Wo sind unsere Insekten geblieben?

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Emmo

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Emmo »

Gute Idee!

Unser Garten ist zwar aufgeräumt, aber naturnah, inklusive eines kleinen Gewässers. Es ist herrlich, die Vielfalt an Insekten und auch Vögeln und Fledermäusen zu erleben. Bei den Nachbarn sind praktische Rasenflächen vorherrschend, da bewegt sich fast nichts. Es ist toll, wie wenig Aufwand, oder eben mangelnde „Pflege“, schon so viel bringt.
Dr.Do

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Dr.Do »

Servus zusammen,
Insektenschwund ist schon ein riesen Thema, gerade auch bei uns in BW. Die Ursachen sind vielfältig und im einzelnen, auch in ihrer Gewichtung untereinander noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass sämtliche Ursachen auf das Handeln von Homo sapiens zurück zuführen sind.
Flächenfrass/ Versiegelung
nicht nachaltige intensive Landwirtschaft (v.a. Sonderkulturen wie Obst, Wein und Hopfen)
Klimaerwärmung mit Dürreperioden
Wasserkraft
etc.
Auch wenn es den meisten egal ist, muss das jetzt endlich angepackt werden. Der politische Wille dazu ist zumindest bei den Grünen schon da. Es wurde im letzten Jahr das "Biodiversifizierungs-Stärkungsgesetz" verabschiedet. Das hat für die Landwirtschaft in den nächsten 15 Jahren erhebliche Auswirkungen. Es müssen ca 15 bis 2o Prozent der Flächen für den Naturschutz geopfert werden, die Menge der angewendeten Pestizide soll um 30- 40 Prozent reduziert werden, der Biomarkt angekurbelt werden (in öffenlichen Mensas gibts dann hauptsächlich Bio), Pestizidverbot in Privatgärten, Glyphosphatverbot etc.etc.
Die Umsetzung wird eine wahnsinnig schwierige Aufgabe, weil in den Kommunen die Bürgerlichen Parteien aus CDU und FW zumeist die Mehrheit haben. Dort wird auf Teufel komm raus, so weitergemacht wie immer. Überall im Land werden neue Flächen für Gewerbe und Wohnen ausgewiesen, Kies abgebaut und exportiert, als wenn es keine Klimakrise geben würde. Diese Gruppierungen halten die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz für Zitat"nicht verbindlich".
Der Flächenverbrauch in meiner Region Bodensee-Oberschwaben in den nächsten 15 Jahren ist laut dem jetzt kurz vor der Ratifizierung stehenden Regionalplan mehr als doppelt so hoch wie es gerade noch mit den Klimazielen vereinbar wäre.
Wenn man/frau persönlich etwas bewegen will, muss man/frau sich vor allem auf kommunaler Ebene, also vor Ort einbringen, in einen Stadtrat, Gemeinderat, evtl. BUND, Nabu etc.
Auf dieser Ebene spielt die Musik.
Klaus
Beppo
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
ob der politische Wille der "Grünen" da ist, mit Sicherheit, so wie es hier "Dr. Do" beschrieben hat. Ausbau der Windkraft, Ausbau der Wasserkraft usw., usw. ... . Ob die Damen und Herren "Grüne" dies bewusst, oder aber doch eher unbewusst forcieren wollen, spricht für deren Unkenntnis. Hier nur ein kleines Beispiel zu den Auswirkungen des Ausbaus der Windkraftanlagen und dem Insektensterben.
"Laut einer Veröffentlichung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden Jahr für Jahr Milliarden Insekten Opfer von Windkraftanlagen. Die Windenergie könnte nach dieser Untersuchung des DLR ein nennenswerter Faktor für das Insektensterben sein. Eine Modellrechnung des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik beziffert die Zahl der durch Windräder in Deutschland getöteten Fluginsekten während der warmen Jahreszeit auf 5,3 Milliarden pro Tag. Dies entspricht etwa 1200 Tonnen pro Jahr".
Dieses könnte man ganz einfach so bezeichnen: Umweltschutz vs. Klimaschutz.
Alles hängt mit allem zusammen. Und wenn jetzt noch der Ausbau der Windkraftanlagen in den Wäldern forciert werden soll, dann geht´s noch anderen Kreaturen an den Kragen.
Übrigens stammt die Studie aus dem Jahr 2019. Seit dem kamen noch viele Anlagen dazu.
Gruß Beppo
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Harald aus LEV
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Beppo,
da hänge ich mich jetzt mal dran.
Die Schäden die Du bzgl. die Windkraft beschreibst, sind echt gigantisch. Das wusste ich bislang nicht.
Was ich aber schon mitbekommen habe ist, dass der Betrieb und Ausbau von Wasserkraftwerken ebenso gigantische Schäden an Fischen verursachen.
Zum einen werden die Wanderfische wie Aal, Lachs, Meerforelle zuhauf in den Turbinen geschreddert.
Aber auch die autochthonen Fischarten werden in großer Zahl in den Anlagen gehäckselt.
Außerdem werden Fische, die zu groß sind um durch den Fischschutzrechen zu passen, häufig vom Wasserdruck so stark gegen den Rechen gepresst, dass sie mortale Verletzungen davon tragen oder ersticken.
Zu diesen Themen gab es vor kurzem einen interessanten und fundierten Bericht in der "Fliegenfischen".
Millionen Fische werden abgeschlachtet im Namen des Klimaschutzes, wobei der Anteil der gesamten in Deutschland erzeugten Wasserkraft gerade einmal 0,3% !! des Energiebedarf decken.

Gruß
Harald
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Henning60
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Henning60 »

Hallo zusammen,

das mit der Windkraft war mir auch neu.....
Auch ein anderer Aspekt zum Insektenschwund ist in den Fokus der Wissenschaft gerückt......die Lichtverschmutzung..
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natu ... chmutzung/
Ob es dazu schon belegbare Zahlen gibt, weiss ich allerdings nicht.

Alles zusammen ergibt aber eine katastrophale Situation.

TL, Henning
Bevor ihr euch streitet klärt die Begriffe......(Konfuzius)
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Dr.Do hat geschrieben:Insektenschwund ist schon ein riesen Thema, gerade auch bei uns in BW. Klaus
Dr.Do hat geschrieben:Der politische Wille dazu ist zumindest bei den Grünen schon da.
Wer regiert eigentlich seit 10 Jahren in BW?
Dr.Do hat geschrieben: Die Ursachen sind vielfältig
So nehme ich das auch an, denn Insektenschwund gibt es auch in Gegenden wo die landwirtschaftliche Nutzung seit Jahren deutlich rückläufig ist oder signifikant auf Bio umgestellt hat.

Als Kind hab ich beim Nachbarn auf dem Kartoffelacker die Kartoffelkäfer nebst Larven abgelesen und in einer Dose mit Spiritus ertränkt. Der Sohn ist dann später mit der Giftspritze drüber. Der ist jetzt längst im Ruhestand und auf dem Kartoffelacker weiden Pferde. Aber Insektenschwund gibt es bei uns im Ort trotzdem.

Henning60 hat geschrieben:das mit der Windkraft war mir auch neu
Das hätte man eigentlich spätestens mitbekommen können, als bestimmte medienaffine, spendensammelnde Organisationen angeblich "tierleidfreie" Stromverträge aus Wind- und Wasserkraft gegen Provision vermittelt haben.

Was dem Fisch seine Turbine, ist den Fluginsekten, Fledermäusen und Vögeln das Windrad.

Wird schon seine Gründe, wenn an potentiellen Standorten plötzlich Nistbäume von Milanen verdorren etc.

Wenn viele Faktoren zusammenspielen ist es schwierig zu entscheiden, wer nun die Hauptschuld trägt.

Und welche Politiker da wirklich fundierte Kenntnisse haben und tatsächlich was bewirken wollen oder nur populistische Reden schwingen, ist vor der Wahl auch nicht so einfach zu erkennen.
Emmo hat geschrieben:Es ist herrlich, die Vielfalt an Insekten und auch Vögeln und Fledermäusen zu erleben.
Bei mir im Garten sind sogar Taubenschwänzchen unterwegs, die einen auf Kolibri machen. Aber ob das ein gutes Zeichen ist? Früher hatten wir die nicht im Garten.

Mit meinem Garten und meinem Einkaufsverhalten werde ich den Insektenschwund nicht aufhalten, aber deshalb mache ich das auch nicht.

Ich tue Dinge, wenn ich sie für richtig halte. Die Meinung der Nachbarn ist mir da nebensächlich.
Dr.Do

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Dr.Do »

Guten abend,
ich bin kein großer Fan von Windkraft, aber das hat andere Gründe als dieser postulierte "Insektenschlag". Spielt in unserer Region auch kaum eine Rolle, da wir sehr wenig Wind haben.
Die zitierte Studie gibt eigentlich auch nix her und wurde später selbst von den Verfassern relativiert,
Das waren keine eigenen Untersuchungen sondern nur Modellberechnungen. :D ohne Bezugsgröße. Milliarden hört sich schlimm an, aber was bedeutet das schon bei Insekten? 0,01 Promille?
Von Insekten, die es immerhin gibt? Wieviel Trilliarden aber gibt es nicht mehr, weil die Flächen versiegelt oder mit Glyphosphat oä. behandelt wurden?
https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/w ... ensterben/
Ich finde es betrüblich, wenn die Umstellung auf regenerative Energie als Auslöser für das Insektensterben herhalten muss. Das ist lächerlich.
Wir müssen an die Verursacher ran. Solche unsinnigen Postulate sind nur Störfeuer, die nicht von ungefähr kommen.
Klaus
orkdaling

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von orkdaling »

Was sind denn die Hauptursachen fuer den Rueckgang der Insekten ?

Hier vor meiner Tuer sind Lichtverschmutzung und Windræder eher Nebenkriegsschauplætze.
Warum ? Im Sommer wo die meisten Insekten leben wird es gar nicht dunkel. Windræder gibt es erst seit wenigen Jahren an der Kueste,aber trotzdem gibt es seit Jahren immer weniger Insekten. Wasserkraft dagenen zu ueber 90% schon lange bevor das Insektensterben los ging.

Wenn es also nicht an Wind, Licht ,Wasserkraft liegt, woran liegt es denn dann das es auch hier im Norden immer weniger Insekten gibt?
Nicht nur hier, auch in Canada, USA und zwar in Bereitengraden wo man diese drei Ursachen ebenfalls vernachlæssigen kann .
Ich glaube mal nicht das es an den Zugvøgeln liegt die nicht mehr suedwærts wandern.

Ich glaube , die Hauptgruende sind weltweit bekannt: intensive Landwirtschaft mit Ueberduengung, Monokulturen, Pestizide , Umweltverschmutzung allgemein von Medikamentenrueckstænden bis Weichmacher, fehlende Lebensræume von Versieglung bis Rodung und natuerlich die Klimaerwærmung.

Ach ja, hier gab es auch mal eine Lebenmittelkette mit blau-gelben Logo, hatten mal landesweit 50 Standorte.
Nun ergab es sich das die Verbraucher dieses Unternehmen boykottiert hatten und die Kette musste dicht machen - landesweit !
Da hat der Verbraucher und sein Kaufverhalten ganze Arbeit geleistet!

Gruss Hendrik
Beppo
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
es wurde hier nicht behauptet, dass die Windkraftanlagen die einzige Ursache beim verschwinden von Insekten sind. Das hat vielfältige Ursachen. Dies aber pauschal abzutun, dass die Studie vom Verfasser relativiert wurde, kann man so nicht stehen lassen. Es gibt sogar Forscher im DLR die von einer weitaus höheren Verlustrate sprechen. Das Einzige wer hier etwas relativiert hat war die Windkraftlobby. Selbst die Frankfurter Senckenberg- Gesellschaft hat die Arbeit der Wissenschaftler des DLR als absolut wissenschaftlich sauber gearbeitet dargestellt Zitat: "Die Kollegen vom DLR sind Profis und ihre Ergebnisse wirklich aufregend. Wir wissen durch diese Studie nun, dass wir wirklich mehr Forschung brauchen um die Zusammenhänge zwischen dem Verlust von biologischer Vielfalt und Windparks nachweisen zu können", so Generaldirektor Prof. Volker Mosbrugger." Zitat Ende.
Daraufhin gab es ein Angebot der Deutschen Wildtierstiftung an die Umweltministerin Svenja Schulze die Kosten für ein Forschungsprojekt zur Hälfte zu übernehmen. Die Umweltministerin sieht keine Notwendigkeit für weitere Forschungen und hat das Angebot abgelehnt. Wahrscheinlich fürchtet man das Ergebnis.
Mag sich jeder selbst seinen Reim darauf machen.
Gruß Beppo
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
orkdaling hat geschrieben:woran liegt es denn dann das es auch hier im Norden immer weniger Insekten gibt?
Das dürfte wohl auch dort eine Kombination verschiedener Faktoren sein. Aber das ist nur ne Vermutung. Die Verhältnisse vor Ort kennen die Locals sicher besser.

Kannst ja mal bei eurer Regierung anfragen, warum man da nicht im Vorfeld gegengesteuert hat.

Dass da ein Problem entstehen könnte, dürfte ja angesichts der Beispiele aus Mittel- und Südeuropa bekannt gewesen sein.
chrmuck
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von chrmuck »

Hallo Zusammen,

vor einiger Zeit hatte ich einen ähnlichen Beitrag gestartet, siehe hier:
natur-umwelt-f26229/rueckgang-insekten- ... 75645.html

Letztlich werden es verschiedenen Ursachen sein, die sich u. U. sogar ungünstig ergänzen. Die Intensiv-Landwirtschaft hat sicherlich einen großen Anteil, durch großflächige Monokulturen, Pestizide und Düngung, geringste Abstände von bewirtschafteten Flächen zu Bach- und Flußufern, hierdurch Einträge von Pestiziden, Dünger und Feinstoffen in die Gewässer, u. s. w.
Unser eigener Anteil - Schottergarten, energetisch optimierte Gebäude (deshalb dicht, kaum noch Schlupflöcher für Insekten) sowie insgesamt unser "Umweltnutzungsverhalten" - spielen bestimmt auch eine große Rolle. Einige Ansatz- und Verbesserungpunkte ergeben sich für uns also sofort...

Die Nutzung von Wasserkraft, welche ich ansonsten sehr kritisch sehe, hat bestimmt einen Einfluß, ich würde ihn aber eher als gering vermuten - solange das Bachbett unterhalb der WK-Anlage nicht trockenfällt, sollte es den Insekten in und auf dem Wasser vielleicht egaler sein als den Fischen, dass dort die Turbinen rauschen... Da sind Schad- und Feinstoffeinträge bestimmt verheerender! Und die Windkraft anzuführen, finde ich amüsant... Da stellt sich doch die Frage, was der "Untersuchungsauftrag" des DLR war...

Früher, noch bis in die 2000er rein, war ich ein großer und engagierter Insektenmörder! Jede Fahrt mit dem Auto tötete Unmengen an Insekten, mit dem Motorrad war es oft so schlimm, dass man bereits am frühen Mittag das Visier beim Stopp an der Tanke reinigen musste! Aber es gab noch was zum Umbringen, und zwar in Massen!
Jetzt freue ich mich auch im Hochsommer über saubere Windschutzscheiben und darüber, dass einem aus dem Getreidefeld nicht Tausende der Gewittertierchen beim Radeln in den nächsten Biergarten in Augen und Nase fliegen - die sind nämlich auch alle weggespritzt in der sich bis zum Horizont ausbreitenden Agrarsteppe! Nur die blöden Wespen gibt´s noch in nennenswerter Anzahl, die wollen an mein Bier, weil sie sich im Nachbargarten mit dem Insektenhotel so wohlfühlen und der Weg nicht so weit ist... ;) Und bevor mich jetzt jemand darauf hinweist, dass die meisten Wespen das Insektenhotel nicht mögen - danke, weiß ich auch!

Meine Lösung sieht deshalb so aus; Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kaufen, dort wird nämlich auf viele, sich negativ auswirkende Faktoren verzichtet, im Verein setze ich mich für Verbesserungen im und am Gewässer ein. Die Wespe darf zusammen mit Ihren tausend Artgenossen im Garten wohnen und wird nicht weg gemacht. Und Motorrad fahre ich nur noch selten... Außerdem glaube ich nicht jeder Lobby und Studie sondern versuche, mich umfassend zu informieren und selber Dinge zu verstehen...

In diesem Sinne herzliche Grüsse, Christian
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
chrmuck hat geschrieben:. Die Intensiv-Landwirtschaft hat sicherlich einen großen Anteil,
Davon bin ich auch überzeugt.

Allerdings dürfte der Einfluss regional unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

In einem Land, wo ca. die Hälfte der Flächen landwirtschaftlich genutzt wird, sehe ich den Impact da stärker, als in einem Land, wo der Anteil der Agrarflächen nur 2,7% beträgt und die letzten 20 Jahre auch stetig geschrumpft ist.

Ist aber nur meine laienhafte Einschätzung
chrmuck hat geschrieben:Meine Lösung sieht deshalb so aus; Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kaufen,
.

Das macht m.E. nicht nur wegen des Insektenschwunds Sinn.
chrmuck hat geschrieben:Außerdem glaube ich nicht jeder Lobby und Studie sondern versuche, mich umfassend zu informieren und selber Dinge zu verstehen...
Auch diese Empfehlung halte ich für treffend, nicht auf nur auf Umweltthemen begrenzt.
Beppo
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
was der Untersuchungsauftrag der Studie ist, so wie dies hier angefragt wurde, erschließt sich eigentlich aus der Aussage des DLR, was gibt es da nicht zu verstehen?!
Übrigens hieß die Studie des DLR - Wechselwirkung von Fluginsekten und Windparks -.
Ich hingegen finde es eher amüsant diese seriöse Studie in Frage zu stellen und mit seinem Bauchgefühl, oder seiner Meinung, darüber stehen zu wollen.
Gruß Beppo
MarkusZ
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Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

ich denke niemand kann im Moment mit Sicherheit sagen, welchen Anteil die diversen Einflussfaktoren am Insektenschwund haben.
Da wird wohl noch viel Forschungsarbeit nötig sein.

Dürfte auch regional durchaus unterschiedlich sein.

Intensive Landwirtschaft wird wohl ziemlich oft signifikant dran beteiligt sein, vermute ich mal.

Für manche Organisationen sind Landwirte aber von jeher ein Feindbild und damit kann man dann der geneigten Klientel auch einfache Erklärungen anbieten.

Bei Wind- und Wasserkraft scheiden sich die Geister schon eher.

Da werden dann plötzlich ehemalige verbündete zu Gegnern, wenn Klimaschutz gegen Artenschutz antritt.

Den renditeorientierten Subventionsabgreifern dürfte beides eher schnuppe sein.
orkdaling

Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?

Beitrag von orkdaling »

Markus,
Regierung muss ich nicht anfragen, die erklæren von selbst warum Insekten so wichtig sind, was getan werden muss, was die Ursachen sind.
https://www.regjeringen.no/no/tema/klim ... id2645758/
Regierungserklærung - Warum sind Insekten so wichtig -da liest man unter anderem :

"Pestizide sind eine Bedrohung für Insekten"
Der Aktionsplan für den nachhaltigen Einsatz von Pestiziden (2016-2020) bietet den Rahmen dafür, wie der Einsatz von Pestiziden und das Risiko negativer Gesundheits- und Umweltauswirkungen durch den Einsatz solcher Pestizide verringert werden sollen. Die Regierung investiert entsprechend der Marktnachfrage in eine gesteigerte Produktion von Bio-Lebensmitteln. Der ökologische Landbau kann unter anderem das Wissen über alternative Methoden zur Lebensmittelherstellung mit reduziertem Einsatz chemischer Pestizide einbringen.

Was können wir international tun?
International beteiligt sich Norwegen an verschiedenen Kooperationsgruppen, die zu einer nachhaltigen Landnutzung und damit zu guten Lebensräumen für Insekten beitragen..
Im Jahr 2021 wird es in China einen wichtigen internationalen Gipfel zur biologischen Vielfalt geben. Hier wird die UN-Konvention zur biologischen Vielfalt neue globale Ziele für die Natur festlegen. Der Bericht des Nature Panels (2016) über Bestäuber und Lebensmittelproduktion hat eine solide Wissensbasis über den Tod von Insekten geliefert. Maßnahmen zum Schutz von Insekten, Bienen und Bestäubern sind ein wichtiges Thema, das Norwegen bei den Verhandlungen über einen neuen globalen Rahmen weiterverfolgen wird.

Und das sogar von einer Regierung die ohne gruene Beteiligung auskommt, die Gruenen haben sogar Probleme ins næchste Parlament rein zu kommen, Sperrgrenze 4% !
Ausserdem haben sie erkannt das das ein globales Problem ist, das kann kein einzelner Staat, keine EU im Alleingang løsen.

Gruss Hendrik

1. Nachtrag, zZ wird am Klimaplan 2021-2030 gearbeitet. Ziel ist die Einfuehrung einer Steuer auf Mineralduenger, bei Anschaffung von Fahrzeugen (Staat/Kommunen) gilt bereits ab 2022 das nur noch CO2-ausstossfreie Fahrzeuge zugelassen werden
2. Nachtrag
Nationale Bestäuberstrategie
Plan / Strategie | Datum: 29.06.2018
Eine Strategie für lebensfähige Populationen von Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten
https://www.regjeringen.no/contentasset ... rategy.pdf
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