Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenforelle

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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MarkusZ
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
um die Eientwicklung auszulösen; eine wirkliche Befruchtung findet nicht statt
So hab ich das auch gelesen.

Funktioniert m.W. auch in der freien Natur so, z.B. bei Giebeln.

Wobei da auch durchaus mal polyploide Nachkommen enstehen sollen.
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Gammarus roeseli
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Gammarus roeseli »

@ Björn
Alles korrekt! (So steht es auch in dem Buch „Lachsfische …“.)
@ Björn und Markus
Jup (das mit der nicht ganz korrekten Bezeichnung anfänglich, habe ich verk…..) und ich kann den Smiley nicht finden von dem „Äffchen das sich die Augen zuhält“… :smt003
@ Martin
Ich finde Dein Thema hoch interessant! Eine schnelle und einfache Antwort auf Deine Frage wird es wohl nicht so schnell geben (an sooo vielen Rädern hat der Mensch in unseren Bächen und Flüssen gedreht)….. Ich fände es aber sehr gut, wenn wir uns weiter durch Fragen, Antworten und Erfahrungen an das Thema herantasten können und immer weiter in Richtung der wahrscheinlichsten oder korrekten Antwort gehen können….
Grüße Christian
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Gammarus roeseli
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Gammarus roeseli »

PS: Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass der Sinn der DIPLOIDEN GYNOGENESE bzw. die Erzeugung solcher Fische für den Fischzüchter darin liegt, dass diese Fische ausschließlich (fast ausschließlich!?) weiblich sind, schneller wachsen als männliche und später geschlechtsreif werden…
Mir wurde gesagt, dass sich Fische mit reifen Gonaden nicht verkaufen lassen… Ich habe nicht nachgefragt ….. :roll: Erkläre mir das aber so, dass das Gewicht reifender oder gereifter Gonaden als störender Faktor angesehen wird (Abfall ist), deren Produktion an der Produktion von Fleischmasse verloren geht.
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Rattensack
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Rattensack »

Hallo,

Hier wird sehr viel um den Brei herumgeredet.
Habe beruflich einen ganz guten Überblick über die Fischbestände im Mühlviertel, Waldviertel und im Bayerischen Wald (Granit- und Gneisgebiet der Böhmischen Masse) sowie in den kalkalpinen Voralpen.
Während heute in den Voralpen in geeigneten Gewässern fast durchwegs reproduzierende Regenbogenforellen vorhanden sind, kenn ich im Granit- und Gneisgebiet kein einziges Gewässer wo das der Fall wäre. Mit Ausnahme von einzelnen kleinen Regenbogen, bei denen man nie weis, ob die nicht irgendwo beim Besatz dabei waren oder aus einem Teich ausgebüchst sind.
Interessanterweise gibts auch in den Zentralalpen, also ebenfalls kristallinen Gewässern, teils starke, gut reproduzierende Regenbogenforellenbestände. Ganz pauschal "der Kalk" ist es also nicht, wenngleich die Vermutung nahe liegt, dass es mit dem saureren pH der Gewässer in der böhmischen Masse zusammenhängt.

Eine fundierte biologische Erklärung, warum das so ist, kann ich also nicht liefern. Fakt ist, dass es so ist.

LG,
Clemens
A curious thing happens when fish stocks decline: People who aren't aware of the old levels accept the new ones as normal. Over generations, societies adjust expectations downward .. (Kennedy Warne)
MarkusZ
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von MarkusZ »

Hallo Clemens,

danke für deinen Erfahrungsbericht.

Deine Aussage
Während heute in den Voralpen in geeigneten Gewässern fast durchwegs reproduzierende Regenbogenforellen vorhanden sind,
scheint sich dann mehr auf die Gebiete südlich der Alpen zu beziehen.

Das IGB schreibt zur Situation in Deutschland, dass keine nennenswerten natürlich reproduzierenden Bestände der Regenbogenforelle in freier Wildbahn bekannt seien.

Wobei der Begriff "nennenswert" ja dehnbar ist. Unfehlbar muss deren Einschätzung aber auch nicht sein.
AlexWo

Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von AlexWo »

MarkusZ hat geschrieben:Hallo Clemens,

danke für deinen Erfahrungsbericht.

Deine Aussage
Während heute in den Voralpen in geeigneten Gewässern fast durchwegs reproduzierende Regenbogenforellen vorhanden sind,
scheint sich dann mehr auf die Gebiete südlich der Alpen zu beziehen.

Das IGB schreibt zur Situation in Deutschland, dass keine nennenswerten natürlich reproduzierenden Bestände der Regenbogenforelle in freier Wildbahn bekannt seien.

Wobei der Begriff "nennenswert" ja dehnbar ist. Unfehlbar muss deren Einschätzung aber auch nicht sein.
Also ich kenne in Oberbayern, also dem Voralpengebiet der Nordalpen mehrere Gewässer in dem sich die Regenbogenforellen fortpflanzen, in zweien sogar wie die Ratzen!

LG

Alex
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Rattensack
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Rattensack »

MarkusZ hat geschrieben: Deine Aussage
Während heute in den Voralpen in geeigneten Gewässern fast durchwegs reproduzierende Regenbogenforellen vorhanden sind,
scheint sich dann mehr auf die Gebiete südlich der Alpen zu beziehen.

Das IGB schreibt zur Situation in Deutschland, dass keine nennenswerten natürlich reproduzierenden Bestände der Regenbogenforelle in freier Wildbahn bekannt seien.
Nein, meine Aussage betrifft das nördliche Alpenvorland Österreichs (und Südbayerns). Der Text vom IGB ist vermutlich veraltet (oder der Tatsache geschuldet, dass das bayerische Alpenvorland in Relation zur BRD sehr klein ist).
Clemens
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MarkusZ
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

der Text des IGB ist von 2014, also in der Tat nicht mehr ganz taufrisch.

Wie intensiv die sich mit den Flüssen in Oberbayern befasst haben, geht daraus nicht hervor.

Oberbayern scheint eh "rainbow country" zu sein.

In vielen Flüssen Frankens dürfen sie dagegen weder besetzt noch zurückgesetzt werden. Besatzverbote kenne ich auch aus Schwaben.
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Kudu »

Wir setzen in unserem Vereinsgewässer auch tausende Zuchtforellen aus, ohne großen Erfolg.
Entweder die Fische wandern ab, oder werden vom Kormoran gefressen.

Die Vereinsführung ist auch ratlos. Heute erfuhr ich, dass die Besatzfische wohl alle sterilisiert sind und daher schneller wachsen, vermehren können die sich wohl nicht!
Stimmt die Aussage? Plausibel ist sie jedenfalls.

Andreas
hud
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von hud »

Liebe Kollegen

Da war ja einiges Los während meiner Computer freien Zeit. Danke dafür, total spannende Argumente!! Für mich ergibt sich daraus einiges an Lesestoff für die nächste Zeit :)

Zu der Frage über den Zustand der Fische: Sie überstehen die Saison gut, es sind im Frühling immer noch etliche Exemplare in gut genährten Zustand vorhanden. Ich konnte noch zum Abschluss des Jahres einen schönen Fisch mit sehr weit entwickelten Eiern fangen, somit dürfte auch die Eiausbildung von statten gehen.

@ Clemens: Danke für dein Post vom » 23.12.2019, 18:04 ;
Du stellst meinen Gedanken klar dar und bringst die Diskussion weg von "meinem" Gewässer auf die allgemeine Situation, die der Ausgang meiner Frage war!! Allerdings konnte ich das nicht so auf den Punkt bringen wie Du!
Danke dafür!

LG
Martin
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von FlyandHunt »

Hallo zusammen,

ich würde auch noch was in den Raum werfen. Ich weiß nicht ob ich es hier überlesen habe, aber gemäß G.Feuerstein, sagt er folgendes:
Hochwasserereignisse in Frühjahrsmonaten wirken absolut eliminierend für Eier und Brut. In abflussstabilen, winterwarmen, von Grundwasser gespeisten monotonen Kanälen gedeiht die Regenbogenforelle jedoch vorzüglich.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch eine andere Quelle mal gelesen habe, dass dies eigentlich der ausschlaggebende Grund ist, warum sich RBF oft nicht fortpflanzen können.

Daher kann ich jetzt nur Mutmaßen: Wenn in den Voralpenflüssen die Schneeschmelze später eintritt und somit das erste große Hochwasser verzögert das Tal hinab rauscht (März-April), dann könnte die Eiablage schon erfolgt sein.
In den anderen Flüßen erfolgen die Hochwasser bereits im Januar / Februar, und würde somit Brut / Eier eliminieren?

Gruß
Ferdinand
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hud
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von hud »

Hallo Ferdinand

Das dürfte eher nicht der Grund sein, die Hochwasserereignisse sind nicht jedes Jahr, schon gar nicht zur selben Zeit. Somit müsste es irgendwann Nachwuchs geben (auf die Jahrzehnte gesehen seit die REBO in Österreich eingeführt wurde). Auch ist die Niederschlagsmenge im Mühl und Waldviertel (ca 700 mm/Jahr) im Vergleich zu den Zentralalpen (1700 - 2000 mm/Jahr) meist niederer, aber aufgrund der Temperaturen auch in Form von Schnee im Winter, somit kommt es im Großen und Ganzen zum selben Zeitpunkt zur Schneeschmelze, meistens. (Quelle http://www.wetter-waldviertel.at/klima_waldviertel.htm)

Interessant ist auch, dass sich der Huchen auch nur südlich der Donau in Österreich vermehrt! Da muss also irgendein Grund da sein, denke ich, aber wie schon gesagt, vielleicht nicht ein Einfacher!

LG
Martin
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Rattensack
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von Rattensack »

FlyandHunt hat geschrieben: Daher kann ich jetzt nur Mutmaßen: Wenn in den Voralpenflüssen die Schneeschmelze später eintritt und somit das erste große Hochwasser verzögert das Tal hinab rauscht (März-April), dann könnte die Eiablage schon erfolgt sein.
In den anderen Flüßen erfolgen die Hochwasser bereits im Januar / Februar, und würde somit Brut / Eier eliminieren?
Das ist nicht stimmig, daran würde ("in den anderen Flüssen", womit du das Granit- und Gneisgebiet meinst) ja die Bachforelle leiden (Herbst-/Winterlaicher) und nicht die Regenbogenforelle, die in der Regel im Frühjahr laicht
hud hat geschrieben: Interessant ist auch, dass sich der Huchen auch nur südlich der Donau in Österreich vermehrt! Da muss also irgendein Grund da sein, denke ich, aber wie schon gesagt, vielleicht nicht ein Einfacher!
Ein häufig abgeschriebener Unsinn.
Ursrpünglich gab es auch in Mühlviertler Gewässern starke Huchenbestände; und heute gibt's Huchen auch wieder in den mündungsnahen Unterläufen der Aist und Naarn.
In nahen bayerischen Gewässern im Ilz- und Regensystem gibt's auch heute noch starke, intensiv reproduzierende Huchenbestände; diese Gewässer haben dieselbe Charakteristik wie jene im Mühlviertel.

Gründe, wieso der Huchen im Mühlviertel zwischenzeitlich ausgerottet wurde: Querbauwerke; Kleinwasserkraft; Holztrift; direkte Verfolgung

Lg
Clemens
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von FlyandHunt »

Rattensack hat geschrieben: Das ist nicht stimmig, daran würde ("in den anderen Flüssen", womit du das Granit- und Gneisgebiet meinst) ja die Bachforelle leiden (Herbst-/Winterlaicher) und nicht die Regenbogenforelle, die in der Regel im Frühjahr laicht
Ich müsste es nochmal im weiten Web suchen, damit ich das hier auch belegen kann. Dort stand (meine englisch sprachige Seite), dass die Rebo Eier deutlich anfälliger sind, wenn zu viel Wasser / Strömung herrscht.
Bachforelleneier sind deutlich robuster und können auch mit der Strömung mit getragen werden, ohne das diese eliminiert werden.

Grüße
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
hud
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Re: Einfluss d. Wassers auf die Vermehrung der Regenbogenfor

Beitrag von hud »

Rattensack hat geschrieben:

Ein häufig abgeschriebener Unsinn.
Ursrpünglich gab es auch in Mühlviertler Gewässern starke Huchenbestände; und heute gibt's Huchen auch wieder in den mündungsnahen Unterläufen der Aist und Naarn.
In nahen bayerischen Gewässern im Ilz- und Regensystem gibt's auch heute noch starke, intensiv reproduzierende Huchenbestände; diese Gewässer haben dieselbe Charakteristik wie jene im Mühlviertel.


Clemens
Hallo Clemens

Danke für diese sehr informative Richtigstellung! Mir war dieser Sachverhalt nicht bekannt.

Liebe Grüße
Martin
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