Bestand- und Besatzmaßnahmen

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Jammern über die vielen ungünstigen Faktoren, die auf unsere Gewässer und die Fischbestände einwirken, hilft nichts. Nur, wenn wir was tun, passiert auch was!
Volle Zustimmung.

Nur leider steht man da in größeren Vereine oft auf verlorenem Posten. In bestimmten Salmonidengewässern gibt es bei uns im Bezirk wenigsten noch einige gesetzliche Bremsen. In Mischwassern gibt es sowas nicht.

Ich hab mal versucht wenigstens ein einziges Vereinsgewässer vom jährlichen Satzkarpfenwahn auszunehmen um etwas Druck vom schwindenden Schleienbestand zu nehmen. Bin mit dem Vorschlag in der HV allerdings grandios gescheitert.

In Privatstrecken wie bei Ferdinand ist eine naturnahe Bewirtschaftung m.E. wesentlich einfacher umzusetzen.
orkdaling

Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ich bin nicht weiter darauf eingegangen weil ich den Faden nicht kapern will, muss aber was zur Richtigstellung sagen.

Es geht nicht darum das man hier alles besser macht; also N., auch in anderen bereits erwæhnten Lændern kann man nicht einfach besetzen was man will bzw steht der Erhalt der Natur im Vordergrund.
Das hat nicht mit der Grøsse des Landes zu tun, Island ist ja wohl kleiner als zb Bayern.

Die Schutzmassnahmen , also die Sperrung von ca 500 Bæchen/Flussen im Zeitraum 2021-2025 hat neben der nicht nachgewiesenen Bewirtschaftung auch was mit dem Zustand dieser zu tun. Nach Behandlung oder zum Aufbau eines natuerlichen Bestandes (zB Trockenfall)
Insgesamt gibt es zZ 1361 Gewæsser mit anadromen Aufstieg, davon werden die ca 500 nicht frei gegeben oder zumindest die Fangperiode reduziert.
Das wiederum hat nichts mit dem Befischungsdruck, der Grøsse des Landes, der EW Zahl zu tun.
Ueberfischung bzw zu hoher Befischungsdruck wird ja ueber die Massnahmen verhindert die ich beschrieb. (Laichbestandsziel , Quoten, Fangzeit)
Wenn das Ziel ,was fuer jeden dieser Fluesse wie ich ja schon beschrieb, nicht erreicht wird, dann wird zuerst die Entnahmequote gesenkt, der Kartenverkauf reduziert, dann die Saison fuer eine Anzahl Jahre gekuerzt (i.d.R fuer 5 Jahre, analog Gestzblatt was ja auch immer 5 Jahr gilt) und im schlimmsten Fall wird das Gewæsser fuer diesen Zeitraum total gesperrt.

Nicht nur Fischarten, auch Pflanzen und Tiere kønnen nicht ohne weiters eingefuehrt werden bzw ist die Einfuhr untersagt.
Was mit Genehmigung rein darf und was nicht findet man in
Forskrift om fremmede organismer
Dato FOR-2015-06-19-716
Departement Klima- og miljødepartementet
Im § 24 heisst es (5) Fiskeredskaper, båter eller annet utstyr til bruk i vassdrag, skal rengjøres og tørkes før innførsel.
5) Fanggeräte, Boote oder andere Ausrüstungsgegenstände zur Verwendung in Wasserläufen müssen vor dem Import gereinigt und getrocknet werden.
Was auch die oft gestellte Frage beantwortet, nur in Laksfluessen desinfizieren, nee auch in Seen.
Nur bei den Lachsfluessen ist halt der Nachweis der Desinfektion erforderlich und mit zu fuehren!
Zweck der Uebung steht hier
§ 1.
Mit den Vorschriften soll verhindert werden, dass gebietsfremde Organismen eingeschleppt, freigesetzt und verbreitet werden, die nachteilige Folgen für die biologische Vielfalt haben oder verursachen können.

Richtig ist das die Fischzucht Probleme bereitet, das die Produktion nicht verdoppelt sondern verfuenfacht werden soll. Man denkt an die Zeit nach dem Øl und Gasgeschæft.
Nachgewiesen sind bereits Genverænderungen beim Wildlachs, besonders dort wo Zuchtlachs gefluechtet ist und mit aufstieg.
Dann werden besonders die abwandernden Smolts von Mefo und lachs von den lachslæusen geschædigt die sich natuerlich in den Anlagen stark vermehren. Die lachslaus ist aber eine natuerlich vorkommende Art die es immer gab und geben wird.
In den Anlagen ist der Befall zu dokumentieren, max. 0,3 /Fisch, wenn das uebersteigt muss gehandelt werden. Chemisch oder gar gekeult.
Zur Zeit arbeitet man erfogreich an der Sterilisierung von Zuchtfisch, das wir aber gentechnisch erreicht.
Bleibt das Problem der Verunreinigungen. Da gibt es Kommunen den ist auch das Hemd næher als die Jacke, es fliessen reichlich Steuern.
Andere Kommunen verlængern nicht mehr die Konzessionen (der Betrieb der Anlagen ist ja auf Widerruf, also wenn die Umwelt zu stark leidet kann die Konzession entzogen werden) Hat aber i.d.R auch einen Rechtsstreit zur Folge, jahrelang.
Einige Kommunen lassen die Vertræge auslaufen und erteilen aus Umweltschutzgruenden nur noch Genehmigungen fuer landbasierte Anlagen.
Dabei wird nur das Meerwasser angesaugt, geht gefiltert wieder ins Meer.
Es gibt aber auch eine Reihe Fælle, erst 2020 in unserer Region, da sind die Unterlagen verschwunden und als die Behørden die Bude auf den Kopf stellen wollten, na da brannte eine Baracke auf dem Gebiet der Anlage.
Lange Rede... nicht wegen des Brandes sondern wegen fehlender Dokumentation ging der Chef der Anlage fuer 2 Jahre ohne Bewæhrung ab.

So und nun zurueck zu Ferdinands Fluesschen
Gruss Hendrik
FlyandHunt
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von FlyandHunt »

Meine Güte ich komme hier gar nicht mehr mit dem Lesen hinterher.

Ich fasse es gerade mal allgemein.
Vielen Dank für die rege Diskussion und die Tipps. Natürlich aber auch für die ganze Kritik und Hinweise.
Ich werde einfach mal die Tipps und auch die empfohlenen Seiten / .pdf zu Herzen nehmen.

Für die nächsten Jahre werde ich trotzdem Entnahmen durchführen. Denke so pro Saison 20 Forellen. Denke das sollte der Bach verkraften?
Werde dann eher 30iger entnehmen und die Forellen mit sehr guter Veranlagung schonen.

Wir haben jetzt auf 9 Jahre gepachtet. Das Förderprogramm sieht es halt vor, die Flüsse und Bäche so hinzubekommen wie diese vor 20-30 Jahren waren. Ich schaue mal ob wir den Besatz auslassen können / dürfen.
Das geht nur mit Kormoran Abschuss und Hege / Pflege. Die Landwirtschaft und durchgängigkeit der Gewässer spielt da auch eine Rolle. Hier wurden dafür schon 3-4 Wehre wieder entfernt.
Der Lachs ist übrigens auch wieder zurück =D> :wink: ! Im Westerwald!

Zusätzlich wird vor allem auf den Fisch Nase gesetzt, da dieser für die Wasserqualität von Hoher Bedeutung ist.

Grüße
Ferdinand

PS: Sollte noch eine unbeantwortete Frage oder offener Diskussionspunkt sein, bitte nochmal drauf hinweisen.
„There is no greater fan of fly fishing than the worm. “ Patrick F. McManus
orkdaling

Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von orkdaling »

Moin Ferdinand,
erstmal viel Glueck mit dem Bæchlein.
Besatz oder kein Besatz sind ja nur eine Seite der Medaille.
Der Bestand und auch die Jahrgænge schwanken ja immer, schon durch natuerliche Einfluesse. Wasserstand, Trockenfall, Anzahl Laichplætze usw.
Das kann man auch mit einer einmaligen Untersuchung (abfischen oder elektr.) nicht fest machen, das erfordert langfristige Beobachtungen.
Ich sehe aber auch auf die andere Seite der Medaille - warum Besatz erforderlich, ueber Entnahmefenster erreichbar, Kalkung notwendig ...

Mal als Beispiel. Die sued.norweg. Bæche hatten und haben mit Versæuerung zu tun. Ursachen sind die Schadstoffe ( grøsstenteils fossile Brennstoffe) die mit dem Jetstream (den uebrigens auch Vøgel nutzen, sogar Schetterlinge) von West-Europa kommen auf die sued-norw. Kueste treffen.
Das hat die Versæuerung zur Folge, schwankt natuerlich auch von Jahr zu Jahr je nach Witterung und sorgt schlussendlich dazu das in vielen Bæchen die Forellen, Insektenlarven verschwanden. Ganze Stæmme gingen verloren, andere konnten nur durch Kalkung gerettet werden.
Das ist natuerlich bei der Vielzahl der Bæche die ja aus dem Gebirge kommend und nahrungsarm sind, dann den bewaldeten Kuestenstreifen mit teilweise Landwirtschaft/Weidehaltung durchfliessen, eine langfristige und teuer Angelegenheit.
Kein Bauer darf Rundballer (keine Ahnung wie die bei euch heissen) am Bach lagern. Das sind die mit Plastfolie umwickelten Gras,Klee - Rollen wo gleich beim wickeln Silagesalz zugegeben wird. Bei Tierfrass+Regen læuft die austretende Bruehe in solch hoher Konzentration ins Wasser, so das da keine Larve und keine Brut mehr lebt. Da ist dann schon mal ein Jahrgang verschwunden !

Eine andere Geschichte die hier stark diskutiert wird ist das Releasen ( meine jetzt nicht untermassige, geschonte Fische)
Es gibt ja Vereine, Pæchter, Eigner die darueber versuchen den Bestand hoch zu halten, zu schonen wie sie sagen.
Andere sagen, nicht Releasen rettet gefæhrdete Bestænde, die Ursachen muessen beseitigt werden.
Ursache kann ein zu hoher Befischungsdruck sein, aber auch der ph-Wert oder eben verschlammte Laichplætze usw.

Wir feiern dieses Jahr 150 Jahre NJFF. Dachverband der 570 Ortsverænde -Jæger und Fischervereinigungen.
Der Norw. Jæger und Fischer Verbund wurde also 1871 gegruendet, Chef war damals der schwed. Kønig bis 1905 (Aufløsung der Union)
In Sonderheft lese ich eben eine interessante Diskussion dazu, Relasen - ja oder nein.

Im Sueden (Flekkefjord - liegt unweit vom bekanntem Lachsfuss Mandal) wurde mehrfach gekalkt und nur soviel Karten ausgegeben bzw entnommen wie der Fluss vertrægt . Voller Erfolg, heute einer der besten Kleinlachs und Forellenfluesse.
Hier oben, die bekannten Fluesse Orkla und Gaula haben eine Releasingrate von 63-67% jæhrlich.
Damit versuchen die Bewirtschafter das vom Staat/ Umweltdirektorat vorgegebene Laichbestandsziel zu erreichen.
Begruendung, weniger Kartenverkauf hat wirtschaftliche Folgen .
Nun liegen die Muendungen der beiden Fluesse, die zweifellos zu den besten des Landes/Europas gehøren, nur ca 25 km entfernt.
Beide hatten in den letzten Jahren , auch auf Grund der warmen Sommer, mit dem vorgegebenen Ziel zu kæmpfen, trotz hoher Releasingrate !
Das Miljødirektorat hatte eigenlich vor, die Saison an der Orkla von 2021-2025, um 2 Wochen zu verkuerzen. Den Ar... gerettet hat die gute Saison 2020 mit einem sehr gutem Aufstieg besonders von Kleinlachsen, von denen ja ein Teil erneut aufsteigt.
Somit bleibt fuer die Eigner alles beim alten, die Hauptversammlung (Orkla Fellesforvaltnig) will so weiter machen wie bisher, also auf C&R setzen.
Zwischen den beiden grossen Fluessen liegt die Skaun Kommune, dort fliessen die Børsa und Vigda.
Im Gegensatz zu den besten Lachsfluessen der Region, die nur eine Entnahmequote von 4 Fischen haben und also auf C&R setzen, darf man in den kleinen Fluessen nicht releasen. Da gibt es eine Quote von 10 Fischen, berechnet auf den ueberpruften Bestand/ Karten.
Releas-verbot weil man den Bestand ueber Quote/Karten und Ursachenbeseitigung reguliert. Die letzten beiden Jahre 2018/19 (20 hab ich noch nicht) konnte bei der Ueberpruefung nach der Saison ein Laichbestand von 200% festgestellt werden ! Na sowas, zuviele Fische drin, haha.
Mit einem schlechtem Aufstieg aus dem Meer kommend kann man die Unterschiede ja nicht begruenden, alle 4 Fluesse muenden auf eine Strecke von ca 25 Km in den Trondheimfjord.

Wie du siehst, andere Interessen, andere Herangehensweise, bin gespannt was sich am Ende durchsetzen wird.

Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
FlyandHunt hat geschrieben:Denke das sollte der Bach verkraften?
Macht euch im Frühjahr ein neues Bild der Bestandssituation und verfolgt die Entwicklung im Lauf des Jahres.

Mit drei Leute könnt ihr ja sehr flexibel auf unterschiedliche Szenarien reagieren.

In einem Verein mit mehreren 100 oder gar über 1000 Mitgliedern oder in öffentlichen Gewässern wie in NOR, läge der Fall da sicher anders.
FlyandHunt hat geschrieben:die Flüsse und Bäche so hinzubekommen wie diese vor 20-30 Jahren waren
Das wäre bei uns hier ein Ding der Unmöglichkeit.

Vor 30 Jahren hatten wir noch keine Kormorangeschwader am Wasser, die Gewässergüte war schlechter, dafür gab es Fischnährtiere ohne Ende, und Äschen bis zum Abwinken.

Jetzt habe eine bessere Gewässergüte, deutlich weniger Fischnährtiere, regelmäßigen Kormoraneinfall und die letzte Äsche wurde vor Jahren gefangen.
Bachforellen fängt man nach wie vor sehr gut, allerdings nur von Ende April bis Anfang September. Und fast nur in zwei entnahmefähigen Größenklassen und die sehen sich ähnlich wie Klonkrieger. Hat schon seine Gründe, warum ich in unseren Salmonidenstrecken schon seit Jahren nicht mehr fische.

Wenn wir jetzt anfangen würden, organische Abwässer einzuleiten um die Fruchtbarkeit des Gewässers wieder zu erhöhen, Kormorane abzuschießen um ein natürliches Abwachsen wieder zu gewährleisten etc. , stünden wir sicher ultraschnell vorm Kadi und wären das Gewässer los.

Und wie wir die Sommer wieder kühler, mit mehr Niederschlag und höheren Wasserständen hinbekommen sollten, wäre mir auch ein Rätsel.

Solche Vorgaben sind aus meiner Sicht lächerlich. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Man kann nur versuchen, möglichst positiv auf das Gewässer und das Ökosystem einzuwirken.
orkdaling hat geschrieben:darf man in den kleinen Fluessen nicht releasen.
Darf man in Bayern auch nicht und zwar landesweit.

Dass dies nun zu besonders guten und gesunden, naturnahen Beständen geführt hat, hab ich nicht bemerkt.

Erst die Ursachen ermitteln und dann entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Wenn es keine geeigneten Laichgründe mehr gibt, nützt ein Entnahmegebot auch nichts.

Wenn es zuwenig Laichfische gibt, kann man mit Entnahmebegrenzungen, C&R oder Entnahmeverbot schon was erreichen.

So wird es in Kanada gemacht. Bei normalem Aufstieg z.B. 1 Fisch pro Tag, max. 10 pro Saison (provinzweit, nicht pro Fluss!) , Aufstieg unterdurchschnittlich = C&R, Aufstieg ziemlich schlecht = "no fishing for salmon" und wenn dann selbst die First Nations nichts mehr fangen dürfen, dann ist der Bestand kurz vorm Abnippeln.

Pauschale Ratschläge, die überall funktionieren wird es nicht geben.

Hängt immer von der individuellen Situation am Gewässer ab.

Ihr habt mit drei Leuten jedenfalls gute Möglichkeiten, Erfahrungen mit Bach und seinen Bewohnern zu sammeln und schnell und flexibel reagieren zu können.

Dabei wünsche ich Euch viel Erfolg.
orkdaling

Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von orkdaling »

Moin Markus,
wenn du nur den halben Satz zitierst ergibt es einen anderen Sinn.
Im Gegensatz zu den grossen...darf man in en kleinen... Das ist nicht generell so sondern eine Massnahme der dortigen Bewirtschafter.
Hatte ja berichtet das die Verantwortlichen dort ihr Ziel nicht durch Releasen erreichen wollen sondern ueber Befischungsdruck und Ursachenbeseitigung.
Wo nicht untersagt, kannst du ueberall releasen. Der Unterschied ist ja das man untermassige oder geschonte Fische oder im Rahmen eines Fensters zurueck setzt , also nicht um Spass zu haben. Sonst wære ja bei einer Quote von 4 oder 10 ganz schnell schluss mit lustig.
Was anderes ist es auch wenn ein Hændler und Vertreiber einer Marke in der Zeitung berichtet das er 99 Fische in der Saison gefangen hat, das man dafuer natuerlich ein bestimmtes Geræt braucht, einen Topp-Pool ... naja , ich will mich ueber solch ein Geschæftsmodel nicht auslassen.
Solche Beispiele kennen wir ja nicht nur von der Orkla, von der Gaula, von bekannten Veranstaltern in N, S, ich glaube sowas gibts auch in Bayern.
Meine private Strecken, mit Uebernachtung im Hotel, Releasen - oder sollte das nicht mehr erlaubt sein?
Releasen dann als Schonmassnahme darstellen, hahaha, genau das wollen die Verantwortlichen in der Skaun Kommune verhindern.
Oder anders, noch treffender gesagt - der Eine releast um sein Geschæftsmodell weiter betreiben zu kønnen, der Andere aber um einen Bestand aufzubauen, der es ihm auch ermøglicht einen "erntbaren Ueberschuss" entnehmen zu kønnen. Das sind zwei Paar Schuhe !
Das heisst nun nicht das ich gegen Kartenverkauf oder gar Besatz bin (wenn erforderlich). Natuerlich muss ein Gewæsser bewirtschaftet werden und das erfordert auch Einnahmen die man wieder investieren kann/muss.
Ich bin aber eher dafuer das man in Natur- und Bestandsschutz und in eine sinnvolle Entnahmemøglichkeit investiert.
Und dazu wuensche ich Ferdinad viel Erfolg.
Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
orkdaling hat geschrieben:ich glaube sowas gibts auch in Bayern.
In Bayern ist per Rechtsverordnung geregelt, dass maßige Fische außerhalb der Schonzeit nur zur Erfüllung des Hegeziels mit ausdrückliche Genehmigung des Bewirtschafters zurückgesetzt werden dürfen. Das muss also in Karte so drinstehen, sonst wäre es nicht erlaubt. Der Bewirtschafter braucht dafür wieder eine Genehmigung der Fischereifachberatung. Dieses Genehmigungen gibt es nur für wenige, gefährdete Fischarten, z.B. Huchen, Äschen, Barben etc. und nur bei Vorliegen einiger weiterer Kriterien. Würde mich wundern, wenn man in Bayern ganz legal dicke Regenbogner fangen, fotografieren und wieder freilassen dürfte.

Würde ich bei uns im Vereinsgewässer eine der letzten verbliebenen Äschen fangen, dürfte ich sie nicht zurücksetzten. Da ich wie gesagt die Salmonidenstrecke schon lange nicht mehr befische und dort auch eh schon lange keine mehr gefangen wurde, bleibt mir diese Dilemma erspart.

Wenn in einem Gewässer ein gewisser Bestand an Laichfischen erhalten bleiben soll, erscheint mir ein release-Verbot nicht besonders geeignet.

Als Bewirtschafter wäre ich daran interessiert, dass eben nur wenige Laichfische entnommen werden. Deshalb u.a. diese Ausnahmeregelungen für gefährdete Fischarten in Bayern .

Wenn natürlich jeder Angler ein sehr niedriges Fanglimit hat und nach der Entnahme jedes weitere Angeln einzustellen wäre, hätte das schon mehr Sinn.

Das würde dann ggf. bedeuten, das für manchen Angler, die Angelsaison innerhalb weniger Stunden oder Tage vorbei sein könnte.

Auch bei C&R muss man eine gewisse Mortalität einkalkulieren. Das wird in Kanada auch gemacht. Deshalb auch die Abstufung von C&R zum kompletten Angelverbot wenne s wirklich brennt. Im Vergleich zu B.C. sind die Entnahmemengen in Norwegen m.E. extrem üppig und die Fangbeschränkungen auch ziemlich lax. (Achtung Wortspiel :D ) Scheint den Beständen also vielleicht gar nicht so schlecht zu gehen, wenn sich die Norweger das leisten.

Ob sich in Ferdinands Bach mal Lachs oder MeeFo einfinden, wird von vielen Faktoren abhängen, die er selber kaum beeinflussen kann.

Wie sich der Forellenbestand entwickelt, wird u.a. auch an seinem Handeln liegen.

Da wird er mit der Zeit auch seine Erfahrungen sammeln und die richtige Schlüsse ziehen. Ferndiagnosen fallen da sicher schwer.
Fliifi-Sepp
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

MarkusZ hat geschrieben:
orkdaling hat geschrieben:darf man in den kleinen Fluessen nicht releasen.
Darf man in Bayern auch nicht und zwar landesweit.
Das ist nicht ganz richtig! Auch in Bayern ist das Zurücksetzen von maßigen Fischen unter bestimmten Bedingungen erlaubt:

1. Das Hegeziel wurde durch den Fischereirechte-Inhaber festgelegt und dem Fischereiausübungsberechtigen (Angler) mitgeteilt.
In Verbindung mit:
2. Das Tierschutzgesetz ist beachtet, das heißt, der Fisch ist lebens- und überlebensfähig und wurde durch den Angel- und Anlandungs-CVorgang nicht so nachhaltig geschädigt, dass er in Folge verenden wird.

Es ist also entscheidend, welches Hegeziel vom Fischereirechte-Inhaber festgelegt wurde. Dies kann zum Beispiel über Mindest-Maße von Fischen bis hin zu Brittel-Maßen erfolgen (Bsp: Entnahme Bachforelle: 32-35 cm und über 50 cm. Äschen ganzjährig geschont).
Wenn vom Fischereirechte-Inhaber über die gesetzlichen Vorschriften hinaus zur Schonung bestimmter (in diesem Wasser gefährdete) Fischarten (längere Schonzeiten und/oder abweichende Mindest- oder Brittelmaße) festgelegt wurden, kann sogar das schonende Zurücksetzen von betreffenden Fischarten möglich sein, wenn die gefangenen Fische den für dieses Gewässer festgelegtem Mindest- oder Bittelmaß entsprechen würden und lebens- oder überlebensfähig sind. In diesem Falle könnte also der Fischer sogar selber entscheiden, ob er eine solche Fischart entnehmen oder im Sinne des Bestanderhaltes ggf. auch wieder zurücksetzten will.

Nur muß der Fischereirechte-Inhaber das halt auch Gesetzes-Konform umsetzen und richtig kommunizieren, z. B. auf der Fischerei-Erlaubnis.
Von diesen Möglichkeiten wird allerdings viel zu wenig von Fischereirechte-Inhabern (insbesondere Vereinen) Gebrauch gemacht.

In einem Salmoniden-Gewässer könnte auf diese Weise relativ einfach eine Bestands-Förderung für Bachforellen und/oder Äschen erfolgen. Regenbogenforellen und Bachsaiblinge könnten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben aber ganz normal entnommen werden.

Eine weitere und ergänzende Möglichkeit für einen gesünderen und besser reproduzierenden Forellen-Bestand wäre (falls nötig) qualitativ hochwertigeres, mit bestenfalls möglichst in dem Gewässer ursrpünglich vorkommenden Fischen sein. Oft haben die Bachforellen, die im Wasser schwimmen nichts oder nicht mehr viel mit den ursprünglich dort vorkommenden Bachforellen zu tun (im Donaus-Einzugsgebiet gibt es normalerweise keine Bachforellen mit "altlantischen" Genen) und stammen oft von Zuchtforellen dänischen Ursprungs.
Wenn das genetisch belegt ist, dann wäre der Besatz mit besser an das Gewässer angepaßte aus Nachbargewässern u. U. besser und könnte zu einem sich selbst reproduzierenden Stamm führen, den wir alle gerne haben sollten.

Mit ist es jedenfalls völlig egal, ob ich eine Bach- oder Regebogenforelle oder einen Bachsaibling in die Pfanne haue. Schmecken für mich alle gleich gut, wenn sie aus dem selben Gewässer kommen.
Aber im Sinne der Bestands-Erhaltung verzichte ich gerne auf die Entnahme von Bachforellen, Äschen, oder auch anderen gefährdeter Fischarten wie Meerforellen und Lachsen, wenn das erlaubt ist.
Mit Einzelhaken ohne Widerhaken fische ich sowieso generell!

Grüße, Sepp
MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Auch in Bayern ist das Zurücksetzen von maßigen Fischen unter bestimmten Bedingungen erlaubt:
Hab ich ja geschrieben, allerdings eben nur bei Äsche, Bachforelle, Barbe, Nase, Nerfling, Rutte, Frauennerfling, Seeforelle, Schied und Huchen und m.W. auch nur, wenn diese Arten in diesem Gewässer offiziell als bedroht eingestuft sind und deshalb über AHB gefördert werden. Auch muss die Schonzeit mindestens um einen Monat über Gesetz verlängert werden. Dass man ohne Genehmigung der Fachberatung in seine Erlaubnisscheine reinschreiben darf, dass der Angler Fische nach eigenem Ermessen aus Hegegründen zurücksetzen kann, halte ich für unwahrscheinlich.

Ob Angler als Fischereiausübungsberechtigte gemäß AVFiG gelten, kann man auch unterschiedlicher Ansicht sein.
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Regenbogenforellen und Bachsaiblinge könnten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben aber ganz normal entnommen werden.
Nicht könnten, sondern müssten. Die ReBos zumindest in Franken, die Saiblinge m.W. bayernweit, und zwar unabhängig von Schonmaß und Schonzeit.

Betrifft aber Ferdinands Bach nicht, der liegt ja nicht in Bayern.
Fliifi-Sepp
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Markus,

da gibt es klare Regelungen, die der Fischereiverband Bayern aufliegen hat. Ich habe mich da mal ausführlich bei denen darüber informiert.
Da gab es auch die Aussage, daß unter den von Dir richtig ausgeführten Bedingungen der Fischer für die betreffenden Fischarten tatsächlich selber entscheiden kann, ob er im Sinne der Bestandserhaltung Fische mit Mindestmaß zurück setzen darf. War ich auch überrascht!

Wie genau das schriftlich den Fischern gegenüber kommuniziert werden kann/muß, weiß ich jetzt nicht mehr ganz genau. Aber bei Interesse könnte eine konkrete Anfrage beim Landesfischereiverband Bayern das sicher klären.

Und ja, andere Fische müssen entnommen werden, wenn sie das Mindestmaß haben und nicht in der Schonzeit sind. Das habe ich zwar gemeint, aber mißverständlich formuliert. Tut mir leid!

Grüße, Sepp
Köcherfliegenlasse
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von Köcherfliegenlasse »

Hallo Ferdinand,

zur Entnahmeregelung kann ich dir folgendes Video ans Herz legen falls noch nicht bekannt:
https://www.youtube.com/watch?v=54-rKldXB14

Grundaussage: mit einem Entnahmefenster macht man nix verkehrt, je nach dem Bewirtschaftunsgziel (bspw. Biomasseoptimierung) kann aber auch ein Mindestmaß dienlich sein. Die Unterschiede ergeben sich vor allem durch Kannibalismus bei Raubfischen.

In den bestandtechnisch "heiklen" Gewässern der Region hier gilt für Bachforellen ein Zwischenmaß von 28-38 cm. Ich hatte auch mal eine Studie gelesen, bei der der Beitrag von unterschiedlich großen Bachforellen im Hinblick auf die gesamte Population bewertet wurde, also Kannibalismus vs. Nachkommen. Ich habe die Studie auf die Schnelle gerade leider nicht mehr gefunden, aber glaube mich erinnern zu können, dass insbes. die Fisch der Kategorie 40+ wichtig für den Gesamtbestand sind. Ich versuche die Studie nochmal zu finden, bin jetzt selber angefixt vom Thema...

Zur Laichzeit kann man sich auch einen ganz guten Blick über den Bestand verschaffen, geeignete Strukturen vorausgesetzt. Da sind manchmal ganz schöne Brummer unterwegs, die man definitiv nicht erwartet hätte

Zur Anzahl der entnehmbaren Fische: ich habe hier mal interessehalber die befischbaren Salmo-Strecken in meiner Umgebung ausgewertet (Daten ca. 4 Jahre alt, wird sich nicht viel verändert haben seitdem denke ich), siehe angehängtes Bild. Die grün gestrichenen Balken gehören zu Gewässern, die deutlich größer als von dir beschrieben sind, und sind daher nicht vergleichbar mit deinem Gewässer.

Wie du siehst ist hier eine regelmäßige (jährliche) Entnahme von mehr als 10 Fischen/km Fließstrecke die Ausnahme, und die meisten Angler regen sich auf das es hier keine Forellen mehr gibt. Die Gewässer werden regelmäßig besetzt und verfügen idr über ein "normales" Mindestmaß, d.h. von diesen Fischen musst du noch die abziehen, die oberhalb deines Entnahmefensters liegen...

Für die ersten Entnahmejahre sehr ich die 20 Fische im Bereich 30-35cm schon als oberes Limit und würde mich lieber von unten (10-15) rantasten. Gefangen ist schnell...

Viele Grüße
Lasse
Dateianhänge
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orkdaling

Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nur mal kurz zur Entnahme-Menge.
Generell kann man im Meer und Fjord sowie den Sueswasserseen soviel entnehmen wie man zum Eigenverbrauch benøtigt.
Auch kannst du generell heimische Fischarten zurueck setzen, fuer andere besteht eine Entnahmepflicht (ZB Rebo, Buckellachs, Hecht)
Entnahmhøchstmengen, also Quoten, werden nur dort vorgeschrieben wo es notwendig ist damit ein bestand nicht gefæhrdet wird.
Beispiel, untere Glomma 3 Æschen/Tag aber hier oben selber Fluss keine Begrenzung.
Beisspiel. Orkla 4 Lachse/saison aber Skjenald/nebenfluss keine 500m entfernt 10 lachse/saison
Was man entnehmen darf findet man in den Regeln, wenn man zB bei inatur oder fishspot Karten kauft.
Da ist es durchaus møglich das man in einen See im Dovrefjell 3 Forellen und Æschen unbegrenzt entnehmen darf, im Nachbarsee aber gar keine Quote besteht. Obwohl beide Gewæsser zu einer Verpæchtergemeinschaft, einer Kommune gehøren, also in einem Regierungsbezirk liegen.
Wie die Entnahmemengen zustande kommen, Zusammenarbeit zw. Gesetzgeber und Forschungsinstituten hatte ich ja schon geschrieben.
Bei den Fluessen mit Aufstieg von anadromen Arten hat das jedes Jahr zu erfolgen, darum mussen die Eigner auch die Entnahme nachweisen, NINA schickt dann die Taucher los, Die Helikopter um die Laichbetten im unzugænglichem Gebiet zu zæhlen ....
Logisch haben wir oder Schweden andere Voraussetzungen, ich hab nur ca 200 Bergseen dafuer ca 10 lachsfluesse auf dem Kommunegebiet.
Die Nachbarkommune und Eldorado der Meeresfischer, Hitra/Frøya, hat ueber 1000 Gewæsser aber nur 1 kleinen lachsfluss, gibt auch nur 10 Karten /Saison. Ich seh aber nur Meeresfischer und wæhrend ihrer Saison sind das mehr als die ca3500 Inselbewohner.
Genau in solchen (oft) Kleingewæssser muss man 1-2mal mit Netz abfischen , die Anglerschaft aber nur mit Blech oder Fliege.

Zu der Releasingrate in norwegischen Lachsfluessen.
Da gibt es sehr grosse regionale Unterschiede, teils historisch begruendet, Recht der samischen Minderheit und was ich schon beschrieben hatte, die verschiedene Herangehensweise der Bewirtschafter.
Orkla und Gaula haben beide eine Quote von nur 4 Fischen (davon 1 weibl. bis 1 juli) aber eben eine Releasingquote von 63-67% in den letzten 10 Jahren. Das Umweltministerium hatte wæhren dieser Periode aber eine Entnahmemenge zwischen 5und 8 vorgeschlagen.
Die 4 Fische und die hohe Releasingquote sind also so eine Art Selbstbeschrænkung der Eigner und Fischer.
Stjørdalselva, also der 3.grosse Lachsfluss der Trondheimregion hat 10 Fische/Saison aber alle weiblichen Fische ueber 3kg geschont.
Steindalselva, ebenfalls Trøndelag, 2 Lachse pro Tag, davon nur einer ueber 3 kg und 1 Mefo.
Und wenn wir noch weiter nordwærts kommen, an den (welt)bekannten Fluessen wie Namsen und Alta usw. liegt die Releasingquote bei 3-5%.

Meerforelle in Trøndelag,
auch da gibt es Entnahmequoten von Fluss zu Fluss, Grundlage sind die jæhlichen Bestandsuntersuchungen.
Aber es gibt auch eine Einschrænkung die nicht der Gesetzgeber (Umweltministerium) erlassen hat sondern das Land Trøndelag.
In allen in den Trondheimfjord muendenden Fluessen /Bæchen besteht ein Entnahmeverbot fuer Mefo.
Im Land selbst, also Suess und Salzwasser, ist die Mefo im Mærz und April geschont.
Ausserhalb dieser Zeit gibt es keine Quote fuer im Meer/Fjord gefangenen Mefo.

Smøla / Land Møre og Romsdal - Nachbarinsel von Hitra /Trøndelag
andere Gewæsser, andere Bedingungen und logisch andere Regeln
In den Bæchen der Insel ist die Bachforelle vom 15.9. - 15. 12. geschont, die Meerforelle die dort aufsteigt aber vom 15.9. - 01.06.
oder anders rum , nur von 01.06. bis 15.09. darfst du in den Bæchen auf Mefo fischen.
Mindestgrøsse fur beide 35cm aber keine Entnahmequote. https://youtu.be/Vi7Nw80qfEg

Wieviel man entnehmen darf, was man releasen darf oder nicht, ist also fuer jedes Gewæsser auf der Grundlage der jæhrlichen Ueberpruefungen genau geregelt. Bis auf generelle Regeln/Gesetze wie Fischereirecht /Jedermannsrecht, Artenschutsgesetz, Desinfektion..., sind die Entnahme/Schonmassnahmen also auf jedes Gewæsser abgestimmt und richten sich nicht nach Landesgrenzen.
Wie sollte das auch anders gehen, Beispiel Glomma, europæisches Æscheneldorado, entspringt hier oben bei uns in der Femundsmarka und muendet ca 600km unterhalb , Skagerrak. (Glomma findet man ja reichlich hier im Forum/Reisen)
Da unten im Sueden ist der Hecht noch eine heimische Art, genau wie in den grossen schwedischen Seen, hier oben muss er zwingend entnommen werden, Uebrigens auch der bøse schwarze Vogel oder Biber, hier deshalb jagbare Tierart.
Die liebe Æsche, in schwedischen und norw. Gewæssern, besonders im Unter- und Mittellauf (findet man Infos bei den Reisen, ZB Trysil) da wird mit Entnahmefenstern gearbeitet - richtig so. Entlang der norw./schwed. Grenze und da besonders an der Baumgrenze sprechen viele Einheimische von der Pest, von einem Grætenfisch den man doch nicht essen kann, der nur der Forelle Platz weg nimmt.

Ja, solch ein Luxusproblem duerfte Ferdinand wohl nicht haben, kann ich ihm nur Glueck mit seinen Bestandsmassnahmen wuenschen.
Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Fliifi-Sepp hat geschrieben:Tut mir leid!
Braucht Dir nichts leid zu tun, vielleicht hab ich mich auch nicht klar genug ausgedrückt.
Fliifi-Sepp hat geschrieben: Oft haben die Bachforellen, die im Wasser schwimmen nichts oder nicht mehr viel mit den ursprünglich dort vorkommenden Bachforellen zu tun (im Donaus-Einzugsgebiet gibt es normalerweise keine Bachforellen mit "altlantischen" Genen) und stammen oft von Zuchtforellen dänischen Ursprungs.
Dürfte es in den angesprochenen Gewässern eigentlich nicht geben, zumindest in Bayern. Dort heißt es in der Verordnung ja: "... Jungfische aus Beständen oder Nachzuchten die dem Gewässer möglichst nahe zuzuordnen sind." Da wäre Besatz mit "brown trouts" aus DK ein no-go. ReBo und Bachsaibling dürften dort auch nicht besetzt oder zurückgesetzt werden.

Der Hinweis von Lasse mit dem "von unten rantasten", klingt sehr plausibel. Ein Fisch, der zu viel entnommen wurde, ist nur schwer zu ersetzen. Umgekehrt ist das wesentlich einfacher zu regeln.

Mal sehen wie sich der Bestand im Frühjahr darstellt. Hängt ggf. auch von der Härte des Winters und dem Einfall fischfressender Vögel ab.

Bei drei Leuten kann man sicherlich schnell und flexibel reagieren und sich ggf. etwas einschränken, wenn man es für erforderlich hält.
orkdaling hat geschrieben:Wieviel man entnehmen darf, was man releasen darf oder nicht, ist also fuer jedes Gewæsser auf der Grundlage der jæhrlichen Ueberpruefungen genau geregelt.
Eben, also absolut üppige Stückzahlen, Muss man halt nur mehrere Angelkarten für diverse Flüsse kaufen, wenn man sich die Kühltruhe mit Lachs füllen möchte.
orkdaling hat geschrieben:Wie sollte das auch anders gehen
In B.C. gibt es ein Saisonlimit pro Angler, nicht pro Fluss. Also z.B. max. 1 Königslachs am Tag / max. 10 pro Saison und dann ist Schluss. Mehrere Lizenzen kaufen ist verboten und River-Hopping bringt da auch nichts. Und in Besitz darf man auch nur zwei Tagesfänge haben.

Angeln nur mit einem Einzelhaken ohne Widerhaken. Da braucht keiner auf die Idee kommen eine drillingsbewehrten Wobbler durch einen holding-pool zu ziehen o.ä. . Ist auch bei ähnlicher Einwohnerzahl 2,5 mal so viel Fläche und Gewässer ohne Ende.

Da wirken die Regelungen in NOR schon wesentlich "laxer" .
orkdaling

Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von orkdaling »

Hahaha,
also bei 4 Fischen (Orkla/Gaula) in 3 Monaten wueder ich das nicht gerade ueppig nennen.
Richtig ist das ich in mehreren Fluessen fischen kann, aber das ist ja in D oder BC auch nicht anders.
Ausser die 4 grøssen Lachsfluesse im Trøndelag(Gaula, Orkla,Namsen, Stjørdal) hætte ich da noch ca 20 in der Næhe von ca 2 bis 70km Entfernung.
Quoten von 4/Saison bis 2/Tag ! Das wærre dann etwas ueber dem was in meine Kuehltruhe passt, hahaha.
Aber ich kann dir versichern, die Besucher die hier aus Berlin aufschlagen verspeisen sicher mehr Lachs und Mefo als ich selbst.
Die machen aber auch nicht vor Hirsch und Elch halt.
Und so ist es wohl auch in S, DK,Is, Fi , in allen diesen Lændern hat Jagen und Fischen eine lange Geschichte und die Saisonerøffnung ist ein absoluter gesellschaftlicher Høhepunkt. Darueber berichtet sogar Radio und TV. Der Saisonstart, egal ob nun an Mørrum (S) oder hier im Orkdal, erfolgt mit einem Feuerwerk und hunderten Zuschauern die sich Mitternacht dazu einfinden.
Uebrigens auch bei der Jagd, ( egal ob Hirsch, Elch, Ren) kann man ja nur soviel entnehmen wie es die Bestænde zulassen.
Dieses Fischen "Nur" des Fischens Willen, was mache als "Schonung durch Releasen" bezeichnen, wære dann ja Jagd mit Farbkugeln oder Betæubung.
Nee danke! Wir sind in der gleucklichen Lage und wir tun etwas dafuer, das wir die Jagd und Fischerei in ihrer urspruenglichen Bedeutung ausueben kønnen, was natuerlich Besatz und Releasen einschliesst wo es notwendig ist !
Weil du BC ansprichst. Ja strenge Quoten, auch zB fuer Heilbutt . Sogar den Ureinwohnern wurden vielerorts die Quoten gesenkt oder es gibt Fluesse wo nur Einheimische fischen duerfen. Die Ureinwohner sehen es uebrigens so, das man ihnen die Quoten senkt damit die Trawler vor der Kueste munter weiter fischen duerfen. Also da ist auch noch viel zu tun damit die Bestænde nicht zusammen brechen.
Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Gruss Hendrik
MarkusZ
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Re: Bestand- und Besatzmaßnahmen

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
orkdaling hat geschrieben:Richtig ist das ich in mehreren Fluessen fischen kann, aber das ist ja in D oder BC auch nicht anders.
Fischen kann man wohl, wenn als Tourist auch nicht in allen Gewässern oder zu jeder Zeit.

Aber die 1 Chinook pro Tag /10 pro Saison sind eben pro Angler kumuliert auf alle Gewässer der Provinz.
Da kann man nicht von Fluss zu Fluss wechseln und munter weiter an jedem Fluss eine neue Stückzahl entnehmen,

Und auch nicht mehr als zwei Chinooks gleichzeitig in Besitz haben.

Aber jeder hat halt seine eigen Sichtweise auf die Dinge.

Ich finde die Regelungen in B.C. deutlich restriktiver als in NOR , aber im Sinne des Bestandsschutzes durchaus gut und nachvollziehbar.

Ferdinand wird in seinem Bach so fischen, wie er es für richtig hält.

Da braucht er sich weder nach NOR noch B.C. zu richten.
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