Lakselva 2021

Das Forum der Lachs- und Meerforellenfischer, sowie aller Ostseeangler. Was geht, wann und wo? Auch hier gibt es sicher viel zu erzählen! Denn mal los!

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

sepp73 hat geschrieben:A ja, Danke für deine Antwort. Das würde ich für nen guten Lachsfluss jederzeit zahlen, damit könnte ich leben. Hab vor Jahren mal von Lachstrecken in Schottland gelesen, wo man für den Beat 12000 Pfund/Woche hinblättern soll und war der Meinung das ist halt den etwas "spleenigen" englischen Adeligen geschuldet, die keine armen Emporkömmlinge an IHREM Fluss haben wollen aber dass das auch in Norge schon teilweise solche Auswüchse annimmt macht mir doch Sorgen. Dachte schon Lachsfischen in Norge kann ich mir abschminken wobei ich ja selbst schon von einigen halbwegs günstigen Gewässern gelesen hab, bei denen trotzdem gute Chancen bestehen sollen...
Gruss, Sepp
Hallo,

findest Du12000£ nicht angemessen, findest Du das ist viel, hast Du Dich mal gefragt, was man dafür bekommt, oder da mal hingeschrieben und gefragt wieviele Ruten Fischen dürfen, wieviele Ghillies dabei sind, welche Sachen zur Verfügung stehen, z.B. Boote, Huts oder sogar eine Lodge?

Ich kann, ehrlich gesagt, mit Deiner Pauschalaussage nicht viel anfangen und ich befische einen der exklusivsten Beats in Schottland.....

Lachsfischen ist eine Fischerei für jedermann, es gibt exklusive Privatstrecken und halt Vereinsstrecken. Wo man fischt muss jeder für sich entscheiden.
Letzlich bin ich allerdings der Meinung, dass der Preis immer etwas über die Qualität aussagt und ich geh zum Lachsfischen um zu lernen und was lernt man denn, wenn man für einen Fisch drei Wochen mit anderen um die Wette gefischt hat? Garnichts, ausser geduldig sein. Wer einmal im Jahr an eine Tageskartenstrecke nach Norwegen fährt, wird nie ein guter Lachsfischer, ein guter Werfer vielleicht.... Daher würde ich empfehlen an Lizenzen nicht zu sparen!

Liebe Grüsse

Alex
fliegenfeger
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Re: Lakselva 2021

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Alex,

wodurch zeichnet sich denn ein "guter" Lachsfischer aus???

Es muss nicht gut werfen können, aber genug Geld haben, um sich an einen Pool zu stellen, wo der Fangerfolg garantiert ist!? =D>

Und apropos Geduld: Hast du mal in der Ostsee auf Meerforelle gefischt?

Gruß

Armin
orkdaling

Re: Lakselva 2021

Beitrag von orkdaling »

Hahaha , selten so gelacht !
es gibt ja die die Aktion "Redd villaksen" - kurz gesagt es werden fluessabschnitte (zeitweise) versteigert und der erløs kommt den fluessen zu gute.
https://reddvillaksen.no/auksjonsobjekter/
Es beteiligen sich auch eigentuemer der besten pools, die bieten wie letztes jahr im august sogar kostenlose tage fuer die jugendlichen an - warum ? um aus ihnen ordentliche lachsfischer zu machen, hahaha.
ich befische eine vereinstrecke an der orkla, ich befische eine privatstrecke in nachbarfluss, ab und an die kleinen lachsfluesse hier im trøndelag wo kaum ein fischer auftaucht (weil die keine lust auf rotation an igendeinem superpool haben)
Die wenigen die ich treffe/kenne sind hervorragende lachsfischer und haben keinen bock auf den commerz - aber das muss jeder mit sich ausmachen.
Was ich aber an den superpools erlebe, nicht alle aber sehr oft, sind markengeblendete grossswildjæger die nur ihren skagit pausenlos auf weite bringen, hahaha. Leute die das wasser nicht lesen kønnen, keine ahnung von wanderwegen haben, ja eigentlich nur an den besagten pools fangen kønnen.

Ach ja lachsfischenn ist auch mit freunden gemeinsam zu fischen, zu grillen, die kinder und enkel einzubeziehen!
und die kommunen haben die pflicht strecken fuer die allgemeinheit bereit zu stellen damit jeder ungeachtet der herkunft, des geldes fischen kann !!!
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

fliegenfeger hat geschrieben:Hallo Alex,

wodurch zeichnet sich denn ein "guter" Lachsfischer aus???

Es muss nicht gut werfen können, aber genug Geld haben, um sich an einen Pool zu stellen, wo der Fangerfolg garantiert ist!? =D>

Und apropos Geduld: Hast du mal in der Ostsee auf Meerforelle gefischt?

Gruß

Armin
Hallo Armin,

Geld schadet jedenfalls nicht. Ja, habe schon in der Ostsee auf Mefos gefischt, warum fragst Du das?

Es ist doch wie bei allem, um etwas zu lernen, muss man es wiederholen, umso öfter umso besser. Bist Du da anderer Meinung?
Für mich heisst das, dass man möglichst viele Lachse, möglichst schnell hintereinander fangen sollte. Man hat nur dann die Möglichkeit etwas zu lernen und zu probieren, wenn es genug Feedback gibt. Somit spielen zwei Faktoren eine Rolle, Zeit und Geld. Einheimische können sich Zeit nehmen, Touristen brauchen Geld.
Ideal ist, wenn man beides hat.

Zu Guter Letzt:

In das Honorar eines Guides zu investieren, ist eine gute Investition.

Liebe Grüsse, bleibt gesund

Alex

P.S.: ein guter Lachsfischer kann min. passabel werfen, er kann die Strömungen lesen, kann aus der Natur Rückschlüsse ziehen z.B. aus dem Verhalten von Vögeln, auf die Anwesenheit frischer Fische schliessen, erkennt Standplätze wo andere Fischer keine sehen, er beobachtet wie Sedimente abtreiben und erkennt welche Plätze der Lachs meidet usw., er verhält sich fair am Wasser und ist hilfsbereit, er kennt keinen Fischneid.
Big BC Spring
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Re: Lakselva 2021

Beitrag von Big BC Spring »

Hallo,

der Holmen Pool ist dort nur ein kurzer Abschnitt und den wesentlich längeren Bereich hat am anderen Ufer die Oldero Lodge, diesen Pool darf man auch ab Mitternacht befischen, wenn man über Oldero Stangnes bucht. Tageskarten dürften ggf. schon alle verkauft sein, da muss man halt schnell sein. In Zone 2 ist vieles privat und der beste nicht private Pool wurde im letzten Jahr durch das Hochwasser zerstört. Wenn noch Tageskarten erhältlich sind, was ich nicht glaube, würde ich das Augenmerk auf Zone 3 legen. Sollten keine Tageskarten mehr erhältlich sein, dann kann es an der Holmen Bru etwas eintönig werden. Viel Glück,

Andreas
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

Big BC Spring hat geschrieben:Hallo,

der Holmen Pool ist dort nur ein kurzer Abschnitt und den wesentlich längeren Bereich hat am anderen Ufer die Oldero Lodge, diesen Pool darf man auch ab Mitternacht befischen, wenn man über Oldero Stangnes bucht. Tageskarten dürften ggf. schon alle verkauft sein, da muss man halt schnell sein. In Zone 2 ist vieles privat und der beste nicht private Pool wurde im letzten Jahr durch das Hochwasser zerstört. Wenn noch Tageskarten erhältlich sind, was ich nicht glaube, würde ich das Augenmerk auf Zone 3 legen. Sollten keine Tageskarten mehr erhältlich sein, dann kann es an der Holmen Bru etwas eintönig werden. Viel Glück,

Andreas
Ja, Holmen ist wesentlich interessanter u. bietet für bis zu 4 Ruten Platz. Den Abschnitt, den Du meinst Andreas, nennt man Holmen Bru, das Stück ist vielleicht auf 150m befischbar. Würde stets lieber vom anderen Ufer fischen wollen.

Gruss

Alex
orkdaling

Re: Lakselva 2021

Beitrag von orkdaling »

moin Alex,
da hast du wohl Recht !

P.S.: ein guter Lachsfischer kann min. passabel werfen, er kann die Strömungen lesen, kann aus der Natur Rückschlüsse ziehen z.B. aus dem Verhalten von Vögeln, auf die Anwesenheit frischer Fische schliessen, erkennt Standplätze wo andere Fischer keine sehen, er beobachtet wie Sedimente abtreiben und erkennt welche Plätze der Lachs meidet usw., er verhält sich fair am Wasser und ist hilfsbereit, er kennt keinen Fischneid.

zufuegen wuerde ich noch wassertemperatur und einwirkung der gezeiten
(wirkt sich auch noch dort aus wo keine direkte wasserstandsænderung erfolgt denn mit der flut zieh der Fisch nun mal rein, besonders bei geringer wasserfuehrung)
-die wassertemperatur schwankt durch sonneneinstrahlung gut 2-3grad in laufe des tages.
-das die lachse mehr noch als die forellen darauf reagieren sollte man das beachten. (unter 8grad ist doof, 10-14 super und dann nimmt es wieder ab mit der beissfreude)
-jetzt wo noch kaltes wasser vorherrscht ist es abends daher guenstiger, anders ist es in wenn die Aussentemperaturen høher sind, dann kann es morgens bevor die sonne rein knallt besser sein.
-und das wære der næchste punkt, wenn die sich hinter den bergen versteckt dann springt der fisch zum næchsten einstand bzw setzt die wanderung fort.
Nicht nur am lakselva (wo es ja freikarten genau in diesem unterem bereich gibt), nee das ist auch in allen anderen fluessen so.
gruss hendrik
fliegenfeger
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Re: Lakselva 2021

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Alex,
AlexWo hat geschrieben:Ja, habe schon in der Ostsee auf Mefos gefischt, warum fragst Du das?

Das ist doch ein Paradebeispiel um Geduld und Ausdauer zu lernen. Oder hast du da auch einen Guide, so dass du mal eben so Fisch auf Fisch fängst, damit sich ein Lernerfolg einstellt?

Gruß

Armin
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

Moin Hendrik!

"zufuegen wuerde ich noch wassertemperatur und einwirkung der gezeiten
(wirkt sich auch noch dort aus wo keine direkte wasserstandsænderung erfolgt denn mit der flut zieh der Fisch nun mal rein, besonders bei geringer wasserfuehrung)
-die wassertemperatur schwankt durch sonneneinstrahlung gut 2-3grad in laufe des tages.
-das die lachse mehr noch als die forellen darauf reagieren sollte man das beachten. (unter 8grad ist doof, 10-14 super und dann nimmt es wieder ab mit der beissfreude)
-jetzt wo noch kaltes wasser vorherrscht ist es abends daher guenstiger, anders ist es in wenn die Aussentemperaturen høher sind, dann kann es morgens bevor die sonne rein knallt besser sein.
-und das wære der næchste punkt, wenn die sich hinter den bergen versteckt dann springt der fisch zum næchsten einstand bzw setzt die wanderung fort.
Nicht nur am lakselva (wo es ja freikarten genau in diesem unterem bereich gibt), nee das ist auch in allen anderen fluessen so.
gruss hendrik"

........das habe ich als Kentnisstand vorraus gestzt!

Zu unter 8°, ich habe auch unterhalb von dieser Temperatur sehr gut gefangen, vielleicht ticken die Lachse in Island anders?

Gruss

Alex
Zuletzt geändert von AlexWo am 31.05.2021, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

fliegenfeger hat geschrieben:Hallo Alex,
AlexWo hat geschrieben:Ja, habe schon in der Ostsee auf Mefos gefischt, warum fragst Du das?

Das ist doch ein Paradebeispiel um Geduld und Ausdauer zu lernen. Oder hast du da auch einen Guide, so dass du mal eben so Fisch auf Fisch fängst, damit sich ein Lernerfolg einstellt?

Gruß

Armin

Hi Armin,

lassen wir das, Du bist nicht aus meiner Welt.

Viele Grüsse

Alex
sepp73
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Re: Lakselva 2021

Beitrag von sepp73 »

AlexWo
ehrlich gesagt finde ich es viel und mir fällt ehrlich gesagt nichts ein, was den Preis für ne Woche fischen angemessen machen würde. Das liese ich mir eingehen, wenn ich um die halbe Welt jette, meine Olle dann die ganze Woche am Strand braten kann und wir abends im Luxus-Resort um die Wette fressen und saufen könnten. Das hab ich (im Gegensatz zur Frau :lol: ) aber absolut nicht vor. Ja, ich lass es mir eingehen, die Erfahrungen und Infos die man von einem erfahrenen Guide oder Ghilie (und ich bin mir bewusst, es ist nicht das gleiche) kriegt muss man sich selber über Jahre aneignen, leider bin ich aber in der unglücklichen Lage dass ich für mein mageres Budget arbeiten muss, auf solchen Luxus muss ich daher -bewusst auch auf Kosten von gefangenen Lachsen- verzichten. Es wäre natürlich schön, einfach da hin zu fahren und wenn ich grade Lust hab die Rute zu schwingen, beisst nix ist der Ghilie schuld und der kriegt dann halt kein Trinkgeld. Letztlich ist es mir lieber, ich komme öfter mal an einen fangträchtigen Fluss als dass ich einmal da hin fahre und mit den erlernten Weisheiten des Ghilies dann nix mehr anfangen kann, weil die nächste Reise aus Kostengründen erst in Jahren wieder stattfinden kann. Werferisch bin ich natürlich in der schönen Situation, dass ich die Zweihand in sätlichen Konfigurationen ausgiebigst im Winter zum Huchenfischen einsetzen kann. Komm ich dann mal zum Lachsfischen brauche ich mich somit nur noch mit dem Fluss und den örtl. Gegebenheiten auseinandersetzen. Meine Fänge sind trotzdem bisher sehr überschaubar und öfter mal was drillen wär schon gut aber nachdem es bei mir auch an die Skjern A bereits 1360km zu fahren sind, sind die Gelegenheiten natürlich auch begrenzt...
Gruss, Sepp
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DerRhöner
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Re: Lakselva 2021

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Alex
Hallo beisammen

Ich glaube wir müssen uns schon bewusst sein, dass für die überwiegende Mehrheit der Fischer die genannten Summen völlig unereichbar sind. Für einen Tag Lachsfischen in Island kann man locker 1 Woche an einem guten Flusssystem in Östereich eine gute Forellenfischerei haben (Bsp. Lachsfischen Island an einer der Rangas vs. Salzach / Bräurup).

Ich kann aus persönlicher Erfahrung berichten, denn ich hatte mal ein paar Jahre lang einen absurd gut bezahlten Job, war zudem Single ohne Verpflichtungen und konnte mir das Lachsfischen in Island leisten. Wobei ich damals zwischen 700 und 1000€ pro Tag gezahlt habe. Die gleichen Gewässer kosten jetzt mindestens das doppelte und sogar das dreifache. Ich habe erst letzte Woche in der Hoffung auf ein paar günstige Corona-Restplätze ein paar Anfragen gestartet, die Preise sind also frisch recherchiert. Dann kommen noch Flug und div. Nebenkosten (Zwischenübernachtungen, Verpflegung, Trinkgelder nach USA-Verständnis, evtl. Mietauto) dazu. Mein Einschätzung ist, dass eine gute Lachsfischerei (gute Fangchancen, Unterkunft, Guiding) in Island derzeit bei Gesamtkosten von 5000 € los geht - ich glaube seeeehr viele unter uns wären froh, wenn dieses Budget für den jährlichen Familiensommerurlaub zur Verfügung hätten. Meine Zeiten als Lachsfischer mit Vollservice in Island sind jedenfalls vorbei, da ich zum einen diesen lukrativen Job nicht mehr habe und zum andern selbst mit diesen finanziellen Möglichkeiten diese Summen nicht mehr zahlen wollen würde.Ich bin nun auch auf der Suche nach Lachsfischen für den "normalen" Lohnempfänger.

Ich unterstütze jede Lohnzahlung an Guides, Köche, Pensionspersonal, denn die müssen oft genug in einer kurzen Sommersaison den Großteil ihres Jahresbudgets erwirtschaften und die liefern bei mir die Leistung ab, die ich spüre. Aber ich glaube wir sind uns einig, dass sich deren Honorare nicht verdreifacht haben. Bleiben die Verpächter der Fischereirechte und die Vermittlungsunternehmen. Für die Grundeigentümer/Verpächter wüsste ich nicht, welche der Fischerei zuordenbaren Kosten in den vergangenen Jahre gestiegen sein sollen. Aber auch denen sei ein moderater Anstieg ihrer Einnahmen als Beitrag zu den Gemeinkosten ihrerer Betriebe vergönnnt. Aber auch hier wieder: 100-200% - nicht im Ernst, oder!? Eher 10-20%.

Bleiben die Veranstalter. Da gibt es sicherlich kleine Anbieter, die auch nur so vor sich hinwursteln, weil sie zu klein sind und in der Regel als Vermittler der Vermittler agieren. Aber mein Eindruck ist, dass die grossen Player, die in der Regel die direkten Geschäftspartner der Landeigentümer sind, enorm gute Margen machen müssen. Das schliesse ich erstens daraus, dass ich von keinem Guide (Koch, Landwirt) weisst, der mit einem vergoldeten Landrover an den Fluss kommt und zum anderen meine ich für den einen oder anderen Inhaber solcher Unternehmen eine Einschätzung dazu haben zu können, dass deren Lebenswandel nicht gerade auf Hungern am Existenzminimum schliessen lässt... Nennt mich einen Sozialromantiker, aber Preiserhöhungen und persönliche Bereicherung ohne nennenswerte Leistung(serhöhungen) kann ich nicht leiden.

Selbst die von mir zunächst als "günstig" genannten 700-1000 € sind enorme Summen für jemanden, der ein durchschnittliches Gehalt hat, ein Häuschen abbezahlt und eine Familie ernährt und respektiere das. Ich finde als Fliegenfischerkollegen, die andere finanzielle und persönliche Umstände haben (oder in meinem Fall hatten), sollten wir uns dessen bewusst sein. Ich finde aus dieser Perspektive sollte man dann entweder dazu beitragen, die Mechanismen zu erklären und zu erläutern, warum etwas so ist, wie es ist und dass in der Tat manche Fischerei für die Meisten von uns unereichbar bleiben wird. Oder natürlich Tipps und konstruktive Vorschläge machen, wie ein Durschnittsverdiener an gute Fischerei kommt (mir fällt leider nichts ein) und welche Leistung man dann für welches Geld bekommen kann. Vielleicht, Alex, magst Du uns hier mal konkrete Vorschläge machen für konkrete Gewässer hinsichtlich Leistungspaket (Unterkunft, Verpflegung, Transport, Guiding), durchschnittliche Fische pro Tag und Fischer (Stichwort: "möglichst viele Lachse, möglichst schnell hintereinander"), Gesamtkosten (inkl. Tips, Flug & sonst. Nebenkosten). Mich würde das für den exklusiven Beat in Schottland bspw. brennend interessieren.

Herzlichen Gruss

Christian
"Die Rhön ist schön, nur ohne Rhöner wär' sie schöner!" - Letzte Worte eines Hessen in der Bayerischen Rhön
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

DerRhöner hat geschrieben:Hallo Alex
Hallo beisammen

Ich glaube wir müssen uns schon bewusst sein, dass für die überwiegende Mehrheit der Fischer die genannten Summen völlig unereichbar sind. Für einen Tag Lachsfischen in Island kann man locker 1 Woche an einem guten Flusssystem in Östereich eine gute Forellenfischerei haben (Bsp. Lachsfischen Island an einer der Rangas vs. Salzach / Bräurup).

Ich kann aus persönlicher Erfahrung berichten, denn ich hatte mal ein paar Jahre lang einen absurd gut bezahlten Job, war zudem Single ohne Verpflichtungen und konnte mir das Lachsfischen in Island leisten. Wobei ich damals zwischen 700 und 1000€ pro Tag gezahlt habe. Die gleichen Gewässer kosten jetzt mindestens das doppelte und sogar das dreifache. Ich habe erst letzte Woche in der Hoffung auf ein paar günstige Corona-Restplätze ein paar Anfragen gestartet, die Preise sind also frisch recherchiert. Dann kommen noch Flug und div. Nebenkosten (Zwischenübernachtungen, Verpflegung, Trinkgelder nach USA-Verständnis, evtl. Mietauto) dazu. Mein Einschätzung ist, dass eine gute Lachsfischerei (gute Fangchancen, Unterkunft, Guiding) in Island derzeit bei Gesamtkosten von 5000 € los geht - ich glaube seeeehr viele unter uns wären froh, wenn dieses Budget für den jährlichen Familiensommerurlaub zur Verfügung hätten. Meine Zeiten als Lachsfischer mit Vollservice in Island sind jedenfalls vorbei, da ich zum einen diesen lukrativen Job nicht mehr habe und zum andern selbst mit diesen finanziellen Möglichkeiten diese Summen nicht mehr zahlen wollen würde.Ich bin nun auch auf der Suche nach Lachsfischen für den "normalen" Lohnempfänger.

Ich unterstütze jede Lohnzahlung an Guides, Köche, Pensionspersonal, denn die müssen oft genug in einer kurzen Sommersaison den Großteil ihres Jahresbudgets erwirtschaften und die liefern bei mir die Leistung ab, die ich spüre. Aber ich glaube wir sind uns einig, dass sich deren Honorare nicht verdreifacht haben. Bleiben die Verpächter der Fischereirechte und die Vermittlungsunternehmen. Für die Grundeigentümer/Verpächter wüsste ich nicht, welche der Fischerei zuordenbaren Kosten in den vergangenen Jahre gestiegen sein sollen. Aber auch denen sei ein moderater Anstieg ihrer Einnahmen als Beitrag zu den Gemeinkosten ihrerer Betriebe vergönnnt. Aber auch hier wieder: 100-200% - nicht im Ernst, oder!? Eher 10-20%.

Bleiben die Veranstalter. Da gibt es sicherlich kleine Anbieter, die auch nur so vor sich hinwursteln, weil sie zu klein sind und in der Regel als Vermittler der Vermittler agieren. Aber mein Eindruck ist, dass die grossen Player, die in der Regel die direkten Geschäftspartner der Landeigentümer sind, enorm gute Margen machen müssen. Das schliesse ich erstens daraus, dass ich von keinem Guide (Koch, Landwirt) weisst, der mit einem vergoldeten Landrover an den Fluss kommt und zum anderen meine ich für den einen oder anderen Inhaber solcher Unternehmen eine Einschätzung dazu haben zu können, dass deren Lebenswandel nicht gerade auf Hungern am Existenzminimum schliessen lässt... Nennt mich einen Sozialromantiker, aber Preiserhöhungen und persönliche Bereicherung ohne nennenswerte Leistung(serhöhungen) kann ich nicht leiden.

Selbst die von mir zunächst als "günstig" genannten 700-1000 € sind enorme Summen für jemanden, der ein durchschnittliches Gehalt hat, ein Häuschen abbezahlt und eine Familie ernährt und respektiere das. Ich finde als Fliegenfischerkollegen, die andere finanzielle und persönliche Umstände haben (oder in meinem Fall hatten), sollten wir uns dessen bewusst sein. Ich finde aus dieser Perspektive sollte man dann entweder dazu beitragen, die Mechanismen zu erklären und zu erläutern, warum etwas so ist, wie es ist und dass in der Tat manche Fischerei für die Meisten von uns unereichbar bleiben wird. Oder natürlich Tipps und konstruktive Vorschläge machen, wie ein Durschnittsverdiener an gute Fischerei kommt (mir fällt leider nichts ein) und welche Leistung man dann für welches Geld bekommen kann. Vielleicht, Alex, magst Du uns hier mal konkrete Vorschläge machen für konkrete Gewässer hinsichtlich Leistungspaket (Unterkunft, Verpflegung, Transport, Guiding), durchschnittliche Fische pro Tag und Fischer (Stichwort: "möglichst viele Lachse, möglichst schnell hintereinander"), Gesamtkosten (inkl. Tips, Flug & sonst. Nebenkosten). Mich würde das für den exklusiven Beat in Schottland bspw. brennend interessieren.

Herzlichen Gruss

Christian
Dein Eindruck täuscht Dich. Wir haben für die West Ranga das zweithöchtste Pachtangebot abgegeben, ca. 1Mio Euro pro Jahr, das höchste Angebot war 1,2 Mio Euro,. DAS WAR DEN GRUNDEIGENTÜMERN ZU WENIG, WESHALB SIE NUN NICHT VERPACHTET HABEN! Schuld an der Entwicklung sind ausländische Firmen, Personen, vornehmlich aus England, die jeden Preis zahlen.

Ich mache natürlich keine Vorschläge wie Du oder irgendwer sein Leben gestaltet, Geld verdient, in Häuser investiert oder Autos fährt, die er normalerweise nicht bezahlen könnte, das sind pers. Vorlieben, das ist reine Privatsache und geht mich nichts an! Aber nur mal so, ich teile mir mit meiner Frau einen VW Polo.

An den schottischen Beat ist für Dich leider kein rankommen, bin zufrieden, dass ich dort fischen darf. Preis ist auch fast wiein Island.

Ich mache auf öffentlich gepostete Anfragen überhaupt keine Angebote, nur soviel ich fische auch für deutlich unter 300 Euro am Tag auf Lachs und es ist für mich die liebste Fischerei in Island, das obwohl ich in gut zwei Wochen wieder einige Tage an der Nordura fische und Ende Juli u.a. an der West.

Alex
Zuletzt geändert von AlexWo am 31.05.2021, 19:21, insgesamt 3-mal geändert.
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

sepp73 hat geschrieben:AlexWo
ehrlich gesagt finde ich es viel und mir fällt ehrlich gesagt nichts ein, was den Preis für ne Woche fischen angemessen machen würde. Das liese ich mir eingehen, wenn ich um die halbe Welt jette, meine Olle dann die ganze Woche am Strand braten kann und wir abends im Luxus-Resort um die Wette fressen und saufen könnten. Das hab ich (im Gegensatz zur Frau :lol: ) aber absolut nicht vor. Ja, ich lass es mir eingehen, die Erfahrungen und Infos die man von einem erfahrenen Guide oder Ghilie (und ich bin mir bewusst, es ist nicht das gleiche) kriegt muss man sich selber über Jahre aneignen, leider bin ich aber in der unglücklichen Lage dass ich für mein mageres Budget arbeiten muss, auf solchen Luxus muss ich daher -bewusst auch auf Kosten von gefangenen Lachsen- verzichten. Es wäre natürlich schön, einfach da hin zu fahren und wenn ich grade Lust hab die Rute zu schwingen, beisst nix ist der Ghilie schuld und der kriegt dann halt kein Trinkgeld. Letztlich ist es mir lieber, ich komme öfter mal an einen fangträchtigen Fluss als dass ich einmal da hin fahre und mit den erlernten Weisheiten des Ghilies dann nix mehr anfangen kann, weil die nächste Reise aus Kostengründen erst in Jahren wieder stattfinden kann. Werferisch bin ich natürlich in der schönen Situation, dass ich die Zweihand in sätlichen Konfigurationen ausgiebigst im Winter zum Huchenfischen einsetzen kann. Komm ich dann mal zum Lachsfischen brauche ich mich somit nur noch mit dem Fluss und den örtl. Gegebenheiten auseinandersetzen. Meine Fänge sind trotzdem bisher sehr überschaubar und öfter mal was drillen wär schon gut aber nachdem es bei mir auch an die Skjern A bereits 1360km zu fahren sind, sind die Gelegenheiten natürlich auch begrenzt...
Gruss, Sepp

Sepp,

der Ghillie rudert das Boot, heizt das Hut vor dem Lunch ein, setzt Teewasser auf, der Ghillie verdient sich und bekommt sein Trinkgeld immer.

Warum fliegst Du nicht nach Billund und nimmst nen Leihwagen, das würde Dir die lange Fahrt ersparen und du könntest ein bis zwei Tage länger angeln?

Gruss

Alex
AlexWo

Re: Lakselva 2021

Beitrag von AlexWo »

Wir sollten einen eigenen Thread aufmachen, was wir hier machen ist nicht ok!
Zuletzt geändert von AlexWo am 31.05.2021, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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