -willige Klienten reserviert werden.
Auch das kommt ja der Bestandsentwicklung zugute. Auch in Mitteleuropa sind ja Bestandsdichten und Fischgrößen in Privatstrecken meist deutlich besser als angrenzenden Vereinsstrecken.
Und wenn genug Nachfrage herrscht, wird es natürlich aus wirtschaftlicher Sicht immer interessanter sein, weniger Ware zu höheren Preisen zu verkaufen, selbst wenn der Gesamtgewinn sich nicht verbessern würde.
Das läuft dann in Grönland halt nicht anders als in Island, Kanada, NZL, Sibirien oder Kuba.
Für Angler die sich diese Art von Tourismus nicht leisten können oder wollen zwar traurig, aber das Leben ist kein Ponyhof.
Wir Älteren haben ja noch unsere Erinnerungen, für die jüngere Generation dürfte es immer schwieriger werden, noch solche Gewässer zu finden.
- Hawk
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Tag 9: Gefährliche Fjordquerung
Morgens wache ich auf weil es im Zelt ziehmlich warm wird. Die Mücken haben das auch mitbekommen und sind sehr aktiv.
Mir wird bewusst dieser Fluss war der nördichste Punkt unserer Reise, ab hier geht der Rückweg los.
Wir sind zwar sehr gut im Zeitplan, da uns aber noch insgesamt 3 Fjordquerungen bevorstehen und diese nur bei guten Wetterbedingungen machbar sind planen wir lieber einige Reservetage ein.
Ich mache noch ein Abschiedsfoto vom Fluss und auf geht unsere Tour Richtung unserem Depot.
Der Weg zurück zum Depot geht mit den jetzt ziehmlich leichten Rucksäcken recht flott, danach nochmal ungefähr die gleiche Entfernung aber jetzt wieder voll beladen und durch schwieriges Gelände ist dagegen richtig anstrengend.
Gegen Nachmittag kommen wir an einer kleinen Seitenbucht des Fjordes an und beratschlagen wie wir weitermachen.
Der Wind ist nicht grade schwach, kommt aber direkt von hinten und so entscheiden wir uns loszupaddeln. Leider kommt auf dem offenen Fjord der Wind nicht mehr von hinten sondern von der Seite, zurückpaddeln gegen den Wind wäre ebenfalls sehr schwierig geworden und so entschieden wir uns für "Augen zu und durch". Kurs halten war allerdings nicht einfach und mehrmals schwappten Wellen ins Boot.
In dem Moment denkt man schon über die eine oder andere Lebensentscheidung nach, vor allem die die dazu geführt haben das man in einem wackeligen einkammer Schlauchboot über 1km weit vom nächsten ufer entfernt durch eiskaltes Wasser paddelt.
Ist dann aber doch alles gut gegangen,wir steuerten eine windgeschützte Bucht an und wurden mit einem gigantischen Ausblick entschädigt
Direkt am Strand das Zelt aufgebaut und den Tag ausklingen lassen.
Morgens wache ich auf weil es im Zelt ziehmlich warm wird. Die Mücken haben das auch mitbekommen und sind sehr aktiv.
Mir wird bewusst dieser Fluss war der nördichste Punkt unserer Reise, ab hier geht der Rückweg los.
Wir sind zwar sehr gut im Zeitplan, da uns aber noch insgesamt 3 Fjordquerungen bevorstehen und diese nur bei guten Wetterbedingungen machbar sind planen wir lieber einige Reservetage ein.
Ich mache noch ein Abschiedsfoto vom Fluss und auf geht unsere Tour Richtung unserem Depot.
Der Weg zurück zum Depot geht mit den jetzt ziehmlich leichten Rucksäcken recht flott, danach nochmal ungefähr die gleiche Entfernung aber jetzt wieder voll beladen und durch schwieriges Gelände ist dagegen richtig anstrengend.
Gegen Nachmittag kommen wir an einer kleinen Seitenbucht des Fjordes an und beratschlagen wie wir weitermachen.
Der Wind ist nicht grade schwach, kommt aber direkt von hinten und so entscheiden wir uns loszupaddeln. Leider kommt auf dem offenen Fjord der Wind nicht mehr von hinten sondern von der Seite, zurückpaddeln gegen den Wind wäre ebenfalls sehr schwierig geworden und so entschieden wir uns für "Augen zu und durch". Kurs halten war allerdings nicht einfach und mehrmals schwappten Wellen ins Boot.
In dem Moment denkt man schon über die eine oder andere Lebensentscheidung nach, vor allem die die dazu geführt haben das man in einem wackeligen einkammer Schlauchboot über 1km weit vom nächsten ufer entfernt durch eiskaltes Wasser paddelt.
Ist dann aber doch alles gut gegangen,wir steuerten eine windgeschützte Bucht an und wurden mit einem gigantischen Ausblick entschädigt
Direkt am Strand das Zelt aufgebaut und den Tag ausklingen lassen.
Gruß
Sven
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Servus Sven,
vielen lieben Dank fürs Einstellen Deines Top-Reiseberichts. Super, weil kurzweilig geschrieben und 1a bebildert. Dickes Lob!
Leider wird der Angeltourismus auch hier zuschlagen und somit solche Reisen unmöglich machen. Ich selbst war 1998 am Kangia mit Zelt unterwegs und musste feststellen, dass inzwischen dort eine Lodge errichtet wurde, welche schon fast isländische Preise aufruft.
Petri
Andreas
vielen lieben Dank fürs Einstellen Deines Top-Reiseberichts. Super, weil kurzweilig geschrieben und 1a bebildert. Dickes Lob!
Leider wird der Angeltourismus auch hier zuschlagen und somit solche Reisen unmöglich machen. Ich selbst war 1998 am Kangia mit Zelt unterwegs und musste feststellen, dass inzwischen dort eine Lodge errichtet wurde, welche schon fast isländische Preise aufruft.
Petri
Andreas
Viele Grüße aus dem Fünfseenland,
Andreas
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- Hawk
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Tag 10: 2 Flüsse
Morgens ists ziehmlich am Regnen, lasse mir mit den aufstehen etwas Zeit, irgendwann kommt dann doch die Sonne raus und der Fjord liegt windstill vor uns.
In der Nähe sind zwei Flüsse die durch eine Langgezogene Bergkette voneinander getrennt sind, der eine Fluss der ca. 1km entfernt ist sieht bei google earth eher klein und unscheinbar aus, der andere ca. 5km entfernte deutlich größer und interessanter.
Wir entscheiden uns das Lager aufgebaut zu lassen und statt dessen erst eine Weile vom Packraft zu fischen und dann zu dem großen Fluss zu paddeln.
Für die Fischerei vom Boot wählten wir eine sehr spezielle Technik die Eng mit dem Czech Nymphing verwandt ist. Hierbei wird eine stark beschwerte Fliege am langen Vorfach (Vorfachlänge ca. doppelte Wassertiefe) möglichst direkt unter der Rutenspitze und weitestgehend grundnah geführt. Durch leichte auf und abbewegungen der Rutenspitze wird der Fliege zusätzlich leben eingehaucht. Den Biss muss man dabei entweder erfühlen oder an einem wegziehen der Schnur erkennen.
Hier nochmal ein Bild zum besseren Verständnis :
Bei absolutem Ententeich und herrlicher Kulisse ließ der erste Biss auch nciht lange auf sich warten.
Allerdings fingen wir nicht wie erwartet Dorsche sondern farbenprächtige Seeskorpione und einige Plattfische.
Von den Platten durften 2 fürs Abendessen mit.
Ziehmlich abrupt kam Wind auf in wenigen Minuten wechselte es vom Ententeich zu Wellen mit Schaumkronen, fahren war nurnoch mit dem Wind möglich.
Zu unserem Glück ging der Wind genau in Richtung unseres Ziels und so erreichten wir den 5km entfernten Fluss in Rekordzeit. Leider stellte sich heraus das der Fluss extrem eingetrübt ist. Nun könnte man natürlich im trüben Wasser trotzdem fischen, Fische hats auch da sicherlich genug, wenn man aber am tag vorher noch in kristallklarem Wasser fischen konnte dann fehlt einem da irgendwie die Motivation.
Wir machten also eine Stunde Pause, packten das Packraft zusammen und machten uns auf den Rückweg.
Unterwegs nochmal ein kurzer halt an dem anderen Fluss, der war wie erwartet sehr schmal und vor allem extrem schnellfließend.
Das Wasser war aber klar und wir konnten auch einige Saiblinge spotten, also versuchten wir unser Glück, blieben aber erfolglos.
Der Wind frischte immer weiter auf und so langsam machten wir uns Gedanken um die Zelte, also abmarsch zum Lager.
Mein Scarp war selbst ohne zusätzliche Abspannung von den Windböen eher unbeeindruckt, Martins ultraleicht Zelt drückte es dagegen ordentlich platt.
Zu zweit schafften wir es zum Glück das Zelt ohne Zwischenfälle abzubauen.
Wir machten uns auf den Weg, für den Resttag war nur eine kurze Etappe angedacht, einfach den kleinen Fluss 3km hoch zu einem See.
Weiter oben wurde der Fluss dann auch ruhiger und breiter und mehrere Pools waren voller Fisch
Gegen 21 uhr schlugen wir unser Lager unterhalb des Sees auf, fingen jeder noch einige Saiblinge, dann gabs Essen und wir legten uns voller Vorfreude auf den nächsten tag schlafen.
Morgens ists ziehmlich am Regnen, lasse mir mit den aufstehen etwas Zeit, irgendwann kommt dann doch die Sonne raus und der Fjord liegt windstill vor uns.
In der Nähe sind zwei Flüsse die durch eine Langgezogene Bergkette voneinander getrennt sind, der eine Fluss der ca. 1km entfernt ist sieht bei google earth eher klein und unscheinbar aus, der andere ca. 5km entfernte deutlich größer und interessanter.
Wir entscheiden uns das Lager aufgebaut zu lassen und statt dessen erst eine Weile vom Packraft zu fischen und dann zu dem großen Fluss zu paddeln.
Für die Fischerei vom Boot wählten wir eine sehr spezielle Technik die Eng mit dem Czech Nymphing verwandt ist. Hierbei wird eine stark beschwerte Fliege am langen Vorfach (Vorfachlänge ca. doppelte Wassertiefe) möglichst direkt unter der Rutenspitze und weitestgehend grundnah geführt. Durch leichte auf und abbewegungen der Rutenspitze wird der Fliege zusätzlich leben eingehaucht. Den Biss muss man dabei entweder erfühlen oder an einem wegziehen der Schnur erkennen.
Hier nochmal ein Bild zum besseren Verständnis :
Bei absolutem Ententeich und herrlicher Kulisse ließ der erste Biss auch nciht lange auf sich warten.
Allerdings fingen wir nicht wie erwartet Dorsche sondern farbenprächtige Seeskorpione und einige Plattfische.
Von den Platten durften 2 fürs Abendessen mit.
Ziehmlich abrupt kam Wind auf in wenigen Minuten wechselte es vom Ententeich zu Wellen mit Schaumkronen, fahren war nurnoch mit dem Wind möglich.
Zu unserem Glück ging der Wind genau in Richtung unseres Ziels und so erreichten wir den 5km entfernten Fluss in Rekordzeit. Leider stellte sich heraus das der Fluss extrem eingetrübt ist. Nun könnte man natürlich im trüben Wasser trotzdem fischen, Fische hats auch da sicherlich genug, wenn man aber am tag vorher noch in kristallklarem Wasser fischen konnte dann fehlt einem da irgendwie die Motivation.
Wir machten also eine Stunde Pause, packten das Packraft zusammen und machten uns auf den Rückweg.
Unterwegs nochmal ein kurzer halt an dem anderen Fluss, der war wie erwartet sehr schmal und vor allem extrem schnellfließend.
Das Wasser war aber klar und wir konnten auch einige Saiblinge spotten, also versuchten wir unser Glück, blieben aber erfolglos.
Der Wind frischte immer weiter auf und so langsam machten wir uns Gedanken um die Zelte, also abmarsch zum Lager.
Mein Scarp war selbst ohne zusätzliche Abspannung von den Windböen eher unbeeindruckt, Martins ultraleicht Zelt drückte es dagegen ordentlich platt.
Zu zweit schafften wir es zum Glück das Zelt ohne Zwischenfälle abzubauen.
Wir machten uns auf den Weg, für den Resttag war nur eine kurze Etappe angedacht, einfach den kleinen Fluss 3km hoch zu einem See.
Weiter oben wurde der Fluss dann auch ruhiger und breiter und mehrere Pools waren voller Fisch
Gegen 21 uhr schlugen wir unser Lager unterhalb des Sees auf, fingen jeder noch einige Saiblinge, dann gabs Essen und wir legten uns voller Vorfreude auf den nächsten tag schlafen.
Gruß
Sven
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Servus Sven,
Pilkerfischen mit der Fliegenrute ist eine witzige Idee um Gewicht zu sparen! Das ganze als czech nymphing zu bezeichnen zeugt von Humor
Bis in welche Tiefe war das praktikabel?
LG,
C
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Bis in welche Tiefe war das praktikabel?
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Hatte jeweils 2 17 und 21 gr Pilker eingepackt, und dazu eine 100m Spule 0,30er Mono.
Die 17gr teile ließen sich mit der #7 gut fischen, bei den 21gr war das ganze schon etwas träge.
Gefischt haben wir so bis ca. 30m Tiefe, bei Ententeich ging es problemlos, bei leichtem Wind oder Strömung musste der andere gegenanrudern damit man den Pilker in Bodennähe halten konnte. Die Bissverwertung war auch nicht optimal, würde sagen von 4 Bissen wurde einer verwertet.
Ist aber relativ egal wenn es meistens nur wenige Sekunden bis zum nächsten Biss dauert...
Die 17gr teile ließen sich mit der #7 gut fischen, bei den 21gr war das ganze schon etwas träge.
Gefischt haben wir so bis ca. 30m Tiefe, bei Ententeich ging es problemlos, bei leichtem Wind oder Strömung musste der andere gegenanrudern damit man den Pilker in Bodennähe halten konnte. Die Bissverwertung war auch nicht optimal, würde sagen von 4 Bissen wurde einer verwertet.
Ist aber relativ egal wenn es meistens nur wenige Sekunden bis zum nächsten Biss dauert...
Gruß
Sven
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Tag 11: Im Saiblinsparadis
Wir haben unsere Zelte zufällig am besten Gumpen des Flusses aufgebaut.
Morgens ists auch diesen Tag wieder halbwegs warm, ich krabbel in Unterwäsche aus dem Zelt, widme mich kurz der Körperflege, und mit Zahnbürste im Mund fällt mein Blick auf den Fluss und die fertig montierte Rute ... :oops
Ungefähr 5 Minuten später mache ich ein kurzes Foto vom bis jetzt größten Saibling der Tour
Danach dann erstmal angezogen und ausgiebig Gefrühstückt und dann ging es wieder ans Fischen.
Ich mach es mal kurz wir fingen einen Saibling nach dem anderen, der Drill der Fische war an der #7 wirklich heftig, anfangs fischte ich noch mit 0,25er Tippet, wechselte aber recht schnell auf 0,30er um mehr Druck aufbauen zu können.
Aber selbst mit dem 0,30er Tippet rissen mir noch 2 Fische ab, allerdings durch eigene Dummheit, einmal stand ich auf der Schnur und ein anderes mal hatte sich diese beim Wurf um die Rolle gelegt und ein Fisch biss bevor ich reagieren konnte.
Ich experimentierte mit unterschiedlichen Fliegen, mit Abstand am fängigsten waren auch hier einfache pinke Wooly Bugger, auf größere Streamer fing man weniger aber dafür oft die größeren Fische. Mit Foam Fliegen lief es nicht ganz so gut, aber man bekam immer noch genug Bisse und die Fischerei war sehr aufregend (Bugwellen hinter der Fliege, spektakuläre Bisse).
Der Fluss selbst war landschaftlich auch ein Traum.
Zum frühen Nachmittag waren wir wirklich sattgefischt, selbst die Aussicht das nur noch ein weiterer Fluss auf unserer Tour lag war in dem Moment egal, alles was wir uns hier fischereilich erhofft hatten war schon in Erfüllung gegangen und so machten wir uns wieder auf den Weg.
Da wir so schön Rückenwind hatten schipperten wir erstmal die 3km mit dem Packraft über den kleinen See.
Dann kamen ein paar km Landweg bis zu einem weiteren deutlich größeren See. Leider verschlechtert sich das Wetter immer mehr.
Rechts im Bild sieht man im Hintergrund am anderen Ufer schon eine kleine Einbuchtung in den Felsen, da sollten wir durch, also wieder ins Packraft.
Die Einbuchtung entpuppte sich als kleiner Hafen, und von hier aus führte sogar eine befestigte Straße vorbei an einem Bergwerk? runter zum Fjord.
Wir hatten da wirklich Glück, ohne die Straße hätten wir durch ein Steinfeld gemusst das extrem schwer passierbar aussah. Die vielen dicken Steine auf dieser scheinbar regelmäßig befahrenen Straße wirkten aber auch nicht vertrauenserweckend.
Leider nimmt der Regen immer weiter zu, und so bauten wir bei der erstbesten Möglichkeit unsere Zelte auf und hofften das es am nächsten Tag wieder besser wird.
Wir haben unsere Zelte zufällig am besten Gumpen des Flusses aufgebaut.
Morgens ists auch diesen Tag wieder halbwegs warm, ich krabbel in Unterwäsche aus dem Zelt, widme mich kurz der Körperflege, und mit Zahnbürste im Mund fällt mein Blick auf den Fluss und die fertig montierte Rute ... :oops
Ungefähr 5 Minuten später mache ich ein kurzes Foto vom bis jetzt größten Saibling der Tour
Danach dann erstmal angezogen und ausgiebig Gefrühstückt und dann ging es wieder ans Fischen.
Ich mach es mal kurz wir fingen einen Saibling nach dem anderen, der Drill der Fische war an der #7 wirklich heftig, anfangs fischte ich noch mit 0,25er Tippet, wechselte aber recht schnell auf 0,30er um mehr Druck aufbauen zu können.
Aber selbst mit dem 0,30er Tippet rissen mir noch 2 Fische ab, allerdings durch eigene Dummheit, einmal stand ich auf der Schnur und ein anderes mal hatte sich diese beim Wurf um die Rolle gelegt und ein Fisch biss bevor ich reagieren konnte.
Ich experimentierte mit unterschiedlichen Fliegen, mit Abstand am fängigsten waren auch hier einfache pinke Wooly Bugger, auf größere Streamer fing man weniger aber dafür oft die größeren Fische. Mit Foam Fliegen lief es nicht ganz so gut, aber man bekam immer noch genug Bisse und die Fischerei war sehr aufregend (Bugwellen hinter der Fliege, spektakuläre Bisse).
Der Fluss selbst war landschaftlich auch ein Traum.
Zum frühen Nachmittag waren wir wirklich sattgefischt, selbst die Aussicht das nur noch ein weiterer Fluss auf unserer Tour lag war in dem Moment egal, alles was wir uns hier fischereilich erhofft hatten war schon in Erfüllung gegangen und so machten wir uns wieder auf den Weg.
Da wir so schön Rückenwind hatten schipperten wir erstmal die 3km mit dem Packraft über den kleinen See.
Dann kamen ein paar km Landweg bis zu einem weiteren deutlich größeren See. Leider verschlechtert sich das Wetter immer mehr.
Rechts im Bild sieht man im Hintergrund am anderen Ufer schon eine kleine Einbuchtung in den Felsen, da sollten wir durch, also wieder ins Packraft.
Die Einbuchtung entpuppte sich als kleiner Hafen, und von hier aus führte sogar eine befestigte Straße vorbei an einem Bergwerk? runter zum Fjord.
Wir hatten da wirklich Glück, ohne die Straße hätten wir durch ein Steinfeld gemusst das extrem schwer passierbar aussah. Die vielen dicken Steine auf dieser scheinbar regelmäßig befahrenen Straße wirkten aber auch nicht vertrauenserweckend.
Leider nimmt der Regen immer weiter zu, und so bauten wir bei der erstbesten Möglichkeit unsere Zelte auf und hofften das es am nächsten Tag wieder besser wird.
Gruß
Sven
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Was sind das eigentlich für schwarze Flecken auf dem Zelt?
wohl nicht "Jumbo"-Black-Fly's?
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Bist du jetzt dann bald fertig mir dem "Speck-durchs-Maul-zu-ziehen"?
Ich kann doch nicht mehr "jung-werden"
wohl nicht "Jumbo"-Black-Fly's?
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Bist du jetzt dann bald fertig mir dem "Speck-durchs-Maul-zu-ziehen"?
Ich kann doch nicht mehr "jung-werden"
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Re: Reisebericht Grönland: The Arctic Char Trail
Beim Scarp gibt's noch die Möglichkeit 2 zusätzliche Gestängebögen zu montieren, die schwarzen Flecken sind die Befestigungspunkte.
Ist hauptsächlich für Wintertouren interessant oder bei Regionen mit extremen Stürmen wie z.B. Island.
Für diese Tour hab ich das Gewicht lieber eingespart.
Ist hauptsächlich für Wintertouren interessant oder bei Regionen mit extremen Stürmen wie z.B. Island.
Für diese Tour hab ich das Gewicht lieber eingespart.
Gruß
Sven
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