Herr der Ringe?
Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Herr der Ringe?
Hallo,
beim benutzen der Suchfunktion, bin ich über das Thema Achatleitringe gestolpert und habe keinen "Werkstattfaden" über die Herstellung derselben gefunden. Habe aber, aufgrund der Posts den Eindruck gewonnen, daß sich der Eine oder die Andere doch mit dem Gedanken trägt, so ein Ding selbst zu bauen.
Falls ich etwas überlesen habe, bitte ich um Entschuldigung.
Im Netz gibt es natürlich einiges dazu... meist aber in englischer Sprache.
Also ich baue mir meine Achatringe prinzipiell selbst - schon alleine deswegen, weil ich mir den fraglichen Stein vorher anschauen kann! Das beugt Überraschungen vor, da Farbe, Maserung, Einschlüsse etc. von vorne herein klar sind. Auch hat man natürlich was die Größe oder den Rahmen angeht den maximalen Freiheitsgrad.
Bevor ich aber das Forum mit Beiträgen "vollmülle" die eh' keinen interessieren, frage ich lieber erst einmal in die Runde, ob Ihr so etwas sehen möchtet!
Das soll auch kein "... so und nicht anders..." - Faden werden, sondern ich würde einfach beschreiben was ich wie und warum mache, ein paar Bilder hochladen und mich auf eine Diskussion mit Euch freuen was eventuell anders gemacht, verbessert werden könnte, oder gar nicht praktisch ist.
Ich würde mich also über eine Rückmeldung freuen, ob dieses Thema hier weiter verfolgt werden soll!
beim benutzen der Suchfunktion, bin ich über das Thema Achatleitringe gestolpert und habe keinen "Werkstattfaden" über die Herstellung derselben gefunden. Habe aber, aufgrund der Posts den Eindruck gewonnen, daß sich der Eine oder die Andere doch mit dem Gedanken trägt, so ein Ding selbst zu bauen.
Falls ich etwas überlesen habe, bitte ich um Entschuldigung.
Im Netz gibt es natürlich einiges dazu... meist aber in englischer Sprache.
Also ich baue mir meine Achatringe prinzipiell selbst - schon alleine deswegen, weil ich mir den fraglichen Stein vorher anschauen kann! Das beugt Überraschungen vor, da Farbe, Maserung, Einschlüsse etc. von vorne herein klar sind. Auch hat man natürlich was die Größe oder den Rahmen angeht den maximalen Freiheitsgrad.
Bevor ich aber das Forum mit Beiträgen "vollmülle" die eh' keinen interessieren, frage ich lieber erst einmal in die Runde, ob Ihr so etwas sehen möchtet!
Das soll auch kein "... so und nicht anders..." - Faden werden, sondern ich würde einfach beschreiben was ich wie und warum mache, ein paar Bilder hochladen und mich auf eine Diskussion mit Euch freuen was eventuell anders gemacht, verbessert werden könnte, oder gar nicht praktisch ist.
Ich würde mich also über eine Rückmeldung freuen, ob dieses Thema hier weiter verfolgt werden soll!
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
-
- Beiträge: 499
- Registriert: 14.10.2007, 11:43
- Wohnort: Binswangen
- Hat sich bedankt: 94 Mal
- Danksagung erhalten: 170 Mal
Re: Herr der Ringe?
Moin Andi,
grundsätzlich ist es immer interessant wie was selbst gemacht wird, deshalb aus meiner Sicht nur zu!
Ist natürlich schon eher hohe Schule, Achatringe selber zu machen, aber hier gibts genug Verrückte die das genau verfolgen werden.
Wenn ich Deine Vorstellung lese, stelle ich die Prognose, das Du hier auf sehr rege Anteilnahme stoßen wirst.........
Schöne Klinge übrgens.
Baust Du die anderen Ringe auch selber, Einsteg oder Schlangen?
Und wenn ja, wie, Zange oder Tool?
Gruß Michl
grundsätzlich ist es immer interessant wie was selbst gemacht wird, deshalb aus meiner Sicht nur zu!
Ist natürlich schon eher hohe Schule, Achatringe selber zu machen, aber hier gibts genug Verrückte die das genau verfolgen werden.
Wenn ich Deine Vorstellung lese, stelle ich die Prognose, das Du hier auf sehr rege Anteilnahme stoßen wirst.........
Schöne Klinge übrgens.
Baust Du die anderen Ringe auch selber, Einsteg oder Schlangen?
Und wenn ja, wie, Zange oder Tool?
Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo,
erstmal danke für die Antwort Michl!
Schon irgendwie seltsam - als Letring möchte ich auf jeden Fall einen Edelstein, ganz traditionell und selbstgemacht - die Schlangenringe sollen möglichst nichts wiegen und deshalb nehme ich die recoil von Rec. Titan ist ein interessantes Material, aber nicht wirklich schön zu bearbeiten - das mache ich nur wenn ich es mir unbedingt einbilde...
Aber gut - hier soll es um die Leitringe gehen.
Am Anfang jedes Projektes steht erst einmal die Materialbeschaffung, sowohl was die Steine, als auch das benötigte Werkzeug angeht. Das geht irgendwie Hand in Hand - will man seine Rohlinge aus Platten aussägen wird anderes Werkzeug benötigt als wenn vorgebohrte "Donuts" verwendet werden.
Doch der Reihe nach - fangen wir mit dem Stein an (wenn jemand andere Quellen kennt - immer her damit!!!)
Fingerringe, die auch in Achat angeboten werden, sind meißt zu groß für Rutenringe, das ist mehr was für den Rollenbau...
Das heißt, mir sind keine fertigen Leitringeinsätze bekannt, was eine gewisse Eigeninitiative erforderlich macht.
Die bekannteste Quelle für Achateinsätze dürften die, in diversen Farben angebotenen, Scheiben sein. Übrigens sind die meisten kräftigen Farben künstlich erzeugt. Rot wird noch halbwegs natürlich durch eine Hitzebehandlung erzeugt, schwarz beispielsweise durch einlegen in eine Zuckerlösung und anschließende Behandlung mit Salpetersäure...
Das Problem mit den Scheiben ist, daß sie zwei mal gebohrt werden müssen - Innen und Außen - möglichst konzentrisch.
Das geht schon, ist aber aufwendig und bei ungeduldigen Naturen wir mir, endet das oft in Achatbröseln...
Eine weitere, wirklich günstige, Quelle stellen Bohrkerne dar. Fragt mich bitte nicht, wer Bohrkronen durch dicke Achate treibt und die entstehenden Kerne noch anschließend in Scheibchen schneidet - ich weiß es nicht!
Dieser Sack Bohrkernabschnitte kostete auf eBay 15€ und wiegt 1,5 kg... Viele potentielle Ringe! Hier ist gegebenenfalls nur eine Mittelbohrung erforderlich.
Künstlich gefärbt ist auch nichts, allerdings sind die Scheiben nicht parallel, sondern zum Teil etwas konisch, so daß eine Bearbeitung der Flanken erforderlich wird.
Als nächstes gibt es im Schmuckzubehör, als Kettenanhänger betitelte Achatwalzen, die schon mittig gebohrt sind... Wo wir schon bei Ketten sind, es gibt auch Ketten mit Ronden aus Achat, die vom Durchmesser und von der Dicke her taugen...
Diese hier kommen von "whish" - wenn ich mich richtig erinnere.
erstmal danke für die Antwort Michl!
Schon irgendwie seltsam - als Letring möchte ich auf jeden Fall einen Edelstein, ganz traditionell und selbstgemacht - die Schlangenringe sollen möglichst nichts wiegen und deshalb nehme ich die recoil von Rec. Titan ist ein interessantes Material, aber nicht wirklich schön zu bearbeiten - das mache ich nur wenn ich es mir unbedingt einbilde...
Aber gut - hier soll es um die Leitringe gehen.
Am Anfang jedes Projektes steht erst einmal die Materialbeschaffung, sowohl was die Steine, als auch das benötigte Werkzeug angeht. Das geht irgendwie Hand in Hand - will man seine Rohlinge aus Platten aussägen wird anderes Werkzeug benötigt als wenn vorgebohrte "Donuts" verwendet werden.
Doch der Reihe nach - fangen wir mit dem Stein an (wenn jemand andere Quellen kennt - immer her damit!!!)
Fingerringe, die auch in Achat angeboten werden, sind meißt zu groß für Rutenringe, das ist mehr was für den Rollenbau...
Das heißt, mir sind keine fertigen Leitringeinsätze bekannt, was eine gewisse Eigeninitiative erforderlich macht.
Die bekannteste Quelle für Achateinsätze dürften die, in diversen Farben angebotenen, Scheiben sein. Übrigens sind die meisten kräftigen Farben künstlich erzeugt. Rot wird noch halbwegs natürlich durch eine Hitzebehandlung erzeugt, schwarz beispielsweise durch einlegen in eine Zuckerlösung und anschließende Behandlung mit Salpetersäure...
Das Problem mit den Scheiben ist, daß sie zwei mal gebohrt werden müssen - Innen und Außen - möglichst konzentrisch.
Das geht schon, ist aber aufwendig und bei ungeduldigen Naturen wir mir, endet das oft in Achatbröseln...
Eine weitere, wirklich günstige, Quelle stellen Bohrkerne dar. Fragt mich bitte nicht, wer Bohrkronen durch dicke Achate treibt und die entstehenden Kerne noch anschließend in Scheibchen schneidet - ich weiß es nicht!
Dieser Sack Bohrkernabschnitte kostete auf eBay 15€ und wiegt 1,5 kg... Viele potentielle Ringe! Hier ist gegebenenfalls nur eine Mittelbohrung erforderlich.
Künstlich gefärbt ist auch nichts, allerdings sind die Scheiben nicht parallel, sondern zum Teil etwas konisch, so daß eine Bearbeitung der Flanken erforderlich wird.
Als nächstes gibt es im Schmuckzubehör, als Kettenanhänger betitelte Achatwalzen, die schon mittig gebohrt sind... Wo wir schon bei Ketten sind, es gibt auch Ketten mit Ronden aus Achat, die vom Durchmesser und von der Dicke her taugen...
Diese hier kommen von "whish" - wenn ich mich richtig erinnere.
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo,
ich mach' dann mal weiter...
Die von der Bearbeitung her stressfreiste, leider aber auch teuerste, Quelle, sind sogenannte "Donuts".
Als Minnidonuts angeboten, sind sie parallel, gebohrt und schon vorpoliert. Das Zurichten zum Ringeinsatz beschränkt sich auf die Herstellung des gewünschten Innen- und Außendurchmessers. Vor allem das leidige Bohren mit "Bröselgefahr" entfällt. Auch lässt sich der Stein von der Qualität her gut beurteilen, da durch die glatte Oberfläche Maserung und evtl. vorhandene Risse/Einschlüsse gut erkennbar sind.
Je nach Steinsorte kosten die kleinen Donuts aber zwischen 1-5€. Hier mal ein paar Bilder von den Dingern: Es muss ja auch nicht immer Achat sein - im Endeffekt ist Achat technisch/chemisch betrachtet einfach SiO2 - also Quarz oder eben Sand.
Im obigen Foto links oben - Karneol, direkt darunter - Bandachat,
unten links - Tiegerauge (normal und die rote Varietät), oben rechts - ist Sardonyx abgebildet und rechts unten Amethyst. Bei allen Steinen handelt es sich um Varietäten von Quarz - die Liste ist längst nicht vollständig! Denkbar wären auch Bergkristall, Onyx, Rauchquarz, Rosenquarz, Jaspis, etc. ... Prinzipiell sollte der verwendete Stein aber schon eine gewisse Härte aufweisen, um als Ringeinsatz in Frage zu kommen! Orientiert man sich am klassischen Material Achat, ist eine Härte nach Mohrs von mindestens 7 gefordert. Das heißt alle Quarze und Steine die härter sind, eignen sich. Es spricht, für den ambitionierten Edelsteinschleifer also nichts dagegen, Rubin, Smaragd, Safir oder gar Diamant zu benutzen - andere schöne Steine, wie zum Beispiel Lapislazuli, fallen dagegen leider aus, da sie zu weich sind!
Diese Grenze nach unten (Mohrshärte 7) ist auch aus technischer Sicht wichtig.
Was unsere Flugschnur beim werfen so aufklaubt, ist im (abrasiv) schlimmsten Fall, feinster Sand/Gesteinspartikel. Diese wirken wie Schleifpapier und greifen natürlich den ersten Ring besonders an, da der Schnurwinkel beim werfen, und die Flächenpressung, diesen dafür angreifbar macht!
Also sollte speziell dieser Ring nicht weicher als Sand/Quarz, oder eben Mohrshärte 7, sein.
ich mach' dann mal weiter...
Die von der Bearbeitung her stressfreiste, leider aber auch teuerste, Quelle, sind sogenannte "Donuts".
Als Minnidonuts angeboten, sind sie parallel, gebohrt und schon vorpoliert. Das Zurichten zum Ringeinsatz beschränkt sich auf die Herstellung des gewünschten Innen- und Außendurchmessers. Vor allem das leidige Bohren mit "Bröselgefahr" entfällt. Auch lässt sich der Stein von der Qualität her gut beurteilen, da durch die glatte Oberfläche Maserung und evtl. vorhandene Risse/Einschlüsse gut erkennbar sind.
Je nach Steinsorte kosten die kleinen Donuts aber zwischen 1-5€. Hier mal ein paar Bilder von den Dingern: Es muss ja auch nicht immer Achat sein - im Endeffekt ist Achat technisch/chemisch betrachtet einfach SiO2 - also Quarz oder eben Sand.
Im obigen Foto links oben - Karneol, direkt darunter - Bandachat,
unten links - Tiegerauge (normal und die rote Varietät), oben rechts - ist Sardonyx abgebildet und rechts unten Amethyst. Bei allen Steinen handelt es sich um Varietäten von Quarz - die Liste ist längst nicht vollständig! Denkbar wären auch Bergkristall, Onyx, Rauchquarz, Rosenquarz, Jaspis, etc. ... Prinzipiell sollte der verwendete Stein aber schon eine gewisse Härte aufweisen, um als Ringeinsatz in Frage zu kommen! Orientiert man sich am klassischen Material Achat, ist eine Härte nach Mohrs von mindestens 7 gefordert. Das heißt alle Quarze und Steine die härter sind, eignen sich. Es spricht, für den ambitionierten Edelsteinschleifer also nichts dagegen, Rubin, Smaragd, Safir oder gar Diamant zu benutzen - andere schöne Steine, wie zum Beispiel Lapislazuli, fallen dagegen leider aus, da sie zu weich sind!
Diese Grenze nach unten (Mohrshärte 7) ist auch aus technischer Sicht wichtig.
Was unsere Flugschnur beim werfen so aufklaubt, ist im (abrasiv) schlimmsten Fall, feinster Sand/Gesteinspartikel. Diese wirken wie Schleifpapier und greifen natürlich den ersten Ring besonders an, da der Schnurwinkel beim werfen, und die Flächenpressung, diesen dafür angreifbar macht!
Also sollte speziell dieser Ring nicht weicher als Sand/Quarz, oder eben Mohrshärte 7, sein.
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- AlexX!!
- Beiträge: 733
- Registriert: 24.08.2010, 14:46
- Wohnort: Z28.310
- Hat sich bedankt: 304 Mal
- Danksagung erhalten: 200 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Herr der Ringe?
sehr schön..
danke fürs starten des Fadens, bin bin gespannt was kommt.
kennst?
http://www.bling-gems.com/product-item/ ... %e7%91%99/
man muss halt 100 Stück nehmen, die sehen aber vom Durchmesser schon sehr, sehr gut aus
lg
Alex
danke fürs starten des Fadens, bin bin gespannt was kommt.
kennst?
http://www.bling-gems.com/product-item/ ... %e7%91%99/
man muss halt 100 Stück nehmen, die sehen aber vom Durchmesser schon sehr, sehr gut aus
lg
Alex
Zuletzt geändert von AlexX!! am 16.03.2021, 00:38, insgesamt 1-mal geändert.
"Besatz mit fangreifen Forellen ist wie eine Droge.
Es macht die Angler doof, und süchtig ... sie wollen immer mehr" (by Steini/GWForum)
Es macht die Angler doof, und süchtig ... sie wollen immer mehr" (by Steini/GWForum)
- piscator
- Beiträge: 939
- Registriert: 25.01.2008, 10:28
- Wohnort: Kiel
- Hat sich bedankt: 13 Mal
- Danksagung erhalten: 227 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Herr der Ringe?
Moin, schöner Faden -- und so lustig, besonders die
Es gibt ein schönes Tutorial im Classic Flyrod Forumhttp://classicflyrodforum.com/forum/vie ... 3&start=20.
Und es gibt auch schöne Hex-Ringe oder Quad-Ringe. Ich bin da allerdings gescheitert mit dem Ausbohren aus Achatscheiben. Viel Erfolg, J.
, allerdings schreibt man Mors in Norddeutschland ohne 'h'Mohrshärte
Es gibt ein schönes Tutorial im Classic Flyrod Forumhttp://classicflyrodforum.com/forum/vie ... 3&start=20.
Und es gibt auch schöne Hex-Ringe oder Quad-Ringe. Ich bin da allerdings gescheitert mit dem Ausbohren aus Achatscheiben. Viel Erfolg, J.
ride the snake (JM)
- Joosti
- Beiträge: 469
- Registriert: 04.06.2011, 17:05
- Wohnort: Bad Liebenstein
- Hat sich bedankt: 54 Mal
- Danksagung erhalten: 80 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo in die Runde,
auch wenn ich sonst in der Rubrik des Forums nicht viel beizutragen habe.
Achate sind recht häufig auf Mineralien- und Fossilientauschbörsen, weil mineralogisch eig. nix besonderes
Man kann diese dort unbehandelt in größeren Mengen oder gar "am Stück" kaufen.
Mit dem richtigen Werkzeug reicht ein "klumpen" unter umständen für (sehr) viele Ringe.
Dazu kommt, dass ein Rutenbauer der Leitringe machen will, ja eher auf Stücke ohne Einschlüsse oder gar kristallisierte Bereiche steht.
Grüße Joosti
auch wenn ich sonst in der Rubrik des Forums nicht viel beizutragen habe.
Achate sind recht häufig auf Mineralien- und Fossilientauschbörsen, weil mineralogisch eig. nix besonderes
Man kann diese dort unbehandelt in größeren Mengen oder gar "am Stück" kaufen.
Mit dem richtigen Werkzeug reicht ein "klumpen" unter umständen für (sehr) viele Ringe.
Dazu kommt, dass ein Rutenbauer der Leitringe machen will, ja eher auf Stücke ohne Einschlüsse oder gar kristallisierte Bereiche steht.
Grüße Joosti
"Lachsfischen gefährdet Ihren Job, Ihre Gesundheit und das Glück Ihrer Familie"
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo und danke für die Beteiligung!
Danke Alex besonders für den Link - kannte ich noch nicht!
Hier gehört aber tatsächlich ein "h" hin, nur leider kein "r"...
Habe noch mal nachgelesen - die fragliche Härteskala wurde nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs benannt.
Die Tutorials aus dem classicflyrodforum sind mir bekannt (bin dort auch dabei), aber ich dachte eben, es wäre schön, so was mal in deutscher Sprache zu machen...
Das Ausbohren sorgt auch bei mir für viel Schrott!
Am einfachsten geht es deswegen mit den Donuts.
Da wären wir auch schon beim Werkzeug. Wenn jemand, wie von Joosti vorgeschlagen, mit ganzen Steinen arbeiten -, oder von den Kettenanhängern Scheiben abschneiden will, wäre eine Steinsäge praktisch.
Mit einer "Flex" und Steinscheibe habe ich es schon versucht - mit mäßigem Erfolg. Dünne Scheiben endeten fast immer in Bröseln. Besser war ein billiger Fliesenschneider mit Diamantblatt und Wasser. Eine professionelle Steinsäge habe ich leider nicht, so daß ich vom Scheibensägen angekommen bin. Auch das Ausbohren aus fertigen Scheiben ist für den Heimwerker eher suboptimal...
Es geht schon irgendwie, ist aber nicht so einfach. Meiner Meinung nach ist mindestens eine Ständerbohrmaschine mit Drehzahlregelung erforderlich.
Bei dem ersten Beitrag, der, glaube ich mich zu erinnern, im italienischen Bambusform erschienen ist, wurde die Achatschreibe mit hilfe eines Messingrohres und Siliziumcarbitpulver gebohrt. Habe mir damals extra Siliziumcarbitpulver gekauft und losgelegt. Das dauert ewig, die Schleifpartikel müssen ständig gewechselt werden und bei Ungeduld/zu festem Druck - knack - noch mal von vorne!
Die nächste Evolutionsstufe waren Bohrkronen (Diamantbeschichtet) aus dem Baumarkt. Geht, hält aber nicht lange. Die besten Ergebnisse habe ich erzielt, wenn mit wenig Druck unter Wasser gebohrt wurde. Die Achatschreibe mit Heißkleber und Heißluftfön auf einer Trägerplatte fixieren, das ganze in eine Schüssel mit Wasser und mit mäßiger Drehzahl bohren. Im amerikanischen Forum wird empfohlen, die Bohrung nur zur Hälfte durchzuführen, die Scheibe anschließend umzudrehen und den Rest von der Gegenseite zu bearbeiten. Das beugt Abplatzern vor, hilft aber nichts gegen totale Zerbröselung bei zu hohem Druck.
Für die Innenbohrung habe ich mir einen Diamantbohrer besorgt, der nicht beschichtet, sondern vollständig gesintert ist - die Diamantsplitter sind hierbei komplett mit dem Trägermaterial (Nickel), über den gesamten Querschnitt aufgebracht. Das rentiert sich aber nur, wenn man Spaß an der Sache hat und das einfach machen will! So ein vollgesinterter Bohrer kostet mehr als drei fertig gekaufte Achatringe zusammen.
Danke Alex besonders für den Link - kannte ich noch nicht!
Was die Rechtschreibfähigkeiten angeht, schramme ich knapp am Legastheniker vorbei...piscator hat geschrieben:Moin, schöner Faden -- und so lustig, besonders die, allerdings schreibt man Mors in Norddeutschland ohne 'h'Mohrshärte
Es gibt ein schönes Tutorial im Classic Flyrod Forumhttp://classicflyrodforum.com/forum/vie ... 3&start=20.
Und es gibt auch schöne Hex-Ringe oder Quad-Ringe. Ich bin da allerdings gescheitert mit dem Ausbohren aus Achatscheiben. Viel Erfolg, J.
Hier gehört aber tatsächlich ein "h" hin, nur leider kein "r"...
Habe noch mal nachgelesen - die fragliche Härteskala wurde nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs benannt.
Die Tutorials aus dem classicflyrodforum sind mir bekannt (bin dort auch dabei), aber ich dachte eben, es wäre schön, so was mal in deutscher Sprache zu machen...
Das Ausbohren sorgt auch bei mir für viel Schrott!
Am einfachsten geht es deswegen mit den Donuts.
Da wären wir auch schon beim Werkzeug. Wenn jemand, wie von Joosti vorgeschlagen, mit ganzen Steinen arbeiten -, oder von den Kettenanhängern Scheiben abschneiden will, wäre eine Steinsäge praktisch.
Mit einer "Flex" und Steinscheibe habe ich es schon versucht - mit mäßigem Erfolg. Dünne Scheiben endeten fast immer in Bröseln. Besser war ein billiger Fliesenschneider mit Diamantblatt und Wasser. Eine professionelle Steinsäge habe ich leider nicht, so daß ich vom Scheibensägen angekommen bin. Auch das Ausbohren aus fertigen Scheiben ist für den Heimwerker eher suboptimal...
Es geht schon irgendwie, ist aber nicht so einfach. Meiner Meinung nach ist mindestens eine Ständerbohrmaschine mit Drehzahlregelung erforderlich.
Bei dem ersten Beitrag, der, glaube ich mich zu erinnern, im italienischen Bambusform erschienen ist, wurde die Achatschreibe mit hilfe eines Messingrohres und Siliziumcarbitpulver gebohrt. Habe mir damals extra Siliziumcarbitpulver gekauft und losgelegt. Das dauert ewig, die Schleifpartikel müssen ständig gewechselt werden und bei Ungeduld/zu festem Druck - knack - noch mal von vorne!
Die nächste Evolutionsstufe waren Bohrkronen (Diamantbeschichtet) aus dem Baumarkt. Geht, hält aber nicht lange. Die besten Ergebnisse habe ich erzielt, wenn mit wenig Druck unter Wasser gebohrt wurde. Die Achatschreibe mit Heißkleber und Heißluftfön auf einer Trägerplatte fixieren, das ganze in eine Schüssel mit Wasser und mit mäßiger Drehzahl bohren. Im amerikanischen Forum wird empfohlen, die Bohrung nur zur Hälfte durchzuführen, die Scheibe anschließend umzudrehen und den Rest von der Gegenseite zu bearbeiten. Das beugt Abplatzern vor, hilft aber nichts gegen totale Zerbröselung bei zu hohem Druck.
Für die Innenbohrung habe ich mir einen Diamantbohrer besorgt, der nicht beschichtet, sondern vollständig gesintert ist - die Diamantsplitter sind hierbei komplett mit dem Trägermaterial (Nickel), über den gesamten Querschnitt aufgebracht. Das rentiert sich aber nur, wenn man Spaß an der Sache hat und das einfach machen will! So ein vollgesinterter Bohrer kostet mehr als drei fertig gekaufte Achatringe zusammen.
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo,
weiter geht's.
Im weiteren beschränke ich mich auf die "Donuts", weil einfach die lästige Bohrerei wegfällt.
Auch der Werkzeugeinsatz ist minimal... Eigentlich braucht es nur einen Deremel/Proxxon oder wie diese Multifunktionsgeräte auch immer heißen, entsprechende Diamanteinsätze, ein Stück Messingrohr, Heißkleber und irgend eine Rotationsmaschine mit Spannfutter. Da ich glücklicher Besitzer einer Drehbank bin, nutze ich diese - es müsste aber genauso gut mit einer Bohrmaschine oder sogar einem Akkuschrauber funktionieren.
Als nächstes braucht man ein Stück Messingrohr, das vom Außendurchmesser etwas kleiner, und vom Innendurchmesser etwas größer, als der gewünschte Ringeinsatz ist. Für einen 12mm Ring ist z. B. ein Rohrstück mit 10mm außen und 8mm innen geeignet. Jetzt kommt der Heißkleber zum Einsatz. Die als "hochfest" bezeichnete Sorte funktioniert bei mir am besten (ich habe mir die Stangen bei Obi besorgt - Hersteller ist, glaube ich, Steinel). Ach ja ein praktisches Werkzeug habe ich noch vergessen! Ein Heißluftgebläse ist sehr gut zum Verkleben geeignet - aber die Bambusfreaks haben ja sowieso mindestens eins...
Beim normalen Einsatz der Heißklebepistole hält der Stein oft nicht richtig. Es ist extrem nervig, wenn sich der Stein mit hoher Drehzahl bewegt, das Bearbeitungswerkzeug herangeführt wird und sich die Klebeverbindung löst..
Eine Schutzbrille und ein Atemschutz (gegen den sehr ungesunden Steinstaub) sind auch eine gute Idee!
Ist der Donut, halbwegs zentriert, auf das Rohr geklebt, verflüssige ich den Klebstoff noch einmal mit der Heißluftpistole. Das erwärmt auch das Messingrohr und den Stein, so daß die Verbindung recht gut hält (bei gleichmäßiger Erwärmung passiert auch dem Achat nichts - Risse/Sprünge entstehen bei zu schneller und ungleichmäßiger Hitzezufuhr) Rechts im Bild ist der kleine Diamantschleifer zu sehen, den ich für die Innenbearbeitung verwende. Die Drehzahl des "Dremels" (ich habe einen Proxxon, aber "Dremel" ist wie "Tempo" für Taschentücher ) wird möglichst hoch gewählt und entgegen der Drehrichtung der Rotationsmaschine. Dafür wenig Druck aufbringen und mit einem nassen Q-tip Wasser auftropfen. Kommt der Q-tip an den Diamanteinsatz, verfängt er sich sofort - loslassen und die Maschine abschalten ist dann angesagt...
Je nach Drehzahl dauert das Ausarbeiten der Bohrung gar nicht lange - nach 10 Minuten sollte schon einmal gemessen werden! Auf keinen Fall bündig zum Rohrinneren schleifen, das ist schon zu viel... Im Bild ist noch der Schleifschlamm zu sehen - das ist gut - wenn es anfängt zu stauben dringend Wasser zugeben. Bei einer Bohrmaschine ist es egal, wer aber eine Drehbank verwendet, sollte auf jeden Fall die Maschinenbettführungen mit einem ölgetränkten Lappen abdecken. Steinstaub richtet diese sonst schnell ganz übel zu...
Nachdem der, angestrebte, Innendurchmesser erreicht ist, können in der selben Aufspannung die Innenkanten verrundet werden. Einfach frei Hand mit wiegenden Bewegungen, bei schnell drehendem Ring, arbeiten und die Kanten brechen - deshalb ist es auch notwendig, innen noch etwas Platz zum Messingrohr zu haben.
Die Bearbeitung des Außendurchmessers erfolgt analog - immer noch in der selben Aufspannung. Das stellt sicher, daß der Ring auch schön konzentrisch wird! War man beim Aufkleben etwas daneben, ist das nach dem Schleifen behoben.
Für den Außenbereich ist eine Diamantbeschichtete Scheibe ideal. Wenn der Heißkleber, wie im Bild, angeschliffen wird, ist das nicht weiter tragisch - nur nicht zu klein schleifen - es wird wieder Platz für die Außenkontur benötigt!
weiter geht's.
Im weiteren beschränke ich mich auf die "Donuts", weil einfach die lästige Bohrerei wegfällt.
Auch der Werkzeugeinsatz ist minimal... Eigentlich braucht es nur einen Deremel/Proxxon oder wie diese Multifunktionsgeräte auch immer heißen, entsprechende Diamanteinsätze, ein Stück Messingrohr, Heißkleber und irgend eine Rotationsmaschine mit Spannfutter. Da ich glücklicher Besitzer einer Drehbank bin, nutze ich diese - es müsste aber genauso gut mit einer Bohrmaschine oder sogar einem Akkuschrauber funktionieren.
Als nächstes braucht man ein Stück Messingrohr, das vom Außendurchmesser etwas kleiner, und vom Innendurchmesser etwas größer, als der gewünschte Ringeinsatz ist. Für einen 12mm Ring ist z. B. ein Rohrstück mit 10mm außen und 8mm innen geeignet. Jetzt kommt der Heißkleber zum Einsatz. Die als "hochfest" bezeichnete Sorte funktioniert bei mir am besten (ich habe mir die Stangen bei Obi besorgt - Hersteller ist, glaube ich, Steinel). Ach ja ein praktisches Werkzeug habe ich noch vergessen! Ein Heißluftgebläse ist sehr gut zum Verkleben geeignet - aber die Bambusfreaks haben ja sowieso mindestens eins...
Beim normalen Einsatz der Heißklebepistole hält der Stein oft nicht richtig. Es ist extrem nervig, wenn sich der Stein mit hoher Drehzahl bewegt, das Bearbeitungswerkzeug herangeführt wird und sich die Klebeverbindung löst..
Eine Schutzbrille und ein Atemschutz (gegen den sehr ungesunden Steinstaub) sind auch eine gute Idee!
Ist der Donut, halbwegs zentriert, auf das Rohr geklebt, verflüssige ich den Klebstoff noch einmal mit der Heißluftpistole. Das erwärmt auch das Messingrohr und den Stein, so daß die Verbindung recht gut hält (bei gleichmäßiger Erwärmung passiert auch dem Achat nichts - Risse/Sprünge entstehen bei zu schneller und ungleichmäßiger Hitzezufuhr) Rechts im Bild ist der kleine Diamantschleifer zu sehen, den ich für die Innenbearbeitung verwende. Die Drehzahl des "Dremels" (ich habe einen Proxxon, aber "Dremel" ist wie "Tempo" für Taschentücher ) wird möglichst hoch gewählt und entgegen der Drehrichtung der Rotationsmaschine. Dafür wenig Druck aufbringen und mit einem nassen Q-tip Wasser auftropfen. Kommt der Q-tip an den Diamanteinsatz, verfängt er sich sofort - loslassen und die Maschine abschalten ist dann angesagt...
Je nach Drehzahl dauert das Ausarbeiten der Bohrung gar nicht lange - nach 10 Minuten sollte schon einmal gemessen werden! Auf keinen Fall bündig zum Rohrinneren schleifen, das ist schon zu viel... Im Bild ist noch der Schleifschlamm zu sehen - das ist gut - wenn es anfängt zu stauben dringend Wasser zugeben. Bei einer Bohrmaschine ist es egal, wer aber eine Drehbank verwendet, sollte auf jeden Fall die Maschinenbettführungen mit einem ölgetränkten Lappen abdecken. Steinstaub richtet diese sonst schnell ganz übel zu...
Nachdem der, angestrebte, Innendurchmesser erreicht ist, können in der selben Aufspannung die Innenkanten verrundet werden. Einfach frei Hand mit wiegenden Bewegungen, bei schnell drehendem Ring, arbeiten und die Kanten brechen - deshalb ist es auch notwendig, innen noch etwas Platz zum Messingrohr zu haben.
Die Bearbeitung des Außendurchmessers erfolgt analog - immer noch in der selben Aufspannung. Das stellt sicher, daß der Ring auch schön konzentrisch wird! War man beim Aufkleben etwas daneben, ist das nach dem Schleifen behoben.
Für den Außenbereich ist eine Diamantbeschichtete Scheibe ideal. Wenn der Heißkleber, wie im Bild, angeschliffen wird, ist das nicht weiter tragisch - nur nicht zu klein schleifen - es wird wieder Platz für die Außenkontur benötigt!
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Guten Abend!
Nach der Bearbeitung mit den Diamantwerkzeugen, ist die Oberfläche des Steins natürlich etwas rau...
Zumindest innen sollte der Ringeinsatz poliert werden um die Schnur zu schonen und Reibung zu minimieren!
Wenn die Heißklebeverbindung noch fest ist, kann direkt weitergearbeitet werden - wenn nicht noch mal kurz nachfönen, möglichst ohne den Stein relativ zum Rohr zu bewegen.
Polieren ist eine Sträflingsarbeit, ich hasse es!
Es ist nicht nur so, daß es ewig dauert, wenn direkt nach der Formgebung begonnen wird, es besteht auch ein großes Potential, alles wieder kaputt zu machen.
Besonders "toll" ist es, wenn sich ein mit Polierpaste behandelter Q-tip in der Innenbohrung verkeilt und den Ring sprengt - fast fertig und - Brösel. Wer an einem "kreative Schimpfwörter" Kontest teilnehmen will, dem sei diese Vorgehensweise empfohlen.
Es macht, meiner Erfahrung nach, keinen Sinn so vorzugehen. Der Stein muss vorher feingeschliffen werden.
Es geht normales Naßschleifpapier (ist üblicherweise mit Korund beschichtet - Mohshärte 9), besser ist allerdings Diamantschleifleinen, da es einfach schneller arbeitet. Von der Körnung her - 400 - 800 - 1200 und anschließend polieren.
Das ist natürlich auch eine Frage der Kosten - für ein paar Ringeinsätze tut es normales Schleifpapier auch!
Zum konventionellen Polieren, würde ich von Q-tips abraten - die Watte neigt einfach dazu sich aufzulösen und zu verkeilen - was zu Bruch führt! Besser sind die Filzeinsätze für den Dremel. Fast noch besser funktioniert ein schlichter Holzdübel, in etwas kleinerem Durchmesser. Die Riffelung an der Außenseite hält die Polierpaste gut fest und der Korpus ist formstabil, so daß sich nichts festfressen kann.
Zum Thema Polierpasten - die Blöcke die den Schwabbelscheiben in den Baumarkt-Poliersets beiliegen, funktionieren recht gut. Sie sind zwar eigentlich für Metall vorgesehen, polieren aber auch Achate. Sehr gute Ergebnisse habe ich auch mit Stangenpasta "Chrom grün" erzielt - das ist eine Polierpaste, die für das Abziehen/Ledern von Rasiermessern im Handel ist... Selbstverständlich bieten sich auch Diamantschleifpasten und Sprays 1-3 my an...
Micromesh - Schleifleinen oder -pads gehen auch, allerdings verschleißen diese recht schnell und sind teuer.
Lackpolituren oder "Semichom", sowie "Sidol" oder Polierpasten für Acryl und Kunststoffe eignen sich nicht! Die Polierkörper sind dafür ausgelegt, schnell "Einzubrechen" und nach anfänglich starker Schleifwirkung, schnell wenig bis gar nichts mehr abzutragen - für weiche Materialien gut - zum Steinpolieren ungeeignet!
Da ich ein prinzipiell fauler Mensch bin und mich polieren als handwerkliche Tätigkeit nicht anspricht, war mir das irgendwann zu blöd...
Outsourcing nennt man das auf Neudeutsch - allerdings habe ich keine Firma beauftragt, sondern mir eine Steinpoliertrommelmaschine besorgt. Es gibt auf YouTube ein paar Anleitungen sich so etwas mit einem Marmeladenglas selbst zu machen, ich habe mir aber ein günstiges Gerät, fertig, gekauft...
Das Prinzip dahinter ist einfach - die, zu polierenden, Objekte werden in eine Trommel geworfen. Wasser und ein Schleif-/Polierpulver dazugegeben (eventuell noch ein paar Kügelchen um die Polierwirkung zu verbessern) und das ganze mehrere Tage lang drehen lassen. Immer feineres Schleifpulver und am Schluß Aluminiumoxid als Polierpulver verwenden und voila - fertig polierte Ringeinsätze! Hier einmal ein grobes Siliziumcarbitpulver (Körnung 80), das ich mir ursprünglich für das Achatbohren mit Messingrohren besorgt habe. Es ist nicht mehr im Einsatz, zeigt aber sehr schön die, scharfkantigen SiC-Kristalle. Die Rotation der Trommel sorgt dafür, daß sich die Steineinsätze und das Schleiffluid ständig aneinander und gegeneinander reiben - um auch im Inneren der Ringe genug "Oberflächenkontakt" zu erzielen, gebe ich Zirkonoxydkügelchen (2mm Durchmesser) dazu. Diese Kugeln gleiten, durch die Rotation der Trommel, auch durch das Innere der Steinringe und schleifen/polieren dadurch!
Nach der Bearbeitung mit den Diamantwerkzeugen, ist die Oberfläche des Steins natürlich etwas rau...
Zumindest innen sollte der Ringeinsatz poliert werden um die Schnur zu schonen und Reibung zu minimieren!
Wenn die Heißklebeverbindung noch fest ist, kann direkt weitergearbeitet werden - wenn nicht noch mal kurz nachfönen, möglichst ohne den Stein relativ zum Rohr zu bewegen.
Polieren ist eine Sträflingsarbeit, ich hasse es!
Es ist nicht nur so, daß es ewig dauert, wenn direkt nach der Formgebung begonnen wird, es besteht auch ein großes Potential, alles wieder kaputt zu machen.
Besonders "toll" ist es, wenn sich ein mit Polierpaste behandelter Q-tip in der Innenbohrung verkeilt und den Ring sprengt - fast fertig und - Brösel. Wer an einem "kreative Schimpfwörter" Kontest teilnehmen will, dem sei diese Vorgehensweise empfohlen.
Es macht, meiner Erfahrung nach, keinen Sinn so vorzugehen. Der Stein muss vorher feingeschliffen werden.
Es geht normales Naßschleifpapier (ist üblicherweise mit Korund beschichtet - Mohshärte 9), besser ist allerdings Diamantschleifleinen, da es einfach schneller arbeitet. Von der Körnung her - 400 - 800 - 1200 und anschließend polieren.
Das ist natürlich auch eine Frage der Kosten - für ein paar Ringeinsätze tut es normales Schleifpapier auch!
Zum konventionellen Polieren, würde ich von Q-tips abraten - die Watte neigt einfach dazu sich aufzulösen und zu verkeilen - was zu Bruch führt! Besser sind die Filzeinsätze für den Dremel. Fast noch besser funktioniert ein schlichter Holzdübel, in etwas kleinerem Durchmesser. Die Riffelung an der Außenseite hält die Polierpaste gut fest und der Korpus ist formstabil, so daß sich nichts festfressen kann.
Zum Thema Polierpasten - die Blöcke die den Schwabbelscheiben in den Baumarkt-Poliersets beiliegen, funktionieren recht gut. Sie sind zwar eigentlich für Metall vorgesehen, polieren aber auch Achate. Sehr gute Ergebnisse habe ich auch mit Stangenpasta "Chrom grün" erzielt - das ist eine Polierpaste, die für das Abziehen/Ledern von Rasiermessern im Handel ist... Selbstverständlich bieten sich auch Diamantschleifpasten und Sprays 1-3 my an...
Micromesh - Schleifleinen oder -pads gehen auch, allerdings verschleißen diese recht schnell und sind teuer.
Lackpolituren oder "Semichom", sowie "Sidol" oder Polierpasten für Acryl und Kunststoffe eignen sich nicht! Die Polierkörper sind dafür ausgelegt, schnell "Einzubrechen" und nach anfänglich starker Schleifwirkung, schnell wenig bis gar nichts mehr abzutragen - für weiche Materialien gut - zum Steinpolieren ungeeignet!
Da ich ein prinzipiell fauler Mensch bin und mich polieren als handwerkliche Tätigkeit nicht anspricht, war mir das irgendwann zu blöd...
Outsourcing nennt man das auf Neudeutsch - allerdings habe ich keine Firma beauftragt, sondern mir eine Steinpoliertrommelmaschine besorgt. Es gibt auf YouTube ein paar Anleitungen sich so etwas mit einem Marmeladenglas selbst zu machen, ich habe mir aber ein günstiges Gerät, fertig, gekauft...
Das Prinzip dahinter ist einfach - die, zu polierenden, Objekte werden in eine Trommel geworfen. Wasser und ein Schleif-/Polierpulver dazugegeben (eventuell noch ein paar Kügelchen um die Polierwirkung zu verbessern) und das ganze mehrere Tage lang drehen lassen. Immer feineres Schleifpulver und am Schluß Aluminiumoxid als Polierpulver verwenden und voila - fertig polierte Ringeinsätze! Hier einmal ein grobes Siliziumcarbitpulver (Körnung 80), das ich mir ursprünglich für das Achatbohren mit Messingrohren besorgt habe. Es ist nicht mehr im Einsatz, zeigt aber sehr schön die, scharfkantigen SiC-Kristalle. Die Rotation der Trommel sorgt dafür, daß sich die Steineinsätze und das Schleiffluid ständig aneinander und gegeneinander reiben - um auch im Inneren der Ringe genug "Oberflächenkontakt" zu erzielen, gebe ich Zirkonoxydkügelchen (2mm Durchmesser) dazu. Diese Kugeln gleiten, durch die Rotation der Trommel, auch durch das Innere der Steinringe und schleifen/polieren dadurch!
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo nochmal,
es ist erst kurz nach 11 - und ich habe Lust noch ein bisschen weiter zu machen!
Also - wie auch immer die Steinringe poliert werden, am Schluss sollten sie so aussehen: Als nächstes bringe ich die Fassung/Manschette an. Geeignete Materialien sind Messing, Neusilber (Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink), Silber oder auch Gold.
Ich persönlich arbeite am liebsten mit Neusilber, was auch das früher am häufigsten verwendete Material war.
Diese Legierung bietet eine ganze Reihe an Vorteilen: Korrosionsbeständigkeit (vor allem gegenüber Messing), Festigkeit (gegenüber Silber, Messing und Gold), Verformbarkeit (gegenüber Silber und Messing), Zerspahnbarkeit/Duktilität (perfektes Verhältnis - Gold ist deutlich duktiler, Messing besser zerspahnbar) und nicht zuletzt eine hervorragende Lötbarkeit.
Darüber hinaus nimmt Neusilber jede Art der Oberflächenbehandlung an - polieren, galvanisieren und auch oxydieren (schwärzen/patinieren). Auch ist der Schmelzbereich deutlich über Messing und Silber, was das Hartlöten einfach macht! Die Summe der Eigenschaften spricht eigentlich für sich.
Entgegen der Vorgehensweise im amerikanischen Tutorial (Classicflyrodforum.com) funktioniert, zumindest bei mir, ein (hart-) gelöteter Neusilber Blechstreifen nicht optimal.
Vielleicht stelle ich mich auch nur zu blöd an...
Wie auch immer - ich mache die Ringfassung aus Vollmaterial.
Das bedeutet natürlich eine Menge Spähne!
Aber egal - das Ausbohren, im Außendurchmesser der Ringeinlage, sollte auch mit einer Bohrmaschine klappen, den Außendurchmesser reduzieren , sollte auch mit einer Feile gehen - ich muss zugeben, dass ich die Drehbank benutze.
Auf jeden Fall, muß die Neusilberfassung nach der Bearbeitung geglüht werden... Nach dem Drehen, Schleifen, Feilen oder Bohren ist das Metall " kaltverfestigt" - damit es sich um die Ringaußenkontur formen lässt, sollte weichgeglüht werden. Der Neusilberring wird auf braunrote Glühfarbe erhitzt (ca. 600 °C) und dann abgeschreckt (in Wasser). Dadurch wird das Metall wieder weich und formbar.
es ist erst kurz nach 11 - und ich habe Lust noch ein bisschen weiter zu machen!
Also - wie auch immer die Steinringe poliert werden, am Schluss sollten sie so aussehen: Als nächstes bringe ich die Fassung/Manschette an. Geeignete Materialien sind Messing, Neusilber (Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink), Silber oder auch Gold.
Ich persönlich arbeite am liebsten mit Neusilber, was auch das früher am häufigsten verwendete Material war.
Diese Legierung bietet eine ganze Reihe an Vorteilen: Korrosionsbeständigkeit (vor allem gegenüber Messing), Festigkeit (gegenüber Silber, Messing und Gold), Verformbarkeit (gegenüber Silber und Messing), Zerspahnbarkeit/Duktilität (perfektes Verhältnis - Gold ist deutlich duktiler, Messing besser zerspahnbar) und nicht zuletzt eine hervorragende Lötbarkeit.
Darüber hinaus nimmt Neusilber jede Art der Oberflächenbehandlung an - polieren, galvanisieren und auch oxydieren (schwärzen/patinieren). Auch ist der Schmelzbereich deutlich über Messing und Silber, was das Hartlöten einfach macht! Die Summe der Eigenschaften spricht eigentlich für sich.
Entgegen der Vorgehensweise im amerikanischen Tutorial (Classicflyrodforum.com) funktioniert, zumindest bei mir, ein (hart-) gelöteter Neusilber Blechstreifen nicht optimal.
Vielleicht stelle ich mich auch nur zu blöd an...
Wie auch immer - ich mache die Ringfassung aus Vollmaterial.
Das bedeutet natürlich eine Menge Spähne!
Aber egal - das Ausbohren, im Außendurchmesser der Ringeinlage, sollte auch mit einer Bohrmaschine klappen, den Außendurchmesser reduzieren , sollte auch mit einer Feile gehen - ich muss zugeben, dass ich die Drehbank benutze.
Auf jeden Fall, muß die Neusilberfassung nach der Bearbeitung geglüht werden... Nach dem Drehen, Schleifen, Feilen oder Bohren ist das Metall " kaltverfestigt" - damit es sich um die Ringaußenkontur formen lässt, sollte weichgeglüht werden. Der Neusilberring wird auf braunrote Glühfarbe erhitzt (ca. 600 °C) und dann abgeschreckt (in Wasser). Dadurch wird das Metall wieder weich und formbar.
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
-
- Beiträge: 1495
- Registriert: 25.01.2015, 18:03
- Hat sich bedankt: 212 Mal
- Danksagung erhalten: 374 Mal
Re: Herr der Ringe?
Vielen Dank für diese ausführliche Dokumentation.
Auch wenn ich sowas wohl nie selber machen werde, interessiert es mich.
Abgesehen davon lerne ich das eine oder andere, das auch für andere Bereiche sinnvoll sein kann, zB. Diamantschleifleinen kannte ich noch nicht.
LG
Reinhard
Auch wenn ich sowas wohl nie selber machen werde, interessiert es mich.
Abgesehen davon lerne ich das eine oder andere, das auch für andere Bereiche sinnvoll sein kann, zB. Diamantschleifleinen kannte ich noch nicht.
LG
Reinhard
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo und weiter geht's.
Die Neusilbermanschette muss irgendwie an der Außenseite der Ringeinlage befestigt werden... Dafür habe ich schon verschiedene Techniken ausprobiert und mir sogar eine kleine Vorrichtung gebaut: Das hier abgebildete Rändelwerkzeug ist für eine Drehbank und wird eigentlich dazu verwendet, um Riffelungen z. B. an Beschlagteilen von Rollenhaltern oder auch Fliegenrollen, herzustellen. Dabei wird eine gehärtete und geprägte Stahlrolle benutzt. Doch zurück zu den Ringen!
Im amerikanischen Bambusform wird noch eine andere Vorrichtung gezeigt - da wird der Ringeinsatz auf eine gestufte Welle gesteckt und eine gelagerte Rolle, von schräg außen, an die Neusilberhülse geführt. Nachdem eine Seite bearbeitet ist, wird der Ringeinsatz umgedreht und die andere Seite umgebogen.
Die letzten Neusilberfassungen habe ich aber anders angepasst und das funktioniert auch ohne Drehbank und spezielle Vorrichtungen!
Ein normaler Bohrer, vom Innendurchmesser her etwas kleiner als der Steinring, wird durch ein Scheibchen Holz/Plastik etc. gebohrt. Dises Scheibchen am Bohrerschaft hochgeschoben und mit etwas Heißkleber nahe am Bohrerende fixiert. Es folgt eine Lage Klebeband (Malerkrepp), der Steinring und ein zweites Holzscheibchen. Die Scheiben müssen etwas kleiner als der Außendurchmesser des Steinringes sein - noch ein Tropfen Heißkleber auf die zweite Scheibe und der Ring ist zentrisch fixiert. Das Malerkrepp hält den Ring dabei von innen - er sollte stramm aber ohne Gewalt aufschiebbar sein.
Nun wird der Bohrer, mit seiner gewendelten Seite, eingespannt und die Metallfassung, bei rotierendem Bohrer/Ring, mit einem glatten, harten Gegenstand (ich nehme eine Poliernadel dazu) um die Außenkontur "gestreichelt".
Bei dieser Methode habe ich einfach viel mehr Gefühl für den aufgewendeten Anpressdruck und kann sofort reagieren, wenn etwas nicht stimmt...
Sich die Metallfassung verschiebt, sich eine Falte im Metall bildet, etc... Bei einer Vorrichtung fehlt die sensible Hand - ein kurzes Ratten und ein paar Achatbrösel in Sekundenbruchteilen.
Sollte irgendwas nicht gut laufen, ist es überhaupt kein Problem das dünne Neusilber wieder zu entfernen!
Eine Feile nimmt das Metall ab, greift aber den Stein nicht an. Lieber drei, vier Hülsen schrotten (sind ja schnell gemacht), als einen fertig polierten Stein, in dem zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge Arbeit steckt.
Die Neusilbermanschette muss irgendwie an der Außenseite der Ringeinlage befestigt werden... Dafür habe ich schon verschiedene Techniken ausprobiert und mir sogar eine kleine Vorrichtung gebaut: Das hier abgebildete Rändelwerkzeug ist für eine Drehbank und wird eigentlich dazu verwendet, um Riffelungen z. B. an Beschlagteilen von Rollenhaltern oder auch Fliegenrollen, herzustellen. Dabei wird eine gehärtete und geprägte Stahlrolle benutzt. Doch zurück zu den Ringen!
Im amerikanischen Bambusform wird noch eine andere Vorrichtung gezeigt - da wird der Ringeinsatz auf eine gestufte Welle gesteckt und eine gelagerte Rolle, von schräg außen, an die Neusilberhülse geführt. Nachdem eine Seite bearbeitet ist, wird der Ringeinsatz umgedreht und die andere Seite umgebogen.
Die letzten Neusilberfassungen habe ich aber anders angepasst und das funktioniert auch ohne Drehbank und spezielle Vorrichtungen!
Ein normaler Bohrer, vom Innendurchmesser her etwas kleiner als der Steinring, wird durch ein Scheibchen Holz/Plastik etc. gebohrt. Dises Scheibchen am Bohrerschaft hochgeschoben und mit etwas Heißkleber nahe am Bohrerende fixiert. Es folgt eine Lage Klebeband (Malerkrepp), der Steinring und ein zweites Holzscheibchen. Die Scheiben müssen etwas kleiner als der Außendurchmesser des Steinringes sein - noch ein Tropfen Heißkleber auf die zweite Scheibe und der Ring ist zentrisch fixiert. Das Malerkrepp hält den Ring dabei von innen - er sollte stramm aber ohne Gewalt aufschiebbar sein.
Nun wird der Bohrer, mit seiner gewendelten Seite, eingespannt und die Metallfassung, bei rotierendem Bohrer/Ring, mit einem glatten, harten Gegenstand (ich nehme eine Poliernadel dazu) um die Außenkontur "gestreichelt".
Bei dieser Methode habe ich einfach viel mehr Gefühl für den aufgewendeten Anpressdruck und kann sofort reagieren, wenn etwas nicht stimmt...
Sich die Metallfassung verschiebt, sich eine Falte im Metall bildet, etc... Bei einer Vorrichtung fehlt die sensible Hand - ein kurzes Ratten und ein paar Achatbrösel in Sekundenbruchteilen.
Sollte irgendwas nicht gut laufen, ist es überhaupt kein Problem das dünne Neusilber wieder zu entfernen!
Eine Feile nimmt das Metall ab, greift aber den Stein nicht an. Lieber drei, vier Hülsen schrotten (sind ja schnell gemacht), als einen fertig polierten Stein, in dem zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge Arbeit steckt.
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
- Wurmbunt
- Beiträge: 63
- Registriert: 03.03.2021, 21:39
- Hat sich bedankt: 9 Mal
- Danksagung erhalten: 79 Mal
Re: Herr der Ringe?
So Hallo, fast fertig!
Die schwierigen Arbeitsschritte sind jetzt erledigt - es fehlt lediglich noch ein Rahmen.
Dafür bietet sich wieder Neusilber an, nicht das leichteste Material, aber im Bereich des Leitringes zu verschmerzen. Das ist die "Kür" - solange sich der Ring noch irgendwie auf den Blank wickeln lässt, sind der gestalterischen Freiheit kaum Grenzen gesetzt... Je nach Konstruktion des Rahmens, sind meistens Lötarbeiten erforderlich. Ich persönlich verwende für alle Lötstellen am Rahmen selbst Silberlot. Erstens sind die Verbindungen so fester (gegenüber Weichlöten mit Zinn) und zweitens kann ich so sicher sein, daß sich beim Einlöten des Rings (diesmal mit Zinn) nichts mehr am Rahmen löst. Die verwendete Silberlotpaste hat einen Schmelzbereich um 650 Grad Celsius, während mein Elektrolot schon bei 230° schmilzt.
Zum verlöten des Rings benütze ich am liebsten so einen ganz einfachen Kleinlötbrenner für ca. 10€ aus dem Baumarkt (nehme ich auch zum Hartlöten vom Rahmen, die erzeugte Wärme reicht locker aus). Ein kleines Stückchen Zinn mit etwas Lötfett an die benötigte Stelle gepappt und mit der Flamme vorsichtig vorbeistreichen - zu viel Hitze an einem Punkt, kann den Stein springen lassen. In den folgenden Bildern zeige ich mal eine alternative Rahmenkonstruktion - eine Eintagsfliege soll den Ring halten...
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten - ich find's klasse - aber ich kann nachvollziehen, daß es manchen zu verspielt ist...
Ein Vorbild aus der klassischen Zeit der Bambusruten gibt es, meines Wissens, nicht!
Wer also eine Payne, Leonhard, Gillum oder Garrison nach historischem Vorbild aufbauen möchte, sollte lieber bei der traditionellen Rahmenkonstruktion bleiben. Die Rahmenkonstruktion steht - jetzt kommen die Feinheiten. Die Adern der Flügel sind aus einer Kupferlitze entnommen. Das macht eine galvanische Nachbehandlung erforderlich, da sonst verschiedene Farben am Rahmen zu sehen sind. Nach dem Löten wurde der Rahmen poliert (Schwabbelscheibe), mit Aceton entfettet und schwarz rhodiniert (Stiftgalvanik). Im, einschlägig bekannten, Onlineauktionshaus habe ich ein Fußkettchen, bestehend aus 2mm Achatkügelchen gefunden. So viele Edelsteinaugen für Eintagsfliegenringe - wüssten die was Fliegenfischer für, in Kleinmengen abgepackte, Materialien auszugeben bereit sind, hätten sie bestimmt nicht einen halben Meter Achataugen für 2€ verkauft!
Jetzt mal ehrlich - die Steinperlen haben sogar ein Loch - sobald ich diese Beitragsserie zu Ende geschrieben habe, setze ich mich an den Bindestock und mache ein paar Achatkopfnympfen.
Hier mal der fertige Ringrahmen mit Augen: Vielleicht ein bisschen verspielt - aber irgendwie auch cool!
Nach dem Schwarzrhodinieren des Rahmens, habe ich die Ringfassung nicht galvanisch behandelt, da mir der Kontrast recht gut gefiel. Ringeinsatz ist hier ein Tiegerauge. Damit bin ich am Ende der kleinen Serie über das Ringmachen angekommen - ich hoffe Euch hat es gefallen!
Wenn jemand eigene/andere Erfahrungen gemacht hat, Verbesserungsvorschläge oder Bezugsquellen weiß, Ringe auf andere Art fertigt - was auch immer - ich würde mich über Eure Erfahrungen freuen!
Auch Kritik ist erwünscht - vielleicht ist es angebracht den einen oder anderen Fertigungsschritt noch einmal zu überdenken und zu ändern!
Ich jedenfalls würde mich freuen von Euch zu hören.
Bleibt gesund,
Andi
Die schwierigen Arbeitsschritte sind jetzt erledigt - es fehlt lediglich noch ein Rahmen.
Dafür bietet sich wieder Neusilber an, nicht das leichteste Material, aber im Bereich des Leitringes zu verschmerzen. Das ist die "Kür" - solange sich der Ring noch irgendwie auf den Blank wickeln lässt, sind der gestalterischen Freiheit kaum Grenzen gesetzt... Je nach Konstruktion des Rahmens, sind meistens Lötarbeiten erforderlich. Ich persönlich verwende für alle Lötstellen am Rahmen selbst Silberlot. Erstens sind die Verbindungen so fester (gegenüber Weichlöten mit Zinn) und zweitens kann ich so sicher sein, daß sich beim Einlöten des Rings (diesmal mit Zinn) nichts mehr am Rahmen löst. Die verwendete Silberlotpaste hat einen Schmelzbereich um 650 Grad Celsius, während mein Elektrolot schon bei 230° schmilzt.
Zum verlöten des Rings benütze ich am liebsten so einen ganz einfachen Kleinlötbrenner für ca. 10€ aus dem Baumarkt (nehme ich auch zum Hartlöten vom Rahmen, die erzeugte Wärme reicht locker aus). Ein kleines Stückchen Zinn mit etwas Lötfett an die benötigte Stelle gepappt und mit der Flamme vorsichtig vorbeistreichen - zu viel Hitze an einem Punkt, kann den Stein springen lassen. In den folgenden Bildern zeige ich mal eine alternative Rahmenkonstruktion - eine Eintagsfliege soll den Ring halten...
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten - ich find's klasse - aber ich kann nachvollziehen, daß es manchen zu verspielt ist...
Ein Vorbild aus der klassischen Zeit der Bambusruten gibt es, meines Wissens, nicht!
Wer also eine Payne, Leonhard, Gillum oder Garrison nach historischem Vorbild aufbauen möchte, sollte lieber bei der traditionellen Rahmenkonstruktion bleiben. Die Rahmenkonstruktion steht - jetzt kommen die Feinheiten. Die Adern der Flügel sind aus einer Kupferlitze entnommen. Das macht eine galvanische Nachbehandlung erforderlich, da sonst verschiedene Farben am Rahmen zu sehen sind. Nach dem Löten wurde der Rahmen poliert (Schwabbelscheibe), mit Aceton entfettet und schwarz rhodiniert (Stiftgalvanik). Im, einschlägig bekannten, Onlineauktionshaus habe ich ein Fußkettchen, bestehend aus 2mm Achatkügelchen gefunden. So viele Edelsteinaugen für Eintagsfliegenringe - wüssten die was Fliegenfischer für, in Kleinmengen abgepackte, Materialien auszugeben bereit sind, hätten sie bestimmt nicht einen halben Meter Achataugen für 2€ verkauft!
Jetzt mal ehrlich - die Steinperlen haben sogar ein Loch - sobald ich diese Beitragsserie zu Ende geschrieben habe, setze ich mich an den Bindestock und mache ein paar Achatkopfnympfen.
Hier mal der fertige Ringrahmen mit Augen: Vielleicht ein bisschen verspielt - aber irgendwie auch cool!
Nach dem Schwarzrhodinieren des Rahmens, habe ich die Ringfassung nicht galvanisch behandelt, da mir der Kontrast recht gut gefiel. Ringeinsatz ist hier ein Tiegerauge. Damit bin ich am Ende der kleinen Serie über das Ringmachen angekommen - ich hoffe Euch hat es gefallen!
Wenn jemand eigene/andere Erfahrungen gemacht hat, Verbesserungsvorschläge oder Bezugsquellen weiß, Ringe auf andere Art fertigt - was auch immer - ich würde mich über Eure Erfahrungen freuen!
Auch Kritik ist erwünscht - vielleicht ist es angebracht den einen oder anderen Fertigungsschritt noch einmal zu überdenken und zu ändern!
Ich jedenfalls würde mich freuen von Euch zu hören.
Bleibt gesund,
Andi
Liebe Grüße,
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Andi
P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
-
- Beiträge: 694
- Registriert: 30.11.2020, 13:37
- Hat sich bedankt: 29 Mal
- Danksagung erhalten: 202 Mal
Re: Herr der Ringe?
Hallo Andi,
gratulieren zu den bisherigen Erfolgen! Bin mir sicher, daß Du das auch noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen wirst.
Ich bin weit davon entfernt, mir Ruten selber zu bauen. Aber ich lese gerne Berichte darüber und bewundere die Menschen, die das gerne machen und auch noch die ganzen Beschlagteile selber herstellen.
Jedenfalls gewinne ich zunehmend an Wertschätzung für das Material, aus dem die Ruten gefertigt werden. Es ist schon unglaublich, wie viel Arbeit in einer Rute stecken kann!
LG Sepp
gratulieren zu den bisherigen Erfolgen! Bin mir sicher, daß Du das auch noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen wirst.
Ich bin weit davon entfernt, mir Ruten selber zu bauen. Aber ich lese gerne Berichte darüber und bewundere die Menschen, die das gerne machen und auch noch die ganzen Beschlagteile selber herstellen.
Jedenfalls gewinne ich zunehmend an Wertschätzung für das Material, aus dem die Ruten gefertigt werden. Es ist schon unglaublich, wie viel Arbeit in einer Rute stecken kann!
LG Sepp