Moin,
denke mal auch an Nahrung. Ab einer bestimmten Grøssse folgen die Mefo regelmæssig den Heringsschwærmen, dem grossem Sandaal, Spotten.
Bei mir gehen Tuemmler regelmæssig den Fjord entlang, bis in Buchten und haben dann ca 50m Uferabstand. Auch treiben sie sich direkt in der Flussmuendung rum, im Hafenbecken... aber immer dann wenn sie den Heringen folgen.
Dieses Jahr konnten wir auch Orcas beobachten die auf Makrelenjagd waren. Meist sind es dann Muttertiere die ihren Sprøsslingen das jagen lernen.
Armin, klar gibt es zahlreiche Untersuchungen zu den Wanderwegen der Mefos, genau so wie zu den Wanderwegen der Lachse.
Ich kenne eine Reihe von Untersuchungen von der DTU, Uni Stockholm, Meeresforschungsinstitut und NINA (Norwegisches Institut fuer Naturforschung) Nur mal ganz kurz dazu, Mefos die vor Bornholm markiert wurden konnten zu 80% auch dort wieder nachgewiesen werden. Nur 1Mefo wurde vor Ystad (S) gefangen. Rest war wohl aufgefressen oder gefangen.Eine schwedische Untersuchung zu den Skagerrak Mefos zeigte das sie kaum ueber 20 km von ihren Laichbæchen zu finden waren und das sie nur kurzzeitig die Fluesse dort zum laichen aufsuchten. Grund, Wasserstand, sogar Smolts muessen zeitweise raus ins Meer und gehen bei høherem Wasserstand wieder in den Bach/Fluss. Kuerzeste nachgewiesene Aufenthalt zum Ablaichen waren 3 Tage!
Untersuchungen mit besenderten Mefos , zB Fluessen die in den Trondheimfjord muenden, zeigten vergleichbare Ergebnisse.
Je nach Bedingungen in den Fluessen konnten Fische mit Aufenthalt von 3 bis 300 Tagen nachgewiesen werden.
Die længste Zeit verbrachten sie in den grossen Fluessen, die teilweise Seen durchfliessen, die kuerzeste Zeit in Bæchen wo Niedrigwasser auftritt, also wirklich nur kurz zum laichen.
Auch die Wanderwege, Tauchtiefen, Nahrung wurden natuerlich untersucht. Besenderte Lachse und Mefo konnten ueber das gesamte Jahr verfolgt werden. Lachse vom Fluss bis vor Grønland, der Barentsee oder vor Shettland. Mefos verbleiben i,d.R im Fjordsystem ca bis 20km vom Laichbach entfernt. Dænische Mefos, Skagerrak, Sued Schweden nicht anders. Nur 1 Fisch wurde in einer Entfernung von ca 80km gefangen.
Ein Teil der Forschungsergebnisse kann man bei
https://www.nina.no/ auch in englischer Sprache nachlesen.
In regelmæssigen Abstænden findet auch die "Meerforellenkonferenz" statt (letzte war Feb. 2020 in Trondheim) wo sich alle Teilnehmerstaaten ueber die neuesten Forschungsergebnisse austauschen. Da kann jeder , egal ob Verein oder Privatperson, teilnehmen!
Saison 2020
ja auch hier ist die Mefo auf dem Rueckmarsch und daher wurden viele neue Schutz/Laichgebiete festgelegt.
Bei mir zB der Brackwasserbereich vor der Orklamuendung, beidseitig auf ca 1km eine Schutzzone ,landseitig bis 100m seeseitig.
Also weder vom Land oder Boot darf dort gefischt werden ausser wæhrend der Saison von 1.6. - 31.8. (lachssaison)
Der Brackwasserbereich ist das Rueckzugsgebiet besonders in den Wintermonaten und natuerlich das Futtergebiet (Fruehjahr) wenn noch kein Futterfisch da ist.
Das sich der Schutz der Mefo bemerkbar macht ist fuer jeden Fischer zu bemerken. Seit einigen Jahren wurde bei uns die Mefo in allen Fluessen geschont die in den Trondheimfjord muenden. Im Fjord selbst wurde sie im Mærz/April geschuetz.
Bereits die 2018 und 2019 wurden wieder mehr Mefos in der Lachssaison gefangen und natuerlich releast.
Diese Saison war es nicht selten eine 3 oder 5kg Mefo beim Lachsfische zu fangen, die meisten haben aber so 1,5kg. Das grøsste Problem ist also nicht mehr der Schutz in den Fluessen, den Laichbæchen und Ueberwinterungsgebieten. Nee es ist die Lachslaus die besonders die abwandernden Smolts im Meer befællt. Dieser Parasit kommt ja natuerlich vor, aber durch die Zuchtfischanlagen bzw in dessen Næhe sehr konzentriert.
Das ist kein Problem fuer die Lachse und Mefo wenn sie ueber den Smoltstatus hinaus sind und wenn sie dann im Fluss/Bach sind fallen diese eh nach wenigen Tagen ab weil sie kein Suesswasser vertragen. Die Smolts ueberstehen aber ihr erstes Jahr im Meer nicht wenn sie von den Læusen befallen werden.
Von daher bin ich 2020 gar nicht zielgerichtet auf Mefo gegangen. Natuerlich bleibt die eine oder andere beim Fliegenfischen auf Pollack oder Køhler hængen, so wie auch wæhrend der 3 Monate Lachssaison.
Und ueber meine dæn. Lieblingsinsel Bornholm, mein Revier in Suedschweden um Ystad, na da gibts nichts zu berichten, Virus bedingt.
Gluecklicher Weise konnte ich mich mit eine guten Lachssaison trøsten.
Gruss Hendrik