Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

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Fliifi-Sepp
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Ich verwende die kontenlos gezogenen Stroft-Vorfächer gerne. Aber auch die kontenlos gezogenen Maxima-Vorfächer. Die Maxima-Vorfächer verwende ich gerne bei besonders klarem ruhigem Wasser. Da kommt mir vor, daß ich mit diesen mehr Bisse als bei den Stroft-Vorfächern habe, obwohl (wie in diesem Faden schon beschrieben) für die gleiche Knotenfestigkeit die Maxima-Tippets 0,02 mm stärker sein sollten.
Bei Stroft verwende ich als dünnste Vorfachspitzen 0,16, bei Maxima 0,175 (knotenlos gezogen), normalerweise aber eher bei Stroft 0,18 und bei Maxima 0,20 mm.
Die Maxima kosten weniger als die Stroft.

Mit Chinesen-Monofil habe ich nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht!

Nur bei Schnurklasse 0 kommen auch mal 0,14 Stroft GTM und 0,16 Maxima Ultragreen zum Einsatz.

LG Sepp
Poulsens
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Poulsens »

Danke für die schnellen Meinungen, von Maxima ist mir ja mal ein Vorfach mit Gewebeschlauch, ähnlich Loopconector untergekommen, das wird nicht mehr angeboten, das hätte einen komplett sauberen Übergang in die Flugschnur ergeben.
Eigentlich ging es mir nicht um günstigere Vorfächer, ich wollt nur mal sehen was ihr sonst so nutzt. 3er Packs von Hardy hatte ich auch schon, die sind schon sehr günstig.
Schönes Wochenende
Paul
Poulsens
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Poulsens »

Oha, kleiner Nachtrag,
nicht von Maxima sondern von Climax (Trout Freshwaterleader) war dieses Vorfach mit Gewebeschlauch.
orkdaling

Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von orkdaling »

Moin,
neben Stroft benutze ich sowas bei EH
https://www.gero.no/produkt/fortom-tape ... ut-12-fot/

oder auch sowas, fuer die DH Fischerei
https://visionflyfishing.com/product/sa ... 8-0-43-mm/
https://www.gero.no/produkt/fortom-tape ... ks-15-fot/

Weder bei GL und auch nicht bei den Vision ist mir ein Knoten/Loop kaputt gegangen.
Gruss Hendrik
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Hans.
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Hans. »

Hans. hat geschrieben: 13.04.2021, 17:27 Hallo allerseits,
habe heute einen kleinen Knotentest durchgeführt: 0,165er Trouthunter FC vs. 0,16er Stroft GTM.

Tragkraftangaben der Hersteller: Trouthunter FC 2,7kg, Stroft GTM 3,0 kg

Drei Knoten: Perfektion Loop, erweiterter Clinch und Orvis Knoten.

Am Vorfachring angeknotet, bzw. die Schlaufe des Perfektion Loop dort eingeschlauft. Dann mit bloßen Händen gezogen. Jeweils 5 X wiederholt.

Das Ergebnis bei allen Knoten gleich: Um den Knoten zu sprengen musste ich beim Stroft GTM wesentlich kräftiger ziehen als beim Trouthunter FC. Der Unterschied ist so groß, den merkt jeder auch ohne irgendein Messgerät. Ich war erschrocken, wie relativ leicht das FC futsch war. Das zur Info!

Vielleicht gibt es ja einen Spezialknoten für FC? So jedenfalls ist das nix.

Grüße
Hans

Hallo allerseits,
Im April 2021 hatte ich mit obigem Text diesen Faden eingeleitet. Ich lasse so etwas aber nicht gerne stehen, wenn sich für mich nach einer gewissen Zeit die Dinge anders entwickeln. Also, Trouthunter Fluorocarbon kommt von mir noch mal auf Tapet, …..um es zu rehabilitieren!

Wie das??? Ich hatte plötzlich Interesse, das Zeug mit ans Wasser zu nehmen. Nicht ohne Grund, denn das Wasser ist z. Zt. klar, die Sonne scheint hell den ganzen Tag. Vielleicht hat FC bei diesen Verhältnissen ja wirklich seine Vorteile. Der liebste Bereich für mich ist dort, wo der Bach sechs Meter breit wird, übers Knie hinaus tief ist, am Rand auch mal bis zum Po. Kiesgrund. Eine einzige Sorte Wasserpflanzen bildet grüne Teppiche und hält das Sediment fest. Da kann man kaum durchwaten, die Watschuhe verschwinden im weichen Untergrund. Also immer schön drum herum, soweit es nur irgendwie geht. Das Ufer durchweg steil und hoch und mit Büschen und Bäumen bewachsen. Die Strömung ist relativ kräftig, aber nicht unruhig, eine typische Äschenregion, wenn es denn Äschen geben würde.
In diesem Bereich fische ich immer wieder mal stundenlang stromauf mit der Trockenfliege, auch wenn kaum Aktivitäten zu beobachten sind. Ein paar Forellen lassen sich immer rauskitzeln, mal mehr, mal weniger. Das Schonmaß liegt bei 35cm. Vor Jahren ist eine 40+ mit nach Hause gekommen. Richtige Trophyfische erwarte ich nicht. Trouthunter FC fürs Tippet erscheint somit ungefährlich. Gesagt, getan. Das Vorfach hat die anderthalbfache Rutenlänge, wobei 120cm auf das Tippet entfallen, welches am Vorfachring mit dem doppelt geschlauften Clinch angeknüpft ist, die 12er Rehhaarfliege mit dem Orvis Knoten. Nun müssen feine Präsentationen her, verdächtige Stellen gibt es zu Hauff an beiden Uferseiten, unter den Büschen und ausladenden Ästen, unter den Traufen der Bäume, und keine Lücke in den Unterwasserpflanzen darf ausgelassen werden. So geht es Schritt für Schritt vorwärts. Durchaus mit kleinem Erfolg: Ein paar Bachforellen lassen sich überlisten, die größte hat um die 30cm. Trouthunter FC hat natürlich gehalten, es waren ja auch keine echten Herausforderungen dabei.

Ein paar Tage später entdecke ich auf Youtube den Norweger Svein Robergshagen, der vom Äschenfischen erzählt. Und was hat er am Lanyard? Zwei Spulen Trouthunter FC, eine davon 4x, bei der anderen kann ich es nicht erkennen. Und darunter eine dritte Spule in Orange, das ist Trouthunter Nylon. Also weißte, wenn jemand im Äschentraumland Norwegen mit diesem Zeug unterwegs ist, wo man tatsächlich mit großen Fischen rechnen muss, verdammt noch mal, so doof kann dieses Fluozeugs von Trouthunter dann doch nicht sein, oder????

Also beim nächsten Fischzug weitergemacht damit. Und dann kam es: In der Mitte des Baches verschwindet die Fliege mit einem feinen Schlürfer, still und leise, ganz unspektakulär, so nehmen eher die Großen als die Kleinen, denke ich. Die Rute gehoben, die Fliege sitzt und eine gewaltige Äsche zischt mit der Strömung flussab. Mit hoch erhobener Rute verhindere ich die Flucht ins Kraut. Jetzt zieht sie nach links ans Ufer, den Strömungsdruck brutal ausnutzend. Mit krassem Seitenzug kann ich sie dort wegbugsieren, wieder geht es über den Bach, Kraut!, Rute hoch!, und schon ist sie am anderen Ufer. Seitenzug in die andere Richtung, und so geht es ein paar Mal heftig, wirklich heftig hin und her. Meine Güte, was für ein Fisch! Und dann dieser Drill auf engem Raum! Ausgerechnet jetzt mit Trouthunter FC als Tippet! Die Rute fast ein Halbkreis, die Schnur gespannt wie nix. Aber dann gewinne ich die Oberhand, kann sie heranholen und keschern, puuhhh… Ich nehme sie heraus und halte sie mit dem Kopf gegen die Strömung. Ganz ruhig bleibt sie eine Weile in meiner Hand. Ich kann das Maßband daneben in der Strömung flattern lassen und glaube es nicht. Sie hat knapp 50cm, was für eine Wahnsinnsüberraschung!!! Und Trouthunter FC hat gehalten!!!

Das hat mich veranlasst, noch einmal in die Materie einzusteigen und ich habe mir den 2012er Tippettest von George Anderson endlich mal genau übersetzt. Neben vielen Aspekten vielleicht folgendes daraus:

Das FC von Trouthunter und Seaguar Grand Max hat als einziges auf dem Markt eine Doppelstruktur. Ein hochdichtes „Innenharz“ (interior resin) verbessert die Zugfestigkeit, während das weichere „Außenharz“ (exterior resin) die Knotenfestigkeit erhöht. Hier verbindet sich das Beste aus zwei Welten.

Der Tippet-Shootout war am Ende auch ein Knoten-Shootout. Die Knotenfestigkeit schwankte von Knoten zu Knoten erheblich, die Festigkeit nahm um 20 – 30% ab, bei manchen FC-Marken sogar um 50%.

Ein Blick in die Knotentabelle zeigt, dass ich mit meinen beiden verwendeten Knoten richtig lag:
Trout Hunter FC 4X: gemessene Zugfestigkeit 7,06 lbs. Der Double Clinch erreicht 5,22 lbs = 74%, der Orvis Knot erreicht 4,92 lbs. = 69,7%.

Bei Stroft GTM 4,5X sieht das so aus: Zugfestigkeit 8,13 lbs. Double Clinch 5,57 lbs = 68,5%, Orvis Knot nur 4,89 lbs. = 60,2%

Dazu kommt noch, das FC weniger Wasser aufnimmt als Nylon. Die Bruchfestigkeit nahm bei nassem FC nur um 3 – 5 % ab, bei Nylon aber um bis zu 20% !


So weit erst einmal. Es lohnt sich, den Test in Gänze anzuschauen.

Wenn ich das alles in einen Topf werfe, die Erfahrung am Wasser, die Ergebnisse des Tests, und, ja klar, auch den netten Norweger, so bleibt das Trouthunter FC in meiner Weste, und ich werde es ohne Schiss gerne und ausgiebig fischen. Das war es von mir nochmal zu diesem Thema.

Gruß in die Runde
Hans

Die Knoten im Test: https://www.yellowstoneangler.com/gear- ... son-chart/

Der Test selber: https://www.yellowstoneangler.com/gear- ... -shootout/

Der nette Norweger: https://www.youtube.com/watch?v=NBpjmwOOitQ
Zuletzt geändert von Hans. am 30.09.2023, 09:11, insgesamt 4-mal geändert.
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pitt
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von pitt »

Guten morgen

Danke Hans fur den spannenden und aktionsgeladenen Bericht :daumen

Könntest du bitte deinen Rechenweg erklären? Die aufgezeigten Zahlen:

Trout Hunter FC 4X: gemessene Zugfestigkeit 7,06 lbs. Der Double Clinch erreicht 5,22 lbs = 71%, der Orvis Knot erreicht 7,26 lbs. = 69,5%.
Bei Stroft GTM 4,5X sieht das so aus: Zugfestigkeit 8,13 lbs. Double Clinch 10,14 lbs = 68,5%, Orvis Knot nur 4,89 lbs. = 60,2%

kann ich nicht nachvollziehen.

Bei Trout Hunter komme ich (aufgerundet) auf 74% und auf 103%, und bei Stroft komme ich auf 125% und auf 60%.
"Don't look through the keyhole of fly fishing"
Gruss
pitt
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Hans.
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Hans. »

Hallo Pit,
erstmal danke für die Blumen.

Zur Tragkraft: Wenn die Tragkraft 10 Kilo beträgt, und der Knoten bei 7 Kilo fatzt, dann hat er eine Tragkraft von 70%.
Mit nem Rechner geht das so: Du tippst ein: 7 durch 10 und dann gleich auf die Prozenttaste, Ergebnis: 70 %.

Beispiel Trouthanter FC 4X: Double Clinch: 5,22 durch 7,06 > Prozenttaste = 74%.

Gruß
Hans
Zuletzt geändert von Hans. am 23.09.2023, 10:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Hans. »

Uiii, sehe gerade, dass ich mich ganz oben bei den Zahlen vertackert habe, in die falsche Spalte gerutscht, sind jetzt korrigiert.
Danke für Deinen Hinweis!
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Fliifi-Sepp
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Fliifi-Sepp »

Hallo Hans,

schön geschriebener und dramatisch zu lesender Erlebnisbericht mit gutem Ausgang. Gratuliere zu der schönen Äsche!

Jeder macht so sein Erfahrungen und die können auch sehr unterschiedlich ausfallen.

Ich habe verschiedenstenste FC und "normale Monofil" ausgiebig probiert. Abschließend hat sich nach meinen Erfahrungen immer heraus gestellt, daß Stroft GTM das mit Abstand beste Material war, das ich im Einsatz hatte.

Die Knoten dürfte ich ganz gut gemacht haben, denn das FC ist oft nicht an den Konten gerissen, sondern irgendwo (wenn frisch geknüpft). Das ist mir mit "normalem Monofil" praktisch nicht passiert.
Zudem war immer die effektive Tragkraft aller getesteten FC dem Stroft GTM unterlegen.
Die besten FC mußten immer mindestens um 0,02 stärker gewählt werden, als die GTM.

Die Einsatzbedingungen bei mir sind aber auch sehr hart: Die kleineren Flüsse, die ich überwiegend befische sind in der Regel um die 30 Meter breit, haben ein teils sehr starkes Gefälle mit entsprechender oft reißenden Strömung. Die Fische können problemlos in der Strömung weite Fluchten hinlegen, wenn die Vorfachstärke das zuläßt.
Bei der Größe der zu erwartenden Fische ist 0,16er GTM die untere Grenze für das Trockenfliegenfischen und für das Nymphenfischen 0,18er.
Aber selbst 0,18er war schon einige Male aufgrund der Strömungverhältnisse und der Stärke der Fische einige Male zu schwach.
Gerade Anfang der Saison und im Herst haben wir oft glasklares Wasser.
Bei in der Stärke effektiv vergleichbarem FC und GTM konnte ich bei beiden Materialen etwa gleich viele Bisse feststellen. Allerdings habe ich wesentlich mehr Fische durch Vorfachbruch bei FC verloren.
Wir haben an den Gewässern, die ich befische, übrigens einen noch durchaus nennenswerten Äschenbestand mit teils kapitalen Exemplaren.

Und ja, die Äsche ist Vorfachempfindlich. Entscheidend für den Biß ist aber meinen Erfahrungen nach nicht das Vorfachmaterial, sondern daß die Äsche die Fliege als Erstes zu Gesicht bekommt und nicht das Vorfach. Also wieder mal eine Frage der Präsentation.

Das Geschilderte gilt nur für meine persönlichen Einsatzbedigungen und Erfahrungen!

LG Sepp
drehteufel
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von drehteufel »

Hallo zusammen,

ich nutze Stroft auch gern. Allerdings ist es bei meinen GTM-Spulen so, dass die tatsächlichen Durchmesser allesamt 0,02mm dicker sind als das, was auf den Spulen steht. Gelabeltes 0,12er ist also ein echtes 0,14er, 0,14er ist ein echtes 0,16er usw. Das sollte man ggf. bei der Wahl der Vorfachspitze berücksichtigen und vielleicht erklärt sich so auch ein Teil des vermeintlichen Tragkraftvorteils.
Beim FC1 habe ich nur gut 0,1mm Abweichung nach oben gemessen.

Gruß,
Marco
fjorden
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von fjorden »

Hallo Marco,
wie kommst du zu dieser Aussage? Die Testergebnisse zeigen dass die GTM 0,25 mm bei 0,258 liegt: https://www.stroft.de/pdf/test_gtm.pdf
Und der Test ist schon älter. Inzwischen gibt es Stroft GTM in 0,01 Abstufungen. Da sind diese Schwankungen sicherlich behoben.
Gruß
Fjorden
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Trockenfliege »

Nur kurz, da ich nicht viel Zeit habe.
Die Aussage von Marco kann ich bestätigen, allerdings mit der Einschränkung, dass diese 0,02 Abweichung im Großen und Ganzen für alle Schnurhersteller gilt.
Früher waren die Stroftschnüre noch deutlicher über der gelabelten Angabe.
Stroft gab sich auf seinem früheren Spulen selber einen Toleranzbereich von +- 0,038mm.
Diesen haben sie auch regelmäßig ausgenutzt - meine Vermessungen ergaben meistens 0,035 mm mehr.
Eine "14er" war also eine 17,5er.
Da die Konkurrenz damals im Schnitt nur 0,02 dicker war als angegeben, konnte Stroft leicht glänzen mit seinen Tragkräften.

Nachdem die früheren Heger Vorfachspulen die gleichen Toleranzen wie das damalige Stroft aufwiesen - + 0,035 - habe ich mal bei Stroft angeklopft.
Der Chef bestätigte mir, dass Heger bei ihm Kunde sei.

LG
Reinhard
drehteufel
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von drehteufel »

fjorden hat geschrieben: 24.09.2023, 08:54 Hallo Marco,
wie kommst du zu dieser Aussage? Die Testergebnisse zeigen dass die GTM 0,25 mm bei 0,258 liegt: https://www.stroft.de/pdf/test_gtm.pdf
Und der Test ist schon älter. Inzwischen gibt es Stroft GTM in 0,01 Abstufungen. Da sind diese Schwankungen sicherlich behoben.
Gruß
Fjorden
Hallo,

ganz einfach, ich messe nach, Testergebnissen schenke ich da eher weniger Vertrauen. Meine Bügelmessschraube ist ziemlich unvoreingenommen. Klar, ist kein Labormessgerät, für mich aber bei Mono/FC ausreichend genau.
Ich finde auch nicht, dass es sich um "Schwankungen" handelt, wenn die realen Durchmesser grundsätzlich höher sind, als sie angegeben werden. Ob alte oder neue Charge, spielt ebenso keine Rolle, die Messergebnisse sind reproduzierbar.

Ich wollte nur anmerken, dass man die Durchmesserangaben durchaus skeptisch sehen darf und ruhig mal nachmessen sollte. Gerade auch dann, wenn man seine Vorfächer selbst knotet. Und da ich das tue, messe ich halt. Bei Maxima Chameleon, welches ich für die dickeren Sektionen der Vorfächer verwende, kann man da auch interessante Überraschungen erleben.

Ist somit kein Stroft-spezifisches Thema.

Gruß,
Marco
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trutta1
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von trutta1 »

Liebe Fliegenfischer,

ich habe in diesem Jahr fast ausschließlich Stroft F1 und F2 verwendet und hatte nicht einen Abriss zu verzeichnen!
Meine Vorfächer binde ich immer selbst und verbinde alle Sektionen mit dem Blutknoten. Das praktiziere ich seit über 50 Jahren so und hatte
auch in früheren Jahren (mit Monofil) keine Probleme mit der Knotenfestigkeit.
Meine Fliegen binde ich alle, bis auf Streamer, mit einem Klammerknoten an. Auch da hatte ich äußerst selten einen Abriss zu verzeichnen.
Wenn, dann eher durch eine schlampige Ausführung meinerseits!
In diesem Jahr besorgte ich mir gar einige Spulen Stroft F1, da an dem zu befischenden Gewässer sehr große Äschen nur mit feinsten Vorfächern zu überlisten waren. Natürlich musste dann auch das komplette Gerät auf die feinen Vorfächer abgestimmt werden. Eine #5-er Rute mit vollparabolischer Aktion wäre wohl das Maximum, aber eben sicher nicht optimal gewesen. Ich entschied mich für Ruten der Klasse #3 und #4.
Abwechselnd fischte ich beide Ruten mit Vorfachstärken bis 0,10! Wenn die Abstimmung der Fliegenrute zum Vorfach passt, liegt vieles in der Hand des Fliegenfischers (Anhieb/Drill). Eine Rute mit Spitzenaktion wäre für solche Vorfächer natürlich nicht geeignet!
Ich bin wirklich überzeugt von Stroft FC, egal ob FC1 oder FC2.
Vielleicht liegt es ja an dem verwendeten Knoten, der evtl. nicht optimal für FC ist?
beim MF- oder Streamerfischen verwende ich ebenfalls FC. Dort binde ich alle Fliegen mit dem Rapalaknoten an.
Auch da keine Probleme mit den Schnurdurchmessern von 0,25-0,30.

TL, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
Fliifi-Sepp
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Re: Knotentest Trouthunter FC vs. Stroft GTM

Beitrag von Fliifi-Sepp »

trutta1 hat geschrieben: 24.09.2023, 16:24da an dem zu befischenden Gewässer sehr große Äschen nur mit feinsten Vorfächern zu überlisten waren.
0,10 FC auf sehr große Äschen?
Also ich kenne kein Gewässer, an dem sehr große Äschen in einer verantwortlich kurzen Zeit so gedrillt, daß sie anschließend ohne ernsthafte Gefahr qualvoll zu verenden, zurück gesetzt werden könnten! Egal mit welcher Geräte-Abstimmung.

In den Gewässern, die ich überwiegend befische, kommt man schon bei Äschen ab 35 Zentimeter in verschiedenen Abschnitten mit 0,16er (qualitativ hochwertigem Monofil) an die Grenzen. Und ich verwende fast ausschließlich Ruten mit einer parabolischen Aktion.

Zum Fliegenfischen gehört aus meiner Sicht auch, daß der Drill der Fische in einer verantwortlich kurzen Zeit erfolgen kann. Lieber fange ich mal einen Fisch weniger, als daß Fische, die ich zurücksetzen muß oder will, Gefahr laufen, anschließend zu verenden.

LG Sepp
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