irgendwie habe ich in den letzten Jahren eine Vorliebe dafür entwickelt, meine Ausrüstung jenseits von Rute, Rolle und Schnur zu optimieren. Daher interessiert es mich, was ihr so alles am Wasser mit euch herumschleppt, das sich als überraschend nützlich erwiesen hat, auch wenn es von vielen vielleicht als unnötig / übertrieben angesehen wird. Das können auch einfach Dinge sein, an die man eventuell gar nicht denkt bzw. die man nicht kennt weil es sich um Zweckentfremdungen handelt. Ich mache mal den Anfang:
- Kleine S-förmige Edelstahlkarabiner für die Weste / Watjacke, in die man sein Tippetspulenhalter, Floatant etc. je nach Bedarf einklipsen kann. Ist vor allem dann nützlich, wenn man einer abwechslungsreichen Fischerei nachgeht, bei der sich das benötigte Tackle je nach Gewässer/ Wetter/ Zielfisch stark voneinander unterscheidet und dementsprechend immer vor dem Fischen umgebaut werden muss. Was habe ich diese dämliche Perlenkette an meinem Floatant gehasst

- 2 Magnete, die irgendwo an die Kleidung gehängt werden und an die die gerade zu fischenden Fliegen kommen, wenn sie mal kurz aus dem Weg müssen und gerade keine Hand frei ist. Fungiert bei mir als Flypatch-Ersatz, da ich die Dinger nicht mag. Vorher hab ich die Fliegen immer zwischen den Lippen oder auf der Zunge zwischengelagert (jaja, ich weiß...

Ist bei mir dann zusammen so angeordnet: - Eine Kombination aus Lösezange und Schere, die beim zudrücken einrastet und so einfach ohne weitere Sicherung irgendwo an die Weste / Jacke gehangen werden kann. Vorher hatte ich immer eine billige Arterienklemme und einen Nipper oder eine Schere an Retractors hängen, aber das alles hat sich dadurch komplett erledigt. Hält übrigens erstaunlich sicher. Von den "Marken" kostet so ein Teil 20-25€, bei adh bekommt man es aber ab, ich glaube, 200€ Warenwert als Geschenk dazu. Ist qualitativ nicht ganz so gut wie die Loon, aber als Salzwasser-Opfer mehr als tauglich (rostet ordentlich). Das ganze ist aber definitiv ein Kompromiss, der sich sicherlich nicht für alle Anwendungen eignet. Die Schere taugt nur zum schneiden von sowas wie Vorfächern etc., die Zange ist eher was für kleinere Haken und entsprechende Fische. Zum gewöhnlichen Flussfischen auf Salmoniden & die typischen Beifänge ist das alles aber absolut ausreichend.
- Ein eigentlich viel zu schweres Messer mit Griff komplett aus Metall und hart am Rande der Legalität (zumindest wenn es um das Führen geht), das ich mir so niemals gekauft hätte aber geschenkt bekommen habe. O-ton: "Sah halt cool aus"


- Ein billigster Flaschenhalter aus Neopren. Kann entweder per angenähtem Karabiner oder durch die Schlaufe per Gurt befestigt werden. Der Gurt des Linekurv-Schnurkorbs passt z.B. gerade so durch und seitlich hinten auf der Seite der Schnurhand befestigt, stört eine 0,5l PET-Flasche überhaupt nicht. Macht längere Sessions ungemein angenehmer, wenn man ansonsten keine Verstaumöglichkeit für eine Flasche hat und nicht extra einen Rucksack oder ähnliches mitschleppen will. Der Halter war ursprünglich eigentlich für mehrstündige Wanderungen im Sommer gedacht und hat sich dabei als so nützlich erwiesen, dass ich ihn recht schnell auch zum Fischen mitgenommen habe. - Ein Kescher mit integriertem Maßband. Das Teil ist wirklich genial und gehört definitiv zur Kategorie "Dinge von denen man nicht wusste dass man sie braucht, bis man sie hatte". Ich habe mir vor 2 Jahren das originale "Measure Net" aus USA kommen lassen und bin echt super zufrieden damit (https://measurefish.com/products/medium-rubber-net; über Amazon.com war das in 2(!) Tagen da und die machen auch gleich die Zollabwicklung). Ich glaube ich habe insgesamt 55€ dafür bezahlt. Durch die Form legt sich der Fisch von selbst mehr oder weniger gerade auf das Maßband und es ist egal wo er liegt, da die "0" in der Mitte ist und man einfach die Zahlen am Kopf und am Schwanz des Fisches miteinander addiert. Das ist auch der riesige Vorteil, den dieser Kescher gegenüber ähnlichen Netzen hat, bei denen die "0" an einem Ende des Keschers ist. Die Messung ist übrigens korrekt, das habe ich mit diversen flexiblen Gegenständen probiert - die Biegeverkürzung ist mit einkalkuliert! Selbst wenn man sich echt nicht viel Mühe beim Ausrichten des Fisches gibt und das Ablesen nur so beiläufig beim Abhaken passiert, liegt die Messungsungenauigkeit nur so bei +/- 2 bis max. 3 cm. Nimmt man sich die 5 Sekunden Zeit um es vernünftig zu machen, bekommt man das Ergebnis praktisch auf den cm genau hin. Jetzt könnte man natürlich sagen es wäre egal die Länge eines Fisches zu kennen, aber gerade bei besonderen Fängen gehört für mich die Länge und ein schnelles Foto einfach zur Erinnerung dazu. Und so erspart man sich und dem, eventuell "nicht zur Verwertung bestimmten"

Nachteil: Die Skala ist in Zoll. Ich glaube aber ich habe irgendwo in Europa schon Lizenzprodukte mit Zentimeter gesehen und ohnehin gewöhnt man sich da recht schnell dran. Die Skala der Mediumversion geht übrigens bis 24'' / 61cm, das Netz ist also nicht sonderlich tief und konstruktionsbedingt recht schmal. Trotzdem geht gut was rein
