SIE IST ZURÜCK!

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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orkdaling

Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von orkdaling »

Moin,
da du mich ansprichts - hatte ich am 28.9. geschrieben ... die Bedingungen hier vor Ort bzw was die Gefæhrdung von Mefo/Bafo/Lachsstæmmen betrifft.

Von der Rebo geht keine genetische Verænderung aus wie zB von den entflohenen Zuchtlachsen, aber Uebertragung von Krankheiten (insbesondere infektiøse Laksanemie und Gyrodactylus) sowie der Besatz von Laichplætzen und das unvermeidliche Ausgraben der Eier von Bafo/Lachs (die ja vor der Rebo laichen) sind die Gruende warum diese fremde Art weder besetzt werden darf bzw zu entnehmen ist.
Der Schutz der natuerlich vorkommenden Arten geht vor und das ist auch so gesetzlich geregelt - in Norge und DK .
Was in den (sued)deutschen Regionen geschieht, in CH und Ø , das es dort sehr unterschiedliche Regeln gibt, war Grundlage meiner Frage( hatte dazu geschrieben - "interessehalber" )- ohne das ich dazu eine Wertung getroffen habe !

Meine persønliche Meinung - ich finde es auch gut das man hier vor Ort weder mit Bafo und Lachs besetzt im Sinne von "anglerischen Interessen".
Neubesatz aus der Genbank bzw deren Zuchtanlagen erfolgt nur nach Behandlung eines Bestandes/Gewæssers oder nach Trockenfall.
Das wir ganz andere Bedingungen haben ist klar, hier gibt es ja in jedem Gewæsser Forellen.
Aktuell gibt es zB 1361 Fluesse/Bæche mit Aufstieg anadromer Arten, ca 450 mit Lachsaufstieg.
Vielerorts sind diese (noch) genetisch reinen Stæmme bedroht, darum der Kampf gegen Zuchtfisch (sowohl Forelle, Lachs) und die Einwanderer wie Rebo, Buckellachs. Sogar die Verbreitung von Hecht oder Pløtze wird bekæmpft.
Natuerlich nicht wegen genetischer Verunreinigung sondern økologischen Gruenden.
Einfach gesagt - Smolts von Lachs und Forelle brauchen nicht nur was zu beissen, nee die muessen auch genuegend Einstænde haben.
Ein Gewæsser (und die meisten hier sind nahrungsarm und extremen Witterungen ausgesetzt) kann nun mal nur eine bestimmte Produktivitæt haben bzw Biomasse produzieren. Und genau das soll den einheimischen Arten zu gute kommen.

Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

interessantes Argument, Regenbogenforellen als Äschenschutzprogramm, weil dann 6 Wochen länger gewedelt wird.

Wäre zwar spannend wie unser Fachberater darauf reagieren würde, wird aber von unserem Verein sicherlich kein entsprechender Antrag kommen.

Der Fachberater könnte ggf. erwidern, dass andere Fischarten wie Hecht, Aitel etc. in diesen Gewässsern sowieso ganzjährig befischbar wären, wenn die Angler/Bewirtschafter ihrer Hegeverpflichtung nachkommen. Und dass die Kormorane dann in Scharen einfallen, wenn die Stillgewässer zufrieren, was bei uns in Franken i.d.R. im November noch nicht der Fall ist.

Kann in der Oberpfalz natürlich anders sein.

Dass man bei dieser Frage auf regionale oder lokale Unterschiede eingehen sollte, halte ich schon für richtig.
orkdaling hat geschrieben:hier gibt es ja in jedem Gewæsser Forellen.
Aber wahrscheinlich auch nicht überall die gleichen Stämme.

Nur weil ein Fisch Salmo Trutta heißt, muss er noch nicht ins jeweilige Gewässer in Nord/Süd oder Hoch/Tiefland passen. Da macht der norwegische Ansatz durchaus Sinn.
Besatzpolitik in De verfolgt da oft andere Ziele.

Da wären triploide ReBos im Zweifel wahrscheinlich wirklich das kleinere Übel, wenn die Volksseele auf ihrem angemessenen Anteil Fischfleisch beharrt.
Magellan

Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Magellan »

Hallo

Wir strapazieren den Faden vom Gebhard beträchtlich... Aber im Sinne der Richtigstellung:

Lieber Hendrik, mir scheint du verrennst dich ein wenig
Bei dem generellen Umfang deiner Texte solltest du auch darauf achten das der Inhalt seriös bleibt, wenn dir daran etwas liegt... :wink:

Auf die angeblichen Steelheads bin ich schon eingegangen...

Leider pauschalisierst du:
orkdaling hat geschrieben: Von der Rebo geht keine genetische Verænderung aus wie zB von den entflohenen Zuchtlachsen,
Ungleich Diploide Fische sind Triploide nicht forpflanzungsfähig:

https://www.biomar.com/en/uk/articles/f ... id-salmon/
https://www.undercurrentnews.com/2020/0 ... roduction/

und hier ein wirklich umfassender Text zum Thema:
http://www.fao.org/3/a-aj272e.pdf

Gruß
Heiko
orkdaling

Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von orkdaling »

Moin Heiko,
nee ich verrenne mich nicht denn wie wir ja schon bemerkt haben liegen ja ein paar Kilometer die zwischen Sueddeutschland, Dænemark und Norwegen, Chile oder Canada .

In DK gilt die gleiche Begruendung fuer das Besatzverbot , da die Rebo (auch entflohene) in die dænischen Auen aufsteigen.
Auch ist die Entnahme vorgeschrieben da es sich um eine fremde Art handelt, wie mit dieser umzugehen ist, das alles wird sogar gesetzlich geregelt.
Niemand darf ohne Genehmigung Rebo, Coho oder was auch immer in Zuchtanlagen mæsten, so wie es zB bei Hjarnø Havbrug geschehen ist.

Zur zeit werden hier 2320 fremde Arten nachgewiesen, 1314 stellen ein Risiko dar, 217 davon mit solch økologischen Folgen das sie auf der schwarzen liste stehen. Da reicht von Pflanzen ueber Fische bis hin zum Marderhund - die Rebo gehørt zu diesen 217 Arten die bekæmpft werden.
https://forskning.no/a/700484 oder sowas https://www.artsdatabanken.no/fremmedartslista2018
Ich halte auch den "Wissenschaftlichen Rat" den die Regierung eingesetzt hat, wo Vertreter fuehrender Institute, Uni`s, Umweltministerium vertreten sind, fuer sehr kompetent.
In DK kommt es durch entflohene Zuchtlachse genau wie hier zu genetischen Verænderungen.
Nachzulesen zB bei https://www.fiskepleje.dk/service/deuts ... fiskepleje
Die entflohenen Rebo werden an der dæn. , schwed., norw. Kueste allgemein als Steelhead bezeichnet, im grossen norw.Lexikon dazu - die anadrome Art der Rebo!
In DK und Schweden wie auch Norwegen laichen die Rebo viel spæter, mancheroert est im Mai. Denn nicht nur zwischen D und S /N liegen ein paar Kilometer, nee es gibt gewaltige Unterschiede von Sued nach Nord, von Kuesten zu Kontinentalklima. Macht 2-3 Monate aus!
Deshalb auch meine "unwissenschaftliche " Bemerkung das es keine Vermischung gibt. Das die Laichplætze von Bafo/Mefo/Lachs zerstørt werden, na ich kann mir gerne die Muehe machen und die Beitræge dazu raus suchen die auf der im Jan 2020 stattgefundenen Mefo-konferenz in Trondheim gehalten wurden. https://www.vitenskapsradet.no/sj%C3%B8 ... ransen2020
Eine wissenschaftliche Konferenz fuer Anliegerstaaten Ostsee/Nordsee/Skandium
Ich habe dazu nichts verlinkt weil dann wieder der Einwand kommt, kønnen dæn. schwed. norw. nicht lesen, also hab ich einiges mit meinen Worten wieder gegeben. (Es ist also nicht aus den Fingern gezogen)
Im uebrigen hab ich im vorigem Beitrag meine Meinung dazu geschrieben, in bezug auf regionale Verhæltnisse, Wertung ...
Ergænzen will ich noch das man hier wie in DK und Schweden eine gewaltige Fischwirtschaft betreibt, die sich ja in den letzten Jahren bis nach Sued und Nordamerika ausgeweitet hat. Das es auch dort Umweltschæden gibt, Fische entfliehen, Verbote erlassen wurden was die Zucht betrifft, sind auch Fakten und keine unwissenschaftlichen Verallgemeinerungen. Dazu kann man fast wøchentlich Beitræge im dænischen Sportsfiskeren oder schwedischen Fiskejournalen lesen, also den Seiten der Verbænde. Wo sind wieder Fische entflohen, wo wurden Laichplætze zerstørt, wo haben die ausgesetzten Hechte die Smolts gefressen, welche Krankheiten wurden uebertragen (nach Besatz) ... wie gesagt , es vergeht keine Woche wo so etwas zu finden ist.
Das illegale aussetzen von Rebo oder Hecht ist eine Straftat und wird auch so verfolgt. Folge Rotenonbehandlung (tøten aller Fische) und kompletter Neuaufbau der Stæmme.
Das Thema ist so komplex das man seitenweise darueber schreiben kønnte.
Sicher ist das viel aktueller in Lændern die Fischzucht betreiben aber eben auch anadrome Arten zu schuetzen haben, wie die drei skandinavischen.
Das das Thema einen ganz anderen Stellenwert in Bayern oder einem schweizer Kanton hat ist mir natuerlich bewusst.
Genau darum hab ich "interessehalber" nachgefragt und keine Wertung getroffen bzw geschrieben wie mit der Rebo in Bayern oder anderswo um zu gehen ist.
Meine Meinung dazu ist klar, hab ich formuliert, auf die hiesigen Verhæltnisse bezogen.
Und ich denke mal das die Rebo genau wie 2012 oder 2018 auch auf der næchsten schwarzen liste zu finden ist - in Norge und Dænemark.
Gruss nach Uebersee
Hendrik
orkdaling

Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von orkdaling »

Heiko,
Frau Eva Thorstad, von Norwegischem Institut fuer Naturforschung (NINA )ist mir bekannt , eine anerkannte Expertin.
zum Pauschalieren
-vom Buckellachs geht keine Gefahr aus, laicht weitaus fueher, steigt nicht in die Oberlæufe auf.. alte wissenschaftliche Lehrmeinung
- nun haben wir aber in den letzten Jahren mir der Klimaænderung zu kæmpfen, wenig Wasser , høhere Temperaturen und was geschah, bis 200km aufgestiegen und smolts nachgewiesen wo eigentlich nur der atlantische Lachs laichen duerfte
Wenn ich nun schreibe das der Bucklige alle 2 jahre hier ablaicht ist da eine Pauschalierung, nicht jedes Jahr findet es solche Bedingungen vor, dennoch richtig weil von Nordnorwegen bis Schweden nachgewiesen - entgegen alter Lehren !
Wenn man schreibt das Laichplætze umgegraben oder besetzt werden ist das auch eine Pauschalierung, es kann sich dabei um ordnungsgemæss bezogenen Satzfisch handeln der entflohen ist oder aber um Fisch den irgend jemand (oder ein Verein) wo auch immer bezogen hat .
Ein norw. oder schw. Gebirgsbach ist auch nicht zu vergleichen mit einem dænischen Tieflandbach , aber trotzdem in vielen Fællen sowohl in Gebirgs wie auch Tieflandbæchen festgestellt. Ob das nun immer geschieht und ueberall oder aber nur dann wenn zu wenig laichplætze vorhanden sind, die Wassertemperatur bzw der Aufstieg so zusammen fallen das es zu einer Ueberschneidung kommt, ist fuer den Gestzgeber unwichtig denn schon auf Grund der Gefahr hin landete die Rebo auf der Liste der Fremden Arten die nicht geschuetz sind bzw zu entnehmen sind.
Aber wie gesagt - hier ! Und wie man lesen konnte auch in einigen Lændern/ Regionen Deutschlands.

Also wollen wir mal nichts auf die Goldwaage legen, ich hab mich informiert was in Deutschland gilt und hab ueber die Regeln in N und DK informiert.
Gruss Hendrik

Moin, noch ein Nachtrag fuer RC - ich hatte gleich als erster nachgefragt wann bei euch die Fische ablaichen.
Warum? wiel ich hier gelesen hatte Mitteleuropa Dez - Mai https://www.biologie-seite.de/Biologie/ ... genforelle und hier Okt - Mai
https://lfvbayern.de/lexikon/regenbogenforelle
Okt oder Dez ist ein gewaltiger Unterschied !
Warum war das fuer mich wichtig? Auch hier gibt es grosse Unterschiede was das Laichverhalten der Stæmme sowohl bei Bafo/Mefo und lachs betrifft.
Ursachen sind das Klima entlang der langen Kueste aber auch die Bedingungen im jeweiligen Laichfluss, daran haben sich sie Stæmme angepasst.
Wenn ich nur von meinen Fylke (Bundesland) ausgehe, nørdlich von mir liegt der Namsen wo der Aufstieg ca 2 Wochen frueher erfolgt, dort startet die Saison am 15.5. Hier geht die Saison am 1.6 los (Orkla) aber keine 500m neben der Orkla muendet der Skjenald und dort steigen die Fische erst Ende Juni/Anfang Juli auf.
Was hat das mit dem laichen zu tun? Nicht nur der Aufstieg erfolgt versetzt sondern auch das laichen,
Im Skjenald (vergleichbar mit Gebirgsbach bei euch) muessen die Laichfische Ende Okt/Anf. Nov wieder raus ,kann teilweise durchfrieren, nur Eier und Smolts ueberleben. In der Orkla , Gaula laichen die Fische viel spæter, ueberwintern teilweise und gehen mit dem ersten Fruehjahreshochwasser wieder raus.
Meine Schlussfolgerung , im Skjenald wuerden die Rebos nicht das Laichgeschæft støren und auch keine Eier ausbuddeln da die schon erbruetet sind wenn die Rebo laicht. Nicht aber nebenan, dort wuerde sich das Ablaichen ueberschneiden bzw das Laichbett aufgebuddelt.
Das ist nur ein Beispiel direkt vor meiner Haustuer. Zwischen Orkla und Gaulamuendung (26km) liegen noch zwei weitere Fluesse(Vigda und Børsa) mit unterschiedlicher Grøsse, Profil, Wasserfuehrung usw.
Anadrome Wanderfische haben wir aber von Dænemark,Suedschweden (Ostsee) dann Skagerrak bis Sued Norge und entlang der Westkueste bis hoch zum Nordkapp - ueberall je nach Stamm und Bedingungen mit unterschiedlichen Aufstiegs- und Laichzeiten.

Ich habe auch noch mal geschaut ob ich was zur Rebo auf deutsch finde , warum die hier als fremde Art unerwuenscht ist. - Fehlanzeige.
Wer Lust hat kann sich ja mal die Arbeit machen und die Oppsummering/ Zusammenfassung bzw Konklusjon/Fazit durch einen Uebersetzer jagen. Glaube das ist ganz interessant und man erfæhrt viel ueber die Rebo, Zucht, Auswirkungen... natuerlich bezogen auf die skandinavischen Verhæltnisse !
https://artsdatabanken.no/fremmedarter/2018/N/28
Ich mach dann mal Schluss bevor das hier auch noch ein wissenschaftliches Werk wird,
Gruss Hendrik
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Gammarus roeseli
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus, Markus,
MarkusZ hat geschrieben:Hallo,

interessantes Argument, Regenbogenforellen als Äschenschutzprogramm, weil dann 6 Wochen länger gewedelt wird.

Wäre zwar spannend wie unser Fachberater darauf reagieren würde, wird aber von unserem Verein sicherlich kein entsprechender Antrag kommen.

Der Fachberater könnte ggf. erwidern, dass andere Fischarten wie Hecht, Aitel etc. in diesen Gewässsern sowieso ganzjährig befischbar wären, wenn die Angler/Bewirtschafter ihrer Hegeverpflichtung nachkommen. Und dass die Kormorane dann in Scharen einfallen, wenn die Stillgewässer zufrieren, was bei uns in Franken i.d.R. im November noch nicht der Fall ist.

Kann in der Oberpfalz natürlich anders sein.
es sind in dem Fischwasser (Äschenregion) worum es mir geht 2 Strecken. Die eine Strecke ist ja so oder so erst ab 01.01. für das Fischen gesperrt, in der anderen dürfen wir sogar bis 15.02. auf Raubfisch fischen…. K. und Gänsesäger sieht man mittlerweile schon Ende Oktober manchmal aber auch erst im November am Fischwasser….
orkdaling hat geschrieben: In Mitteleuropa, abhængig von Region, laicht die Bafo/Mefo von Okt.- Jan. aber die Regenbogenforelle Jan.-Mai.
Die abgelegten Eier von Bafo,Mefo und Lachs werden also spæter beim anlegen von Laichgruben wieder ausgegraben.
Nicht unbedingt! (Bei der Regenbogenforelle sind im Herbst laichende Populationen und Frühjahrslaicher beschrieben. Diese Tatsache sollte bei einem Besatz (in beispielsweise BY) Beachtung finden, wenn in dem Fischwasser auch noch BF vorkommen……)
Wenn beispielsweise bei uns (BY) die Regenbogenforelle (der Frühjahrslaicher) im Frühjahr laichen, sollten die Bachforellen schon längst geschlüpft sein….. Ich habe Laichgruben der BF kartiert und im Frühjahr in diesen Laicharealen vorsichtig nachgegraben (mit einem Rechen) und das abdriftende Material mit einem Netz aufgefangen um den Reproduktionserfolg der BF bzw. die Funktionsfähigkeit vom Laichareal zu überprüfen. Ergebnis: Die Dottersackbrut der BF war schon sehr weit entwickelt (der Dottersack fast aufgebraucht). Soll heißen, wenn die Regenbogenforelle im Frühjahr laicht, sollte die Brut der BF schon so weit entwickelt sein, dass es kaum noch zu einer Schädigung der Brütlinge beim Schlagen von Laichgruben durch RB kommen sollte…..
Royal Coachman hat geschrieben: Eine Besonderheit habe ich im Laufe des Jahres feststellen dürfen, an mehreren Gewässern, an denen ein reproduzierender RB-Stamm vorkommt, ist der Bestand stark gestiegen, an einem Gewässer kann man sogar von einer Explosion reden. Wobei ein friedliches Miteinander von Bach- und Regenbogenforellen herrscht und das läßt sich bis in die kleinsten Nebenbäche verfolgen.

Die Erkenntis der "Wissenschaftler": -die RB verdränge die Bafo- hat sich als grundsätzlich falsch erwiesen, es sind natürlich nur soviele Fische vorhanden, wie des Nahrungsangebot hergibt aber dazu brauche ich keine Wissenschaft.
Danke für den Bericht!
Royal Coachman hat geschrieben:Die Gewässer werden immer schlechter was Nahrungangebot, Versinterung der Böden usw. angeht, deshalb darf man aus meiner Sicht an der RB nicht mehr vorbei gehen, nur muß man sich um ordentliche, einigermaßen natürliche Besatzfische bemühen und genau das ist nicht so einfach.
Sehe ich aktuell genauso! Ich habe auch sehr viel Zeit investiert und sehr lange suchen müssen, um getrennt geschlechtliche Setzlinge der RB (Frühjahrslaicher) zu bekommen… :D

Gruß Christian
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

die Frage ist halt, warum man in einem Gewässer, wo Bachforellen noch einen selbst erhaltenden Bestand bilden, versuchen sollte Regenbogenforellen zu etablieren.

Ob das in jedem Gewässer so gut klappt wie bei RC kann ja niemand garantieren.

Und wenn z.B. Nahrungsangebot und Laichplätze begrenzt sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Ausbreitung der ReBo völlig ohne Auswirkung auf die BaFo-Bestände sein soll.

Für uns in Franken stellt sich diese Frage ja gar nicht, da das per Verordnung verboten ist. In anderen Regierungsbezirken wäre das ggf. erlaubt. Beim Bachsaibling dann wieder verboten.

Unser Verein setzt in alle Fließgewässer nur BaFos vom lokalen Züchter, dazu noch Brutboxen mit angäugten Eiern.

Auch in Gewässer, die nicht als Salmonidenstrecke gelistet sind, werden nur Bafos besetzt.
Dort kann man mittlerweile aber z.T. an den gleichen Stellen Bachforellen und Waller fangen. Auch eine Fischart, die eigentlich in unserem Gewässersystem nicht heimisch ist. Gibt aber scheinbar Angler, die glauben, dass dieser Fisch in jedes Gewässer gehört.

Die Salmonidenstrecke ist zum Glück durch ein Wehr ohne Fischtreppe vor der Invasion von unten gesichert. Sonst könnten da noch mehr unliebsame Arten zuwandern.
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus Markus,
MarkusZ hat geschrieben: Unser Verein setzt in alle Fließgewässer nur BaFos vom lokalen Züchter, dazu noch Brutboxen mit angäugten Eiern.
kurze Frage, hat Euer „lokaler Züchter“ tatsächlich wirklich noch eigene BF- Laichfische die er selbst streift und sind diese Bachforellen mit denen er arbeitet dann auch wirklich (??) aus den regionalen Bächen und kleinen Flüssen mit wildem BF Bestand?? Ich frage deswegen, weil es kaum noch Forellenzüchter gibt…. die tatsächlich eigene Laichfische haben und streifen…. Wir konnten bei uns keinen Forellenzüchter (mehr?) finden, der mit BF- Laichfischen aus unserem Fischwasser/ kleiner Fluss (oder dem darauffolgenden Flusseinzugsgebiet) arbeitet… Was tun? Irgendwelche fremden BF in fangfähig (wo möglich unwissenderweise aus Dänemark) setzen und den einigermaßen noch ursprünglichen BF- Stamm weiter auswaschen? Oder auf die RB in Fangfähig zurückgreifen und mal ein paar Jahre abwarten wie sich der heimische BF- Stamm so entwickelt?? Mit Gewissheit kann ich Dir sagen, die Pachtsummen steigen und steigen, explodieren….. was wiederum eine sehr hohe Erwartungshaltung (Fangerfolge =fangfähige Forellen) seitens der Fischer/Angler mit sich zieht…. Erschwerend wirkt auch, dass die Umsetzung vom „guten ökologischen Zustand“ unseres kleinen Flusses auf sich warten lässt…… Zusätzlich wirkt sich erschwerend bei der Bewirtschaftung der kleinen Flüsse in beispielsweise der Oberpfalz aus, dass die kleinen Flüsse gefühlt (!) nicht selten mehr Fischrechte in Form von Pacht- und Privatstrecken aufweisen, als wie die kleinen Flüsse an Flusskilometern zu bieten haben…..
MarkusZ hat geschrieben: Auch in Gewässer, die nicht als Salmonidenstrecke gelistet sind, werden nur Bafos besetzt.
Dort kann man mittlerweile aber z.T. an den gleichen Stellen Bachforellen und Waller fangen. Auch eine Fischart, die eigentlich in unserem Gewässersystem nicht heimisch ist. Gibt aber scheinbar Angler, die glauben, dass dieser Fisch in jedes Gewässer gehört.
Ich kenne Stauketten an kleinen Flüssen (historisch Äschenregion) in der Oberpfalz, da werden die Rückstaubereiche (die wiederum oft zwei Drittel zwischen Wehr und Wehr ausmachen) von den vorkommenden BF und Äschen gemieden, aber von der RB werden diese Rückstaubereiche erschlossen/ als Habitat genutzt. Was tun? Wie bewirtschaften? RB besetzen die die Rückstaubereiche als Habitat nutzen oder die RB verteufeln und wie so oft gesehen mit Karpfen, Schleie, Brachse, Barsch, Zander usw. (alles Fischarten die im entsprechenden Gewässersystem nicht heimisch sind) besetzen?

Fragende Grüße Christian
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Gammarus roeseli hat geschrieben:hat Euer „lokaler Züchter“ tatsächlich wirklich noch eigene BF- Laichfische die er selbst streift
Ja die hat er.

Ob er die aber alle tatsächlich in seinem oberhalb von unserem gelegenem Fischwasser fängt kann ich natürlich nicht garantieren. Dabei war ich noch nicht.

Die Fische in unserem Gewässer sehen zumindest so aus, wie man sich eine fränkische Bachforelle vorstellt.

Den Typ "brown-trout" hab ich da noch nicht gefangen.

„guten ökologischen Zustand“ haben wir auch noch nicht erreicht. Die Wasserqualität ist zwar besser geworden, dafür sind die Nährtiere deutlich rückläufig. Laichmöglichkeiten für Kieslaicher sind wegen Strömung/Geschiebe/Sand auch nur sehr begrenzt vorhanden, deshalb die Brutboxen.
Gammarus roeseli hat geschrieben:sehr hohe Erwartungshaltung (Fangerfolge =fangfähige Forellen) seitens der Fischer/Angler
Das ist neben den winterlichen Kormoraneinfällen das Hauptproblem. Für die Menge an Anglern, die meinen, dass sich der Aufwand in Filetertrag amortisieren müsste, ist das Gewässer nicht ertragsstark genug. Ohne Besatz könnten diese Erwartungen nicht erfüllt werden.

Wobei aus meiner Sicht der BaFo-Besatz im Mischwasser auch nur Schönfärberei ist. Auf natürliche Weise kommt dort keine BaFo mehr hoch, und neben den Anglern tun sich noch ne Menge andere Fressfeinde an den Besatzfischen gütlich. Ob da nun BaFo, ReBo oder Bachsaibling besetzt würde, wäre wenig Unterschied. Im nächsten Frühjahr wäre eh kaum noch ein Fisch übrig.

An extensiv genutzten Privatstrecken im Oberlauf findet man ganz andere Bestandszusammensetzungen. Von solche BaFos träumen sicher viele. Ich darf dort zwar auch nicht angeln, finde das aber auch völlig in Ordnung. Die Fischereiberechtigten dort haben es wirtschaftlich nicht nötig Karten auszugeben. Würde man Gastangler auch da einfallen lassen, wäre es dort sicherlich schnell mit der Herrlichkeit vorbei.

Aber wie ich schon geschrieben habe, jedes Gewässer hat seine Eigenheiten. Pauschalisieren kann man nichts.

In Franken und der Oberpfalz ist sicher nicht nur die Sprache unterschiedlich.
Gammarus roeseli hat geschrieben:RB besetzen die die Rückstaubereiche als Habitat nutzen
Wenn Gewässer genügend Nahrungsgrundlage und Habitat für beide Arten nebeneinander bieten, könnte man als Bewirtschafter schon drüber nachdenken den Ertrag durch Besatz allochthoner Arten zu steigern , wenn es von der Fachberatung her genehmigt würde.

Viele Angler freuen sich ja über einen bunten Fischbestand. Neben verschiedenen Forellen kämen ggf. auch noch Saiblinge oder Coregonen in Betracht.

In einigen Stillgewässern ist m.W. momentan auch Afrowels und Streifenbarsch als Attraktion in Mode. Sibirische Störe sind ja auch schon längst keine Exoten mehr.

Wenn sich die Umwelt verändert, lassen sich wahrscheinlich schon Arten finden, die bestimmte Nischen besetzen.

In Franken stellt sich die Frage wie gesagt noch nicht, da in BaFo-Gewässern keine allochthonen Forellen oder Saiblinge oder Raubfische besetzt werden dürfen. Das nimmt zumindest einigen Druck von den Vorständen/Gewässerwarten, gegen Begehrlichkeiten der Mitglieder.

Den Oberpfälzern werde ich da sicher nicht reinreden. Die dürften selber wissen , was sie wollen. Und soweit ich weiß, lassen die sich auch nur ungern von anderen Volksstämmen Vorschriften machen.
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Gammarus roeseli »

Servus Markus,
MarkusZ hat geschrieben: Die Fische in unserem Gewässer sehen zumindest so aus, wie man sich eine fränkische Bachforelle vorstellt.

Den Typ "brown-trout" hab ich da noch nicht gefangen.
was mir am Herzen liegt ab der Seite 57 (4.1.1 Der Genetische Ursprung). Ist ja vielleicht interessant gelesen zu haben…. -> http://www.bfv-sr.de/wissenswertes/fisc ... eu2lfv.pdf

Grüße Christian

Hallo,
MarkusZ hat geschrieben: Auch in Gewässer, die nicht als Salmonidenstrecke gelistet sind, werden nur Bafos besetzt.
Dort kann man mittlerweile aber z.T. an den gleichen Stellen Bachforellen und Waller fangen.
Ja, die WALLER….. :roll:
MarkusZ hat geschrieben: Wobei aus meiner Sicht der BaFo-Besatz im Mischwasser auch nur Schönfärberei ist.
:-k
Sehe ich bei uns in der Oberpfalz aber schon etwas anders, da nahezu ein jedes Bächlein, ein jeder Bach und nahezu ein jeder kleiner Fluss (viele hatten Perlmuschelbestände) in der Oberpfalz geprägt/ beeinflusst ist durch Fischweiher = 10.000ha Teichfläche (Karpfenteichwirtschaft). Beim Weiher ablassen im Herbst, bekommen die Bäche plötzlich einen Schwall trübes Hochwasser und die Bachforellen in den Bächen bekommen Besuch von beispielsweise geflüchteten kleinen Karpfen, kleinen Schleien, Weißfischen aller Art, auch kleine Hechte und Zander und sogar kleine WALLER (!!) :roll: können plötzlich neben den Forellen im Bach schwimmen…. Ich erinnere mich an einen Bachlauf unterhalb einer Weiheranlage, „Was schwimmt den da in dem Bach? :shock: Ein kleiner Stör!!“ :shock: . Der Stör hatte ein sehr breites Maul = ein Hausen, :-k ein Hausen im dem, was einst ein Forellenbächlein mal war… :roll: So betrachtet ist von der oberen Forellenregion (bei uns sind das kleine Sturzbäche im steilen Gelände) bis in die Äschenregion in der Oberpfalz alles „Mischwasser“ geworden und eben eher keine „Schönfärberei“…. Nebenbei bemerkt, sind beispielsweise alle Flüsse die in die Naab (Oberpfalz) münden, historisch betrachtet der Forellen- und im Unterlauf bis zur Mündung in die Naab dann der Äschenregion zuzuordnen!
MarkusZ hat geschrieben: Und wenn z.B. Nahrungsangebot und Laichplätze begrenzt sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Ausbreitung der ReBo völlig ohne Auswirkung auf die BaFo-Bestände sein soll.
Andere :D haben sich bereits mit dem Thema Regenbogenforelle („Die Regenbogenforelle in Bayern-Pro und Contra Besatz in freie Gewässern“) sehr intensiv auseinandergesetzt -> https://www.fischereiverein-lenggries.d ... Bayern.pdf
Interessantes Zitat aus dem Link: Zitat „in Bayern gibt es circa 100 000 km Fließgewässer, wovon etwa dreiviertel als Salmonidenhabitat eingestuft werden und der Großteil der Forellenregion zuzuordnen ist.“ Zitat Ende

Gruß Christian

PS: Begeisterung von mir! :D In dem Link „Die Regenbogenforelle in Bayern….“ Ist sogar die Angabe der Wassertemperatur zu den Fischregionen (ausnahmsweise mal) richtig angegeben! =D> Zitat „Wassertemperatur MITTELWERT im wärmsten Monat“! Zitat Ende. Die Wassertemperatur kann aktuell in den Salmonidengewässern immer mal zum Problem werden…. Nicht zwingend wegen dem Klimawandel, sondern wegen dem Mangel an überhängenden, schattenspendenden Bäumen! Die Bäume an den Bächen und Flüssen hat man in früheren Zeiten im wahrsten Sinne „verheizt“ (Brennholz). Wurde mir so berichtet und so ist es auch auf alten Bildern und Fotos zu erkennen. -> Es stand oft kein einziger größerer Baum mehr an Bach und Fluss und teilweise hält dieser Baumlose bis schlecht beschattet Zustand an den Bächen und Flüssen sogar bis heute noch an….
MarkusZ
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

unser Besatzfischlieferant betreibt seit mehreren Generationen seine Fischzucht direkt am Oberlauf unseres Gewässers. Seine Laichfische fängt er nach eigener Angabe dort selber.

Die Besatzfische sehen heutzutage noch genauso aus wie vor 40 Jahren.

Das gibt mir doch das Gefühl, dass §22 Abs 1 AVFIG damit erfüllt wird.

Dass es verschiedene Stämme von Salmo Trutta gibt ist mir schon bewusst.

Dass die Fränkischen Forellen dem atlantischen Stamm angehören, schließt meiner Meinung nach die typische rotgetupfte Färbung selbst kapitaler Exemplare in unserem Gewässer aber nicht aus.

Die typische "brown trout" habe ich bei uns noch nicht gefangen.

Ein Kollege hatte im Mischwasser aber mal einen 4kg Fisch, der von allen Anglern dem Bild nach als Seeforelle taxiert wurde. Woher die kam ist unbekannt.

Dass die Situation an Gewässern in der Oberpfalz eine andere sein kann, hab ich ja schon mehrfach geschrieben.

Wenn Besatzfische aus dem danubischen Stamm dort vor Ort kaum zu bekommen sind, wäre das natürlich ein Dilemma.

Bei uns in Franken scheint die Fischereifachberatung deutlich weiter in die Bewirtschaftungsmaßnahmen einzugreifen als in anderen Regierungsbezirken.

Was bei uns z.B. als Salmonidengewässer gilt, legt nicht der Angelverein/Bewirtschafter fest, sondern die Fachberatung. Und die Bewirtschafter haben sich dann an die Ge- und Verbote zu halten.

Also kein Besatz mit ReBo , Bachsaibling, Hecht, Zander , Aal Wels etc. und ggf. keine Schonzeit/Schonmaß + Entnahmengebot für unerwünschte Fischarten.

Fürs "Mischwasser" gelten dann nur die Vorschriften der AVFiG. Erhöhung der Schonzeiten/Schonmaße müssen aber auch von der Fachberatung genehmigt werden.

Da könnte man meiner Meinung nach zur Befriedung der Angler auch ReBo oder Bachsaibling setzen oder wenn man es exotischer möchte nen Antrag auf Lenok, Dolly Varden, Bull Trout, Sig, Mountain Whitefish etc. stellen.

Da sich die BaFo dort ohne Besatz nicht mehr halten kann, ist das aus meiner Sicht lediglich Kosmetik. Put-and-Take mit BaFo kommt aber vom Image her wahrscheinlich besser rüber als mit allochthonen Arten.
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo!

Dazu kommen noch die Wasserwirtschaftsämter, die den Gewässerrand "ausholzen" aus Angst vor Hochwasser, wobei sie oft dem Biber die Arbeit überlassen, da kostenlos. :mrgreen:

RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
MarkusZ
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Royal Coachman hat geschrieben:Dazu kommen noch die Wasserwirtschaftsämter, die den Gewässerrand "ausholzen"
Nicht alles was der Wasserbau so treibt entzückt auch den Angler/Bewirtschafter.

An unserem "Mischwasser" wurden auch entsprechende Baumaßnahmen durchgeführt. U.a. wurden die meisten Uferbereiche stark abgeflacht und befestigt. Büsche und Bäume stehen dort nur noch ganz sporadisch.

Man kann jetzt zwar deutlich besser mit der Flugangel werfen, aber leider hat sich auch der Kormoran schnell an die Einflugschneisen gewöhnt.

Zu meinem Jungfischerzeiten waren die Ufer noch steil und zugewachsen, man konnte dort aber noch reichlich Äschen und Hasel auf Trockenfliege fangen und auch Bachforellen in unterschiedlichen Größenklassen waren vorhanden. Natürlich nur, wenn man wusste, wo und wie man an Standplätze kam, wo man mit der Fliege gut arbeiten konnte.

Mit Nymphe an der Posenmontage konnte man sich an Äschen aber dumm und dämlich fangen, wenn man wollte. BaFos waren deutlich in der Minderheit.

Äschen und Hasel sind mittlerweile völlig verschwunden, bei den Bachforellen dominiert die Größenklasse, die besetzt wird. Kleiner fängt man gar nicht, größer nur extrem selten.

Hechtangler finden jetzt aber sehr gute Verhältnisse vor, und die Wurmangler fangen am gleichen Platz auch mal Bachforelle und Waller.

Die offizielle Salmonidenstrecke ist weniger vom Umbau betroffen und durch ein Wehr vor der Zuwanderung unerwünschter Arten geschützt.

Hat halt jedes Gewässer so seine Eigenheiten, pauschalieren bringt da recht wenig.
Michl
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von Michl »

Moin,
mal ein ketzerischer Gedanke:
Wenn RB und BF in einem der "üblich" befischten Gewässer in Eintracht leben können ohne sich zu beeinträchtigen, würde dann ein RB-Besatz nicht sogar den autochthonen BF Beständen zugute kommen weil der Befischungsdruck auf diese abnimmt?
Ich kenne zumindest ein Gewässer das mit großem Aufwand seitens des Pächters (Verein) mit heimischen BF besetzt wird, um sich das leisten zu können werden Karten ausgegeben, was wiederum dafür sorgt das Fische ab 30 extrem selten sind.
Und das sind die für die Reproduktion wichtigen Fische.
Hier wäre m. E. gar ein Besatz mit fangreifen (Asche auf mein Haupt) RB nützlich für den BF Bestand.
Der Großteil ist im Oktober eh raus.....
Man muss sich doch mit den Realitäten auseinandersetzen, es nützt ja nix wenn alles in ethisch korrekter Weise den Bach runter geht.

Das gilt auch für die übrigen invasiven Arten, und zwar nicht nur im und unter Wasser.
Meine Meinung dazu ist, dass wir mit der Klimaverschiebung die Karten auch ohne unser Zutun neu gemischt kriegen, da muss umgedacht werden, langfristig gesehen.
Die Zeiträume die wir überblicken sind zu kurz gefasst was dieses Thema angeht.
Das sollte mal in die Gedankenspiele mit einfliesen.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
MarkusZ
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Re: SIE IST ZURÜCK!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Michl hat geschrieben:würde dann ein RB-Besatz nicht sogar den autochthonen BF Beständen zugute kommen weil der Befischungsdruck auf diese abnimmt?
Das hatten wir hier ja schon angesprochen. Wenn der Befischungs/Entnahmedruck nicht anders gesteuert werden kann, könnte ReBo-Besatz die BaFos sicherlich entlasten.

Regelmäßig fangfähige, triploide ReBos setzen, die schnell wieder rausgefangen werden und dafür die Entnahme von BaFos streng begrenzen, wäre da sicher eine Option. Natürlich nur, wo das auch erlaubt ist.

Solange sich die BaFos aber noch selbsttätig im Gewässer halten, würde ich jetzt nicht versuchen, allochthone Arten dauerhaft anzusiedeln.

Bei uns in Franken wäre das in ausgewiesenen Salmonidengewässern wie gesagt auch gar nicht zulässig.

In unserem Mischwasser wird es aus u.a. Imagegründen nicht gemacht.
Die meisten Gewässerstrecken sind von der öffentlichen Hand gepachtet.
Da muss sich ein Angelverein als Naturschutzorganisation präsentieren, die als Hauptziel Fischhege und Gewässerpflege hat, um dann bei Pachtverhandlungen gut dazustehen.

Wenn da bekannt würde, dass es einem Großteil der Angler mehr ums Fleischmachen guter Speisefische als auf die Gewässerökologie ankommt, hätte man ggf. schlechtere Karten, wenn es um die Pachtverlängerungen geht. Wobei man natürlich schon betonen muss, dass nach Fischhege und Gewässerpflege der Nahrungserwerb kommt, denn aus anderen Gründen darf m.W. in Bayern ja nicht geangelt werden.

Deshalb ist man bei uns auch vorsichtig, was die Vergrämung fischfressender Vögel angeht. Auch das käme bei den grün gefärbten Behörden im Rathaus nicht so gut an.

Wird anderswo mit anderen politischen Voraussetzungen oder in Eigentumsgewässern natürlich anders beurteilt werden.
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