Empfehlung #5 Rute

[12michel34]

Hallo,

ich möchte mir für die nächst Saison eine neue 5er Rute zulegen. Die Rute soll sowohl am Bach als auch an Talsperren mit wenig Rückraum zum Werfen (steile Ufer, Büsche) zum Einsatz kommen.
Zur Auswahl habe ich mir jetzt die Guideline Fario NT8, T&T Avantt und die Orvis Helios 3D jeweils in 9" herausgesucht.

Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit den genannten Ruten? Insbesondere interessiert mich die Fario NT8, da ich hierfür leider auch nach längerer Suche im Netz keinen entsprechenden Test finden konnte.

Vielen Dank und beste Grüße

Michael

[orkdaling]

https://youtu.be/hEhNP7O0D_k

[fjorden]

Hallo Michael,
vielleicht bin ich zu sehr Old Style aber m.E. ist die Rute für deine Zwecke nicht geeignet. Bei wenig Rückraum und tiefhängenden Büschen und starkem Bewuchs sind 9 ft. zu lang. Bei der Guideline würde mich generell der Griff stören. In den Klassen außer zum Fischen an der Küste ist ein Zigarrengriff besser. Ich denke generell sind die heutigen 5er Ruten überdimensioniert und sind eher 6er Ruten, die ungefähr 14 gr. werfen. Ca.12 gr. wäre das "frühere" Wurfgewicht von 5er Ruten und je nachdem auf welche Fische du es abgesehen hast eventuell auch schon überdimensioniert. Eine Rute zu finden, die Bach und Talsperre gleich abdeckt ist fast unmöglich, da unterschiedliche Anforderungen an die Rute gestellt werden. An der Talsperre würde ich eine 8,6 ft bis 9,6 ft. # 5 Rute nehmen, am Bach jedoch eher 7 ft bis max. 8 ft. und max. #4. Wenn ich jetzt eine Rute für alle unterschiedlichen Bedingungen mit den entsprechenden Kompromissen nehmen würde, dann 8,6 ft. # 4.
Gruß
Fjorden

[orkdaling]

Moin ,
mir wær eine #4 aber fuer Rollwuerfe und Switch Cast zu schwach .
Eine durchgehende medium fast , Spitzenaktion kann etwas betonter sein, wære meine Wahl.
https://guideline.blog/2018/12/13/fario ... t-flyrods/

[12michel34]

Erst mal besten Dank für Eure Antworten.

@orkdaling Das Video hatte ich natürlich auch gefunden. Ich denke aber, dass Christopher da nicht ganz unvoreingenommen an seinen "Test" herangeht.

Ich habe aktuell für den Bach eine #4 Vision Solina, welche dort auch sehr gut funktioniert. Ich hatte diese auch schon an der Talsperre ausprobiert. Dort erscheint sie mir aber definitiv zu schwach. An der Talsperre nutze ich aktuell eine TFO Axiom I #7 9", welche sich aber wiederum ziemlich steif anfühlt.

Deshalb, die "Idee" mit der #5er. Quasi schon als Allround-Rute für beide Gewässer. Wenn es an der Talsperre sehr windig ist, kann ich weiterhin auf die #7 zurückgreifen. Das Gleiche gilt für das feine Fischen am Bach für die #4.

Das entscheidendes Kriterium wäre , ob die Guideline mit den beiden genannten Ami-Ruten mithalten kann oder eventuell sogar besser ist.

Beste Grüße
Michael

[orkdaling]

Jeder liebt sein Zeug, ist doch klar.
Video war nur zum zeigen gedacht (Einsatzgebiet) so wie hier https://youtu.be/1GKCApTihT0
4er fur Bach ok, 5er fuers freie wedeln, fuer weniog Platz mit Wasser - und Switch Cast wære mir sogar eine 6er lieber-
Statt Orvis wuerde ich auch Scott wæhlen.
Gruss Hendrik

[orkdaling]

Michael,
nur noch mal zum Verstændnis, alle Ruten deiner Wahl sind ihr Geld wert, in der Preislage gibt es keinen Sch....
Auch nicht bei 500 oder 300 € Ruten und selbst darunter findest du wirklich gute Ruten.
Das Problem ist, genau wie bei den Schnueren mit den veschiedensten Profilen, das deine Gerte zum Zweck passen muss.
Der teuerste Stock nuetzt wenig mit der falschen Schnur, und der eine ist halt mehr zum Schiessen kurzer Keulen, der andere zum Ablegen langer Leinen gedacht. Einfach gesagt 6,5m SK oder 8,5m Keule der WF mit `nen Streamer erfordern eine andere Aktion als zB eine Leine wo du 15 oder gar 20m Keulenlænge in der Luft halten musst.
Wenn du mal auf die Seite von GL gehst (oder ADH odr...) dann liest du bei der Produkbeschreibung das die Fario in #4 und #5 fuer Nymphen und Trockene gedacht sind. Die beiden #6 Modelle dagegen fuer Wind, Fluss,See, Kueste
Æhnlich sieht es bei den Produktbeschreibungen anderer Hersteller aus.
Also stellt sich nicht die Frage ob die eine Rute der anderen das Wasser reichen kann.
Ich wuerde an Stellen mit wenig Rueckraum, oder am Fluss, da wo ich Switch Cast werfe, Rollwuerfe, Schusskøpfe... zB eine GL LPXe #6 besser #7 vorziehen als die Fario in #5 (aus Erfahrung, die LPXe bændigt sogar lachse, hahaha)
Ich fische an der Kueste auch eine Scott Flex in #6 (fast halb so teuer) auf Mefo.
Aber deine ausgewæhlten #5 sind sicher ausgezeichnet fuer das Wedeln mit Trockenen - aber eben nicht fuer das was man mit der LPXe oder Scott Flex anstellt(wie oben beschrieben)
Ich hab auch eine #5 mit 10ft fuer satte 50£, da stellt sich nicht die Frage ob eine Orvis, Sage, GL oder was auch immer besser ist, ob die eine schnellere Spitze haben, nee die hab ich nur im Gebrauch wenn hinter mit die Buesche, Græsser so hoch sind wie ich selbst, ich nicht in den Bach kann, also der Længe wegen.
Ganz extrem bei den DH, da hab ich vom Sett (Rute, Rolle, incl Schnur) fuer 250 bis vierstellige Støckchen, mal braucht man die eine, mal die andere.
Und alle fangen gleich gut oder gleich schlecht wenn ich mich zu dumm anstelle, hahaha.

Und so ist es auch bei den #5 oder #8 oder..., nimm was dir in der Hand liegt, was dir gefællt, was du brauchst,
Viel Glueck
Hendrik

[ostseelicht]

Wenn du mit beengtem Rückraum fast nur Roll- oder Wasserwürfe machen musst/willst, dann ist definitiv die Helios 3 D (Distance mit Tipflex-Aktion) ungeeignet, dann eher die 'F'.
Und eigentlich brauchst du eher eine Rute, die zumindest bis ins mittlere Drittel Aktion zeigt und in die Richtung medium geht, um die Rute durch den (Wasser-) 'Anker' mit der richtigen Schnur aufzuladen.

Die beiden, von dir genannten Ruten kenne ich nicht, doch letztlich würde ich die Dinger mal beim Händler mit deiner Schnur werfen, nur so findest du heraus, was für dich geeignet ist.
Da würde mir auch ne Stunde Autofahrt (oder mehr) das Wert sein.
Und ob das Teil dann paar Euro mehr kostet oder nicht, muss jeder selber wissen. Irgnendwo muss der Preis ja herkommen, z.B. schaut man sich die Wicklungen an, die Leitringe (welche Marke/Qualität -- fangen die irgendwann an zu gammeln?), Einsteig- oder Zweistegringe, welche Machart (z.B. Titan flex, recoil oder sind das nur ganz einfache Edelstahlringe, die auch mal zu gammeln anfangen können?).

Nur mal so als Hinweis:
Evtl wäre auch ne kleine Zweihand in niedriger Klasse eine Alternative

TL

Werner

[12michel34]

Hallo Hendrik,

vielen Dank, für Deine ausführliche Antwort. Dann werde ich mir die LPXe wohl mal anschauen.
Leider gibt es bei mir in der Nähe kein Angelgeschäft, wo man eine größere Auswahl von Fliegenruten hat um dann vor Ort mal zu probieren. Deshalb bin ich da etwas auf die Erfahrung Anderer angewiesen.

Beste Grüße

Michael

[Joosti]

Hallo,

ich möchte mir für die nächst Saison eine neue 5er Rute zulegen.

Hallo Michael,

bitte korrigiere mich wenn ich das falsch rauslese, aber solltest du bereits eine Rute in #5 haben,
dann würde ich persönlich das Geld eher in ein anderes Modell investieren um meinen Einsatzbereich zu erweitern.

So als Anregung meinerseits nach oben vllt. 9,6ft - 10ft #7 für die Küste auf Mefo oder fürs leichte Lachsfischen im Fluss in der Spätsaison?
Oder eventuell nach unten #3 fürs feine Trockenfliegenfischen am Bach ?

Alternativ würde ich mehr Fokus/budget auf für deine Einsatzzwecke angepasste Schnüre legen.
Steile Ufer + Büsche mit wenig Rückraum, dafür brauchts keine neue Rute sondern eine gute zur Rute und zur Anwendung passende Schnur.
Für mich klingt das nach Kurzkeule oder vllt. sogar Micro Skagit.

Ich lese auch immer das man für Rollwüfe / Unterhand durchgehende Rutenaktionen nehmen soll.
Ich sage dir, nimm das was für DICH passt. Das kann dir schlecht jmd. anderes sagen.

Grüße Joosti

[12michel34]

Hallo Werner, Hallo Joosti,

auch Euch vielen Dank für Eure Empfehlungen.

Wahrscheinlich ist es wirklich am Besten, wenn ich mich mal auf den Weg zum ADH mache, um dort ein paar Ruten live zu testen. (sind halt ca 250 km Fahrt )
Aber bei der Investition ist das offenbar das Sinnvollste.


@Joosti: Ich habe noch keine #5 Rute. War etwas unglücklich ausgedrückt . Ich sehe gerade, Du wohnst ja bei mir in der Nähe. Vlt. können wir mal gemeinsam losziehen.

Ich habe mal ein paar Bilder angehangen um die Wurfsituation zu verdeutlichen. Anfang des Jahres sind in der Talsperre natürlich 4-5m mehr Wasser drin.
Boot und Waten ist nicht möglich.

Gruß

Michael

[MahiMahi]

Hallo Michael,
anhand deiner Fotos kenne ich solche Situationen nur zu gut.
Ich würde an deinem Bach auch wenn er noch so mit Ästen glänzt eine Shakespeare Agility #4 in 7' mit eine dafür geeigneten DT fischen.
Das funktioniert bei mir am Bach sehr gut. An der Talsperre nimm ne #5 Orvis Clearwater in 8,5' die hat genug Kraft mit der richtigen Schnur auf Weite zu kommen.
Das sind Preissbereiche bei den Ruten, da kannst du dir beide gönnen.
Wenn du möchtest komm vorbei und du kannst das ausprobieren, (nicht kaufen bin kein Händler).

LG
Harry

[orkdaling]

Moin Michael,
also wenn ich die Talsperre so sehe frage ich mich natuerlich was du dort fængst, welche Fliege du werfen musst.
Nicht nur die Bedingungen vor Ort sondern auch dein Zielfisch etscheidet ja welche Schnur/Rute du brauchst.
Kurz und knapp - eine schnelle steifere Rute (Spitze) ist fuer enge Schlaufen und hohe Schnurgeschwindigkeiten geeignet. (kleinere Muecken)
Fuer der Transport grøsserer Streamer , fuer Wasser/Roll/Switch Cast eignet sich eine Rute mit Power in unterem Bereich, wie du sicher schon gehørt hast - ladung von unten nach oben.
Egal welche Marke und in welcher Preislage, eine schnelle #5 ist fuer kleine Muecken, Wedeln, Entfernung geeignet. (siehe Beispiel Produktinfo)
Solltest du grøssere Streamer ausrollen wollen/muessen, an solchen steil abfallenden Talsperren wie im Bild, Fels oder auch Wald hinter dir (wo du also nicht wedeln kannst), dann ist eine schnelle Spitze also weniger geeignet. Dann eher was eine Klasse høher, (semi)parabolische Aktion.
Wie schon geschrieben wurde, bis ins untere Drittel arbeitend.
Wenn du dort auch auf Hecht, Barsch, Zander fischt wære sogar eine leichte Switch angebracht. Dafuer gibt es auch ausreichend geeignete Schnuere die die erforderlich grossen Fliegen auf Weite bringen.
Aber sehr schøn das du Bilder zeigst, sonst reden wir noch tagelang ueber #5 oder #6 , kurze Rute, Switch, Aktion, ... aber eben immer aneinander vorbei.
Letztendlich entscheidet der Zielfisch welche Fliege man braucht. Fliege und Bedingungen vor Ort (Wind, Tiefe...) entscheiden mit welcher Schnur (Sinkrate, Profil) ich diese Fliege transportieren kann und das alles zusammen welche Rute (Klasse/Aktion/Længe) dafuer geeignet ist.
Zielfisch - Fliege- Schnur - Rute ist die Reihenfolge (egal mob EH oder Switch oder DH)!!!
Ein zugewachsener Bach, Vorschlag kurze #3 max. #4 , kann gut møglich sein, andere fangen in sochen Bæchen vielleicht kapitale Bafo, aufsteigende Mefo oder gar Hecht. Der eine fischt Streamer, der andere trocken, der næchste fischt lieber eine længere Rute mit Nymphe.
Du siehst wie schnell wir aneinander vorbei reden kønnen.
Gruss Hendrik

[12michel34]

Moin Michael,
also wenn ich die Talsperre so sehe frage ich mich natuerlich was du dort fængst, welche Fliege du werfen musst.

Zielfisch sind dort hauptsächlich Bach- und Regenbogenforellen in der Größenordnung 30 - 60 cm aber es gibt auch Barsche in beachtlichen Größen.

Gruß

Michael

[Magellan]

Hallo Leute, hallo Michael

Das hier nur noch sporadisch kluges und Erfahrenes von den wenigen Board Member geteilt wird erstaunt mich nicht...
Allerdings, wenn ich wieder einmal „diese“ Schubladendefenition zu Ruten und deren Anwendungsgebiete lese...

Joostie hat es schon auf den Punkt gebracht und ich möchte mich ihm anschließen:
Michael, lese hier quer, mache deine eigene Erfahrung und baue auf dieser auf. Letztendlich wirst du mit dem Set up glücklich das AUCH zu deinem ganz persönlichen Wurfstil passt.

Viel Spaß beim herausfinden, denn auch das gehört zum Fliegenfischen...

Cheers
Heiko