Re: Wo sind unsere Insekten geblieben?
Verfasst: 17.05.2021, 18:32
Liebe Alle!
Dieses interessante Thema scheint offenbar auf große Resonanz zu stoßen.
Um nochmals auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: wenn man sich das spärliche Insektenvorkommen auf einer fünf bis sechsmal im Jahr gemähten Intensivwiese mit vielleicht einer Handvoll Blütenpflanzen betrachtet und vergleichend eine ein bis maximal zweimal im Jahr gemähte Magerwiese mit mehr als 100 Blütenpflanzen sieht, auf der es richtig summt und brummt, dann bedarf das wohl keiner weiteren Erklärung.
Neben der Intensivierung in der Landwirtschaft möchte ich aber auch auf die Nutzungsaufgabe hinweisen. Viele hochwertige Flächen gehen verloren, weil sie nicht mehr gepflegt werden. Das betriftt vor allem Flächen, die aufgrund ihrer Lage oder des Untergrunds schwierig zu bewirtschaften sind, etwa Steilflächen oder Feuchtwiesen. Oftmals ist eine Bewirtschaftung nicht mehr rentabel oder das Mähgut findet keine Verwendung mehr (etwa als Einstreu). Ohne regelmäßige Pflege setzen sich aber sukzessive konkurrenzstarke Arten durch, sensible Arten werden verdrängt, die Flächen verbuschen, Artenvielfalt geht verloren.
Wir hatten vor 20 Jahren im Kollegenkreis zum wiederholten Mal eine dieser endlosen Diskussionen über Artenschwund, Insektensterben usw. Dann kam uns folgender Gedanke: "Wenn andere diese Flächen nicht mehr pflegen, warum machen wir es nicht selbst?" Kurze Zeit später wurde eine Biotopschutzgruppe gegründet und wir haben mit der Pflege höchstwertiger Flächen begonnen. Anfangs noch in reiner Handarbeit, später auch in Kooperation mit einem auf die Pflege schwierigster Flächen spezialisierten Dienstleister. Und der Erfolg gibt uns Recht: https://www.halm-salzburg.at/
Was ich damit sagen will: vom Jammern wird sich nichts ändern. Die großen Probleme müssen natürlich auf anderer Ebene gelöst werden. Jeder Einzelne kann aber durchaus einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Das fängt schon im Garten an, indem man beispielsweise heimische Blühsträucher setzt anstatt Thujenhecken, Blühstreifen anlegt, auf Pestizide verzichtet usw.
In diesem Sinne
TL, Bernhad
Dieses interessante Thema scheint offenbar auf große Resonanz zu stoßen.
Um nochmals auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: wenn man sich das spärliche Insektenvorkommen auf einer fünf bis sechsmal im Jahr gemähten Intensivwiese mit vielleicht einer Handvoll Blütenpflanzen betrachtet und vergleichend eine ein bis maximal zweimal im Jahr gemähte Magerwiese mit mehr als 100 Blütenpflanzen sieht, auf der es richtig summt und brummt, dann bedarf das wohl keiner weiteren Erklärung.
Neben der Intensivierung in der Landwirtschaft möchte ich aber auch auf die Nutzungsaufgabe hinweisen. Viele hochwertige Flächen gehen verloren, weil sie nicht mehr gepflegt werden. Das betriftt vor allem Flächen, die aufgrund ihrer Lage oder des Untergrunds schwierig zu bewirtschaften sind, etwa Steilflächen oder Feuchtwiesen. Oftmals ist eine Bewirtschaftung nicht mehr rentabel oder das Mähgut findet keine Verwendung mehr (etwa als Einstreu). Ohne regelmäßige Pflege setzen sich aber sukzessive konkurrenzstarke Arten durch, sensible Arten werden verdrängt, die Flächen verbuschen, Artenvielfalt geht verloren.
Wir hatten vor 20 Jahren im Kollegenkreis zum wiederholten Mal eine dieser endlosen Diskussionen über Artenschwund, Insektensterben usw. Dann kam uns folgender Gedanke: "Wenn andere diese Flächen nicht mehr pflegen, warum machen wir es nicht selbst?" Kurze Zeit später wurde eine Biotopschutzgruppe gegründet und wir haben mit der Pflege höchstwertiger Flächen begonnen. Anfangs noch in reiner Handarbeit, später auch in Kooperation mit einem auf die Pflege schwierigster Flächen spezialisierten Dienstleister. Und der Erfolg gibt uns Recht: https://www.halm-salzburg.at/
Was ich damit sagen will: vom Jammern wird sich nichts ändern. Die großen Probleme müssen natürlich auf anderer Ebene gelöst werden. Jeder Einzelne kann aber durchaus einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Das fängt schon im Garten an, indem man beispielsweise heimische Blühsträucher setzt anstatt Thujenhecken, Blühstreifen anlegt, auf Pestizide verzichtet usw.
In diesem Sinne
TL, Bernhad