Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Christian,
das Gewässer an dem ich überwiegend unterwegs bin hat die Gewässergüte 2 (gering belastet) und ist eines der saubersten Gewässer in unserer Gegend. Aber auch an anderen Gewässern inkl. Ostsee bin ich bisher so verfahren. Zu Hause wird noch einmal gründlich mit Leitungswasser ausgewaschen. Bislang gab es keine Probleme.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Hans,
meist ist das Ausnehmen am Bach verboten, weil die Innereien nicht ins Wasser entsorgt werden sollen. Wenn man Vorsorge trifft, dass dies nicht geschieht, kann das Ausnehmen am bach m.M.n. nicht verboten werden. Ansonsten würde mich die Begründung interessieren.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Christian und Hans,
jetzt muss ich etwas ausholen. Ich habe immer einen Weidenkorb dabei. Der beinhaltet - besonders bei warmen Wetter - alle Utensilien die ich zum Fischen benötige, wie Fliegendosen, Ersatzvorfächer u.s.w. Also alles, was sonst in der Weste oder Watjacke plaziert würde.
Außerdem befindet sich darin ein Plastikbeutel, in dem ein Stück Baumwolltuch steckt.
Nun gehe ich folgendermaßen vor.
1. Soll ein Fisch nicht entnommen werden, benutze ich keinen Kescher sondern löse doe Fliege direkt im Wasser ohne den Fisch anzufassen. einfach den widerhakenlosen Haken aus dem Maul drehen.
Soll der Fisch entnommen werden, wird er ausnahmslos gekeschert und sofort ,noch im Kescher, abgeschlagen. Anschließend entnehme ich ihn dem Kescher und es erfolgt sofort der Herzstich. Nun kommen Plastikbeutel und Baumwolllappen zum Einsatz. Die Leibeshöhle wird geöffnet, Innereien und Kiemen entnommen und in den Plastikbeutel gesteckt, um später entsorgt zu werden. Die Leibeshöhle wird mit dem Flusswasser ausgespült und abtropfen gelassen. Der Baumwolllappen wird ins Wasser getaucht und ausgedrückt und der Fisch in den feuchten Baumwolllappen eingeschlagen. Durch die Verdunstungskühle bleibt er frisch.
Zu Hause wird der Beutel mit den Innereien entsorgt und der ausgeblutete Fisch in der Küche nochmals mit Leitungswasser ausgewaschen.

Gruß
Harald
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Michl
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Michl »

Tach,
bin echt erstaunt was ich hier alles lese.
Vom nicht im Lebensmittelsinne sauberen Bachwasser in der offenen Bauchhöhle bis zum extra Müllbeutel für Innereien. :shock:
Der Fisch ist voll mit Bachwasser, und zwar in allen Gewebeteilen.
Das geht ned anders, er lebt darin und der Austausch geht über Haut und Nahrung, und zwar sein ganzes Leben lang, bis wir es beenden, in dem Falle......
So ist das. :!:
Wenn ich nun meinen Fisch mit dem Medium auswasche aus dem er kommt macht das rein gar nix, er wird (im Lebensmittelsinne!) weder sauberer noch dreckiger.
Es sei denn ich steh am Auslauf der Kläranlage, dann eher oberhalb machen. :biggrin:
Wenn die Innereinen drinbleiben beginnt unmittelbar mit dem Tod die biologische Zersetzung.
Und zwar genau an ebendiesen Innereien.
Müssen also schnellstens raus.....
Und wenn ich die Innereien anschließend nicht im Wasser sondern irgendwo am Ufer entsorge, macht das m. E. auch nix sondern spart Plastikmüll. :idea:
Wenns nicht grad auf den Wanderweg oder in Augenhöhe ins Gebüsch fliegt sondern unter einen Stein oder dicken Ast, alles gut.
Ins Wasser schmeissen ist normalerweise verboten wegen Krankheitsübertragung.......
Macht Sinn und auch ned, weil wo kommts denn her?
Aber es wird dann zumindest nicht weiter verbreitet, insofern passt das.
Natürlich jeder wies beliebt und immer korrekt nach ....... hm, was eigentlich?
Gesunder Menschenverstand?
Wäre eine Möglichkeit.
Seis drum,

Gruß Michl
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Michl,

im Grunde sehe ich das genauso wie Du,
jedoch
Michl hat geschrieben: 19.10.2022, 17:44 Natürlich jeder wies beliebt und immer korrekt nach ....... hm, was eigentlich?
..nach den Vorschriften, die im Erlaubnisschein stehen.

Gruß
Harald
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DerRhöner
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von DerRhöner »

Hallo Michl

Ja, jeder (im Rahmen der Vorschriften) wie es im beliebt. Aber es gibt hier auch jeder seine Meinung ab.

In meinem Fall gebe ich zu bedenken:

Scheissen vielleicht hinter der nächsten Kurve die Kühe ins Wasser oder der Bauer hat heute grade gedüngt oder der Fischerkamerad bisld grad rein... Dann kann das Wasser im Schnitt zwar jede mögliche Güteklasse haben, an dem Tag aber leider nicht.

Das Wasser in dem der Fisch schwimmt, ist nicht die Flüssigkeit im Organismus des Fisches. Die ist durch die Organe des Fisches "gefiltert". Sprich, das Wasser das um den Fisch rum ist, ist nicht identisch mit dem was in ihm drin ist. Da haben verschiedene Prozesse wie u.a. sein Immunsystem schon dran gearbeitet.

Aber wie gesagt: Kann jeder essen wie er will.

Gruss, Christian
"Die Rhön ist schön, nur ohne Rhöner wär' sie schöner!" - Letzte Worte eines Hessen in der Bayerischen Rhön
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Michl »

Moin.
DerRhöner hat geschrieben: 19.10.2022, 22:40 Scheissen vielleicht hinter der nächsten Kurve die Kühe ins Wasser oder der Bauer hat heute grade gedüngt oder der Fischerkamerad bisld grad rein... Dann kann das Wasser im Schnitt zwar jede mögliche Güteklasse haben, an dem Tag aber leider nicht.
und der Wassermeister der Gemeinde hat an ebendem Tag einen schlechten erwischt und die Kolibakterien einen guten und im Wasserschutzgebiet hat der Sportverein eine Nierenspülung gemacht oder so, dann muss ich mit der Brühe zuhause aus der Leitung nicht nur die Bauchhöhle meines Fisches sondern auch noch meine Zähne putzen..... :D

Von Vernunft und Kulinarik halt. :mrgreen:
Lassen wirs.

Gruß Michl
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trutta1
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von trutta1 »

Hallo,
wieder mal ein interessantes Thema!
Ich praktiziere das schon seit Jahren so wie Harald.
In einem Weidekorb hat selbst eine große Forelle Platz.
Nur das ich die Innereien, samt Kiemen am Uferrand deponiere. Was meint ihr, wie lange es dort liegt?
In einem intakten Biotop liegt das dort keine Stunde.
Wo dies untersagt ist, kommen die Innereien in eine Plastiktüte.
Aber auch ich entferne nach dem Fang und Abschlagen der Forelle sofort alle Innereien.
Auch die Nieren sollten entfernt werden!
Nur zu lange sollte der Fisch nicht im Korb bleiben. Selbst mit einem feuchten Tuch umhüllt, bringe ich ihn spätestens (Temperaturabhängig) nach 2 Stunden zum Auto, in dem sich eine Kühlbox befindet.
Da ich sehr gern Fisch, vor allem Salmoniden esse, habe ich mal eine Frage.
Irgendwie schmecken mir die Forellen aus den Tieflandbächen besser als aus den Achen der Alpen!
Vielleicht liegt es an den verschiedenen Nährtieren, die nicht nur verschiedene Farbnuancen im Muskelfleisch ausbilden, sondern auch unterschiedlich schmecken.
Für mich isst da das Auge klar mit!
Was meint ihr dazu?
IMG-20200703-WA0002.jpg
IMG-20200703-WA0002.jpg (222.43 KiB) 1055 mal betrachtet
So sollten Filets aussehen! :wink:

TL, Frank
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Andreas S »

Hallo
Ich gehöre zu Fraktion sofort ausnehmen inkl. Kiemen.
Abfälle dürfen bei uns Abseits in der Natur deponiert werden für Fuchs oder so.
lg
Andreas
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

trutta1 hat geschrieben: 20.10.2022, 09:44 Auch die Nieren sollten entfernt werden!
TL, Frank
Hallo Frank,
ja genau. Das ist ganz wichtig. Auch damit mans später nicht vergisst.
Dazu habe ich einen alten Kaffeelöffel dabei bei dem das hintere Teil etwas angeschliffen ist. Damit geht das ruckzuck.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Andreas S hat geschrieben: 20.10.2022, 10:01 Hallo
Abfälle dürfen bei uns Abseits in der Natur deponiert werden für Fuchs oder so.
lg
Andreas
Hallo Andreas,
ich denke das ist eine sinnvolle und praktikable Lösung, dort, wo der Befischungsdruck nicht sehr stark ist und wo nicht viele Passanten vorbeikommen.
Wenn es bei uns erlaubt wäre, würde ich auch so verfahren.
Nach einem Vereinsangeln im Dorfteich am Samstag, wo am Sonntag der Spaziergang nach der Messe vom halben Dorf unternommen wird, dürfte das eher nicht geraten sein.

Gruß
Harald
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Harald aus LEV
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Re: Transport gefangener Fische bei leichtem Gepäck

Beitrag von Harald aus LEV »

DerRhöner hat geschrieben: 18.05.2021, 16:15 An heissen Tagen hänge ich den Fisch unter Wasser irgendwo fest oder ziehe ihn bei tiefem Waten am Watgürtel mit der Verlängerung hinter mir her.
Hallo Christian,
das habe ich in der Ostsee auch schon mal mit einer Meerforelle gemacht. Irgendwie fühlte sich das an, als ob ich einen Hund Gassi führe :wink: . Hat aber super funktioniert.

Gruß
Harald
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Poulsens »

Hallo in die Runde,
Ich hab auch diesen Korb mit allem Krams drin, samt Fliegenboxen etc., dazu ein groben Stoffbeutel für den Fang, den ich aber nicht weiter befeuchte.
Kann mich an eine Diskussion wie diese hier erinnern, da waren einige Leute, wegen der Bakterienbildung etc. gegen längere Feuchthaltung.
Ich traf mal einen älteren Fischer, der ließ mich in seinen Korb schauen, da sah ich, er hatte seinen Fang in große Blätter gehüllt .
Frank erwähnt die Niere und Harald den Kaffeelöffel:
ich nehm immer eine alte Zahnbürste mit, damit bürste ich die Reste ganz komfortabel und schnell von der Hauptgräte !!!
Die Innereien bekommt das Wild, das Herz geht zurück ins Wasser, mit einem kleinen Dank !
Soweit von mir hier
Paul
P.s.: da ich Ostsee lese, … es gibt doch die großen „Sprengringe“ sag ich mal, wo man den Fisch durch Kieme und Maul auffädeln kann und dann wie am Schlüsselbund hat, das nehm ich auch gerne mal .
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Harald aus LEV
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Poulsens,
das mit den großen Blättern praktiziere ich auch - dort wo es welche gibt (Huflattich etc.) Wobei ich die Blätter vor Gebrauch im Bachwasser abwasche, damit ich keine ungebetenen Gäste mit einpacke. Ich finde das hat etwas sehr Natürliches und sieht appetitlicher aus, als wenn der Fisch im Lappen liegt. Aber leider finde ich in unserer Region sehr selten welche.

Gruß
Harald
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Re: Versorgung gefangener Fische: Von Vernunft und Kulinarik

Beitrag von Poulsens »

Da hast du Recht, ich seh immer mal Pflanzen die ähneln dem wilden Meerrettich, mit schönen großen Blättern
(in Schweden nennt man die auch Pepparrot).
Paul
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